Heilverfahren

Entsäuern und Entschlacken: Wie Sie chronischen Krankheiten den Nährboden entziehen

Informationen aus der Naturheilpraxis von René Gräber

René Gräber
René Gräber

Entsäuern und Entschlacken, diese beiden Begriffe bekommt man recht häufig zu hören in der „Laienmedizin“. Und bei Heilpraktikern sind es schon fast geflügelte Worte, die man fast jedem Patienten zurufen möchte. Denn beides ist bei den meisten Wohlstandsbürgern dringend nötig.

Und die Ärzte? Die meisten machen sich über die Themen „Entsäuern“ oder „Entschlacken“ eher lustig oder reagieren bestenfalls mit Unverständnis. Das ist mehr als schade, denn dadurch verzichtet die Schulmedizin auf sehr effektive Mittel, um gesund zu werden und auch zu bleiben.

Wenn ich drei Dinge bestimmen dürfte, mit denen ich meine Gesundheit selbst beeinflussen kann, so würde ich ein gesundheitsorientiertes Fitnesstraining, eine möglichst naturbelassene Ernährung und das Entsäuern wählen.

Wenn ich nur eines davon wählen dürfte – so wäre es das Entsäuern.

Wenn Sie sich noch nicht mit dem Problem der Übersäuerung beschäftigt haben, kommt Ihnen dies bestimmt etwas merkwürdig vor. Und: Warum hat Ihnen Ihr Arzt davon noch nichts erzählt?

Freilich kennt Ihr Arzt eine Übersäuerung. Er nennt das „Azidose“ und erkennt die Akut-Erkrankung an einem pH-Wert im Blutplasma von unter 7,35. Der Zustand ist unmittelbar lebensgefährlich, weil der ganze Stoffwechsel entgleist. Die respiratorische Azidose entsteht durch Atemstörungen, weil das Kohlensäure-Gleichgewicht aus dem Ruder läuft. Bei einer metabolischen Azidose liegt eine Stoffwechselstörung vor.

Der pH-Wert zeigt an, ob eine Lösung sauer (0 bis 6,99), neutral (7) oder basisch (7,01 bis 14) ist. Die Skala ist logarithmisch angelegt. Ein pH von 3 ist also zehnmal so sauer wie ein pH von 4 und hundertmal so sauer wie ein pH von 5. Unser lineares Denken kommt da nicht immer mit. Stellen Sie sich vor, Sie kippen 250 Milliliter Cola (pH 2 bis 3) in eine 40-Liter-Tonne mit Leitungswasser (pH 7,5). Der pH im Wasser ist danach nur durch das eine Glas Cola auf 4,5 gesunken. Kaum auszudenken, was die Kunstlimo im Körper anrichtet!

Die Säuren werden verschoben

denn Wenn zu viele säurefördernde Lebensmittel gegessen werden, muss der Organismus damit irgendwie umgehen. Dem Körper bleibt nichts anderes übrig, als die Säurelast abzulagern, zum Beispiel im Bindegewebe. Die sauren Stoffwechsel-Produkte sammeln sich im sogenannten „Pischinger-Raum“. Der Begriff bezeichnet das Volumen außerhalb der Zellen, also die „extrazelluläre Matrix“ des Bindegewebes. Besonders die Faszien lagern die Säuren ein. Diese Bindegewebs-Taschen umhüllen die Muskeln. Dort ist die Säure aber auch „im Weg“ und behindert lebenswichtige Zell-Funktionen. Der Haupt-Effekt ist eine Ladungsumkehr im Zellinneren: Die normalerweise negativ aufgeladene Lösung wird nun elektrisch positiv. Rezeptoren und Ionenkanäle in der Zellmembran können nicht mehr ordnungsgemäß arbeiten.

Das hat mehrere Konsequenzen: Die Zellen können weniger Mineralien aufnehmen, wie beispielsweise Kalium und Magnesium. Fatal ist das nicht nur für die Muskelzellen, denn auch in anderen Geweben werden durchaus Säuren gespeichert. In den Nervenzellen ist die Erzeugung von Potenzialen gestört, sodass Schmerzreize stärker werden. Die beeinträchtigten Rezeptoren haben zur Folge, dass die biologische Kommunikation im Organismus eingeschränkt wird. Im sauren Milieu gedeihen zudem Krankheitserreger wie Bakterien und Viren viel besser als im basischen.

