Frauenheilkunde

Wechseljahre – Menopause: Symptome, Diagnose, Therapie

Informationen aus der Naturheilpraxis von René Gräber

René Gräber
René Gräber

Die Wechseljahre oder Klimakterium genannt, ist die Übergangsphase im Leben einer Frau, wenn die Monatsblutungen aufhören. Als Menopause bezeichnet der Mediziner den Zeitpunkt der letzten Menstruation einer Frau.

Sie kann natürlich, verfrüht oder künstlich sein und geht oft mit einer komplexen Störung des Gleichgewichts der innersekretorischen Drüsen und des autonomen Nervensystems einher.

Ätiologie und Formen

Die natürliche Menopause ist das Ergebnis der abnehmenden Funktion der Eierstöcke (Ovarien), die durch ihr Altern bedingt ist.

Für gewöhnlich treten die Wechseljahre bei einer Frau zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr ein, wobei das Durchschnittsalter 51 Jahre beträgt. Die meisten Symptome beruhen auf einer allgemeinen Störung des endokrinen (auf das Hormonsystem bezogen) Gleichgewichts; daraus resultiert eine Labilität des autonomen Nervensystems.

Geht die Rückbildung der Eierstöcke langsam voran, verlaufen die Wechseljahre bei einer Frau meist ohne Symptome; wenn aber das Erlöschen der Overialfunktion relativ schnell erfolgt, können schwere Symptome auftreten und monate- oder jahrelang andauern.

Die Ausscheidung von Gonadotropinen (Sexualhormone, die zur Stimulation der Keimdrüsen nötig sind) im Urin nimmt mit dem Enden der Menstruation deutlich zu.

Die verfrühte Menopause, das Erlöschen der Ovarialfunktion, setzt manchmal schon im Alter zwischen 25 und 35 Jahren ein, manchmal sogar noch früher. Dies kann entweder durch ein frühzeitiges Altern der Eierstöcke bedingt sein oder aber infolge langen Stillens, schwächenden Krankheiten oder infektiöser Prozesse vorkommen. Dieses Syndrom ist gewöhnlich weniger schwer als die anderen Formen des Klimakteriums.

Eine verfrühte Menopause ist immer differentialdiagnostisch von einer Unterfunktion der Hypophyse zu unterscheiden.

Die künstliche Menopause tritt als Folge einer operativen Kastration, einer Röntgenbestrahlung der Eierstöcke oder nach einer Radium-Einlage in den Uterus ein. Man kann sie meist mit den schwereren Formen der natürlichen Wechseljahre vergleichen.

 

Symptomatik

Die Wechseljahresbeschwerden der Frau können sehr zahlreich sein und können bereits in der Prämenopause auftreten. Das ist der Zeitraum vor der eigentlichen Menopause. Häufig beobachtet der behandelnde Arzt folgende, mehr oder weniger stark ausgeprägte, Symptome:

  • Nervosität
  • Menstruationsstörungen
  • Hitzewallungen
  • Kälteschauer
  • Erregbarkeit
  • Ermüdbarkeit
  • Mattigkeit
  • Depressionen und Stimmungsschwankungen mit Weinkrämpfen
  • Reizbarkeit
  • Schlaflosigkeit
  • Herzklopfen und präkordiale Sensationen
  • Blutdruckstörungen
  • Schwindel
  • Taubheit und Ohrensausen (HNO)
  • Zunahme der Körper- und Gesichtsbehaarung
  • Gelenkschmerzen und Muskelschmerzen
  • Abnahme des Muskelgewebes
  • Osteoporose
  • Schweißausbrüche besonders Nachtschweiß
  • Parästhesien (Missempfindungen im Bereich der Hautnerven)
  • Libido-Abnahme
  • Trockene Vagina
  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
  • häufige Harnentleerung und Harninkontinenz
  • verschiedene gastrointestinale Beschwerden (Beschwerden im Magen-Darmtrakt)
  • Gewichtszunahme mit verstärktem Bauchfett

Manchmal tritt auch eine desquamative Gingivitis auf. Hier wird durch die Abstoßung der obersten Schicht der Schleimhaut diese sehr dünn. Die Folge sind oft Berührungsschmerzen. Solche Symptome sind jedoch eher auf eine organische Erkrankung zurückzuführen als auf die Wechseljahre der Frau selbst. Hitzewallungen sind die häufigste und störendste Beschwerde.

