Hauterkrankungen

Scabies – Die Krätze: Verständlich erklärt

Informationen aus der Naturheilpraxis von René Gräber

René Gräber
René Gräber

Die Krätze (Skabies) ist eine weltweit in Erscheinung tretende infektiöse Hauterkrankung, die durch spezielle Milben (Sarcoptes scabiei) hervorgerufen wird. Die Spinnentiere bohren sich in die Haut und fressen dort Gänge hinein, wodurch sie sich ernähren. Krätze zeigt sich regional gehäuft, besonders im Umfeld eines an Krätze erkrankten Menschen.

Geografisch sind arme Länder des Südens ein Verbreitungsschwerpunkt. So sind in Ghana rund 70 % der Bevölkerung von Krätzmilben befallen. Weltweit sind Schätzungen zufolge rund 200 Millionen Menschen Träger der Parasiten und die Fälle insgesamt belaufen sich auf 400 Millionen pro Jahr. Auch in Europa steigen in den letzten zwei Jahrzehnten die Fallzahlen an. Hauptgrund dafür ist wohl, dass die Krätzmilben zunehmend resistent gegen die verwendeten Medikamente werden.

Die Erkrankung ist meldepflichtig (nach dem Infektionsschutzgesetzt, IfSG).

Die hohe Infektiösität der Krätze entsteht durch Körperkontakt (auch sexuell). Die Erkrankung gilt eigentlich als Anzeichen für hygienische Missstände. Sie zeigt sich aber bei allen menschlichen Lebensweisen und überträgt sich besonders gut in Bereichen mit erhöhtem sozialem Kontakt (z.B. Schulen, Kindergärten, Schwimmbäder).

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Vermehrte Hygiene kann einen Befall zwar eindämmen, aber nicht ganz unterbinden.  Dabei gelangen einige Milbenarten auch durch Kleidung, Übertragungswege können z.B. Bettwäsche, Handtücher oder Stofftiere sein.

Krätzmilben lagern ihre Eier vermehrt im Bereich der Fingerzwischenfalten, um den Bauchnabel, an den Brustwarzen, den Achseln und im Genitalbereich ab. Die ca. 0,4 Millimeter großen Spinnentierchen sind auf Sauerstoff angewiesen und ernähren sich von Lymph- und Hautzellen. Daher verbleiben sie in der Hornschicht und bohren sich nicht tiefer in den Körper ein.

Während die weiblichen Milben (Lebensdauer ca. zwei Monate) in die Haut eindringen, um die Eier abzulegen, verbleiben die männlichen Exemplare auf der Hautoberfläche und sterben nach der Befruchtung des Weibchens relativ schnell ab. Aus den Eiern schlüpfen schon nach drei bis vier Tagen die Nachkommen, die in zwei Wochen geschlechtsreif werden.

Je nach Lage des Immunsystems des Betroffenen kann der Befall weitere Erkrankungen hervorrufen. Allgemein führt die Eiablage nach wenigen Wochen zu einer Entzündungsreaktion, einhergehend mit starkem Juckreiz.

Die befallene Hautregion wirkt schuppig und weist kleine Knötchen, Papeln (erhabene Verdickung der Haut) oder Bläschen auf. Die gebohrten Milbengänge erscheinen als feine rötliche Linien, an deren Enden die Milbe selbst in der Verdickung sitzt.

Der (besonders durch Wärme geförderte) Juckreiz führt zum Kratzen, hierdurch wird ein Teil der Milben abgetötet bzw. entfernt. Dies fördert aber auch Mikroläsionen der Haut, die eine Eintrittspforte für Bakterien darstellen (Bildung eines eitrigen Hautausschlags).

Schon die erste Krätz-Infektion im Leben kann eine Allergie verursachen. Unbehandelt kann es zu einigen Komplikationen kommen, wie z.B. Erysipel (Wundrose), Impetigo (Borkenflechte), Phlegmone (bakterielle Infektion des Bindegewebes). Es drohen auch schwere Sekundärinfektionen mit Streptococcus pyogenes, die heftige Entzündungs-Reaktionen auslösen. Zu den Folgen zählen Abszesse, Cellulitis, rheumatisches Fieber, Weichteil-Infektionen mit Gewebsuntergang (nekrotisierende Fasziitis), Nierenschäden (Glomerulonephritis) und Herzerkrankungen.