Gleichzeitig arbeiten die Entgiftungs- und Ausscheidungsorgane wie Leber, Nieren, Lungen, Haut und Darm ständig auf Hochtouren, um mit den Säuren fertig zu werden. Diese Überforderung kann ebenfalls krankmachen.

Das Problem mit dem Puffer

Wenn Ihr Blut-pH im Normbereich liegt, sagt Ihr Arzt, dass Ihr Säure-Base-Gleichgewicht in Ordnung ist. Doch den pH in anderen Körperflüssigkeiten hat er nicht gemessen, geschweige denn den pH in den Zellen. Es mag sein, dass auch dort keine Abweichungen vom Norm-pH zu erkennen wären. Aber etwas anders ist passiert: Das Puffer-System hat gelitten.

Unter einem Puffer versteht der Chemiker ein Stoffgemisch, das auch bei Zufuhr von Säuren oder Basen den pH konstant hält. Ein solches Gleichgewicht herrscht auch in allen Körperflüssigkeiten vor. Entscheidend ist dabei die Reaktion von Kohlendioxid zu Kohlensäure (Hydrogencarbonat) und umgekehrt. Das Enzym Carboanhydrase steuert und beschleunigt diese Prozesse. Im Blut trägt auch Hämoglobin zur Säure-Base-Balance bei.

Wenn der pH im Blut zu sinken droht, weil die Puffer-Verbindungen langsam verzehrt sind, wird die Reserve angegriffen. Und das sind die basischen Stoffe aus dem Pischinger-Raum sowie die Mineralien in Knochen, Zähnen und Knorpel. Die Stoffwechsel-Situation wird zunehmend problematischer, weil Engpässe im Säure-Base-Gleichgewicht bestehen. Obwohl der pH in den Körperflüssigkeiten noch normal ist, spricht der Naturheilkundler von einer „Übersäuerung“. Tatsächlich sind die sauren Komponenten ja auch vorhanden.

Die Gründe für eine Azidose einerseits und einer schleichenden Übersäuerung können sehr verschiedener Natur sein: Ursachen einer Übersäuerung: Die Fakten

Entsäuern und Entschlacken kann vor Krankheiten schützen

Wer sich dauerhaft mit säurelastigen Lebensmitteln ernährt, muss mit zahlreichen chronischen Krankheiten rechnen.

Vor allem diese Erkrankungen werden durch zu viel Säure gefördert:

Auch Folgeschäden der Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus), zum Beispiel Wundheilungsstörungen, werden durch eine Übersäuerung verschlimmert. Ob eine schwere Azidose vorliegt oder eine unterschwellige, chronische Übersäuerung, kann mit vielen Verfahren festgestellt werden: Feststellen und Diagnose einer Übersäuerung.

Ein Versuch mit einer tierischen Zellkultur zeigt, welche Wirkung eine regelmäßige Entsäuerung haben kann – und wie fatal sich Stoffwechselschlacken auswirken: Den Körper von Säuren befreien und die Gesundheit zurückgewinnen!.

Entsäuern ist eine Frage der Ernährung

Fest steht: Unsere westliche, industrialisierte Landwirtschaft und die sogenannte „moderne“ Ernährung liefern viel zu viele Säuren. Genauer gesagt: Lebensmittel, die im Zuge der Verstoffwechselung Säuren hervorbringen („Säureäquivalente“). Diese überflüssigen, krankmachenden Säuren kann der Körper nur unzureichend ausscheiden. Das Gleichgewicht von Säuren und Basen im Stoffwechsel muss stimmen. Beim Entsäuern geht es nicht darum, jegliche Säurezufuhr zu vermeiden. Unser Körper braucht täglich Säuren, zum Beispiel für die Verdauung, sonst wird er innerhalb kurzer Zeit krank. In der Ernährung der meisten Menschen sind jedoch zu viele Säurebildner enthalten, zum Beispiel in Zucker oder Weißmehl. Eine hohe Säurelast entsteht auch durch zu viel Fleisch, besonders vom Schwein.

Ziel sollte es sein, die Zufuhr von säurelastigen Nahrungsmitteln auf ein gesundes Maß zu reduzieren und mehr basenreiche Lebensmittel zu sich nehmen.