Diagnostik

Vor allem ist es wichtig, das Vorliegen psychogener Faktoren zu erwägen und mögliche organische Erkrankungen, wie zum Beispiel eine HypotoniePyelitis (Nierenbeckenentzündung), Cholezystitis
(Gallenblasenentzündung), eine Avitaminose (bezeichnet das vollständige Fehlen eines oder mehrerer Vitamine im Körper) oder eine Schilddrüsenstörung (Schilddrüsenunterfunktion oder Schilddrüsenüberfunktion), auszuschließen. Meist folgt auf eine verordnete Ruhe-Phase mit milden Beruhigungsmittel und eine Östrogentherapie unmittelbar eine merkliche Besserung der Wechseljahresbeschwerden bei einer Frau.

Der Arzt sollte häufige Klagen über Rückenschmerzen während der Wechseljahre einer Frau nicht einfach abtun und nur dem zunehmenden Alter zuschreiben.

Röntgenaufnahmen der Wirbelsäule und des Beckens zeigen gewöhnlich eine Osteoporose. Diese hängt mit einer zu geringen Produktion östrogener Stoffe zusammen und kann auch bei der primären Ovarialinsuffizienz beobachtet werden.

Die nach den Wechseljahren auftretende Osteoporose wird erst offenbar, wenn das Klimakterium schon weit fortgeschritten oder abgeschlossen ist. Wirbeleinbrüche sind nicht selten die Folge der Osteoporose.

Therapie

Wenn psychische Faktoren eine wesentliche Rolle spielen, kann die betroffene Patientin mit einer Psychotherapie und ggf. milden Sedativa einen guten Erfolg erzielen. Jedoch sollte sich jede Frau bewusst sein, dass die Wechseljahre ein natürlicher Vorgang und keine Erkrankung sind.

Aus diesem Grund ist man in der Medizin auch von der so genannten “Hormonersatztherapie” abgekommen, die viele Jahrzehnte lang das Mittel der Wahl war. Jedoch stellte sich in Studien heraus, dass diese Therapie der Menopause nicht risikolos ist. Die Hormonersatztherapie ist mit einem erhöhten Risiko verbunden, an ThrombosenBrustkrebs oder einem Herzinfarkt Schlaganfall und sogar Demenz zu erkranken.

Zwar können auch heute noch Hormone verschrieben werden; dies geschieht jedoch nur, wenn die Beschwerden sehr stark ausgeprägt sind und die Lebensqualität der betroffenen Patientin nachhaltig eingeschränkt wird. Eine Langzeit-Therapie ist verantwortungslos, wie mehrere Studien beweisen (“Women´s Health Initiative”).

Es gibt Untersuchungen, in deren Verlauf die Frauen die Medikation absetzten, als sie von den möglichen Folgen hörten. Trotz des schweren Mangels im Studienablauf setzten die Forscher die Arbeit fort. Schlussfolgerung war der erneuerte, relativierte Lehrsatz, dass die HET nur kurzzeitig angewendet werden darf.

In einem solchen Falle werden nach einer ausführlichen Anamnese Alter und Beschwerdebild zueinander in Relation gestellt und ggf. Östrogene und Gestagene, oder sogar männliche Hormone wie Testosteron und Dehydroepiandrosteron zur Linderung verschrieben.

Um die Wechseljahresbeschwerden der Frau in Selbsttherapie zu lindern, können Bewegung und eine gesunde Lebens- und Ernährungsweise sehr gute Erfolge erzielen. Die Bewegung, am besten an der frischen Luft, fördert das Allgemeinbefinden und durch die Anstrengung kann die betroffene Frau nachts besser schlafen.

