Umweltgifte

Genetisch veränderte Baumwolle – Ein Segen für die Bauern?

Informationen aus der Naturheilpraxis von René Gräber

René Gräber
René Gräber

Anschmiegsame Stoffe sorgen für ein angenehmes Gefühl auf der Haut – gerade deshalb ist Kleidung aus Baumwolle bei uns so beliebt. Insgesamt wird sie weltweit auf etwa 2,5 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche angebaut. Oft sind es riesige Felder, auf denen sich die Baumwollpflanzen aneinanderreihen. Nicht nur der Wasserverbrauch für den Anbau ist enorm, diese Monokulturen sind außerdem besonders anfällig für Schädlinge, weshalb sie mit extremen Mengen von Pflanzenschutzmitteln behandelt werden. So werden die Felder von der Aussaat bis zur Ernte etwa 20 Mal mit Pestiziden und Entlaubungsmitteln behandelt.

Wie vielversprechend klang da 1996 die Zulassung einer gentechnisch veränderten Sorte (Bt-Baumwolle), in die bestimmte Gene des Bodenbakteriums Bacillus thuringiensis integriert wurden, die giftig für bestimmte Bauwollschädlinge sind. Der Gentechnik-Riese Monsanto versprach den Landwirten weniger Einsatz von Insektiziden, was nicht nur der Gesundheit der Baumwoll-Pflücker, sondern natürlich auch der Umwelt und dem Geldbeutel der Farmer zugutekommen sollte. Mittlerweile sind rund 40 Prozent der weltweit angebauten Baumwolle gentechnisch veränderte Pflanzen.

Während die Rechnung in der ersten Zeit aufging, mehren sich seit einigen Jahren Berichte über erhöhte Widerstandsfähigkeit des Baumwollkapselwurms gegenüber den transgenen Pflanzen. Bereits nach etwa vier Generationen müssen die Landwirte also doch wieder auf die Pflanzenschutzmittel zurückgreifen.

Chinesische Forscher rechnen sogar damit, dass es in wenigen Jahren zu einer riesigen Schädlingsplage kommen könnte, denen die Bauern mit den üblichen Insektiziden nicht Herr werden. So befürchten sie extreme Ernteausfälle und eine damit verbundene Existenzbedrohung der chinesischen Landwirte. Denn nicht nur die Anzahl der Baumwollkapselwürmer hat sich in den ersten Jahren des Einsatzes von Bt-Baumwolle reduziert – gleichzeitig sterben die natürlichen Fraßfeinde der Schmetterlingsart in den Gebieten mit Bt-Baumwolle aus. Nicht nur das Ökosystem leidet immens darunter, auch können sich die jetzt resistenten Baumwollkapselwürmer ungehindert ausbreiten.

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Das Auftreten von Blattläusen, Stinkwanzen und Heuschrecken nimmt ebenfalls immer stärker zu, wodurch die Baumwollpflanzen zusätzlich stark geschädigt werden. (Studie von Xue Dayuan für das Nanjinger Institut für Umweltwissenschaften der Staatlichen Umweltschutzbehörde (SEPA) in Zusammenarbeit mit Greenpeace;
www.greenpeace.de/tip/themen/gentechnik/nachrichten/
artikel/gen_baumwolle_schaedigt_chinesische_bauer)

Während das Ökosystem zerstört wird und die Ernte durch die gentechnisch veränderten Pflanzen mit den Jahren immer weiter sinkt, müssen die chinesischen Bauern aufgrund von Lizenzverträgen für die Bt-Baumwolle etwa drei Mal so viel bezahlen, wie für herkömmliche Samen. Was sich in der Anfangszeit für die Landwirte noch bezahlt machte, da der Pestizideinsatz geringer und die Erntemenge erhöht war, wird nun immer mehr zum Minusgeschäft.

Doch nicht nur chinesische Bauern geraten immer mehr in die Abhängigkeit der großen Gentechnologie-Konzerne. Das gleiche spielt sich in vielen anderen Ländern der Welt ab, so etwa in Burkina Faso, wo Baumwolle mit 90 Prozent des Exportguts zu den wichtigsten Einnahmequellen zählt. Hohe Pestizideinsätze stören hier das empfindliche Ökosystem in dem regenarmen Land ebenso wie die enorme Wassermenge, die sowohl Bt-Baumwolle als auch die konventionellen Sorten benötigen.

Auch in Indien konnte das gentechnisch veränderte Saatgut die Erwartungen nicht erfüllen. Die Landwirte verschulden sich immer stärker, sobald die Ernte schlecht ausfällt, während gleichzeitig die Weltmarktpreise sinken. Die nicht Baumwoll-Monokulturen verstärken das Hungerproblem, da die Bauern Lebensmittel hinzukaufen müssen, statt sie selber anzubauen. In den letzten Jahren mehren sich Berichte über indische Farmer, die aufgrund ihrer ausweglosen Situation Selbstmord begehen. Sicherlich ist dies nicht allein auf die Abhängigkeit von Großkonzernen zurückzuführen, aber das Problem wird hierdurch klar verstärkt.
Während wir Verbraucher bei Lebensmittel auf das Gütesiegel „Ohne Gentechnik“ achten können, ist eine Kennzeichnungspflicht für Kleidung aus Bt-Baumwolle bisher nicht vorgesehen.

Der NABU – Naturschutzbund Deutschland e.V. setzt sich allerdings seit einiger Zeit dafür ein, die Verbraucher auch hier ausreichend zu informieren. Bio-Baumwolle, die auf geringen Pestizideinsatz, Standortanpassung und fairen Handel setzt, kann die armen Bauern aus ihrer Abhängigkeit befreien. Durch nachhaltige Strategien bleibt ihnen genügend Geld, um Steuern, eine Ausbildung und Lebensmittel zu bezahlen, was mit der Zeit der gesamten Infrastruktur eines Landes zugutekommt.

Durch eine sinnvolle Fruchtfolge, bei der nach dem Baumwollanbau die Aussaat von Erbsen, Bohnen oder anderen Nahrungsmitteln angeschlossen wird, produzieren die Bauern ihre eigenen Lebensmittel und müssen diese nicht teuer erwerben. Gleichzeitig wird hierdurch der Boden bereits gedüngt, was wiederum Kosten und Umweltprobleme senkt. Dennoch macht der Bio-Anbau bei Baumwolle bisher nur etwa ein Prozent aus, während die gentechnisch veränderte Baumwolle einen immer höheren Stellenwert einnimmt. Kein Wunder also, dass es immer wieder zu Etikettenschwindeln kommt, bei dem gentechnisch veränderte Baumwolle als „100 Prozent Organic“ angepriesen wird.

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Beitragsbild: 123rf.com – PAPAN SAENKUTRUEANG

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