es steht auch an anderer Stelle geschrieben dass Jesus sagte:
Ich bin nicht gekommen um Frieden zu bringen, sondern das Schwert
Oder: ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben
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da kann man jetzt sonstwas reininterpretieren
ohne den Zusammenhang zu kennen wird das alles Kokolores werden
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So ist es. Zumal man nicht vergessen sollte, dass die Textsammlungen der Bibel nicht alle zur selben Zeit geschrieben wurden. Allein die vier Evangelien - Markus-, Matthäus-, Lukas- und das Johannesevangelium - entstanden alle zu unterscheidlichen Zeiten und an unterschiedlichen Orten:
- Das Markus-Evangelium stammt aus der Zeit 70 n.Chr. und gilt als das älteste Evangelium, Markus lebte wahrscheinlich in Rom
- Matthäus (wahrscheinlich im syrischen Raum) und Lukas verfassten ihre Werke wohl in den Jahren 80 bis 90 n. Chr. und
- erst gegen Ende des ersten Jahrhunderts tauchte dann das Johannesevangelium auf, in seiner ersten Fassung wohl im nördlichen Ostjordanraum und wurde dann in Kleinasien, vielleicht in Ephesus, weitergeschrieben.
Alle diese vier Evangelisten hatten Jesus nie persönlich kennengelernt, alles wurde nur nach Überlieferungen aufgeschrieben und erzählt. Von daher ist es nur logisch, dass diese vier niemals die gleiche Jesusgeschichte erzählen konnten. Denn die Situation ihrer Zuhörer war jeweils eine andere, jede der Gemeinden hatte mit anderen Schwierigkeiten zu kämpfen, und es stellten sich andere Fragen, wie man nun in dieser Zeit nach der Botschaft Jesu leben sollte. Daher setzte jeder Evangelist mit seiner Jesusdarstellung andere Akzente, vertiefte diesen oder jenen Aspekt, der für die eigene Gemeinde von Bedeutung sein könnte, oder ließ anderes weg, was er als nicht so wichtig für die Fragen seiner Leute ansah. So entstanden unterschiedliche Jesusbücher, die jeweils die Situation der eigenen Zeit und des eigenen Ortes vor Augen hatten. Sie erzählten die Jesusgeschichte so, dass sie in der eigenen Zeit verstanden wurde und Antwort auf deren brennenden Fragen gab. Denn man wollte mit dem Buch über Jesus ja überzeugen und zeigen, dass dieser Jesus auch heute – und das heisst im Jahr 70, 80 oder 100 n. Chr., in Rom, Philippi oder Antiochia – noch aktuell und von Bedeutung ist.
Hinzu kommen Übersetzungsfehler. Die Menschen damals sprachen hebräisch, die Bibel wurde auf Althebräisch geschrieben. Dann ins Griechische und Lateinische übersetzt, Luther übersetzte die Bibel später ins Deutsche. Aber - ganz so einfach ist eine Übersetzung nun doch nicht - es kam daher immer wieder zu Übersetzungsfehlern und auch zu Druckfehlern. (Dieses Phänomen wird auch als "Bibel-Errata" bezeichnet und ist so häufig, dass 1990 darüber sogar ein satirischer Roman von Terry Pratchett und Neil Gaiman erschien, in dem der Engel Aziraphaele falsch übersetzte Bibeln sammelt)
Im Laufe der Zeit kam es also zu Übersetzungsfehlern, da im Hebräischen beispielsweise nicht zwischen "junge Frau" und "Jungfrau" unterschieden wird. Und schon kam es durch eine falsche Übersetzung zur jungfräulichen Geburt Jesu. Obwohl diese Tatsache den Bibelwissenschaftlern wohl bekannt ist, sind viele nicht bereit, die Version der Geschichte aufzugeben, die sie seit ihrer Kindheit kennen.
Auch wissen wir heute, dass die hebräischen Wörter für „Liebe“, „Barmherzigkeit“ und „Mitleid“ ständig vertauscht und als Synonyme verwendet wurden, obwohl sie unterschiedliche Bedeutungen haben.
Auch die Aussage "Gehet hin und machet euch die Erde untertan" ist nicht korrekt, es müsste vielmehr heißen "Gehet hin und machet euch der Erde untertan". Eine kleine Verdrehung mit großen Folgen.
Auch die Thematik der Hölle kann hier angeführt werden. Im AT gibt es kein Wort von einer Hölle, dort wird lediglich von Scheol gesprochen, dem Ort, an dem sich die Toten befinden. Bei den Israeliten war dies eine Höhle, ein Erdschacht oder ein Totenhaus, worin die Gebeine der verstorbenen Sippenangehörigen auf Bänken oder in Nischen lagen. Man wurde also „zu den Vätern versammelt", wenn man starb. Die Schreiber des Neuen Testamentes verwendeten für diesen hebräischen Begriff das griechische Wort Hades, ohne ihm dabei den Inhalt griechischer Sagen zu geben. Auch dieses Wort hat nichts mit einer Feuerhölle zu tun, auch wenn Bibelübersetzer es manchmal so gesehen haben.
Nur zwei Begriffe der Bibel lassen scheinbar auf ein ewiges (Höllen)Feuer schließen: Gehenna und der feurige Pfuhl.
Die Gehenna ist aber das südlich der Stadt Jerusalem liegende Tal Ben Hinnom (Gehenna, griechisch für das hebräische Ben Hinnom), in dem die Juden täglich ihren Müll und Unrat abluden und verbrannten. Es war für sie ein abscheulicher Ort: Von Würmern zerfressener Unrat, Feuer und Gestank. Diesen Müllplatz benutzten Jesaja und Jesus als Gleichnis für das Gericht Gottes. Jesus rief seine Zuhörer auf, die Sünde zu lassen, damit sie nicht auf dem „Müllplatz" vor der Stadtmauer Jerusalems landen. Natürlich verstanden sie sein Gleichnis sofort, während wir heute durch die Übersetzung „Hölle" ein falsches Bild erhalten. Der feurige Pfuhl meint im Grunde genommen das Gleiche.
Solche Beispiele ziehen sich durch die gesamten Bibelstellen, das Übersetzen komplizierter Texte in eine andere Sprache ist nun mal nicht jedermanns Sache. Es erfordert viel Bildung, umfangreiche Recherchen und Objektivität, weshalb die meisten Menschen es heute vorziehen, eine Übersetzungsagentur oder ein spezialisiertes Übersetzungsunternehmen zu beauftragen. Einige der Herausforderungen, denen sich Übersetzer bei ihrer Arbeit stellen müssen, sind kulturelle Unterschiede, Euphemismen und Metaphern. Gerade das Phänomen der Metapher hat bei der Übersetzung biblischer Passagen zu vielen Ungereimtheiten und Verwirrungen geführt. Und das haben sich die Kirchenväter in all den Jahrhunderten zunutze gemacht, um ihre Schäfchen in Angst und Schrecken vor der ewigen Verdammnis und der Hölle zu versetzen und um sich diese Angst versilbern zu lassen ....