Gut bewährt hat sich Kraft-Training an Geräten und Ausdauer-Sport. Auch Dehnübungen wie Stretching erzielen gute Erfolge. Ergänzend zu den körperlichen Übungen sind Entspannungs-Techniken geeignet, das seelische Gleichgewicht wiederherzustellen. Hier bieten sich Yoga und Meditationen an, die sehr gut mit Übungen zum kontrollierten Atmen verbunden werden können.

Isst sie dazu viel Gemüse und/oder Obst, kann der Blutzuckerspiegel ausgeglichen und die notwendige Vitaminzufuhr gesichert werden. Insbesondere eine optimale Versorgung mit Vitamin D ist wichtig.

Zu achten ist auch auf den ausreichenden Verzehr von Omega-3-Fettsäuren (Fisch und Krill-Öl), die bei ungünstiger Ernährung im Verhältnis zu den Omega-6-Fettsäuren in zu geringen Mengen zugeführt werden. Daneben ist die Einhaltung des Normalgewichtes von entscheidender Bedeutung.

Dabei hilft der Verzicht auf verarbeitete Lebensmittel, die meistens zu viel Kalorien und Lebensmittelzusatzstoffe enthalten. Überdies ist der Verzehr von Bio-Produkten ratsam. Der Konsum von Zigaretten sollte spätestens jetzt in den Wechseljahren eingestellt werden und auch andere Reizstoffe wie Alkohol und Koffein sollten streng begrenzt werden.

Aus der Naturheilkunde können folgende Präparate und Therapien eingesetzt werden:

Als Heilpflanzen bei Wechseljahresbeschwerden der Frau sind zum Beispiel:

Mönchspfeffer, Traubensilberkerze, Johanniskraut, Salbei, Melisse und der wilde Yams sind bekannt und erprobt.

Ätherische Öle können auf drei Arten angewendet werden: als Raum-Aroma, das optimal durch Öl-Diffusoren erzeugen wird, als Bade-Zusatz und als Massage-Anwendung. Für das Bad empfiehlt sich eine Rezeptur aus einigen Tropfen Öl von Kamille, Geranie, Salbei und Lavendel auf einen Esslöffel Jojoba oder Kokosöl sowie eine Handvoll Epsom-Salz.

Speziell zur Regulierung des hormonellen Gleichgewichtes geeignet ist die Mischung von Ylang Ylang, Salbei und Geranie. Für die Massage löst man jeweils 5 Tropfen Öl von Muskatnuss, Lavendel, Zypresse und Pfefferminze in 30 ml Trägeröl (Kokos oder Jojoba).

Damit erfolgt eine sanfte Bauch-Massage. Eine andere Rezeptur hierfür besteht aus jeweils 3 Tropfen Salbei, Wacholder und Kamille auf 30 ml Trägeröl.

Berücksichtigt werden muss, dass ätherische Öle sehr intensiv sind, weswegen die Verdünnungsangaben strikt einzuhalten sind. Bei unvorsichtigem Umgang können Reizungen der Haut und Schleimhäute auftreten. Ein Test mit einem Tröpfchen Öl auf der Haut zeigt die Verträglichkeit und kann eine mögliche Allergie ausschließen.

Auch bei den so genannten Schüßler Salzen gibt es Kombinationen, die gegen die Beschwerden während der Menopause helfen sollen:

Nr. 1. Calcium FluoratumNr. 7. Magnesium Phosphoricum, Nr. 24. Arsenum jodatum und Nr. 25. Aurum chloratum natronatum.

Therapeutisch sollte die betroffene Patientin sich jedoch auf eine längere Wartezeit einstellen, bis diese Medikation wirkt.

Letztendlich kann auch Akupunktur und Akupressur helfen, die Beschwerden zu lindern. Aber es sollte bei allem immer bedacht werden: im Normalfall sind die Wechseljahresbeschwerden der Frau eine unangenehme Unpässlichkeit, aber in keinem Fall eine Erkrankung und sollte auch, weder vom Arzt noch von der Patienten als solche angesehen und behandelt werden.

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Beitragsbild: 123rf.com – subbotina

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 28.12.2017 aktualisiert.

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René Gräber

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