Hallo Maganta1978,
erst einmal herzlichen Dank für dein Engagement. Ich bin ebenfalls eine, die nicht locker lässt. Auch wenn deine Frage schon einige Monate her ist, so ist sie immer noch aktuell und ich bekomme immer noch keine vernünftigen Antworten von Behörden, Ärzten oder sonstigen die das Sagen haben.
Kurz gesagt: Ohne gültigen PCR-Test kein Genesenen-Zertifikat (in Bayern heißt es Zertifikat, als ob man etwas ganz Besonderes vorzuweisen hätte).
Ich habe hier mal meine Geschichte dazu aufgeschrieben, damit andere nicht in die gleiche Falle tappen wie ich. Denn es ist keineswegs so, dass Ärzte gut informiert sind.
Über die Unmöglichkeit einen Genesenen-Beweis zu bekommen
Ende September habe ich mir offenbar Coronaviren eingefangen und lag ein Woche im Bett. Um Ansteckungen zu vermeiden bin ich erst im Oktober zur HNO-Ärztin gegangen um einen Beweis für Corona zu bekommen.
Per Ferndiagnose im Wartebereich bekam ich eine Krankschreibung in die Hand gedrückt. Durch die ständige Medienbeschallung gut geschult, fragte ich: „Muss ich mich noch beim Gesundheitsamt melden? Wie muss ich mich denn jetzt verhalten?“
Antwort: „Einfach daheim im Bett bleiben und auskurieren.“
Auf meine Frage, ob ich Corona habe und wie ich das nachweisen kann, antwortete mir Frau Doktor: „Impfen, impfen, impfen. Das ist das Einzige was uns noch aus dieser Pandemie raus holen kann.“ Sie zeigte auf ihre Maske und sagte: „So arbeiten wir hier schon seit zwei Jahren. Das kann so nicht weitergehen.“
Ups?
März 2020 bis Oktober 2021 – schwankend zwischen Mitgefühl und Verwunderung fragte ich abermals wie ich einen Corona-Nachweis bekommen könne.
Antwort Ärztin: „Das können sie bei ihrem Hausarzt erledigen, der kann das auch. Und sobald sie wieder gesund sind kommen sie bitte zur Impfung.“
Am 27. Oktober bin ich zum Hausarzt gegangen und die Sache erklärt.
Er hielt mir dann einen Vortrag, dass ich um Himmels Willen jetzt nicht zum Impfen gehen soll „da impft man doch nicht einfach so drauf“.
Während er munter weiterschimpfte nahm er Blut für den Antigentest ab, damit ich einen Genesenen-Beweis beim Gesundheitsamt bekomme.
So weit so gut.
Nach mehreren Telefonaten erfahren ich jetzt, dass diese ganzen Aktionen völlig unnütz waren! Die HNO-Ärztin hätte bereits einen PCR-Test machen müssen. Nur dieser kann beweisen, dass es sich um Corona-Viren handelt oder auch nicht.
Genesenen-Beweis bekommt man also nur wenn man einen positiven PCR-Test vorweisen kann.
Diese Auskunft hätte bereits die HNO-Ärztin geben können bzw. einen PCR-Test machen müssen.
Ein Antigentest kann nur Antikörper, in welcher Höhe auch immer, nachweisen. Diese Antikörper werden allerdings nach jeder Grippe gebildet, eine Unterscheidung zwischen Corona- und anderen Grippeviren ist hier nicht mehr möglich. Deswegen war mein Antigentest beim Hausarzt unbrauchbar. Dies hätte mein Hausarzt eigentlich wissen müssen.
Und wie ich jetzt erst erfahren habe, wurde der Blut- bzw. Antikörpertest viel zu früh gemacht. Es sollten mindestens sechs Wochen nach der Krankheit vergangen sein. Hierzu gibt es ebenfalls unterschiedliche Aussagen. Es ist zum Verzweifeln.
Im Internet habe ich vergeblich nach genauen Auskünften zur Genesung gesucht. Selbst die Angaben wie hoch die Antikörper für einen wirksamen Schutz sein müssen waren unterschiedlich.
Nun folgt das nächste Dilemma: Mein Arbeitgeber will wissen ob ich geimpft bin oder nicht. Laut neu ergänztem §36, III IfSG sind nun alle Arbeitnehmenden zur Auskunft verpflichtet.
Und weil unser Arbeitgeber ein ganzer Sozialer ist, wird im Schreiben gleich angedroht: „Kommen Beschäftigte der Auskunftspflicht nicht nach, drohen arbeitsrechtliche oder dienstaufsichtsrechtliche Konsequenzen“.
Es geht schließlich um den Schutz der Menschheit, da muss man solidarisch sein und darf sich nicht verweigern.
Tja, so aufmüpfig wie ich bin, würde ich jetzt wieder fragen: Und was ist mit den Genesenen?
Was ist mit einem hohen Antikörperwert – ist das nicht der beste Immunschutz?
Leider, leider ist in unserem Arbeitgeber-Auskunftsformular kein Kästchen frei um überhaupt nur eine kleine Anmerkung zu dem Thema zu machen.
Das Einzige was interessiert ist: Geimpft oder nicht geimpft.
Ende November 2021
Soeben wird die nächste Stufe der Eskalation gezündet:
„2G oder geh“ für Restaurants, Friseure etc.
3G-Regel in öffentlichen Verkehrsmitteln, Behörden und am Arbeitsplatz.
Wir haben seit September täglich vor Arbeitsbeginn Schnelltests durchgeführt.
Am Freitag bekam unser Chef von seinem Chef eine Dienstanweisung, dass die Mitarbeiter ab kommenden Montag zweimal pro Woche einen externen (und somit kostenpflichtigen) Schnelltest vor Dienstantritt beizubringen haben. Die tägliche Testung vor Ort findet an den restlichen drei Tagen der Woche statt. Der Nachweis der Negativtestung ist im gesamten Haus und Gelände mit sich zu führen. Es werden hierzu Kontrollen durchgeführt.
Vertrauen in die Chefs und Mitarbeiter gibt es bei uns nicht mehr.
Wir haben uns alle an die Vorgaben gehalten, auch im Interesse der Mitarbeiter, die sich nicht impfen lassen können/dürfen (diese Menschen werden von den Politikern ebenfalls ignoriert).
Wir hatten in der ganzen Plandemie nicht einen einzigen Corona-Kranken, nur zwei positiv Getestete, die nicht einmal Symptome aber gelangweilt mit ihren Familien Hausarrest hatten.
Alle sind wir wie die kleinen Kinder brav gewesen und jetzt wird uns so eine Anweisung vor die Füße geknallt. Ich fühle mich weder als Mensch noch als erwachsene Mitarbeiterin angesprochen.
Hier geht´s definitiv nicht mehr um Verantwortlichkeit, Solidarität, geschweige denn um die allgemeine Gesundheit.
Ich wünsche allen gute Nerven. Jetzt kann es nur noch besser werden.
Sigi