Orthopädie

Sehnenverkürzungen: Ursachen, Verlauf, Diagnose Therapie

Informationen aus der Naturheilpraxis von René Gräber

René Gräber
René Gräber

Sehnenverkürzungen können grundsätzlich an allen Gelenken im Körper vorkommen. Besonders häufig sind sie jedoch an den Fingern, den Füßen und Fußzehen und den Ellenbogen-, Knie- und Hüftgelenken.

Ich gehe als Erstes einmal auf die Erkrankungen an den Händen und Fingern ein:

  1. Der Morbus DupuytrenDie wohl bekannteste Erkrankung der Sehnen im Bereich der Finger und Händen ist der Morbus Dupuytren. Hierbei handelt es sich im engeren Sinne jedoch nicht um eine Verkürzung der Sehnen, sondern um eine gutartige Veränderung des Bindegewebes der Handinnenfläche.Diese führt dazu, dass einer bis mehrere Finger nicht mehr oder nur mit großer Anstrengung gestreckt werden können. Die genauen Ursachen des Morbus Dupuytren sind bisher nicht bekannt; es werden jedoch heute Zusammenhänge mit dem Diabetes Mellitus; dem Genuss von Tabak und einer alkoholtoxischen Leberschädigung, sowie genetische Ursachen angenommen.In der Regel treten in der Handinnerfläche zusätzlich verhärtete Stränge oder kleine Knoten auf. Um einen Morbus Dupuytren zu behandeln, ist meist ein operativer Eingriff nötig, konservative Maßnahmen haben wenig Erfolgschancen. Da das Problem häufig in der Familie liegt, rate ich dazu bei den ersten Anzeichen mit einer “Vorbeugung” zu beginnen, die in bestimmten Stretching-Übungen liegt. Diese Übungen konsequent angewendet verhindern nach meiner Erfahrung das weitere Fortschreiten der Erkrankung.
  2. Die KamptodaktylieDer Morbus Dupuytren sollte differentialdiagnostisch immer von der Kamptodaktylie abgegrenzt werden. Hierbei handelt es sich um eine “echte” Sehnenverkürzung oder auch Beugekontraktur, von der meist das Mittelgelenk des kleinen Fingers, seltener auch das des Ringfingers betroffen ist.Die Kamptodaktylie tritt bei der (Über-)streckung der Finger auf und zeigt sich dann als so genannter “Hammerfinger”. Bisher ist die Ursache für die Entstehung der Kamptodaktylie noch nicht geklärt. Vermutet wird die Ursachen in einer Verkürzung oder Schrumpfung der Sehnenstruktur. Eine ähnliche Veränderung wie beim Morbus Dupuytren konnte bisher nicht festgestellt werden.

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Als Nächstes die Erkrankungen an den Füßen und Zehen:

  1. Die Hammerzehe

Die bekannteste Sehnenverkürzung im Bereich der Füße und Zehen, ist die so genannte Hammerzehe (Digitus malleus). Bei dieser Erkrankung entsteht eine Beugekontraktur im Mittelfußgelenk oder aber auch im Endfußgelenk. Dadurch verformt sich die Zehe zu einer Krallen- oder Hammerform.

Ursache für eine Hammerzehe ist meist das Tragen falschen Schuhwerks, in dem die Fußzehen zu wenig Platz haben oder zusammengeschoben werden (High heels).

Aber auch neuromuskuläre oder rheumatische Erkrankungen, Poliomyelitis, Spreizfuß, Hohlfuß oder dem Kompartmentsyndrom können die Bildung einer Hammerzehe begünstigen. Um eine Hammerzehe behandeln zu können, können sowohl konservative als auch operative Möglichkeiten eingesetzt werden. Hilfreich ist auf jeden Fall häufiges Barfußlaufen, das Tragen von geeignetem Schuhwerk, physiotherapeutische Maßnahmen zur Verhinderung des Fortschreitens der Krümmung durch Dehnung der Sehnen oder auch das Tragen von orthopädischen Einlagen zum selben Zweck. In vielen Fällen ist jedoch eine Operation unumgänglich um die Sehnenverkürzung endgültig zu behandeln.

