Orthopädie

Läuferknie

Informationen aus der Naturheilpraxis von René Gräber

René Gräber
René Gräber

Das Läuferknie (auch Tractus-Syndrom, Runners Knee, Ilio-tibiales Bandsyndrom – ITBS) kennzeichnet Schmerzempfindungen im Bereich des Oberschenkels und des Knies. Die Beschwerden sind unter dem Begriff Läuferknie zusammengefasst, da sie vornehmlich bei Läufern (Joggern) in Erscheinung treten.

Das Läuferknie ist die häufigste Beschwerde bei Sportlern, die besonders ihre Beine belasten. Hierzu zählen vor allem Jogger, Marathon- und Distanzläufer, Triathleten und Bergsteiger. Nahezu jeder vierte Läufer klagt während seiner aktiven Zeit mindestens einmal über das Schmerzsyndrom im Knie. Dabei sind Frauen häufiger betroffen (ca. 30 Prozent) als Männer (ca. 25 Prozent).

Ursachen

Ursache für das Schmerzsyndrom ist in den meisten Fällen eine Fehl- oder Überbelastung der Muskulatur. Der am äußeren Oberschenkel gelegene Faszienstreifen (Tractus iliotibialis) umhüllt die Muskulatur (stützende, haltende Funktion) und zieht zum Schienbeinkopf. Bei Bewegungen des Beins reibt diese Faszie vor allem am Epicondylus des Oberschenkels (Gelenkvorwölbung). Bei normaler Belastung gleitet die Faszie ohne Probleme über diesen Bereich hinweg. Beim Läuferknie scheint vielfach die Faszie verkürzt, die stärkere Reibung provoziert Reizungen (z.B. der Schleimbeutel) und führt zur Überanspruchung.

Daneben zeigt sich das Läuferknie auch bei Menschen mit Fehlstellungen der Beine (X- oder O-Beine), bei Muskelschäden, einer Muskelschwäche im Bereich des Beckens sowie bei Radfahrern. Das Läuferknie ist gekennzeichnet durch starke, stechende Schmerzen im äußeren Bereich des Kniegelenks, die zum Teil derart ausgeprägt sind, dass Bewegungen kaum mehr möglich erscheinen. Zu Beginn treten die Schmerzen nur während starker Belastungsphasen auf. Im Verlauf zeigt sich das Syndrom auch bei einfachen Gehbewegungen oder im Sitzen (bei angewinkelten Beinen).

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Diagnose

Der Bereich der Kniescheibe reagiert bereits auf leichten Druck mit Schmerz, daneben treten auch Schwellungen (Erguss), Rötungen oder Überwärmungen auf, die zum Teil auf Entzündungen im Bereich der Schleimbeutel (Bursitis) hindeuten. Mit Zunahme der Beschwerden werden unter Umständen die Reibungen der Faszie am Knochenvorsprung wahrnehmbar, diese äußern sich durch knirschende, schleifende Geräusche. Bei der Diagnostik ist die sorgfältige Überprüfung sehr wichtig. Die Schmerzen am äußeren Knierand sowie das häufig auftretende Knarren der Faszie sind in der Regel gesicherte Kennzeichen für ein Läuferknie.

Dennoch werden die Beschwerden auch fehlgedeutet und einem Meniskusschaden oder Knorpelschaden zugeordnet. Neben der Palpation des Knies sollte zum Ausschluss einer Verletzung auch eine MRT oder eine Röntgenaufnahme erfolgen. In Kombination mit der Anamnese (z.B. Hinweis auf sportliche Aktivität) ist die gesicherte Diagnose meist möglich.

Therapie

Neben der sofortigen Ruhigstellung des überlasteten Bereichs (z.B. durch eine Bandage oder Stützschiene) können in der Akutphase z.B. Kälteanwendungen (Kryotherapie), Schmerzpflaster, lokale Analgetika (z.B. als Injektion) und abschwellende, entzündungshemmende Salben (Antiphlogistika) zu einer Linderung beitragen.

Nach dem Abklingen der Beschwerden sollten physiotherapeutische Maßnahmen (gezieltes Muskelaufbau-Training, Massagen, Wärmeanwendungen) ergriffen werden, die vor allem der Kräftigung der Muskulatur bzw. des gesamten Stützapparates dienen.

Falls Ihnen eine Operation empfohlen wird, empfehle ich meinen Beitrag: “Kniegelenkspiegleung – eine unnötige Operation?” zu lesen.

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Beitragsbild: 123rf.com – ralwel

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