Basen sind die “Gegenspieler” der Säuren. Säuren und Basen müssen im Körper in einem gesunden Verhältnis vorliegen. Basen puffern überschüssige Säuren ab.

Nahrungsmittel entsäuern besser als Tabletten

Eine häufige Frage ist: “Führt die Einnahme von Basenpulver und Basentabletten nicht viel schneller zum Erfolg?”

Nun: Basenpräparate bestehen aus verschiedenen Mineralstoffen, meist Kalium, Calcium und Magnesium. Theoretisch könnten Sie auch nur Natriumbicarbonat (auch bekannt als Natron) nehmen. Alle diese Mittel bilden im Körper starke Basen und können sehr gut Säuren abpuffern. Natron war früher auch das Hausmittel bei Sodbrennen.

Zum Abpuffern der Säure, zum Beispiel über Nacht, und als Schnellmethode bei starker Übersäuerung sind Basenpulver und Basentabletten deshalb hilfreich. Ich empfehle einen Teelöffel Basenpulver in Wasser vor dem Schlafengehen. Den Vorzug gebe ich allerdings nicht dem anorganischen Natron, sondern den organischen Mineral-Salzen wie Calcium-Citrat, Magnesium-Citrat und Kalium-Citrat sowie den Lactaten – das sind die Salze der Milchsäure.

Als einziges Mittel zum Entsäuern sind die Produkte jedoch nicht ausreichend. Es funktioniert einfach nicht, sich auf Dauer falsch zu ernähren und das dann einfach mit einem Pülverchen auszugleichen.

Ich empfehle dringend, die Entsäuerung vor allem durch eine Ernährungsumstellung zu erreichen. Die Basenpräparate können Sie dann, wenn das überhaupt noch nötig ist, zur Unterstützung einsetzen.

Generell gelten folgende Ernährungstipps zur Entsäuerung: Reduzieren Sie Fleisch und andere tierische Produkte und verzichten Sie weitestgehend auf Zucker und Weißmehlprodukte. Nehmen Sie stattdessen viele basenliefernde Lebensmittel zu sich (siehe unten).

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Perfekt Entsäuern: Kochen Sie sich eine Basensuppe -auch gut für Ihren Darm!

Wenn Sie zum Beispiel an rheumatischen Erkrankungen leiden, können Sie die entsäuernde Wirkung der basenreichen Nahrungsmittel durch bestimmte Zubereitungsformen kräftig unterstützen.

Ganz hervorragend hilft eine selbst gekochte Basenbrühe oder Basensuppe.

Sehr wirksam zum Entsäuern sind auch frisch zubereitete Gemüsesäfte aus Tomaten, Sellerie und Möhren, je zu gleichen Teilen, denen Sie etwas Sojasoße beifügen können. Auch fertige naturreine Gemüsesäfte und Frisch-Pflanzensäfte sind eine gute Alternative.

Eine weitere sehr wirksame Möglichkeit zum Entsäuern bietet Sauerkraut: Essen Sie täglich morgens einen Esslöffel frisches klein geschnittenes Sauerkraut auf nüchternen Magen.

Trinken Sie außerdem täglich mindestens zwei Liter reines Wasser, um die überschüssigen Säuren auszuscheiden. Setzen Sie jedem Glas einige Spritzer frischen Zitronensaft, Apfel- oder Obstessig zu, denn auch diese wirken basisch. Ein sehr geeignetes Wasser zum Entsäuern sind Heilwasser. Ich persönlich bevorzuge das Fachinger Heilwasser.

Nehmen Sie alle basenreichen Flüssigkeiten (Basentee) in kleinen Schlucken über den Tag verteilt zu sich, damit Ihr Darm möglichst viel von den wertvollen Mineralstoffen aufnehmen kann. Empfehlenswert sind auch Präparate mit Sango-Meereskoralle und Pulver aus der Spirulina-Alge.

