Während meiner Studienreise durch Japan sah ich viele alte Menschen die sich bemühten ihren Beitrag für die Allgemeinheit zu leisten. Hilfsdienste wie die Wegsicherheit bei Strassenübergängen, Autoeinweiser auf Parkplätzen, Grünflächenreiniger in den Parks und vieles mehr. Sie alle wollen nicht als Schmarotzer angesehen werden. Es ist ihnen ein Bedürfnis eine Leistung zu erbringen. Keiner will einem anderen zur Last fallen. Ihre Lebenseinstellung ähnelt der Bevölkerung eines Bienenstocks. Ihr eigenes Leben stellen sie unter der des gesamten. Das Miteinander und Füreinander ist ihre Lebensphylosophie. Die Achtung und Respekt gegen den Anderen ist vorrangig. Für uns Mitteleuropäer fast nicht nachvollziehbar. Bevor man jemanden anspricht verbeugt man sich vor ihm und zollt damit seinen Respekt. Keiner drägelt sich vor, oder steht dem anderen im WEg. Es wird in den öffentlichen Verkehrsmitteln wie Bus, STrassenbahn oder U-Bahn nicht geplaudert oder telephoniert . Da gibt es keine Füsse auf dem Visavisitz und kein Rucksack auf der Schulter. Auf den Strassen wird man keinerlei Abfall finden. Tokio hat 42 Millionen Einwohner - ein ungemein dichtes zusammenleben. ohne dieser gegenseitigen Rücksichtnahmen wäre es unmöglich ein friedliches Leben zu führen.
Auch Japan hat in den letzten 60 Jahren eine starke Bevölkerungszunahme verzeichnet. Doch das ist vorbei. Die Menschen haben die Nachteile der Übervölkerung erkannt. Wohnungen sind sehr knapp und sehr klein. DA wohnen noch 40-Jährige bei ihren Eltern. Viele schlafen nach Arbeitsschluß im Büro. Die Geburtenraten sind die letzten Jahre succsessiv gesunken.
Japan wird mit der " Überalterung" wesentlich weniger Probleme haben wie zb. Europäer. Durch ihre extrem gesunge Ernährung sind sie bei weitem nicht so Krank , haben sehr gutes Versicherungssystem und ein starkes Familien- zusammenleben. So wie einst bei uns wo bis zu Vier Generationen in einem Haus gelebt haben.
Japaner haben Krankenversicherungsschutz, zusätzlich Betriebskankenkassen. Bei Arztbesuch oder Notaufnahme sind ca. 70.Euro zu bezahlen. Die Lebenserwartung liegt mit 5% über der eines Deutschen Bürgers bei 84,7 Jahren., FRauen mit 87. Jahren.
Das Krankenhauswesen stellt mit 12,60 Krankenhausbetten auf 1000 Einwohner mehr als doppelt soviele wie zb. In Österreich, dabei ist die Ärztedichte nur halb so hoch. Ärztemangel ist trotzdem kein Thema.
Durch seine geologische Lage hat Japan kein Asylantenproblem. Arbeitserlaubnisse für Ausländer sind genau geregelt. Einbürgerungen sehr selten. Die Hauptreligionen sind Buddismus und Shintoismus die eine lange Geschichte in Japan haben. Somit haben sie keine fremden Religionsdifferenzen und andersdenkenden Kulturanschauungen. Wir Europäerer vermeinen der Nabel der Welt zu sein, doch wenn man nur einwenig über den Tellerrand schaut wird man eines Besseren belehrt.
mit freundlichen GRüßen- Guenter