Krieg gegen das Bargeld: Bargeldabschaffung kommt | Prof. Dr. Christian Rieck & Hansjörg Stützle
: https://www.youtube.com/watch?v=q-baQrBi9lc
Bargeld: Warum es ökonomisch und gesellschaftlich unverzichtbar ist
1. Historische Bedeutung: Frelheit durch Bargeld Bargeld war stets ein Instrument der finanziellen Autonomie. Es ermöglichte dem Bürgertum, sich aus feudaler oder kirchlicher Abhängigkeit zu lösen. In Diktaturen und Wirtschaftskrisen (z. B. Hyperinflation, Bankenkollaps) war Bargeld oft das letzte funktionierende Tauschmittel – ein Sicherheitsnetz gegen Systemversagen.
2. Aktuelle Bedrohung: Obergrenzen und digitaler Euro 18 EU-Länder haben bereits Bargeldobergrenzen (z. B. 3.000 €), die eine schleichende Abschaffung einleiten. Der geplante digitale Euro beschleunigt dies, falls er nicht gesetzlich gleichgestellt wird. Ohne solche Regelungen wird Bargeld marginalisiert.
3. Wirtschaftliche Interessen: Wer profitiert von der Abschaffung? Banken & Kreditkartenfirmen: Sie kassieren 0,4–3 % Gebühren pro Digitalzahlung – ein Milliardengeschäft. Bargeld ist für sie ein Kostenfaktor. Staaten: Digitale Währungen ermöglichen lückenlose Transaktionsüberwachung und programmierbare Restriktionen (z. B. Ausgabebeschrenkungen).
4. Psychologische Effekte: Warum Bargeld rationales Handeln fördert "Weggabe-Schmerz": Der physische Verlust beim Barzahlen senkt Impulskäufe (Studien belegen bis zu 400 % höhere Ausgaben bei Kartenzahlung). Lerneffekt: Kinder entwickeln durch Bargeld ein reales Geldverständnis – digitale Zahlungen verschleiern Wertbegriffe.
5. Risiken einer bargeldlosen Gesellschaft Systemische Verwundbarkeit: Bei Stromausfällen, Cyberangriffen oder Banken-Runs bricht die Zahlungsinfrastruktur zusammen. Finanzrepression: Staaten könnten Negativzinsen (5–8 %) erzwingen und Sparguthaben enteignen. Totalüberwachung: Jede digitale Transaktion ist nachvollziehbar – Bargeld bleibt das letzte Mittel privater Anonymität.