Urologie

Urologie – verständlich erklärt

Informationen aus der Naturheilpraxis von René Gräber

René Gräber
René Gräber

Urologie – verständlich erklärt

Die Urologie befasst sich zum einen mit Erkrankungen der harnbildenden und harnableitenden Organe, zum anderen mit den Geschlechtsorganen des Mannes.

Im oberen Harntrakt befinden sich die paarigen Nieren (Filtration von Stoffwechselprodukten und Giftstoffen, Resorption von Nährstoffen), Nebennieren und Teile der ableitende Harnwege (Nierenbeckenkelchsystem und Harnleiter).

Zum unteren Harntrakt werden Blase, Prostata (Vorsteherdrüse), Bläschendrüse, Harnröhre sowie Geschlechtsorgane (Hoden, Nebenhoden, Samenleiter und Samenstrang und Penis) gezählt.

Untersuchungsmethoden

Neben der Inspektion und dem Abtasten dienen Laboruntersuchungen, Uroskopie, Nephroskopie, Zystoskopie, Ultraschall, Kontrastmitteldarstellung, CT, Szintigraphie, MRT, Angiographie und Urinuntersuchungen zur Diagnose.

Häufige Erkrankungen

Bedingt durch die Organvielfalt zeigen sich viele Erkrankungsformen sowie Miss- und Fehlbildungen in der urologischen Praxis.

Im Nierenbereich zeigen sich häufig Beschwerden durch Nierensteine (Nephrolithiasis), die hauptsächlich durch Ablagerungen von Calciumoxalat oder Harnsäure entstehen. Erst durch Wanderung verursachen die Steine Schmerzen, Koliken, Übelkeit, Erbrechen, Stuhlverhalt und blutigen Urin (selten). Begünstigende Faktoren können Flüssigkeitsmangel, Diäten oder Infekte der Harnwege sein.

Harnwegsinfekte treten besonders häufig auf und machen sich durch schmerzhaftes Wasserlassen (Algurie), Juckreiz und Harndrang mit geringer, brennender Ausscheidung (Pollakisurie) bemerkbar. Frauen erkranken, bedingt durch anatomische Gegebenheiten und hormonelle Gründe, wesentlich häufiger als Männer. Die eindringenden Bakterien wandern bis zur Blase und können dort eine Blasenentzündung (Zystitis) verursachen.

Blasenschmerzen rühren in der Regel von Erkrankungen der Harnwege und/ oder der Nieren her. Sie sind sehr häufig (insbesondere bei Frauen) auf eine Blasenentzündung (med. Fachbegriff Zystitis) zurückzuführen.

Die Niereninsuffizienz tritt als Folge einer Mangeldurchblutung auf, die durch viele Erkrankungen verursacht werden kann. Die chronische Form zeigt sich durch vermehrtes nächtliches Wasserlassen, Leistungseinbruch, Juckreiz mit gelber Haut, Durchfall, Geschmacksstörungen, Kopfschmerzen und Übelkeit.

Die akute Insuffizienz kann z.B. durch Schock, Vergiftung oder Unfall eintreten. Unbehandelt geht die Oligurie (400 –500 ml Urin / Tag) in eine Anurie (< 100 ml Urin / Tag) über und führt zu Organversagen. Es zeigen sich AtemnotWassereinlagerungen (Ödeme), Herzrhythmusstörungen und anhaltende Müdigkeit.

Eine Stenose im Bereich des Ureters (Harnleiter) kann zu einem Harnstau im Nierenbecken führen. Symptome sind Bauchschmerzen und Flankenschmerzen sowie ein verändertes Ausscheidungsverhalten, welches eine Indikation für den operativen Eingriff darstellen kann.

Bei der Reizblase, die hauptsächlich bei Frauen zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr auftritt, kommt es zu einer Funktionsstörung der Blase ohne pathologischen Befund. Neben einem Östrogenmangel werden auch psychosomatische Faktoren sowie nicht diagnostizierbare chronische Infekte als Ursachen diskutiert. Die Betroffenen leiden unter einer Pollakisurie (ständiger Harndrang mit geringer Urinausscheidung) ohne differenzierte Schmerzsymptomatik.

