Ach was, papperlapapp. Ihr müsst es mal so sehen: Selbst wenn bei der Umstellung auf die Sommerzeit der Umstellungstag (31. März) dann nur 23 Stunden hat, hat bei Umstellung auf die Winterzeit der Umstellungstag (27. Oktober) 25 Stunden. Wir kommen also insgesamt gesehen nicht zu kurz. Ist doch auch schon mal was.
Übrigens wurde die Sommerzeit in Deutschland (BRD) zwar am 6. April 1980 erstmals eingeführt, dies aber mit ziemlicher Hektik. Grund war die Einführung der Sommerzeit zum 6. April 1980 in der DDR. Während man in der BRD noch über die Zeitumstellung schwafelte, machte die DDR Nägel mit Köpfen, worüber man in Bonn damals mehr als irritiert und verärgert war. Die BRD musste schleunigst nachziehen, denn - wie stünde es um den viel gepriesenen Einheitsgedanken, wenn die beiden deutschen Staaten in unterschiedlichen Zeiten lebten? So würden wohl viele DDR-Bürger aus Termingründen ihre wichtigsten Nachrichten-Quellen – die ARD-"Tagesschau" oder ZDF-"heute" - verpassen. 
Im Herbst 1980 war es in der DDR dann aber vorerst vorbei mit der Euphorie über die Sommerzeit, und es war mit der internationalen Verantwortung des sozialistischen Staates wohl auch nicht mehr weit her. In einer knappen 16-zeiligen Meldung verkündete das "Neue Deutschland" Ende Oktober 1980 überraschend, in der DDR würden 1981 die Uhren nicht wieder vorgestellt. Die Sommerzeit habe keinerlei ökonomische Vorteile gebracht, sondern nur "zusätzliche Kosten" verursacht.
In der bundesrepublikanischen Öffentlichkeit sorgte die Kehrtwende der DDR für Irritationen und Verärgerung. Manche Politiker orakelten gar von einer neuen Eiszeit (Eine Eiszeit im Sommer, wer hätte das gedacht, da war noch nichts mit Erdüberhitzung
) in den deutsch-deutschen Beziehungen, da in diesen Monaten die Ost-Berliner Regierung auch den Zwangsumtausch für bundesdeutsche Touristen eingeführt hatte. Es gab nun also den "deutsch-deutschen Zeitsalat", so zumindest titelte der "Spiegel" 1980.
Und dann kam "Erich aus der DDR" und verkündete plötzlich in der ersten Dezemberwoche 1980, es werde im kommenden Jahr doch wieder eine Sommerzeit eingeführt. Tja, da gab´s bestimmt ein dickes Bakschisch aus der BRD, Erich, der alte Gauner, konnte Devisen immer gut gebrauchen ...
Warum die Zeitumstellung bis heute aber noch nicht abgeschafft wurde, hat sicherlich drei Gründe:
1. braucht etwa die Umstellung des Verkehrs auf das neue Zeitsystem – die Koordinierung von Fahrplänen oder die Vergabe von Slots auf Flughäfen – einen größeren Vorlauf.
2. hat die EU die Entscheidung über Abschaffung der Zeitumstellung auf die Nationalstaaten abgewälzt und die können sich nicht einigen.
3. würde es mehr als die gegenwärtigen drei Zeitzonen in der EU geben. Eine große Zeitzone, die von Spanien bis Polen reicht und bisher durch den ausgleichenden Wechsel zwischen Sommer- und Winterzeit funktionierte, wäre dann wohl nicht mehr möglich.
Da kann man wohl nur den Zauberlehrlich bemühen: Die ich rief, die Geister ...