Tödlich enden kann die durch Folge-Infektionen verursachte Sepsis (Blutvergiftung). Eine australische Studie beziffert die 30-Tage-Mortalität bei stark verkrusteter Krätze auf 2, 5 %.

Die Krätze weist einige Sonderformen auf

Die Scabies incognita (gepflegte Krätze) zeigt kaum sichtbare Anzeichen, weshalb der starke Juckreiz zuerst nicht abklärbar erscheint.

Die granulomatöse Form (Scabies granulomatosa) zeichnet sich durch hochentzündliche Hautveränderungen (große braune Koten) aus, die hauptsächlich durch das Kratzen entstehen.

Bei immungeschwächten Menschen und Kleinkindern kommt es vermehrt zur Scabies norvegica, einer besonders starken Form der Krätze. Sie ist hochansteckend und weist zusätzlich Quaddeln und papulovesikulöse Effloreszenzen auf, mit Neigung zur Krustenbildung.

Ebenfalls durch Krusten gekennzeichnet ist die Scabies crustosa, die sich besonders im Gesicht, Nacken, an der Kopfhaut und am Rücken präsentiert.

Die Diagnostik wählt zuerst die eingehende Inspektion. Bereits mit dem bloßen Auge (bzw. mit der Lupe) lassen sich Milbengänge erkennen. Daneben können mikroskopische Untersuchungen, Einfärbungen der Milbengänge (z.B. mit Gentianaviolett), Biopsien und Eröffnungen der Hauterhabenheiten Aufschlüsse über die Erkrankung geben.

Das sind die Behandlungsmöglichkeiten

Die Therapie erfolgt meistens mit äußerlich angewendeten Antiparasitika (hier: Akarizide, Anti-Milbenmittel)). Dazu zählen Crotamiton, Benzylbenzoat und Schwefel. Malathion ist in vielen Ländern (auch Deutschland) nicht mehr auf dem Markt, weil die Produktion nicht mehr wirtschaftlich war, auch deshalb, weil Resistenzen zu beklagen waren. Die Anwendung des Pestizids Lindan ist in der EU gesetzlich untersagt.

Für den heute technisch hergestellte Wirkstoff Permethrin waren die Pyrethroide der Chrysanthemen Vorbild. Die Creme mit dem Insektizid (bzw. Akarizid) wird auf die gesamte Haut aufgetragen Nach ca. 12 Stunden kann dieser Wirkstoff abgewaschen werden, wobei eine Behandlung zum Abtöten aller Milben und deren Eier meist ausreicht.

Die Anwendung von Permethrin ist jedoch riskant, besonders, wenn Überdosierungen vorkommen. Eine hohe Konzentration von Pyrethroid-Abbauprodukten im Urin steht bei Kindern im Zusammenhang mit ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung). Daneben können Pyrethroid das Nervensystem schädigen, das Immunsystem schwächen und die Fruchtbarkeit beeinträchtigen.

Das wirkungsvollste Mittel gegen Milben ist Ivermectin. Der Wirkstoff wird äußerlich angewendet, kommt aber zunehmend auch in oraler Form (Tabletten) zum Einsatz. Leider ist Ivermectin im Verlauf der Covid-19-Krise in Verruf geraten. Das Medikament sollte vorbeugend gegen die Virusinfektion schützen.

Doch als Nervengift für Gliederfüßler konnte der Wirkstoff dies nicht leisten. Hingegen wurde das Mittel derart überdosiert, dass einige Patienten im Blutplasma fast das Zehnfache des Grenzwertes aufwiesen.

Zusätzlich zu den Medikamenten sollten alle in Kontakt mit der infektiösen Person gekommenen Menschen behandelt werden. Sämtliche Wäsche sowie Gegenstände aus dem Umfeld müssen gereinigt (gewaschen) werden, um ein erneutes Ausbrechen zu verhindern. Unbehandelt bleibt die Krätze bestehen und geht im Verlauf in das chronische Stadium über.

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Beitragsbild: 123rf.com – subbotina

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 12.06.2012 und 25.03.2024  aktualisiert.

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