Die Römer haben sich von den Kanaanitern/Phöniziern/Khazaren/Venetiern (Und welche Nationalität sie auch immer angenommen haben um ihre Herkkunft zu verschleiern) eine katholische Religion aufschwatzen lassen, und nicht das Christentum, welches lediglich der Deckmantel für deren heimliche Baalsanbetung war, und noch ist.
Mich kannst Du nicht davon überzeugen, dass dies zutrifft. Denn ohne die Römer und einige wenige Promoter, vor allem Saulus-Paulus würde es die ganze Geschichte des Christentums überhaupt nicht geben. Auf diesen Denkfehler bin ich lange genug selbst hereingefallen.
Das neue Testament ist einfach eine Zusammenstellung von Schriften eines Besessenen, der ohne mehr als Hören-Sagen der Rührigste im promoten und eine Art selbsternannter Apostel war, von einigen behaupteten Aposteln, die viele Jahr später das aufschrieben, was sie erinnerten und von einigen reinen Erfindungen, um daraus eine schöne Geschichte zu machen.
Wobei nicht auszuschließen ist, dass auch die Apostel sich Jahrzehnte später selbst noch so manches einfallen ließen, um Jesus mehr Wunderkräfte zuzuschreiben. Denn erinnere dich mal, was jemand vor 20 oder 50 Jahren gesagt hat.
„Mich ärgert dieses vom Papst ausgerufene Paulusjahr“, sagt Peter Pilhofer – er muss sich noch bis Mitte 2009 echauffieren. Der Lehrstuhlinhaber für Neues Testament an der Universität Erlangen-Nürnberg erbost sich über die 2000-Jahr-Feier, weil sie suggeriert, dass Paulus, der zunächst Saulus hieß, im Jahr 9 n.Chr. geboren wurde. „Wir wissen aber nicht, wann er zur Welt kam.“ Damit befindet sich der Apostel Paulus in Einklang mit Jesus von Nazaret, den er zum Jesus Christus machte.
„Paulus‘ Interpretation des Wirkens Jesu war ganz entscheidend dafür, dass sich das Christentum zu einer eigenen Religion mit einem eigenen Profil, einer eigenen Ethik und eigenen Ritualen hat ausbilden können“, meint Jens Schröter.
Doch der Institutsdirektor und Professor für Exegese und Theologie des Neuen Testaments an der Universität Leipzig ist sicher, dass Paulus – ebenso wie Jesus – keine neue Religion etablieren wollte, sondern seine Mission als Reformation des jüdischen Glaubens betrachtete. Die geschichtliche Wirkung war allerdings eine andere.
Saulus-Paulus stammte aus Tarsus, der weltoffenen Hafenstadt an der südöstlichen Mittelmeerküste Kleinasiens. Er war griechisch sprechender Jude in der hellenistisch geprägten Region, der seine jüdische Tradition eifrig pflegte: das von den Christen heute sogenannte Alte Testament, das er jedoch nur in der griechischen Übersetzung kannte. Er tat sich nach eigenem Bekunden als eifernder Christenverfolger hervor, bis ihm in seinem persönlichen Schicksalsjahr 33 Gott „seinen Sohn Jesus in mir“ offenbarte. Paulus‘ folgendes Wirken als Verkünder Jesu war gewaltig, sein Selbstbewusstsein überschäumend. Doch: Er begegnete seinem Superstar Jesus, den er so unvergleichlich promotete, nie.
Pilhofer: „Paulus versteht sich in erster, zweiter und dritter Linie als Apostel Jesu Christi. Er will die Botschaft von Jesus verkünden, alles andere spielt keine Rolle.“ Der Ehrentitel „ Apostel“ für den – wie wir ihn heute sehen – einflussreichsten Wortführer Jesu war im ersten Jahrhundert jedoch umstritten. In der Apostelgeschichte wird ihm dieser Titel verweigert – bis auf zwei Stellen, wo der Autor offenbar andere Quellen einfließen ließ und schlecht redigierte. Denn nach urchristlicher Auffassung konnten nur die Jünger Jesu diese Bezeichnung für sich in Anspruch nehmen. Paulus hält selbstbewusst dagegen: „Ich habe mehr gearbeitet als sie alle.“ In der Tat, so Pilhofer, „haben die Jerusalemer Kollegen ja nicht über den Mauerring hinausgeschaut, während Paulus Tausende von Kilometern unterwegs war.“ Die Spuren der Jesus-Jünger verlieren sich in den neutestamentlichen Nachrichten dann auch ziemlich schnell.
Von Antiochia reiste Paulus in den nächsten drei Jahrzehnten ruhelos durch Kleinasien, Griechenland und Makedonien. Seine Wanderungen sind nur in der Apostelgeschichte des Neuen Testaments beschrieben, außerchristliche oder handfeste archäologische Belege gibt es nicht. So viel aber ist sicher: In Galatien, Philippi, Thessaloniki, Kolossä, Ephesus und an anderen Orten gründete er christliche Gemeinschaften. In Korinth überwarf und versöhnte er sich mit „seiner“ Gemeinde, auch in Athen trat er auf und disputierte öffentlich mit den Philosophen – offenbar nicht sehr erfolgreich. In Ephesus wurde er von den Römern ins Gefängnis geworfen, wo er sein Todesurteil erwartete, aber wieder frei kam. In seiner über viele Briefe verstreute „Autobiografie“ liest sich das so: „Ich habe viel gearbeitet, ich war häufig gefangen, ich habe viele Schläge erlitten, ich war häufig in Todesnöten gewesen. Von den Juden habe ich fünfmal 40 Geißelhiebe weniger einen erhalten, ich bin dreimal mit Stöcken geschlagen, einmal gesteinigt worden, dreimal habe ich Schiffbruch erlitten.“
In der ständig wachsenden kulturellen Weite des römischen Imperiums konkurrierten Geist, Ideen und Idole aus aller Welt. Römische Schriftsteller beklagten die Invasion fremder Götter – Christus war nur einer davon. Der griechische Dionysos, die ägyptische Isis, der persische Mithras, die kleinasiatische Artemis – sie alle infiltrierten das Reich. Und was in der hellenistischen Welt des Ostens gut ankam, war bei den hellenophilen Römern ebenfalls „in“. Religionsforscher listen 4000 Götter auf.
