Dafür habe ich meinen Mann. Ich hatte erst letztes Jahr eine psychotherapeutische Heilpraktikerin aufgesucht, aber nach dem 3. Besuch festgestellt, daß sie versucht ihre Sorgen auf mich zu projezieren.
Ich war auch vor Jaaaahren mal in einer Selbsthilfegruppe. Da wäre ich am liebsten schreiend weggerannt.
Ich glaube nicht, dass dein Ehemann so geeignet ist, auch wenn er wie mein Mann sicher immer eng an deiner Seite ist und zu Dir steht.
Ich hatte einen guten Gesprächstherapeuten nach dem Tod unseres letzten Kindes. Da ging es dann am Ende nur noch um meine Kindheit.
Dieser Mann hat mir wirklich einiges gebracht, weil er mir tatsächlich Zusammenhänge zwischen meiner Erziehung und meinem daraus resultierenden Verhalten deutlich machen und ich darüber auch mein Verhalten teilweise ganz leicht ändern konnte.
Das ist das, was ich von einer guten Gesprächstherapie erwarte. Man könnte sagen, innere Befreiung durch Erkenntnis seines wahren Selbst. 
Aber generell bin ich der Ansicht, dass zu viele selbst von Problemen Betroffene diesen Beruf ausüben und deshalb nicht frei sind und ihre Patienten voreingenommen abhandeln.
Es ist auch keine Lösung ständig in seinem eigenen Saft zu rotieren, in dem man nach Entschuldigungen sucht.
Man muss damit auch abschließen können.
Als ich 2012 bei meiner letzten Firma begann, war ich der Ansicht, ich habe das alles längst hinter mir gelassen.
Mein Vater war schon 7 Jahre tot und ich weiß, dass zumindest er mich trotz allem geliebt hat.
Also hatte ich mir gesagt Schluss damit.
Aber schnell merkte ich, mein neuer Chef, ein gut aussehender intelligenter Mann, der sich auch ständig reflektierte und seines Verhaltens bewusst war, regelmäßig zum Yoga ging und verzweifelt sein Gleichgewicht suchte, war in weiten Teilen ein Abbild meines Vaters.
Unbeherrscht, cholerisch, Frauen gegenüber prinzipiell, aber auch den Monteuren gegenüber manchmal, beleidigend und erniedrigend.
In den ersten Wochen gab es einen Vorfall mit seiner Frau, nach dem ich zu ihr nach vorne ging und sagte, wenn ich so etwas nochmal hören muss, bin ich weg. Denn das hatte ich als Kind zuhause. Das ertrage ich nicht. Es kam dann nie mehr vor.
Dafür gab es eine beruflich sehr große persönliche Freiheit und Verantwortung, was mir gut gefiel.
Männer wurden von ihm in besonderer Weise mit vielen Schulungen gefördert und unser Servicetechniker, der irgendwann unerfahren aus dem Osten kam, ist mit seiner Förderungen ein sehr guter Servicetechniker geworden. Ein Mann, den alle Monteure bei beruflichen Problemen anriefen, um seine Meinung zu hören. 
Ich habe mich und meine psychische Kraft vielleicht überschätzt. Dass ich in der Reha diesen Traum von mir als Kind hatte, spricht ziemlich klar dafür, dass mir dieser Mann nicht gut tat und es tatsächlich auch eine Art Retraumatisierung gegeben haben könnte.
Andererseits hatten die meisten Kollegen unter diesem Mann als Chef ihre teils ganz erheblichen Probleme.
Kann natürlich genau so sein, dass ich, da ich nach der OP wirklich ziemlich verpeilt war, durch die Neurologin und Psychiaterin die das Gutachten zur Reha schrieb, einfach reingequatscht wurde.
Auch das ist vorstellbar, da ich eben genug Traumata als Kind erlebt habe und sie meine Traumata zum Gutachten gleich alle angesprochen hatte.
Es ist fraglos ungleich einfacher den Zustand eines Menschen anhand seiner in der Kindheit erlebten Traumata zu erklären, anstatt ihn als eine mögliche Folge medizinischer Behandlung/Vergiftung zu sehen, die man nicht so einfach, sondern wenn überhaupt, nur mit erhöhtem diagnostischen Aufwand überprüfen kann.
Gleichzeitig sind Psychodiagnosen aller Art in dieser Gesellschaft eine der anerkanntesten und bekanntesten Möglichkeiten nicht mehr arbeitsfähige Menschen aus dem System zu entnehmen.
Ich kann mir gut vorstellen, dass eine Selbsthilfegruppe, in der alle von ihrer Betroffenheit reden, auch nicht weiterbringen wird.
Dein Beitrag erinnert mich in beiden Fällen an meine gescheiterte Gesprächstherapie in 2021.
Die Psycho der Reha 2019 war der Meinung, ich sollte anschließend schnellstens eine Gesprächstherapie machen.
In den Rehagruppen war bis auf die Trauergruppe das Ansprechen von Traumainhalten tabu.
Ich wollte dann eine Gesprächstherapie bei einer Therapeutin machen, bei der ich irgendwann Anfang 2020 ein Gespräch hatte und von der ich schon durch das erste Gespräch wusste, dass sie mir was gebracht hätte.
Die hat mir dann 21 plötzlich den Beginn der Therapie bei ihrer neuen Mitarbeiterin "Ärztin in Weiterbildung" angeboten, bis sie selbst für mich Zeit hätte.
Diese Frau in Weiterbildung war aber so ahnungslos, dass sie Monate brauchte, um endlich für mich einen Antrag zu stellen.
Unsere Gespräche waren naja. Manchmal gut, manchmal für mich eher ärgerlich oder sogar fast unverschämt.
