Frauenheilkunde

Scheidenkrebs (Vaginalkarzinom) – Anzeichen, Symptome, Therapie und Heilungschancen

Informationen aus der Naturheilpraxis von René Gräber

René Gräber
René Gräber

Das Vaginalkarzinom ist ein maligner Tumor der Scheide, der sich vornehmlich zwischen dem 60. und dem 70. Lebensjahr manifestiert. Karzinome im Scheidenbereich zählen zu den eher seltenen bösartigen Gewebeveränderungen der Frau, sie machen nur ca. zwei Prozent aller malignen Tumoren der weiblichen Genitale aus. Die jährliche Inzidenz liegt bei ca. 0,5 Erkrankungsfällen pro 100.000 Frauen.

Das Vaginalkarzinom lässt sich, ähnlich dem Vulvakarzinom, nach dem Zelltyp differenzieren. Hier finden sich vornehmlich Plattenepithelkarzinome (von der obersten Schleimhautschicht ausgehend, ca. 90 Prozent). Seltener entwickeln sich Adenokarzinome (vom Drüsengewebe ausgehend) oder auch Melanome (schwarzer Hautkrebs). Das in seltenen Fällen beim Kindern diagnostizierte Karzinom hat seinen Ursprung in der Muskulatur (Rhabdomyosarkom).

Die Ausbreitung des Tumors geschieht zum einen durch Wachstum und Infiltration von Nachbarstrukturen, zum anderen über den Lymphweg. Hierdurch zeigen sich auch Metastasen (Tochtergeschwüre) in der Lunge, der Leber und in Knochen sowie im gesamten Beckenraum.

Wie bei vielen anderen Tumoren sind die Ursachen der Entstehung noch nicht vollständig geklärt. Es lassen sich aber begünstigende und beeinflussende Faktoren nachweisen.

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Hierzu zählt vor allem eine Infektion mit dem humanen Papilloma-Virus (HPV) welches durch frühzeitigen und häufigen Geschlechtsverkehr mit wechselnden Partnern übertragen werden kann. HPV lässt sich in über 100 Subtypen unterteilen, wobei nur die High-risk-Arten (z.B. HPV 16, 18) bedrohlich für den Menschen werden können.

Sie regen die Bildung von Krebsvorstufen (vaginale intraepitheliale Neoplasien) an, die sich im Verlauf zu Karzinomen entwickeln können. Bis zum Verbot im Jahre 1971 galt auch ein künstliches Östrogenpräparat (Diethylstilbestrol) als möglicher Auslöser. Daneben scheinen Scheidenpessare eine Entartung des Gewebes zu forcieren.

Die Gewebeveränderungen führen meist erst im fortgeschrittenen Stadium zu Beschwerden. Hier zeigen sich Blutungen, die nach langen Jahren des Regelausbleibens (Menopause) plötzlich wieder auftreten.

Diese Blutungen sind nicht regelhaft, können stark oder gering ausgeprägt sein und treten vermehrt nach dem Geschlechtsverkehr auf, siehe auch: Menstruationsstörungen. Zusätzlich entwickelt sich ein Ausfluss, der zum Teil auch Blutauflagen enthalten kann.

Ein ausgedehntes Tumorwachstum führt zu Unterleibsschmerzen und kann durch Druck auf Nachbarorgane auch zu einer Behinderung der normalen Ausscheidungsprozesse führen (Oligurie, Anurie, Obstipation, Ileus).
Eine Beeinflussung des Allgemeinzustandes wird kaum beobachtet. Nur selten fühlen sich betroffene Frauen schlapp und müde oder haben das Gefühl, ernsthaft krank zu sein.

Die Tumoren neigen während ihres Wachstums dazu, Gewebe zu zerstören und neue Strukturen zu bilden. So entstehen unter anderem auch Gänge (Fisteln) zwischen Organen (z.B. zur Blase oder zum Darm), die durch ihre Verbindungen miteinander zu Vermischungen von Sekreten und Ausscheidungsprodukten führen.

Kot- und Urin können so ungehindert über die Scheide ausgeschieden werden, Vaginalsekret gelangt in Blase und Darm. Diese Prozesse fördern Entzündungen und Reizungen.

Das Vaginalkarzinom wird meist im Rahmen einer gynäkologischen Vorsorgeuntersuchung entdeckt (Frühstadium ohne Symptomatik). Die sich zeigende Gewebeveränderung kann durch Gewinnung von Biopsien untersucht werden. Zusätzlich erfolgen ein Abstrich und die Laborauswertung.

Bei gesicherter Diagnose werden weitere Untersuchungen durchgeführt, um das Stadium und die Ausbreitung des Tumors begutachten zu können und eventuell befallene Lymphregionen zu erkennen. Dazu dienen die Vaginalsonographie, die Sonographie des Bauchraums, Röntgenaufnahmen der Lunge, eine CT oder MRT sowie Spiegelungen der Ausscheidungswege (Urethrozystoskopie, Rektoskopie).

Die schulmedizinische Therapie richtet sich nach dem diagnostizierten Tumorstadium (TNM-Klassifikation, Tumor-Nodus/Knoten-Metastase). Kleine Karzinome werden unter Mitnahme der regionalen Lymphknoten operativ entfernt, wobei die Scheide meist erhalten bleibt.

Größere Tumoren erfordern einen aufwendigeren Eingriff, bei dem die gesamte Scheide exzidiert wird (in einem Folgeeingriff besteht die Möglichkeit zur künstlichen Rekonstruktion). Infiltrierte Nachbarregionen müssen ebenfalls entfernt werden, dies betrifft vor allem Darmabschnitte und die Harnleiterregion, wodurch künstliche Ausgänge drohen.

Als Anschlussbehandlung können Strahlen- oder Chemotherapie gewählt werden, auch Kombinationen sind möglich. Die Strahlentherapie richtet sich gezielt auf noch vorhandene Krebszellen, die hierdurch zerstört werden. Die Chemotherapie dient der Ganzkörperbehandlung. Sie wird vor allem bei Metastasen eingesetzt und besitzt einen zellwachstumshemmenden Charakter.

Je frühzeitiger der Tumor entfernt werden kann, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit einer Streuung. Dies führt nach operativer Entfernung zu einer Fünf-Jahres-Überlebenswahrscheinlichkeit von nahezu 70 Prozent. In diesen fünf Jahren entstehen auch die meisten Rezidive, so dass nach dieser Zeit (ohne erneutem Tumor) von Heilung gesprochen werden kann

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Beitragsbild: 123rf.com – Kateryna Kon

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 19.07.2012 aktualisiert.

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