Und dann kam, peu à peu, diese neue Gotteslehre aus Galiläa dazu – weitergetragen von Überzeugungstätern wie Paulus. Dessen Arbeitsweise ist vermutlich beispielhaft für die vielen Verkünder des ersten Jahrhunderts.
Der gläubige Wissenschaftler ist seit 30 Jahren archäologisch wandernd auf den Spuren, Straßen und in Städten des Paulus im gesamten Ägäis-Raum unterwegs. Er ist souverän genug, um – neben der spirituellen Anziehungskraft der christlichen Botschaft – auch ganz profane Dinge in seine Betrachtung der frühen Christenheit einzubeziehen: etwa die soziale und ökonomische Attraktivität dieser neuen Bewegung.
Ganz banal: Das Abendmahl war keine Oblatengabe mit einem Tropfen Wein, sondern ein richtiges Essen. Es bot häufiger als andernorts die Möglichkeit, sich weitgehend kostenlos satt zu essen. Es gab keine sozialen Schranken, jeder durfte kommen. Im Gegensatz zu den anderen Vereinigungen waren auch Frauen zugelassen. Und: Die bedingungslose gegenseitige Unterstützung in Notfällen war für diese Zeit ungewöhnlich.
Die mythischen Elemente der neuen Botschaft wirkten dagegen altbacken. Die Rückkehr aus dem Totenreich hatten schon der Held Herakles und der Sänger Orpheus geschafft. Zum Himmel gefahren waren auch Troja-Kämpfer Achill und Rom-Gründer Romulus. Erlösung im Jenseits versprachen die Götter Dionysos und Mithras ebenfalls. Die Unsterblichkeit der Seele war eine griechische Idee. Und die Verehrung nur eines Gottes war in der damaligen Welt latent vorhanden, seitdem der ägyptische Pharao Echnaton 1400 Jahre vorher versucht hatte, den Monotheismus einzuführen.
„Vieles in den jüdisch-christlichen Vorstellungen war antikes Gemeingut“, konzidiert Jens Schröter. Das sei auch nicht verwunderlich, „da die hellenistisch-römische Welt ein zusammenhängender geistig-kultureller Raum war, in dem es den Austausch von Ideen und Annäherungen von religiösen Vorstellungen gab.“ Das Spezifikum der jüdischen Religion, so Schröter weiter, „ ist der Glaube an den Einen Gott, dem man sich in exklusiver Weise verpflichtet weiß“ – also keine Abhängigkeiten von vielen, im Zweifel missgünstigen Göttern. Die Christen bekennen sich zu dem gleichen Gott, „nur, dass in Jesus eben die Fortsetzung der Heilsgeschichte gesehen wurde“.
Mit Kaiser Konstantin wurde das Christentum zur geduldeten, 325 zur einzigen staatlich geförderten Religion, 380 unter Kaiser Theodosius zur alleinigen Staatsreligion.
Die Paulus-Briefe wurden schon zu dessen Lebzeiten abgeschrieben und weitergereicht. Markus verfasste sein Evangelium um 75, Matthäus schrieb seine Botschaft vom Wirken Jesu zwischen 80 und 90 nieder. Lukas stellte das nach ihm benannte Evangelium und sein zweites Werk, die Apostelgeschichte, zwischen 80 und 100 zusammen. Jedes Evangelium war zunächst ein eigenständiger Bericht über Leben und Wirken Jesu, und speiste sich aus verschiedenen Strängen der mündlichen Überlieferung. Deshalb finden sich in den Evangelien widersprüchliche Darstellungen mit unterschiedlichen Akzentuierungen und Inhalten. Jesus selbst hat keine einzige Zeile hinterlassen.
Es gab rund 70 andere Schriften, die jedoch nicht ins Neue Testament aufgenommen wurden.
Hinzu kommen die sogenannten apokryphen Schriften, die die Lücken in den großen Evangelien mit legendenhaften Erzählungen füllen, etwa zur Kindheit und Jugend Jesu.
Eine Herausforderung an die Theologen stellen die „ pseudepigraphischen Briefe“ dar – Sendschreiben, die unter renommiertem, aber falschem Namen lanciert wurden: 10 der insgesamt 21 Briefe im Neuen Testament gelten als Fälschungen. Derlei Kuckuckseier waren nicht nur in der jüdischen Tradition üblich, sondern ganz allgemein in der Antike, wenn einem Bericht besonderes Gewicht und erhöhte Glaubwürdigkeit verliehen werden sollte. Wie aber Christen mit ihrem hohen Wahrheitsethos so viele gefälschte Briefe verfassen konnten, bleibt nebelhaft.
Quelle Wissenschaft.de