Masern: Ansteckung, Symptome, Verlauf
Erfahrungen aus der Naturheilpraxis von René Gräber

Masern (Morbilli) ist eine hochansteckende Virusinfektion, ausgelöst durch das Morbillivirus
(RNA-Virus). Die Kinderkrankheit durchleben manchmal auch Erwachsene, die als Kinder nicht erkrankt waren.
Das Virus ist weltweit verbreitet und war in früheren Jahrhunderten gefürchtet. Denn die Erkrankung verlief oft
tödlich, weil die Menschen durch Mangelernährung geschwächt waren. Die Sterblichkeits-Quote in armen Ländern
beträgt heute noch 25 % aller dort Infizierten. In Deutschland verlaufen Masern nach Angaben des
Robert-Koch-Institutes (RKI) nur in einem von 10.000 bis 20.000 Fällen letal.
Grund sind dann immer andere Grunderkrankungen, die das Immunsystem beeinträchtigen. Die Kinderkrankheit
konnte laut der Ständigen Impfkomission (STIKO) erst 1963 mit Einführung einer Schutzimpfung eingedämmt werden. Vor
allem in westlichen Industrienationen liegt die Impfrate der Gesamtbevölkerung bei über 95 Prozent.
Die Masern-Viren sind hochinfektiös, allerdings nur solange, bis die Viren noch nicht zerfallen sind. Dies
geschieht außerhalb des Körpers bereits nach 2 Stunden.
Die derzeit herrschende Meinung der Schul-Mediziner, die generelle Immunisierung gegen Masern müsse fortgesetzt
werden, steht aber auch in der Kritik und das nicht nur vonseiten der alternativen Heilkunde.
Weltweit sterben immer noch ca. 800.000 Menschen an Masern, die meisten in armen Ländern, in denen die
allgemeine gesundheitliche Verfassung der Menschen eher schlecht ist. Seit 2001 gilt die Infektion als
meldepflichtige Erkrankung.
Einmal durchlebt führen Masern zu einer sicheren lebenslangen Immunität, wobei es nur in sehr seltenen
Ausnahmefällen auch im hohen Alter zu einem erneuten Ausbruch kommen kann. Daneben sind auch Komplikationen und
Ausbruch durch Impfungen bekannt (atypische Masern, bei Serum-Kombinationen schwerer, z.T. letaler Verlauf, Autismus).
Verlauf
Das über die Atmung (durch Tröpfcheninfektion) aufgenommene Virus vermehrt sich bereits im Respirationstrakt.
Dann wandern die Erreger ins Blut und befallen viele Organe, besonders aber das Nerven- und Immun-System. Betroffen
sind zuerst daneben auch Milz und Thymus. Die Immunantwort erfolgt rasch nach Antikörperbildung, hier
lassen sich IgM und IgE nachweisen, wodurch die Erkrankung sicher diagnostiziert werden kann.
Die Inkubationszeit (Zeit bevor sich Symptome
zeigen), beträgt bis zu 14 Tage, dann zeigt sich das Prodromalstadium (Stadium I) mit grippeähnlichen
Symptomen. Es kommt zu Halsschmerzen, Fieber, Husten, Abgeschlagenheit, Konjunktivitis (Bindehautentzündung oder siehe unter
Augenkrankheiten) mit tränenden und
lichtscheuen Augen, Rhinitis (Schnupfen) und Kopfschmerzen. Die Phase dauert zwischen 3 und 4
Tagen.
In dieser Zeit entwickeln sich auch die klassischen Koplik-Flecken, weißliche Beläge der Mundschleimhaut mit
rotem Hof. Schon tritt Fieber bis zu 40° C ein, das aber zunächst wieder absinken kann.
Im folgenden Exanthemstadium (Stadium 2) kommt es erneut zu wiederkehrenden Fieberschüben und zu stark geröteten
Papeln (kleine Knötchen) zuerst hinter den Ohren, die sich im Verlauf über das Gesicht und den ganzen Körper
ausbreiten und einen starken Juckreiz verursachen. Nun können auch die Lymph-Knoten anschwellen, worin sich eine
gesteigerte Aktivität des Immunsystems zeigt. Möglich sind auch gastrointestinale Beschwerden (Bauchschmerzen, Übelkeit, Durchfall) sind möglich.