Weitere Erkrankungen, die mit einer Sehnenverkürzung einhergehen

Neben den oben genannten bekannteren Erkrankungen, die eine Sehnenverkürzung zur Ursachen haben oder mit einer Sehnenverkürzung einhergehen können, gibt es jedoch auch unbekanntere Erkrankungen, wie beispielsweise den Morbus Sudeck.

Auslöser dieser Erkrankung sind kleine Verletzungen, wie sie bei Operationen vorkommen können. Kommt es hierbei zu kleinen, meist nicht wahrgenommenen Komplikationen im Heilungsverlauf, kann dies zu einer Störung der Reiz- und Schmerzweiterleitung in den betroffenen Nervenbahnen führen. Dies ist besonders der Fall, wenn das von der Operation betroffene Gelenk ruhiggestellt werden musste.

Vom Morbus Sudeck sind meist die Hand- und Fußgelenke, aber auch Schulter-, Knie- und Hüftgelenke betroffen. Die Symptome vom Morbus Sudeck sind individuell sehr unterschiedlich, so dass die Diagnose sich häufig schwierig gestaltet und es oft zunächst zu einer unzureichenden oder auch falschen Behandlung kommt. Neben starken Schmerzen, Schwellungen und Rötungen geht der Morbus Sudeck auch mit motorischen Störungen des Bewegungsapparates einher, die sich auf neurologisch, aber auch orthopädische Ursachen (wie eine Sehnenverkürzung) zurückführen lassen.

Behandlung und Prävention von Sehnenverkürzungen

Ist eine Sehnenverkürzung und die damit verbundenen Bewegungseinschränkungen sehr stark ausgeprägt kann ein operativer Eingriff nötig sein, bei dem die Sehnen wieder verlängert werden. Dies ist eine langwierige und oft auch schmerzhafte Prozedur zu der ich wirklich nur rate, wenn es gar nicht mehr anders geht. Aber auch die konservativen Behandlungsmethoden wie physiotherapeutische Maßnahmen, Massagen etc. sind bei ausgeprägter Schmerzsymptomatik zwar förderlich, aber auch mit Dehnungsschmerzen und ähnlichem verbunden.

Daher sollten Sehnenverkürzungen im Rahmen der Möglichkeiten vorgebeugt werden. Sollte sich beispielsweise eine Morbus Dupuytren anzeigen, sollte der Betroffene umgehend mit Dehnungsübungen beginnen und diese auch konsequent durchführen, um das Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern.

Die so genannte Hammerzehe lässt sich in den meisten Fällen ist durch das Tragen geeigneten Schuhwerks und auch den häufigen Wechsel von Schuhen verhindern. Sportler sollten besonders darauf achten, dass sie sich vor dem Beginn des Trainings gut aufwärmen und dehnen.

Aber auch nach der Trainingseinheit darf eine Dehnung nicht fehlen, um die beanspruchten Muskeln, Sehnen und Bänder geschmeidig zu halten. Die Dauer der Dehnung für den betroffenen Bereich sollte mindestens 2 Minuten gehalten werden. Für eine Verbesserung sind die Übungen einmal täglich durchzuführen. Bei Unsicherheiten sollte ein Trainer / Physiotherapeut zu den richtigen Dehnungsmethoden und natürlich auch Trainingsmethoden befragt werden. Leider sind aber (auch bei Therapeuten) die neueren Erkenntnisse zum Beweglichkeitstraining und auch der Bedeutung der Faszien in der Schmerztherapie und im Training wenig verbreitet.

weitere Themen sind: Torticollis – Hallux valgus

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Beitragsbild: 123rf.com – subbotina

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René Gräber

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