Monate später hat mir dann die Sprechstundenhilfe der Neurologin, zu der mich die Rente 2019 wegen einem Gutachten für die Reha geschickt hatte und zu der ich ab 2020 öfter gegangen war, obwohl ich der Neurologin schon mitgeteilt hatte, dass ich anderswo eine Gesprächstherapie mache weil sie keine Zeit dafür hatte und völlig überlaufen war, etwas zum unterschreiben zugeschickt.
Das waren Termine, die ich vor meiner aktuellen Therapie bei der Neurologin wahrgenommen hatte, die nicht einmal der Länge einer Therapiestunde entsprachen, die ich dann nachträglich trotzdem als Therapiestunden anerkennen sollte, obwohl es keine waren. Seltsam.
Ich rief an, und die Sprechstundenhilfe sagte, das wäre alles ok und ich solle unterschreiben.
Ich dachte dann auch egal. Mit den paar Stunden, die ich ab dem beschriebenen Zeitpunkt bei der Neurologin war, kann sie eh keine Therapie für mich beantragen. Aber die Frau war, auch wenn sie komplett überlaufen ist, doch oft genug für mich da, als es niemand anderes war.
War rechtlich vielleicht nicht so ganz korrekt. 
Die Sprechstundenhilfe hatte dann damit aber ohne mein Wissen einen Antrag auf eine Gruppentherapie für mich gestellt, bei dem sie mehrere abgesagte nie stattgefundene Termine als stattgefundene Therapiestunden eingetragen. hat.
Hammer. 
Und dann hat die Krankenkasse diesen Antrag für eine Gruppentherapie genehmigt, weil der andere Antrag von der Ärztin in Weiterbildung immer noch nicht gestellt war und erst danach einging. Völlig kurios.
Ich habe das alles erst erfahren, als ich die Krankenkasse fragte, warum meine Therapie nicht genehmigt wird und war wirklich ahnungslos und völlig blauäugig. 
Dabei ging es, und daran denke ich bei Selbsthilfegruppe, um eine Gruppentherapie "Das innere Kind heilen". Scheinbar genau das Richtige für mich.
Aber ich hatte nicht vor, mich auch noch mit den schlimmen Traumata anderer Frauen zu belasten. Auf gar keinen Fall.
Das ist einfach nicht meine Vorstellung einer Therapie.
Diese Therapie, die ohne mein Wissen zustande kam, wollte ich nicht und hatte sie dann selbst bei der Krankenkasse abgesagt.
Ich wollte ja unbedingt die Therapie bei der anderen Therapeutin machen.
Leider war ich dann so blöd der Ärztin in Ausbildung, mit der ich eh nicht so den Draht hatte, bei deren Chefin ich aber die Gesprächstherapie machen wollte, zu erzählen, was passiert war und weshalb der Antrag für die Therapie bei ihr noch nicht anerkannt und genehmigt ist.
Denn ich war mir ja absolut keiner Schuld bewusst, dass ich etwas Böses oder Falsches gemacht oder gar gelogen hätte.
Hatte ich auch eigentlich nicht.
Sie hat mir leider gar nichts geglaubt, war der Ansicht, ich hätte sie absichtlich belogen und müsse sie ständig hintergangen haben, anders wäre die Bewilligung der anderen Therapie gar nicht möglich gewesen und hat mich dann unter sehr vielen heftigen Beschimpfungen und Unterstellungen rausgeschmissen und die Therapie abgebrochen.
Das man so eine unfähige Frau überhaupt auf die Menschheit loslässt, könnte für manche Menschen wirklich ein schlimmes Ende nehmen.
Auch wenn die Neurologin eine tolle Frau ist, über die viele Patienten nur lobend sprachen, die sich bei mir entschuldigt hat, dass sie ihrer Sprechstundenhilfe nicht weitergegeben hatte, dass ich anderweitig eine Therapie mache, war es sicher auch für sie eine peinliche Situation, weil ich die Lügen ihrer Sprechstundenhilfe bei der Krankenkasse bloßgestellt hatte. War sicher nur ein bedauerliches Versehen. Dabei hatte sie es natürlich nur gut gemeint. Wie es halt so ist.
Sie hatte dann meiner Wunschtherapeutin gegenüber aber auch nicht aufgeklärt, was wirklich passiert war.
Denn die andere Therapeutin hat dann nicht mir, sondern ihrer Mitarbeiterin in Ausbildung geglaubt.
Damit war mit einem Schlag das ganze Thema erledigt. 
So kam es, dass mich erst 2 Frauen therapieren wollten und am Ende stand ich ziemlich fassungslos der absichtlichen Lüge und Täuschung bezichtigt und sehr tief verletzt ohne Therapie da, und war dann tatsächlich für Monate komplett von der Rolle, bis ich mich wieder gefangen hatte.
DAS brauche ich definitiv nie mehr wieder. Deshalb habe ich mir danach gesagt, das muss jetzt anders gehen. Schließlich ging es über Jahrzehnte ohne auch sehr gut.
Nelli, ich freue mich wirklich sehr, dass ich jetzt offen darüber schreiben kann was da gelaufen war und es mich nicht mehr trifft, sondern nur noch ein Schwank aus meinem Leben ist. 
Deshalb muss man leider wirklich sagen, hüte dich vor Therapeutinnen, die ihren Patienten nicht vertrauen und sich als ihre schlimmsten Feinde entpuppen. Für die offenbar ihre persönlichen Befindlichkeiten über dem Patienten stehen. Ich hätte sowas nie für möglich gehalten. Aber das ist es leider.
Vielleicht kommt erschwerend dazu, dass ich, wie bei Frauenärztinnen, mit vielen Ärztinnen nicht sonderlich kompatibel bin. 