Mit Ausprägung des Exanthems (Ausschlag) ist der Erkrankungsgipfel erreicht,
zusätzlich ist dies der Zeitpunkt der höchsten Infektiösität (besteht fünf Tage vor Exanthem-Ausbruch bis vier Tage
danach). Nach drei bis vier Tagen lassen die Symptome nach, die Anzeichen
bilden sich zurück, so dass nach ca. zwei Wochen die Erkrankung überstanden ist.
Nach durchlebter Masern-Infektion findet bei Kindern häufig ein Schub in der körperlichen und geistigen
Entwicklung statt. In der psychosomatischen Medizin wird in den Kinderkrankheiten daher auch etwas Positives
gesehen. Rudolph Steiner fasste diese Erkrankungen als Krise auf, die zur Stärkung der Persönlichkeit des Kindes
beiträgt. Nach der Vorstellung des Anthroposophen ist die Kinderkrankheit ein Ringen zwischen den erblichen und
angeeigneten Eigenschaften („Ich-Kraft“) des Kindes.
Masern Komplikationen
Masern verlaufen nicht immer komplikationslos. Neben dem Risikofaktor Alter (je älter der Mensch bei Ausbruch
der Erkrankung ist, desto stärker zeigt sich die Symptomatik) führt die Virusinfektion in zehn bis 20 Prozent der
Fälle auch zu weiteren Erkrankungen oder Komplikationen. Durch Aufnahme in den Respirationstrakt kann das Virus
u.a. zu einer Pneumonie
(Lungenentzündung) und
somit zu einer Ateminsuffizienz (Atemnot) führen (ca. 20 Prozent aller Fälle). In
seltenen Fällen zeigen sich auch Erkrankungen der Bronchien
oder eine Mittelohrentzündung.
Neben den Komplikationen, die auf die Viren zurückzuführen sind, kann es zu Sekundär-Infektionen durch andere
Erreger kommen. Das geschwächte Immunsystem ermöglicht die Ausbreitung opportunistischer Bakterien, die Lungen,
Kehlkopf, Ohren, Nieren, Leber, Blinddarm und den Herzmuskel befallen können. Ärzte sprechen hier von einer
bakteriellen Super-Infektion.
Die para-postinfektiöse Enzephalitis (bei ca. 0,1 Prozent aller Masernerkrankungen) führt zu hohen
Fieberschüben, Krampfleiden (Krämpfen)und
Bewusstseinseintrübung bis hin zum komatösen Zustand. Nahezu 20 Prozent der Fälle führen zum Tod, bei 30 Prozent
zeigen sich dauerhafte Störungen des Intellekts, der Sprache und der Motorik.
In sehr seltenen Fällen kann es viele Jahre nach durchlebter Maserninfektion zu der Ausbildung einer
sklerosierenden Panenzephalitis kommen (bei einer von einer Million Masernerkrankungen), die sich in den Gliazellen
des Gehirns manifestiert und zu psychischen und neurologischen Störungen führt. Im Verlauf kommt es zu epileptischen Anfällen, deren Stärke zunehmend ist. Allgemein ist ein körperlicher Verfall
des Betroffenen zu beobachten, der innerhalb von einem bis drei Jahren unaufhaltsam zum Tod führt.
Masern können bei schwangeren Frauen zu Früh- und Fehlgeburten führen. Es besteht aber nicht die Gefahr von
Fehlbildungen des Babys.
Therapie
Die schulmedizinische Therapie erfolgt überwiegend symptomatisch und zielt hauptsächlich auf
Linderung der Symptome ab. Wenn erforderlich, verordnet der Arzt Antipyretika und Antitussiva, um Fieber und Husten
zu bekämpfen. Deutet sich ein komplizierter Verlauf an, kommt die Medikation mit Virostatika (Ribavirin)
infrage.
Bekämpft werden können die Viren auch mit Antikörper-Seren, die im Falle infizierter schwangerer Patientinnen
angezeigt sind. Diese Passiv-Immunisierung wirkt auch ohne vorherige Reaktion des Immunsystems, die nach einer
Aktiv-Immunsierung (Impfung) erst stattfinden muss. Die injizierten Immunglobuline bergen aber die Gefahr schwerer
Nebenwirkungen wie hämolytische Anämie.