Basensuppe aus Gemüse – perfekt zum Entsäuern

Für zwei Personen brauchen Sie:

  • 1/2 Zwiebel
  • 2 Petersilienwurzeln
  • 1 kleine Sellerieknolle
  • 1/2 Weißkohl
  • 2 Stangen Lauch
  • 2 kleine Rote Bete oder Zucchini
  • 1 Lorbeerblatt
  • Etwas Basilikum

Schneiden Sie das gewaschene Gemüse in kleine Würfel und setzen Sie diese mit den Kräutern in 2 Litern kaltem Wasser auf. Lassen Sie die Brühe nach dem Aufkochen auf kleiner Flamme etwa zwei Stunden köcheln, damit die Mineralstoffe gelöst werden. Gießen Sie die Brühe durch ein Sieb ab und trinken Sie einen Liter davon  abgeschmeckt mit Sojasoße – in kleinen Mengen über den Tag verteilt.

Bereiten Sie sich täglich eine neue Brühe zu. Um den vollen Effekt einer Entsäuerung zu genießen, sollten Sie diese Kur 4 bis 6 Wochen lang durchführen.

Gute Basenlieferanten zum Entsäuern sind:

  •  Kartoffeln
  • Gemüse
  • Sojabohnen
  • Blattsalate
  • Kräuter
  • Zwiebeln
  • Sauerkraut
  • Zitronensaft
  • Gemüsesaft, vor allem  Tomatensaft
  • Eigelb
  • Stilles Mineralwasser

Diese Empfehlungen sind angelehnt an die Gerson-Therapie, die mit dem kalium- und magnesiumreichen Gemüse versucht, die Mineral-Versorgung zu verbessern und die Säurelast zu verringern.

Die Low Glycemic and Insulinemic Diet (LOGI-Diät) reduziert die Stoffwechselsäuren, indem Kohlenhydrate zugunsten von gesunden Fetten (Kokosnussöl, Leinöl, Butter) reduziert werden. Wenn Sie nähere Informationen zu den diätetischen Maßnahmen interessieren, schauen Sie mal hier rein: Die Therapie einer “Übersäuerung”

Ideal zum Entsäuern ist das Heilfasten. Trinken Sie parallel dazu morgens und abends einen Basentee, den Sie in Drogerien und Apotheken bekommen.

Daneben gibt es Therapien der Naturheilkunde wie das Inhalieren oder Infundieren von molekularem Wasserstoff (H2). Das Gas kann auch in Wasser gelöst und dann getrunken werden. Über angereichertes Badewasser kann Wasserstoff über die Haut in den Körper eindringen. Die Hydroxy-Therapie versorgt den Körper mit ionisiertem Wasser, das dem Stoffwechsel Hydroxyl-Ionen liefert, die die sauren Hydronium-Ionen neutralisieren. Vitamin B3 wirkt als Redox-Verbindung die Entsäuerung.

Sport an frischer Luft fördert die Entsäuerung, ebenso wie Bürsten-Massagen der Lymphbahnen und basische Cremes.

So kontrollieren Sie den Erfolg der Entsäuerung

Messen Sie den ph-Wert Ihres Urins mit Teststreifen, die Sie von vielen Online-Shops erhalten (80 Stück ca. 4,50 €). Machen Sie das an 6 Tagen sechsmal täglich zu bestimmten Uhrzeiten und errechnen Sie den Durchschnittswert. Der Idealwert beträgt 6,9. Liegt Ihr Tagesergebnis darunter, sind Sie wahrscheinlich übersäuert.

Doch es kann auch sein, dass der Säurepuffer Ihres Körpers zwar noch gerade ausreicht, aber langsam zur Neige geht. Ein Test mit Natron ergänzt die Kontrolle: Nehmen Sie morgens einen Esslöffel Natron ein und messen Sie 12 Stunden lang regelmäßig den Urin-pH, die stetig steigen sollte. Passiert das nicht, ist Ihr Körper übersäuert.

Liegt Ihr Tagesergebnis von Anfang an dauerhaft über dem Idealwert (etwa bei 7,5 oder 8) sollten Sie einen Therapeuten um Rat fragen, da eine Ausscheidungsblockade, die auch “Säurestarre” genannt wird, vorliegen könnte. Dann nützen Ihnen Basenpräparate nichts. Dieses Problem muss anders gelöst werden.

Sollte der Verdacht auf eine schwere Azidose bestehen, sind weitergehende diagnostische Maßnahmen angezeigt: Feststellen und Diagnose einer Übersäuerung.

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Kleine Anmerkung: Die Sache mit den “5 Wundermitteln” ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…

Beitragsbild: 123rf.com – subbotina

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