Ich habe auch keine Probleme damit, allerdings denke ich, wenn ich ein Kind gewesen wäre, hätte mich so manche Art dieser Männer, sich zu schminken, Angst und Schrecken eingejagt, manches Make up der Dragqueens ist m. E., gelinde ausgedrückt, gewöhnungsbedürftig, wie aus einem Horrorfilm.
Naja, zum Glück bin ich ja kein Kind mehr, aber aus der Sicht der Kinder fände ich es nicht gut, sich wie eine Figur aus der Geisterbahn zu schminken und so vor ihnen aufzutreten und ihnen z. B. Märchen vorzulesen.
Das obige Video über die Dragqueens ist deshalb sehenswert, weil es einen guten Einblick in ihre Welt und ihre Psyche sowie Motivation erlaubt, der hilft, sie besser zu verstehen. Sie kommen im Video zu Wort und erzählen, dass sie sich so anziehen und schminken, um zu provozieren, sich besser aussehend und beliebter und interessanter zu fühlen oder auch unnahbarer, geschützter hinter der künstlichen Fassade. Schaut euch das Video mal aufmerksam an. Das bedeutet, dass sie sich nicht angenommen, anerkannt oder wertvoll fühlen ohne diese Verkleidung, mehr oder weniger zumindest, natürlich spielt das Geld auch eine Rolle, denn einige verdienen mit diesen Auftritten Geld, was ich für ihr gutes Recht betrachte. Aber der psychische Aspekt zeigt, dass sie vielleicht Identitätsprobleme haben könnten, denn sie scheinen sich hinter der Maskarade sicherer und wohler zu fühlen. Natürlich müsste man sie mehr beobachten und befragen, um besser verstehen zu können, aber manchmal reichen kleine Gesten, wenige Worte und Details, um zu erahnen, was sich hinter der Fassade verbirgt.
Ich denke, auch wenn sie nach außen viel Selbstbewusstsein und provokatives Auftreten transportieren, verstecken sie dahinter eine gewisse innere Unsicherheit, sie scheinen sich innerlich nicht so sicher und angenommen zu fühlen wie sie insgeheim möchten, weil sie eben "anders" sind als die Masse, der normale Durchschnitt. Außerdem sagen sie, dass sie nach der Verkleidung Schmerzen haben, weil sie zu eng ist. Warum tun sie sich das dann an, frage ich mich und merke, dass ich Mitleid, Mitgefühl empfinde.