Bei uns waren in den 60ern Familien mit 3, manchmal mehr manchmal weniger, Kindern noch völlig normal.
Allerdings gab es bei uns im Ort eine Familie mit 6 Kindern, von der man ab der späten 60er Jahre als asozial gesprochen hat, während sie ein sehr viel sozialeres Familienleben hatten, als viele andere Familien.
Kinderreiche Familien wurden bei uns also ab einem gewissen Zeitraum quasi sozial geächtet.
Die jährliche Geburtenrate, oft als zusammengefasste Geburtenziffer bezeichnet, wird berechnet, indem die altersspezifischen Geburtenziffern für Frauen im gebärfähigen Alter von 15 bis 49 Jahren addiert werden. Diese altersspezifischen Geburtenziffern ergeben sich aus der Zahl der Lebendgeborenen von Frauen in einem bestimmten Alter, dividiert durch die Zahl der Frauen in diesem Alter, multipliziert mit 1.000. Die Summe dieser Werte für alle Altersjahre ergibt die zusammengefasste Geburtenziffer, die die durchschnittliche Kinderzahl angibt, die eine Frau im Laufe ihres Lebens hätte, wenn die altersspezifischen Geburtenziffern des jeweiligen Kalenderjahres von ihrem 15. bis zu ihrem 49. Lebensjahr gelten würden. Diese Kennziffer ist hypothetisch und frei vom Einfluss der jeweiligen Altersstruktur der weiblichen Bevölkerung. Ein Nachteil der zusammengefassten Geburtenziffer ist, dass sie durch Verschiebungen im durchschnittlichen Gebäralter beeinflusst wird, was zu einer Unterschätzung der tatsächlichen Fertilität führen kann, wenn Geburten in ein höheres Lebensalter verschoben werden.
Aktuell: Die Geburtenrate in Deutschland wird als zusammengefasste Geburtenziffer angegeben, die angibt, wie viele Kinder eine Frau im Durchschnitt im Laufe ihres Lebens gebären würde, wenn ihr Geburtenverhalten über die gesamte gebärfähige Zeit (15. bis 49. Lebensjahr) gleich bliebe wie im jeweiligen Beobachtungsjahr. Für das Jahr 2023 lag diese Geburtenziffer bei 1,38 Kindern pro Frau. Diese Zahl basiert auf dem Zensus 2022 und berücksichtigt das Geburtsverhalten der Frauen im Beobachtungsjahr.
Wichtig ist also, dass dabei die vorh. Frauen in einem bestimmten Alter eine entscheidende Bezugsgröße sind.
Ich habe Mal die Geburtenziffer ( von 1901 bis 2024 kopiert, aus der man ersehen kann, dass die Geburtenziffer in der BRD 1965 bei 2,51, und in der DDR bei 2,48 lag .:
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Daraus kann man ersehen, dass sie 1995 besonders niedrig lag.
Und jetzt noch die Zahlen der Geburten ab 1990-2023 aus der Gesundheitsberichterstattung des Bundes.
Und plötzlich sieht man, Überraschung, dass es 1995 mit 765.221 Geburten und einer Geburtenziffer von 1,25 mehr Geburten gab, als 2022 mit 738.819 Geburten und einer Geburtenziffer von 1,49.
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: https://www.gbe-bund.de (Kann die Seiten leider nicht direkt verlinken.)
Wenn man über die Pfeile alle Jahre aufklickt, fällt sofort auf, dass es in D von 2005 bis einschl. 2013 weniger als 700.000 Geburten pro Jahr und auch weniger als die 692.989 Geburten in 2023 gab.
Nachdem das schon etwas verrückt scheint, gibt es noch eine 2. Art der Berechnung der Geburtenrate.
Die Geburtenrate, auch als rohe oder allgemeine Geburtenrate bezeichnet, gibt an, wie viele Kinder pro Jahr auf 1000 Einwohner einer Bevölkerung geboren werden. Sie wird berechnet, indem die Anzahl der Lebendgeburten in einem Jahr durch die Durchschnittsbevölkerung desselben Jahres dividiert und das Ergebnis mit 1000 multipliziert wird. Die Formel lautet:
Geburtenrate=(Anzahl der Lebendgeburten im betrachteten Jahr/Durchschnittliche Bevölkerungszahl im betrachteten Jahr)×1000
Diese Kennzahl dient zur Beurteilung der Bevölkerungsentwicklung und ist ein zentraler demografischer Indikator, der das Verhältnis von lebend geborenen Kindern zur Gesamtbevölkerung in einem bestimmten Zeitraum ausdrückt. Die Geburtenrate wird üblicherweise auf ein Jahr bezogen und zeigt den Beitrag der Lebendgeburten zur Bevölkerungsentwicklung an.
Und wenn ich nach durchschnittlicher Bevölkerungszahl suche, sieht es so aus:
Die durchschnittliche Bevölkerungszahl in Deutschland wird von verschiedenen Institutionen unterschiedlich prognostiziert.
Das Statistische Bundesamt (Destatis) geht bei einer moderaten Entwicklung von Geburtenhäufigkeit, Lebenserwartung und Nettozuwanderung von durchschnittlich 290.000 Personen pro Jahr aus und prognostiziert, dass die Bevölkerung bis 2031 auf 85 Millionen Menschen anwachsen und dann bis 2070 auf 83 Millionen zurückgehen würde. Andere Prognosen reichen von 73,5 bis 90,9 Millionen Menschen in Deutschland im Jahr 2070.
Die aktuelle Bevölkerungszahl liegt bei etwa 84 Millionen Menschen.
All diese Berechnungen scheinen in gewisser Weise täuschende Faktoren zu enthalten.![]()
Das Beste ist meiner Ansicht nach die Sterbefälle mit den Lebendgeburten zu vergleichen.
Dann sieht man, dass wir zwar auch schon in 1990 ein leichtes Defizit hatten. Aber 1994/95 und seit 2002 permanent haben wir jährlich ein Geburtenminus von mehr als 100.000 Menschen im Jahr im Vergleich zu den Verstorbenen.
2023 waren das schon mehr als 335.000. Und diese Minus liegt eben auch an den gestiegenen Sterbefällen.
Ich erwarte aber auch nicht, dass sich Menschen in der aktuellen Lage stärker vermehren wollen.
Wenn ich heute im gebärfähigen Alter wäre, würde ich garantiert keine Kinder bekommen. Denn für mich findet gerade die Wiederholung der späten 30er Jahre statt.![]()