Beiträge von BertFich

    Ich habe während meiner Studienzeit echt eine Bandbreite an natürlichen Substanzen, aber auch Medikamente probiert.


    Ginkgo Biloba hat sich ja bei Menschen mit Demenz als durchaus wirksam gezeigt, aber auch nur wenn die Erkrankung eingetreten ist, vorbeugend scheint es nicht zu wirken, leider. Ginkgo scheint aber laut einer aktuellen Meta-Analyse von über 15 klinischen Studien bei gesunden Menschen keine Steigerung der kognitiven Leistung zu bewirken, der Titel der Studie ist bezeichnend "Ginkgo Biloba is not a smart drug": https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/17480002/


    Ganz im Gegenteil dazu das Ginseng. Das wirkt auch bei Gesunden: inutro.com/ginseng
    Eine Meta-Analyse von insgesamt 9 klinischen Studien erkannte, dass Ginseng insbesondere das kurzfristige Arbeitsgedächtnis stimuliert, welches mit der flüssigen Intelligenz eng verbunden ist, die für die Lösung neuartiger Aufgaben zuständig ist. Ginseng scheint eher einen akuten Effekt zu entfalten, ungefähr 3 Stunden nach der Einnahme, langfristige Einnahmezeiträume wurden kaum untersucht. Die zitierten Studien waren jedoch von eher dürftiger Qualität und widersprachen sich zu einem Teil. In einem Versuch wurde Ginseng erfolgreich in Kombination mit Guarana kombiniert, welche eher die Wachsamkeit und Aufmerksamkeit stimuliert


    Theanin
    ist meiner Meinung nach sehr unterschätzt. Es macht einen auch etwas wach wie das Koffein, lässt aber die Gedanken nicht überdrehen, man ist also eher gelassener, entspannter und fokussierter. Manche kombinieren ja Koffein und Theanin, das führt zu erhöhter Wachsamkeit und Aufmerksamkeit, wobei Theanin einige negative Aspekte des Koffeins abfängt: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/24946991/


    Beide Wirkstoffe gibt es bereits im Grünen Tee▪ als Kombi :)


    Last but not least, L-Carnitin. Bzw. eher das Acetyl-L-Carnitin, das wirkt insbesondere bei älteren Semestern. Finde es aus eigener Erfahrung schon leicht stimulierend.


    inutro.com/l-carnitin:
    Acetyl-L-Carnitinˍ wirkt sich signifikant positiv bei kognitiver Einschränkung und mildem Alzheimer aus (24). In Tierversuchen verbessert Acetyl-L-Carnitin das Lernvermögen bei alten Tieren (54, 55). Auch bei älteren Menschen über 65 verbessert es die Gedächtnisleistung in einer Dosis von 2 g/Tag (56, 57).Die acetylierte Version des L-Carnitin verbesserte sowohl die Hyperaktivität, als auch die Aufmerksamkeitsspanne bei Kindern mit der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) (58, 59). Die verabreichte Dosis betrug dabei 500 mg Acetyl-L-Carnitin zweimal täglich.


    Dann kommen noch Pflanzen wie Ashwagandha und Bacopa monnieri dazu, welche die Aufmerksamkeit anregen und die Neurogenese stimulieren sollen. Habe die zwar angetestet, aber die haben mich recht müde gemacht, immer vor dem Schlafengehen genommen.

    Ich würde mal versuchen die Grundlagen zu korrigieren falls diese im Lebensstil und Ernährung einer Korrektur bedürfen. Die derzeitigen Antidepressiva sind nicht gerade effizient. Eine Meta-Analyse die kürzlich veröffentlicht wurde, sah kaum einen Unterschied zum Placebo.


    Vielversprechender sind neue Medikamente basierend auf der Hemmung des NMDA-Rezeptors. Klinische Studien mit einem solchen Medikament (Ketamin) liefern Ergebnisse, welche die derzeitigen Antidepressiva bei weitem schlagen. An der Charite Berlin wird diese Behandlung angeboten. Für einen Bekannten war es lebensverändernd. Magnesium antagonisiert auch den NMDAR bloß natürlich nicht so effektiv wie ein selektives Medikament.

    Zitat von Bernard

    Ja, und Täglich 60 000 IE D3 ist nicht unsere Liga.


    Sehe ich genauso. Ich mag diesen Trend, der zur Übertreibung neigt (und durch manche Portale befeuert wird) gar nicht.


    Menschen die in der freien Natur leben und dauernd der Sonne ausgesetzt sind, die auch eine wahrlich natürliche Vitamin D Konzentration haben, liegen bei 45 ng/ml 25OHD. Dann sehe ich aber Schlaumeier, die 100 ng/ml empfehlen. Diese Werte sind auf natürliche Weise nicht zu erzielen! Die Vitamin D Synthese in der Haut unterliegt (aus gutem Grund) einer Selbstregulation. Irgendwann ist da nämlich Schluss und der Körper schützt sich vor einer Überdosis. Das hält aber manche Ärzte nicht ab ihre Patienten mit Vitamin D vollzupumpen, genauso wie es die anderen davon nicht abgehalten hat Vitamin D Präparate zu verteufeln. :rolleyes:


    Eine Dosis von 2000 I.E. täglich über das ganze Jahr hindurch reicht vollkommen aus um den hohen Wert zu imitieren, der bei Naturvölkern vorliegt:

    https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/27043260/ So viel dazu.


