Bauchschmerzen - Ursachen, Symptome und Therapie
Informationen aus der Naturheilpraxis von René Gräber

Bauchschmerzen können in ganz unterschiedlichen Formen auftreten und auf sehr viele verschiedene Störungen und
Krankheiten hinweisen. Das liegt unter anderem daran, dass sich ganz verschiedene Organe im Bauchbereich
befinden.
Der Bauch (Abdomen) beherbergt den Magen-Darm-Trakt. Nach vorn findet sich kein knöchernes Gerüst, der Bereich
wird unter anderem durch Faszien, Muskelfasern und das Bauchfell geschützt. Vor der Wirbelsäule verlaufen
lebenswichtige Strukturen (z.B. Vena portae, Aorta).
Auch die Nieren sind hier zu finden. Zum Becken hin sind die weiblichen und männlichen Geschlechts- und
Reproduktionsorgane angelegt, die durch Erkrankung auch zu Schmerzen im Bauchraum
führen können. Bauchschmerzen können vielfältige Ursachen haben. Dabei muss nicht immer eine
lebensbedrohliche Erkrankung vorliegen.
Auch eine falsche Ernährung, Unverträglichkeiten und Allergien, die monatliche Regelblutung der Frau (siehe
Frauenheilkunde) oder anatomische Fehlanlagen
können zu den Beschwerden führen. Diese treten entweder akut auf oder zeigen sich chronisch (immer
wiederkehrend).
Schließlich können Bauchschmerzen auch psychisch bedingt sein. Nicht nur sprichwörtlich können Ängste, Sorgen
oder Stress „auf den Magen schlagen“.
Bauchschmerzen - Was tun?
Treten Bauchschmerzen akut und heftig auf oder verstärken sie sich im Verlauf, sollte ein Arzt aufgesucht
werden.
(Siehe auch: Starke Bauchschmerzen https://www.gesund-heilfasten.de/darmerkrankungen/starke-bauchschmerzen.html)
Dieser wird neben der Befragung den Bauchraum inspizieren, abtasten, abhören und ihn sonographisch darstellen.
Gastroskopie und Rektoskopie stellen den Magen- und Darmtrakt von innen mithilfe einer Kamera dar. Auch
Röntgenaufnahmen, eine CT oder eine MRT sind möglich. Das Blutbild kann unter anderem auf Entzündungszeichen hin
ausgewertet werden.
Die Laparoskopie stellt eine minimalinvasive Methode zur Inspektion des Bauchraums dar. Hierbei wird mit einer
Kamera die Bauchhöhle begutachtet, Gewebeproben entnommen und kleinere Störungen direkt beseitigt.
Symptome
Schmerzen werden von jedem Menschen individuell empfunden und
beschrieben.
Diese können zum Beispiel dumpf, spitz, drückend, kolikartig, ausstrahlend, diffus verteilt oder lokal begrenzt
sowie nicht lokalisierbar erscheinen.
Ursachen von Bauchschmerzen
Sehr häufig sind unspezifische Bauchschmerzen nicht bedrohlich, sondern gehen auf Ernährungsfehler,
Unverträglichkeiten, einen „verdorbenen Magen“ oder einen Magen-Darm-Infekt zurück. Nur wenn die Schmerzen nicht
nach wenigen Tagen abklingen, sehr plötzlich und heftig auftreten oder eher schlimmer als besser werden, sollte ein
Therapeut aufgesucht werden.
Zu den häufigsten akuten Beschwerden im Bauchraum zählen die Appendizitis
(Blinddarmentzündung)
und die Cholezystitis
(Gallenblasenentzündung).
Nahezu jeder vierte Schmerz im Abdomen wird durch einen entzündeten Blinddarm verursacht. Dieser wird
heutzutage eigentlich immer operativ entfernt. In einigen Fällen zeigt sich, dass keine Entzündung vorliegt,
der Schmerz aber beseitigt ist und nicht erneut in Erscheinung tritt.
Jeder zehnte Bauchschmerz ist entweder auf eine entzündete Gallenblase (vor allem durch Gallensteine) oder Bauchspeicheldrüse zurückzuführen.
Insgesamt gelten Entzündungen und Geschwüre (zum Beispiel Zwölffingerdarmgeschwür, Magengeschwür) im Abdomen
als häufigste Auslöser für Schmerzen.
Die akute Gastritis
zeigt sich meist nach der Nahrungsaufnahme oder bei hohem Stress durch plötzlich einsetzende Beschwerden im Bereich
des Magens. Diese entstehen durch eine Reizung und Schädigung der Magenschleimhaut. Nach dem Weitertransport der
Nahrung ebben die Symptome rasch ab.
Eine erhöhte Anzahl an Betroffenen leidet an Beschwerden im Bereich des Darms. Hier führen vor allem Verstopfungen oder ein vollständiger Verschluss (Ileus) zu zum Teil
lebensbedrohlichen Beschwerden. Ursachen können, neben falschen Essgewohnheiten, unter anderem ein nicht
ausreichend mit Blut versorgter Darm (Mesenterialinfarkt), festsitzende Kotfragmente, Resorptionsstörungen und
Verlegungen der Passage durch verschluckte Gegenstände oder Tumoren sein. Zum Teil können eine erhöhte Flüssigkeitsgabe oder
Klistiere den Weg wieder frei machen, in einigen Fällen muss der Bauchraum eröffnet werden (Operation), um das
Problem zu beseitigen.
