Blutwerte

Calprotectin im Stuhl – Verständlich Erklärt

Informationen aus der Naturheilpraxis von René Gräber

René Gräber
René Gräber

Die Untersuchung von Ausscheidungen, wie zum Beispiel von Stuhl und Urin, dient dem Nachweis oder auch Ausschluss verschiedener Erkrankungen bzw. Störungen im Organsystem.

Bild: Bild im Text stockxpert, in der rechten Randspalte 123rf.com (Vadim Zakirov)

Die Bestimmung des Calprotectins stellt dabei eine spezifische Untersuchungsmethode dar, die (bei verändertem Wert) auf entzündliche Prozesse im Bereich des Magen-Darmtraktes hindeutet.

Generell wird die Anzahl an Leukozyten im Blut oder auch Stuhl dazu genutzt, Unregelmäßigkeiten im menschlichen Organismus aufzuspüren, die einhergehen mit Entzündungsprozessen. Da dieser Parameter jedoch keinen zuverlässigen Nachweis darstellt, wertet man zusätzlich Calprotectin in einer Stuhlprobe aus.

Calprotectin (auch humanes Leukozytenprotein) ist das vorherrschende Protein (Eiweißstoff) im Zytoplasma weißer Blutkörperchen (vor allem neutrophiler Granulozyten) sowie von Epithelzellen. Daneben findet sich das Protein auch in geringer Konzentration in Monozyten. Bei Gesunden ist die Menge an Calprotectin im Stuhl wesentlich höher als im Blut. Entzündliche Prozesse im Darmtrakt sorgen für eine Aktivierung, wodurch der Eiweißstoff vermehrt freigesetzt wird und zu hohen Werten sowohl im Blutserum als auch im Stuhl führt.

Werte bis zu 50 µg/g Stuhl gelten als physiologisch bei Männern und Frauen. Gemittelt liegt dieser zwischen 10 und 31 µg/g Stuhl. Bei Neugeborenen, Säuglingen und Kleinstkindern kann Calprotectin erhöht sein, wobei dies kein Indiz für entzündliche Prozesse darstellen muss. Wissenschaftler gehen davon aus, dass Anpassungsvorgänge sowie die Ausbildung und Prägung der Darmflora in den ersten Lebensmonaten zu diesen Werten führen.

Calprotectin wird immer dann bestimmt, wenn der Verdacht einer Entzündung im Darmtrakt vorliegt oder zum differentialdiagnostischen Ausschluss funktioneller Magen-Darm-Beschwerden (zum Beispiel chronische DarmerkrankungenReizdarmsyndrom). Zu den Indikationen zählen u.a. chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (Colitis ulcerosaMorbus Crohn), das colorektale Karzinom sowie Entzündungen des oberen Gastrointestinaltraktes (zum Beispiel Ösophagitis, erosive Gastritis).

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Der Untersuchung dient eine etwa kirschgroße Stuhlprobe vom ersten Stuhl des Tages, die im Labor zur Auswertung kommt. Da das Protein resistent ist gegen Abbauprozesse lässt es sich auch noch nach Tagen bestimmen und liefert dabei immer aussagekräftige Werte. Die ermittelte Konzentration an Calprotectin wird anschließend mit weiterführenden Tests (zum Beispiel Darmspiegelung, Biopsie, Computertomographie) und spezifischen Laborparametern (zum Beispiel BlutbildCRP, Eisenstoffwechsel) zur exakten Diagnosestellung genutzt.

Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen sind in der Regel gekennzeichnet durch einen schubförmigen Verlauf. Besonders in diesen Perioden sind extrem hohe Calprotectin-Werte (zum Teil über 600 µg/g) nachweisbar. Bei einem colorektalen Karzinom schwankt Calprotectin um 150 µg/g Stuhl. Da es in der Frühphase der Tumorerkrankung zu keinen nennenswerten Veränderungen des Normwertes kommt, kann das Protein hier nicht als eindeutiger Screeningparameter (definiertes Testverfahren zum Nachweis oder Ausschluss eines Tumors) genutzt werden.

Erhöhte Calprotectin-Werte lassen sich daneben unter anderem finden bei einer Divertikulitis (Entzündung der Divertikel im Colon), dem Magenulcus (Magengeschwür), der ischämischen oder kollagenen Colitis (Entzündung des Dickdarms, bedingt u.a. durch eine Minderdurchblutung oder autoimmune Störungen, die einhergehen mit einer Verdickung der Darmwände), viralen Enteritiden (durch Viren bedingte Entzündung, unter anderem auch durch Noroviren), der cystischen Fibrose (Mukoviszidose) oder auch bakteriellen Gastroenteritiden.

Dagegen finden sich normale Calprotectin-Werte zum Beispiel bei der Zöliakie (Glutenunverträglichkeit), bei anderen Lebensmittelunverträglichkeiten oder einer Laktoseintolleranz, dem Reizdarmsyndrom sowie der exokrinen Pankreasinsuffizienz (gestörte Produktion der Verdauungsenzyme in der Bauchspeicheldrüse).
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