ein paar 100 Nordmänner und Nordmänninen überredete,
Können wir uns hier im Forum vielleicht darauf einigen, den Genderschwachsinn, diese Sprachverwahrlosung und Sprachverunstaltung außen vor zu lassen?
Zumal das mit den Nordmänninnen nicht passt - so etwas gibt es nicht. Das ist so, als würde man von Deutschen und Deutschinnen sprechen.
Die Gendersprache ist für mich ein naturrechtswidriger Angriffskrieg gegen den freien Menschen.
"Bürgerinnen und Bürger“, "Christinnen und Christen“, "Spitzensportlerinnen und Spitzensportler“ – in Fachkreisen spricht man hier von "Splitting". Und genau darum handelt es sich - um eine Spaltung.
"Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, "Regierungskritikerinnen und Regierungskritiker“ sind demzufolge keine Paare, sondern per Sprechakt entzweite Gruppen! Divide et impera passt auch hier. Leider wenden immer breitere Teile der Bevölkerung dieses Splitting an. Sie tun dies vermutlich in dem Glauben, dass sie damit zumindest kompromissweise das Richtige tun, dass sie ihren guten Willen bezeugen und mit der Zeit gehen, ohne sich total verbiegen zu müssen. Es ist das altbekannt-typische Mitläuferverhalten: Ein bisschen mitmachen, was soll‘s, warum denn nicht? Man will‘s sich mit niemandem verscherzen, Widerstand ist zu anstrengend, was ist schon dabei, wenn man höflicherweise immer „Politikerinnen und Politiker“ sagt, „Journalistinnen und Journalisten“, „Wählerinnen und Wähler“? Also, was ist schon dabei?
Tja, so einiges ist dabei.
Es gibt Unterarten des Deutschen: Es gibt die Wissenschaftssprache, die Behördensprache, die Werbesprache, die Literaursprache oder auch die Alltagssprache. Die Gendersprache fügt den bisher bekannten Varianten eine neue Kategorie hinzu: die Moralsprache. Aber Sprache wird nicht gemacht, Sprache entsteht.
Es ist ein Unterschied, ob man höflicherweise ein Publikum, welches aus weiblichen und männlichen Homo Sapiens besteht, mit „Guten Tag, meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen“ begrüßt, um ihm dann in normalem Deutsch irgendetwas Interessantes zu erzählen, oder ob man in dem Vortrag, dem Radiointerview, der Bundestagsrede, in welcher Sprechsituation auch immer, zwanghaft und missionarisch von „Demokratinnen und Demokraten“, „Influencerinnen und Influencern“, „Leistungserbringerinnen und Leistungserbringern“ redet, oder von „Parlamentarierinnen und Parlamentariern“, „Abiturientinnen und Abiturienten“, „Spekulantinnen und Spekulanten“, und gern auch mal von „Opferinnen und Opfern“ – leider kein Witz, sondern O-Ton Sebastian Fiedler, SPD, am 24.06.22 im Bundestag.
Na und? Wo liegt der Unterschied?
Der Unterschied besteht darin, dass die lieben „Kolleginnen und Kollegen“ in der Anrede einfach die Funktion eines Vokativs haben, das heißt, es spricht ein „Ich“ im Hier und Jetzt zu einem „Ihr“, einem präsenten oder imaginierten beidgeschlechtlichem Kollektiv von Adressaten. Man könnte nämlich auch sagen "Liebes Publikum" oder auch "Verehrte Anwesende" oder "Liebe Kinder". Wenn ich vor einer Gruppe von Busfahrern und Busfahrerinnen stehe und ein Rede halte, spreche ich sie nicht an mit "Liebe Busfahrer" oder "Liebe Busfahrerinnen". Oder, noch besser, mit "Liebe Busfahrer*innen". Die spreche ich an mit "Liebe Busfahrerinnen und Busfahrer". Denn was da real vor mir steht, sind ja schließlich reale Busfahrerinnen und Busfahrer. Menschen mit Namen, Biographien, Adressen und Genomen.
Diese Busfahrerinnen und Busfahrer sind aber etwas völlig anderes als jene „Busfahrerinnen und Busfahrer“, von denen Bundestagsabgeordnete im Rahmen einer Debatte über Arbeitsbedingungen im ÖPNV reden. Dort redet man nicht von konkreten Einzelmenschen, auch nicht von einer konkreten Gruppe von Menschen, sondern von einer „kollektiven, entpersonalisierten, sexusindifferenten Instanz von Tätigkeit“. Und diese Instanz heißt: „Busfahrer“.
Wer aber außerhalb des Höflichkeits-Vokativs permanent die Splittingform gebraucht, wer irgendwas über Gott und die Welt erzählt und dabei immerzu die Zweigeschlechtlichkeit dieser Welt herausstellt, der will nicht höflich sein, sondern erziehen, missionieren, belehren, Gehirne penetrieren, er will in die Köpfe der Gegner eindringen und dort die gewohnten, gewachsenen neuronalen Netze umstrukturieren. Er will ein erzwungenes, neues Denken schaffen, "Elternteil 1" und "Elternteil 2" gehören auch in diese Kategorie. Passend zur Ideologie des Homo Deus eines Yuval Noah Harari.
Im Ideologenjargon heißt es, man wolle „Frauen sichtbar machen“ und das macht man, in der Tat. Man macht Frauen sichtbar, und man macht Männer sichtbar. Aber warum? Warum etwas sichtbar machen, was in nahezu allen Zusammenhängen irrelevant ist? Ganz einfach: Weil es den aggressiven Wahnvorstellungen radikaler Feministen entspricht, dass das gemeine Volk weibliche Wesen für minderwertig hält und man daher den Leuten bei jeder Gelegenheit ins Gehirn schreien muss, dass Menschen mit Ovarien und Milchdrüsen genauso gut Panzer fahren können und genauso ewig Kanzlerämter einnehmen können wie Menschen mit Prostata und Halbglatze! Schön und gut, ich habe nichts dagegen, dass Frauen Panzer fahren oder Bürgermeisterposten bekleiden. Wenn´s Spaß macht ...
Aber die große Mitläufermasse, die nicht kämpft, die auch gar nichts weiß von irgendeinem Kampf, sondern einfach nur mitläuft, mitlabert, mitsplittet, soll einfach aufhören, sich so ekelhaft gutwillig und unterwürfig zu gebärden. Sie soll aufhören, meine deutsche Sprache, die Sprache Goethes, Schillers, Lessings, die Sprache eines Theodor Storms oder eines Theodor Fontanes zu verschandeln!
So! Das war mein Wort zum Sonntag. Ich werde diesen Genderschwachsinn definitiv nicht mittragen.