    Ich finde bei NEMs dass weniger oftmals mehr ist. Wenn es um Nährstoffe geht, sind es in Deutschland hauptsächlich Magnesium, Zink (vor allem bei Älteren), Omega-3 und Vitamin D, die häufiger mangeln. Ich würde darauf achten, nicht unbedingt Magnesium zusammen mit Calcium einzunehmen. Auch Magnesium und Zink können sich in der Aufnahme etwas hemmen, alles nicht so dramatisch. Magnesium nehme ich eher Abends ein, weil es eine leicht beruhigende Wirkung hat.


    Omega-3 Fettsäuren würde ich auch im halbwegs gesunden Rahmen einnehmen. 1 g EPA+DHA täglich (ca 3-4 g Fischöl) reichen aus um Gefäße, Herz und Nerven gesund zu halten. Eine übermäßige Omega-3 Einnahme führt übrigens zum gegenteiligen Effekt, weil Omega-3 mehrfach ungesättigte Fettsäuren sind und stark zur Oxidation neigen und somit toxische Substanzen bilden. Sättigt man seine Zellwände zu sehr mit diesen Fettsäuren, werden diese anfälliger gegen freie Radikale. Astaxanthin kann dies aber teilweise abfangen, da es sich auch in die Zellwände einlagert, Astaxanthin zeigt sich auch synergistisch für die Gedächtnisleistung wenn es zusammen mit Omega-3 verabreicht wird.


    Sonst nehme ich noch Melatonin vor dem Schlafen gehen ein, da ich schon Mitte 30 bin und ab da die körpereigene Melatoninproduktion absackt. Bin damit bei ca. 6 NEMs täglich, was denke ich noch in einem guten Rahmen ist. Die Dosis macht das Gift. :D

    Für ein gesundes Immunsystem würde ich eigentlich zuerst auf grundlegende Dinge setzen. Sprich die Vitamin D Konzentration mal messen lassen, Vitamin D spielt eine zentrale Rolle und mehrere Studien zeigen, dass eine ausreichende Versorgung die Anzahl der Infekte deutlich verringert. In Deutschland ist mehr als die Hälfte der Bevölkerung stärker oder schwächer unterversorgt. Das Gleiche gilt für Zink, das besonders bei älteren Menschen kaum durch die Nahrung aufgenommen wird.


    Bei Gelee Royal musst du auch ausschließen, dass du eine Allergie hast. Zwar kann Gelee Royal ein "aus den Fugen" geratenes Immunsystem (zu entzündlich oder zu proallergisch) wieder einrenken, aber das hat es bisher nur im Tiermodel getan, was unzureichend ist um eine Wirkung beim Menschen zu beweisen.


    Klinische Studien, welche die gleiche Wirkung beim Menschen belegen sind leider nicht vorhanden. Ich sage damit nicht, dass es nicht einen Versuch wert wäre, insgesamt hört sich Gelee Royal recht interessant an, aber decke doch erstmal die Basics ab. Knoblauch beispielsweise reduziert nachweislich die Anzahl der Infekte beim Menschen, auch wenn es nicht dolle riecht. :D

    Grüße an alle Anwesenden!
    Ich wollte nur mal nachfragen, ob es bei der Einnahme von Vitamin D möglich ist, davon zu viel zu nehmen?


    Wenn ja, was sind genau die negativen Effekten einer solchen Übereinnahme?
    Thnx


    Hallo!
    Vielen Dank für die ausführliche Hinweise, die bei mir aber auch wiedere neue Fragen aufwerfen?
    Was soll ich unter einer typgerechten Ernährung verstehen? Wie stelle ich fest, was für ein Typ ich bin? Kannst du mir mit irgendwelchen Literatur-Hinweisen unter die Arme greifen? Oder mir ein Paar Stichworte 'zuwerfen', für die Recherche?
    Danke im Voraus!

    Hallo an die Redaktion und Leser!


    Nennt mich einfach Bert. Ich bin hier, weil ich mir vor kurzer Zeit Gedanken
    machte über den Unsinn der modernen Ernährung und über die Folgen
    (ökonomischen, sozialen und ökologischen) dieses obsessiven Konsums. Also habe
    ich etwas meine alltäglichen Gewohnheiten, (ich fing an beim Essen),
    umgestellt. Hier werde ich anfangs meistens nur Fragen stellen. Natürlich werde
    ich meine eigenen Erkenntnisse teilen, in der Hoffnung, dass mich diejenigen,
    die mehr wissen, vor möglichen Irrtümern warnen, und / oder mir den notwendigen Rest des
    Wissens geben.




    Grüße,


    Bert

    Zitat von kokosfan

    ich hab noch eine Anmerkung, wir dachten auch immer dass wir ein gesundes Brot essen (mit Walnüsse) , meine Frau hatte immer sehr hohe Zuckerwerte wenn sie das Brot gegessen hat, irgendwann hat sie mal nach den Zutaten gefragt und diese ausdrucken lassen, das Brot hatte Zucker enthalten, weiteres ist nicht nur Weizen ungünstig (auch Roggen und andere), und auch Dinkel sollte man nicht zuviel essen, vor allem wenn schon schwerwiegende Erkrankungen vorhanden sind , Getreidekonsum senkt auch den Vitamin D Spiegel (siehe Link)

    Hallo!
    Ich bin neu in Forum hier, und gleich finde ich was interessantes. Die auf Getreiden basierte Ernährung ist wohl der Grundstein aller übel, die wir so haben. Jetzt mal eine Frage: Brot esse ich seit längerer Zeit nicht mehr, ich versuche mein Kohlenhydrate-Haushalt durch Bohnen, Linsen und Früchte zu halten und ernähre mich immer mehr nach Regeln einer Paleo-Diät. Ab und zu kann ich es mir nicht verrbieten meine Smooties mit gekochter Gerste zu vermischen Gibt es welche Studien, die eigentlich die Ernährungswerte der Gerste untersuchen?
    Danke im Voraus