Vielfach kommt es durch Verletzungen (Traumen) zu akuten Schmerzen im Bauch. Bei
Autounfällen ohne Airbag ist es das Lenkrad, welches in den Brust- und Bauchraum einschlagen kann. Stürze oder ein
Schlag in die Magengegend z.B. führen zu zum Teil schweren, lebensbedrohlichen Beschwerden. Nicht immer ist von
außen eine Verletzung zu beobachten. Daher muss bei Verdacht der gesamte Bauchraum untersucht werden, um innere
Blutungen ausschließen zu können.
Gerinnsel (Embolien)
in Gefäßen oder auch das eher seltene Aortenaneurysma können starke Bauchschmerzen verursachen. Das Gefäß weist bei
einem Aneurysma eine blutgefüllte Aussackung auf, deren Wand im Verlauf durch den Druck immer weiter nachgibt, bis
sie letztendlich platzt und zum Tode führt. Die Aussackung muss schnellstmöglich entfernt und durch eine Prothese
ersetzt werden.
Bauchschmerzen können auch durch übermäßigen Sport ausgelöst werden. Hierbei sind vor allem die Muskulatur oder
Sehnen betroffen, die durch Überdehnung und Reizung kurzzeitige Beschwerden verursachen (z.B. Muskelkater).
Chronische (zum Teil diffuse) Schmerzen im Bauch deuten zum Beispiel auf einen Reizmagen (funktionelle
Dyspepsie) oder einen Reizdarm (Colon irritable) hin. Vor allem Frauen leiden unter diesen Störungen, die unter
anderem zu Schmerzen im Oberbauch und hinter dem Brustbein, zu einem Völlegefühl, Übelkeit,
Erbrechen, Sodbrennen, Blähungen und Defäkationsstörungen führen.
Nahezu jeder vierte Bundesbürger leidet mindestens einmal im Jahr unter Symptomen einer der beiden Störungen. Ebenso oft zeigt sich auch eine chronische
Entzündung der Magenschleimhaut (Gastritis).
Die langfristige Schädigung der Schleimhaut kann unbehandelt zu einem Geschwür (Ulkus) führen.
Bei einer Hepatitis (Entzündung der Leber)
liegt eine Schädigung der Leberzellen durch Gifte, Viren oder Autoimmunprozesse vor. Vielfach kommt es zu weniger
stark ausgeprägten Beschwerden.
Häufig haben die Betroffenen diffuse Schmerzen im Oberbauch und sind zusätzlich dauerhaft müde und manchmal
depressiv verstimmt.
In einigen Fällen kann der Bereich der Leber aber auch heftige Schmerzen im Bauchraum verursachen. Weitere
Ursachen sind chronisch-entzündliche
Darmerkrankungen (Morbus
Crohn, Colitis
ulcerosa), die Divertikulitis (Entzündung der Darmschleimhaut) oder
auch Stoffwechselstörungen (zum Beispiel
Porphyrin).
Frauen leiden vermehrt unter Entzündungen im Bereich der Eierstöcke oder der Adnexen (siehe auch Frauenheilkunde). Daneben lösen zum Beispiel auch
Zysten der Ovarien
starke, zum Teil kolikartige Schmerzen aus, die in den gesamten Unterbauch
ausstrahlen.
Im Bereich der Nieren, der ableitenden Harnwege und der Blase (im unteren Bauchraum beziehungsweise Becken) kann
es unter anderem zu Entzündungen (Glomerulonephritis, Zystitis), Durchblutungsstörungen,
Gefäßverschlüssen, Verletzungen und Bildung von Steinen kommen. Diese müssen nicht zwangsläufig Schmerzen verursachen, können sich aber bei Ausweitung durch akut einsetzende und dann
anhaltende, ausstrahlende Beschwerden in den Rückenbereich (Rückenschmerzen) und Bauchbereich
bemerkbar machen. Zum Teil kann medikamentös therapiert werden, in einigen Fällen erfolgt die apparative oder
operative Beseitigung der Störquelle (zum Beispiel bei Steinleiden oder Verschlüssen).
Entartetes Gewebe (Krebs) ist in den Anfangsstadien meist
symptomlos. Erst im Verlauf kommt es zu Schmerzen und weiteren Beschwerden (zum
Beispiel Gewichtsverlust, Appetitmangel, Übelkeit), die auf eine Erkrankung hindeuten. Zu den häufigsten Tumoren des Bauchraums zählen das Magenkarzinom, das Leberkarzinom, das Kolonkarzinom und das Bauchspeicheldrüsenkarzinom. In der
Schulmedizin wird häufig operativ therapiert werden.
Seltener sind Erkrankungen des Skeletts (Entzündung von Gelenkkörpern, Fraktur, Verschleiß), der
Muskulatur (zum Beispiel Myalgie) oder von Fett- und Bindegewebe, die für Bauchschmerzen verantwortlich sein
können.
Dieser Beitrag wurde letztmalig am 10.12.2013 aktualisiert
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