Rheuma - Verständlich Erklärt
Informationen aus der Naturheilpraxis von René Gräber

Die Rheumatologie befasst sich mit der Diagnose und Therapie von über 450 chronischen und degenerativen sowie
die Weichteile betreffenden Erkrankungen, die Entzündungsprozesse aufweisen und zu Schmerzen im Stütz- und
Bewegungsapparat führen.
Diagnose rheumatischer Erkrankungen
Zur Untersuchung dienen u.a. Laborwerte, Röntgen, MRT (Magnet-Resonanz-Tomographie) und Punktionen.
Rheumatische Erkrankungen
Die häufigste entzündliche rheumatische Erkrankung ist die rheumatoide Arthritis (auch chronische Polyarthritis oder „Rheuma“). Dabei greift das körpereigene
Immunsystem Gelenke und verschiedene Gewebe an und zerstört sie. Hauptsächlich tritt die Erkrankung zwischen dem
45. und 60. Lebensjahr auf. Der Grund für die fehlerhafte Immunabwehr ist bis heute nicht gefunden, man geht aber
von einem Autoimmunprozess aus. Für die rheumatoide Arthritis typische Symptome sind nächtliche und morgendliche
Gelenkschmerzen, Morgensteifigkeit und Anschwellen
der Gelenke (hauptsächlich der Finger) sowie allgemeine Müdigkeit und Leistungsknick. Meist entwickelt sich daraus eine
Polyarthritis (= viele Gelenke betreffend). Im Verlauf zeigen sich Veränderungen der Knochen (z.B. starkes
Hervortreten), Knötchenbildungen an den Streckseiten der Gelenke sowie Auswirkungen auf Lunge (Lungenfibrose - Bindegewebsvermehrung),
Herz (Perikarditis – Herzbeutelentzündung),
Augen (Entzündungen) und Haut (sog. Rheumaknoten). Letztendlich kommt es zur
Zerstörung von Gelenken, die auch bei guter Therapie nicht aufzuhalten ist.
Die infektiöse Arthritis entsteht durch
Bakterieneinfall in Gelenkhöhlen, z.B. über den Blutweg, und zeigt sich vermehrt bei Kindern (z.B. infolge eines
Unfalls). Es zeigen sich plötzlich auftretende Schmerzen
im betroffenen Gebiet mit starker Schwellung, Rötung, Erwärmung, Ergussbildung, hohem Fieber, Schüttelfrost, Gefahr einer Blutvergiftung sowie einer
Schocksymptomatik, die zum sofortigen Handeln zwingt.
Die Arthrose ist
weltweit die häufigste degenerative Gelenkerkrankung, bei der ca. ein Viertel der Betroffenen an chronischen
Schmerzen leidet. Die Arthrose beschreibt
Gelenkerkrankungen, die durch Veränderungen des Gelenkknorpels entstehen (z.B. an der Hüfte = Coxarthrose, im
Knie =
Gonarthrose). Die Veränderungen sind nicht reversibel und führen zu Schmerzen und Schwellungen im betroffenen
Gebiet, Muskelverspannungen, Bewegungseinschränkungen und letztendlich zu Deformierungen. Neben Verschleiß und
angeborenen Defekten (primäre Arthrose) kommen auch Übergewicht, Stoffwechsel-störungen, Verletzungen und
Entzündungsprozesse (sekundäre Arthrose) als Ursachen in Frage.
Morbus Bechterew (Spondylitis ankylosans) zählt zu den rheumatoiden Erkrankungen der Wirbelsäule und ist
mit ca. 2 Prozent Erkrankungsfällen, gemessen an der Gesamtbevölkerung, relativ häufig. In den meisten Fällen kommt
es aber zu keiner sichtbaren Ausprägung des typischen Bildes, das sich später durch eine Entzündung der
Sehnenansätze, vermehrt im Lenden- und Brustwirbelbereich, zeigt. Durch Schädigung des Knochenmarks kommt es zu
einer langsamen Verknöcherung mit daraus resultierenden Bewegungseinschränkungen, die sich häufig durch Versteifung
der einzelnen Wirbelkörper zeigt. Die physiologische Form der Wirbelsäule geht verloren und führt zu einer
Haltungsänderung, in der der Betroffene „einfriert“ (typisches Bild des stark nach vorn gebeugten Menschen). Neben
Schmerzen in Lenden- und Gesäßregion zeigen sich auch morgendliche Steifheit, Entzündungen der Gelenke, poröse
Knochen (Gefahr einer Fraktur), Uveitis (Entzündung der
mittleren Augenhaut), begleitet von Grünem Star oder Grauem Star, Darmbeschwerden, Herzbeschwerden sowie Schädigungen von Lunge und Aorta, die lebensbedrohlich sein können.
Unter einer Fibromyalgie (Faser-Muskel-Schmerz) versteht man
eine Weichteilerkrankung, bei der es zu Schmerzen am gesamten Körper kommt. Zusätzlich zeigen sich u.a.
Kopfschmerzen bis hin zu Migräneanfällen, Magen-Darm-Beschwerden, Schlafstörungen, Müdigkeit, schnelle Erschöpfung,
depressive Phasen sowie Angst- und Panikattacken. Auslöser für den Ganzkörperschmerz konnten bis heute nicht
manifestiert werden, die Fibromyalgie tritt aber auch als Symptom anderer rheumatischer Erkrankungen (z.B. Morbus Bechterew) auf. Durch die wenigen bis heute gewonnenen Erkenntnisse gilt die
Erkrankung als nicht heilbar.
Im Zusammenhang mit rheumatischen Erkrankungen kann es auch zu sog. Vaskulitiden kommen. Eine Vaskulitis kennzeichnet Entzündungen im
Bereich von Blutgefäßen. Bei Vaskulitiden spricht man also von mehreren bzw. von verschiedenen Formen einer
Gefäßentzündung.
Zu den, eher selten in Erscheinung tretenden Kollagenosen
(chronisch-rheumatische Erkrankungen des Bindegewebes) zählen u.a. der systemische Lupus erythematodes(kurz SLS oder auch nur
Lupus genannt), die progressive systemische Sklerose (Sklerodermie) und das Sjögren-Syndrom.
Als Hauptgründe für die Entstehung gelten in der Schulmedizin Autoimmunerkrankungen. Leitsymptom ist, wie
bei allen rheumatischen Erkrankungen, die ausgeprägte Schmerzsymptomatik, die sich in diesem Fall auf das
Bindegewebe und die Fasern der Zellzwischenräume bezieht und sich auch auf der Haut zeigt (z.B. in Form von
Rötungen).
Weitere seltene Erkrankungen sind u.a. die rezidivierende
Polychondritis und die Psoriasis
Arthritis.
Die generelle schulmedizinische Therapie rheumatischer Erkrankungen erfolgt meist mit Schmerzmitteln und
antientzündlichen Medikamenten (u.a. Cortison). Neuere Mittel wie zum Beispiel die Biologika, die als "entscheidender
Fortschritt" gefeiert wurden, zeigen in neueren Untersuchungen wesentlich mehr Nebenwirkungen, als zunächst
erwartet.
Dieser Beitrag wurde letztmalig am 19.07.2012 aktualisiert
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