Eine Zystitis (Blasenentzündung) zeigt sich vermehrt bei Frauen im gebärfähigen Alter, hauptsächlich durch eine aufsteigende Infektion (E. coli) verursacht. Die Symptome ähneln denen der Harnwegsinfektion, unbehandelt kann es zu einer Nierenbeckenentzündung mit Gefahr von Fieber und Blutvergiftung kommen.

Bei der Harnröhrenentzündung (Urethritis) kommt es zu einem Juckreiz, anschwellender Schleimhaut mit Algurie (später auch Dysurie) und eitrigem Ausfluss. Hauptauslöser sind übertragene sexuelle Erkrankungen. Unbehandelt kann die Urethritis zu einer Vernarbung der Harnröhre (Striktur) oder auch zur Sterilität führen.

Prostatabeschwerden sind ein typisches “Männerleiden”. Die Prostatitis (Entzündung der Vorsteherdrüse) zeigt sich u.a. durch Harnabflussstörungen, Algurie, Pollakisurie, Schmerzen im Bereich von Penis, Hoden, Damm, Leiste, Lende, Anal- und Schambereich und schmerzhafter Ejakulation. Neben einer akuten Prostatitis (durch Escherichia coli) unterscheidet man zwischen chronisch bakterieller (E. coli, Mycobacterium tuberculosis, Neisseria gonorrhoeae), chronisch abakterieller und asymptomatischer Form. Als auslösender Faktor der abakteriellen Entzündung wird eine lokale neurologische Fehlsteuerung diskutiert.

Die Orchitis beschreibt die Entzündung des Hodens, hauptsächlich durch Bakterien, seltener durch virale Einflüsse. Das Gewebe schwillt an, ist gerötet, druckempfindlich und schmerzhaft.

Daneben zeigen sich Symptome einer Harnwegsinfektion. Unter einer Anorchie versteht man eine Anomalie des männlichen Genitals, bei der beide Hoden fehlen oder funktionsunfähig sind.

Die Phimose (Vorhautverengung) tritt vermehrt im Kindes (physiologisch)- und Jugendalter auf. Die primäre Phimose zeigt sich durch eine vorgeschobene Vorhaut, die sich nicht über die Eichel zurückziehen lässt.

Später können auch ein Verlust der Hautelastizität und Narbengewebe die Vorhaut verengen (erworbene / sekundäre Phimose). Eine Nichtbehandlung führt häufig zu Entzündungen der Eichel, teilweise in Verbindung mit erschwerter Harnentleerung und schmerzhafter Erektion.

Unter einer Paraphimose versteht man den umgekehrten Fall, bei dem die zu enge Vorhaut zurückgestreift ist und nicht wieder vorgeschoben werden kann. Es kommt zu einer Einschnürung mit Blutstau (Spanischer Kragen) und Ödem und kann ohne Therapie zu einem Verlust der Eichel führen. Mangelnde Hygiene kann zudem auch zu einer Entzündung der Eichel (Balanitis) führen, die sich rötlich-glänzend, geschwollen und mit eitrigen Belegen am Halsbereich zeigt.

Der Diabetes insipidus (Wasserharn) zeigt sich durch hohe Urinausscheidungen (Polyurie) mit gleichzeitig gesteigertem Durstgefühl (Polydipsie). Hauptsächlich Ursache ist ein Mangel oder Fehlen des antidiuretischen Hormons (ADH), bedingt z.B. durch einen Tumor.

Fehlanlagen können in allen Bereichen auftreten, ebenso Entartungen des Gewebes (Krebs).

Der Blasenkrebs stellt den fünfthäufigsten bösartigen Tumor dar, an dem Männer ungefähr drei Mal mehr erkranken als Frauen. Bei frühzeitiger Therapie ist die Prognose gut.

Karzinome im Penisbereich sind eher selten, ebenso der Nierenzelltumor.

Hodenkrebs ist ebenfalls selten, stellt aber einen der häufigsten bösartigen Tumoren junger Männer im Alter zwischen 20 und 35 dar.

Prostatakrebs gehört zu den häufigsten Krebserkrankungen des Mannes. Es weist eine Letalität von 3 Fällen pro 100 auf und ist damit die dritthäufigste Todesursache nach Lungenkrebs und Darmkrebs.

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Beitragsbild: 123rf.com – kerdkanno

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 06.08.2013 aktualisiert.