Der Patient soll Bettruhe in einem abgedunkelten Raum halten und sich schonen. Zusätzlich erfolgt die Isolierung
während der Infektionsphase.
Die naturheilkundliche Therapie setzt auf eine Stärkung des Immunsystems schon im Vorfeld von
Infektionen. Rohkost liefert die Vitamine C und Aktivität im Freien sorgt für die Vitamin-D-Synthese. Vitamin A ist ebenfalls in Gemüse und Obst enthalten, daneben auch in Leber sowie Milch und milchhaltigen Lebensmitteln. Während einer Masern-Infektion können Obstsäfte die
Abwehrkraft unterstützen.
Urtinkturen und andere Extrakte aus Heilpflanzen stärken das Immunsystem ebenfalls. Bei Masern ist Echinacea (Sonnenhut) gut geeignet, aber nur, wenn noch kein Fieber eingetreten ist. Erhöhte
Temperatur ist eine Indikation für Trapaeolum (Kapuzinerkresse). Krampfhusten kann mit Efeu-Tinktur und
Trockenhusten mit Thymian oder dem homöopathischen Mittel Euspongia D6 gelindert werden. Gegen gereizte Augen
während einer Masernerkrankung hilft Augentrost (Euphrasia). Zu starkes Fieber kann mit Wadenwickeln gesenkt werden, die aber nur
dann durchgeführt werden sollten, wenn die Füße nicht kalt sind.
Die Impfung ist nicht unumstritten
Die Masern-Impfung erfolgt nach Empfehlungen der Schulmedizin (Impfkommission) bereits im Kleinkindalter und
wird um das 14. Lebensjahr aufgefrischt.
Allerdings scheint die Wirksamkeit nach neuen Erkenntnissen stark eingeschränkt zu sein. Früher ging das
Robert-Koch-Institut davon aus, dass eine zweimalige Masern-Impfung die Erkrankung zu 99 % verhindert. In einem
Masernfall in Thüringen waren allerdings 12 von 14 Patienten doppelgeimpft (Thüringer Allgemeine, 22. November
2016). Unklar blieb bisher, ob hier ein neuer Virus-Genotyp aufgetreten war. Auch in den USA kam es zu Epidemien,
bei denen der Anteil der immunisierten Patienten bei 86 % lag (Masern-Impfungen-Herdenimmunität). Das herrschende Impf-Dogma wird durch diese Beobachtungen
in Frage gestellt.
Solche Masernausbrüche zeigen sich heute eher selten in Industrienationen, allerdings mit steigender Tendenz. Zu
kleineren Epidemien kam es früher v.a. in Regionen und Ländern mit schlechten hygienischen Bedingungen. In den
westlichen Ländern zeigt sich die Erkrankung in unregelmäßigem Rhythmus verstärkt. Die gängige Impf-Praxis bei
Masern wird durch die Serum-Produzenten offenbar nicht sorgfältig überprüft (Masern-Impfungen-Herdenimmunität).
Befürworter der Impfung berufen sich stets auf die Risiken einer Masernerkrankung, insbesondere auf die
Möglichkeit eines letalen Verlaufes. In den USA zeigte sich jedoch, dass eine hohe Durchimpfungsrate die Todesfälle
durch die Infektion sogar erhöhen kann. Nach 1982, als Werbefeldzüge in den USA erreicht hatten, dass 95 % der
Bevölkerung gegen Masern geimpft waren, schnellte die Sterblichkeitsrate durch die Infektion um das Zehnfache in
die Höhe.
Betroffen waren überwiegend Erwachsene. Wahrscheinlich hatten sie entweder die Impfung nicht auffrischen lassen
oder der Impfschutz war zu gering. Die Ansteckung erfolgte möglicherweise, weil sich die Menschen in falscher
Sicherheit wägten und keine Schutzmaßnahmen getroffen hatten. Das Beispiel zeigt, dass die Masern auch durch
Impfungen wohl nicht vollständig ausgerottet werden können und auch kontraproduktiv sein können.
Dieser Beitrag wurde letztmalig am 27.9.2019 aktualisiert
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