Orthopädie

Achillodynie: Ursachen, Symptome, Diagnose und Therapie

Informationen aus der Naturheilpraxis von René Gräber

René Gräber
René Gräber

Beim Laufen senken die Wadenmuskeln den Vorderfuß nach dem Aufsetzen der Ferse auf den Boden und heben die Ferse während des Bodenkontakts der Zehen.

Die Achillessehnendentinitis (Reizung der Achillessehne) wird durch ständig einwirkende Kräfte verursacht, die zur Sehnenentzündung führen. (siehe auch: Achillessehnenentzündung)

Beim Bergablaufen kommt der Vorderfuß mit größerer Kraft auf dem Boden an, als auf ebenem Grund, da er weiter nach unten fällt und für die Beschleunigung eine größere Strecke zurücklegt. Beim Aufwärtslaufen liegt die Ferse sehr weit unterhalb des Vorderfuß, so dass es für die Wadenmuskulatur eine höhere Anstrengung bedeutet, die Fersen vor dem Abstoßen mit den Zehen anzuheben. Ein weiches Polster für die Fersen bedeutet die größtmögliche Bewegungsfreiheit für die Ferse im Schuh.

Der Rückfuß ist nicht so stabil, und die Achillessehne hängt daher an einem instabilen Ansatzpunkt. Dadurch ist die Sehne ungleichmäßigen Belastungen ausgesetzt und dies erhöht das Risiko, dass sie reißt. Durch Schuhwerk, dass zu hart besohlt ist, wird die Achillessehne vor dem Abstoßen der Zehen starken Belastungen ausgesetzt.

Ursachen

Ursächlich für eine Achillodynie sind neben der Überlastung auch unterschiedliche entzündliche Erkrankungen im Fersenbereich. So können verschiedenen Stoffwechselstörungen, die mit Ablagerungen von Kristallen oder Fetten einhergehen, zu chronischen Reizungen des Sehnengewebes führen. In der Regel liegt die Ursache jedoch in der Fehl- oder Überbelastung des Sehnengewebes.

Symptome

Die Achillessehne hat keine echte Sehnenscheide, ist jedoch umgeben von peritendinösem (verdicktem und ödematös verändertem) Gewebe.

Dieses ist netzförmig angeordnet und trennt die Sehne von der Scheide. Der Frühschmerz der Achillodynie wird in der Regel durch Verletzung des o.g. Gewebes verursacht als durch eine Verletzung der Sehne selbst. Der Schmerz ist größer, wenn der Betroffene am Morgen aufsteht, und lässt oft beim Laufen nach, da sich die Sehne im Gewebe zu bewegen beginnt.

Jedoch nimmt den Schmerz zu, wenn eine sportliche Betätigung begonnen wird, lässt aber im Übungsverlauf wieder nach. Die Achillessehne ist sehr empfindlich gegen Druckschmerz. Wird der Frühschmerz ignoriert und das Laufen fortgesetzt, greift die Entzündung auf die Sehne über und es kommt schließlich zu einer schleimigen Degeneration und Verdickung. Im Spätstadium ist der Schmerz dann konstant und verschlimmert sich durch Bewegung.

Diagnose

Eine Achillodynie wird beim Facharzt mit Hilfe von Röntgenuntersuchungen, Kernspintomographien und Ultraschall diagnostiziert.

So können auch andere Ursachen für die Schmerzen im Bereich der Achillessehne differentialdiagnostisch ausgeschlossen werden. Bei der Differentialdiagnostik müssen folgende Erkrankungen ausgeschlossen werden: Arthrose an den Sprunggelenken, der Fersensporn, eine entzündliche Erkrankung der Knochen, eine Apophysitis Calcanei (die Erweichung der Apophyse der Ferse (Knochenfortsatz an der Ferse))oder eine Formabweichung am Fersenbein und eine Verkalkung am Achillessehnenansatz (Haglund Exostose).

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Therapie

Bei einer durch Überanstrengung ausgelöster Achillodynie sollte der Sportler das Laufen zunächst einstellen. Eine Erhöhung der Ferse im Schuhwerk kann den Zug der Sehne reduzieren, verändert aber auch die Statik im Rücken und in der Hüfte. Daher rate ich von dieser Maßnahme ab.

Wesentlich effektiver ist eine Dehnung der umgebenden Muskulatur. Viele Jogger werden zar sagen: „Mache ich doch!“ Meine Antwort: Ja, aber nicht effektiv und vor allem nicht lange genug. Ich erarbeite hierzu gerade ein Programm, sodass man sich auch selbst helfen kann, ohne zu mir in die Praxis kommen zu müssen.

Die Stabilität des Rückfußes soll oftmals auch durch Schuheinlagen mit festem, steifem Fersenpolster verbessert werden. Das kann sinnvoll sein, aber erst wenn die Beschwerden wieder verschwunden sind. Ebenso sollten Betroffene schnelles Aufwärts- und Abwärtslaufen so lange vermeiden, bis die Sehnenbeschwerden abgeklungen sind.

Ziel vieler Therapieangebote ist die Wiederherstellung der Gleitfunktion des Gewebes, die Reduzierung belastender Faktoren und die Korrektur von muskulären Ungleichgewichten.

Hierzu gehören auch Übungen zur „Stärkung der Achillessehne“, wie zum Beispiel das „Zehenheben“ oder „Wadenheben“: Der Betroffene stellt sich langsam auf die Zehenspitzen und wieder langsam auf die Fersen. Diese Übung wird 10-mal wiederholt, danach folgen eine ein-minütige Pause und dann zwei weitere Zyklen mit je 10 Übungen. Wenn die Übung leichtfällt, sollten immer schwerere Gewichte in den Händen getragen werden.

Das „Auswärtsrollen“ ist auch häufig im Angebot: Der Betroffene steht auf, rollt die Sprunggelenke durch Auswärtsdrehen der Fersen langsam so lange nach außen, bis die Fußsohle in der Mitte vom Boden abgehoben ist. Dann wird die Fußsohle wieder langsam zum Boden zurückgebracht. Diese Übung sollte in drei Sätzen mit jeweils 10 Wiederholungen vorgenommen werden.

Wie bereits oben kurz angedeutet: Nach meiner Erfahrung sollte der Bereich generell richtig „myofaszial“ bearbeitet werden – vor allem mittels Eigenübungen.

Prävention

Um einer Achillodynie vorzubeugen, sollte man beim Sport darauf achten, die Waden- und Beinmuskulatur ausreichend zu dehnen und so Verletzungen und Überanstrengungen zu vermeiden.

Um eine Verklebung im Bereich des Gleitgewebes zu verhindern, kann eine Massagebehandlung des Wadenbereiches zielführend sein. Dies ist auch als Selbstmassage möglich. Man streicht mit mäßigem bis starkem Druck entlang der Kontur der Sehne.

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Beitragsbild: 123rf.com – PAPAN SAENKUTRUEANG

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