Nun, wenn ich mit erstklassigen Hochquellwasser verwöhnt bin ist für mich Osmosewasser etwas zweitrangiges. Wasser das jahrzehnte braucht um durch Gesteinsformationen ans Tageslicht zu kommen ist absolut rein.
Das ist wohl der Punkt. Wir beide scheinen in Bezug auf Wasser einen Vorteil zu haben, denn ich lebe in einem Wasserkurort. Wir sind zwar vor einigen Jahren innerhalb des Orts umgezogen und bekommen nicht mehr das hervorragende Wasser, dessen Werte die Gemeinde regelmäßig veröffentlicht hat, aber das Wasser aus einem kleinen Brunnen, das immer noch um Klassen besser ist als das Wasser aus städtischen Wasserwerken.
Da mein Mann und ich aus der Technik kommen, haben wir früher immer Aktivkohlewasserfilter benutzt, da Aktivkohle eine hervorragende Reinigungskapazität hat. Aktivkohlefilter werden deshalb in einigen industriellen Anwendungen, wie auch bei Lackieranlagen in ganz großem Stil eingesetzt.
Viele Orte werden mit sehr schlechter Wasserqualität versorgt, wo ich zum Trinken einen Aktivkohlefilter nutzen würde.
Zudem ist so gut wie ganz Deutschland heutzutage mit einem Abwasserkanalsystem versehen.
Ganz anders sieht es aber in Ländern wie auf den Philippinen aus. Der Zustand der Wasserversorgung war so desaströs, dass die WHO zusammen mit dem damaligen Machthaber vor Jahren ein Programm zur Verbesserung der Wasserversorgung aufgelegt hat.
Wenn Eugen schreibt, dass 100 Millionen Fipinos mit Osmosewasser versorgt werden, dann ist das meiner Ansicht nach ein Gerücht.
Zum Zustand der Wasserversorgung auf den Philippinen habe ich mehrere Artikel gefunden. Hier gibt auch ein WHO-Programm, in dessen Rahmen 2016 eine neue Osmoseanlage gebaut wurde.
PUTATAN, Philippinen – Das spanische Wasserunternehmen Acciona Agua hat sich sein erstes Projekt auf den Philippinen als Teil einer Wachstumsstrategie in Südostasien gesichert.
Maynilad Water Services Inc. (MWSI), ein Anbieter von Wasser- und Abwasserdienstleistungen für die 17 Städte und Gemeinden im westlichen Teil von Greater Manila, vergab den Auftrag an ein Joint Venture, bestehend aus Acciona Agua und den lokalen Unternehmen Jardine Electric Control Philippines (JECP) und Frey Fil.
Der Auftrag im Wert von 90 Millionen Euro umfasst die Planung und den Bau der Trinkwasseranlage Putatan 2 sowie deren Betrieb im ersten Betriebsjahr.
Die Bauarbeiten werden voraussichtlich Mitte 2018 abgeschlossen sein, die Bauzeit ist für 18 Monate geplant.
Um sechs Millionen Menschen mit Wasser zu versorgen, befindet sich die neue Anlage in Muntinlupa, im Süden der Metropolregion Manila, neben einer bestehenden Wasseraufbereitungsanlage (Putatan 1).
Rohwasser wird aus der Laguna de Bay, dem größten See der Philippinen und dem zweitgrößten Binnensüßwassersee Südostasiens, entnommen, um sauberes Trinkwasser zu liefern.
Der Behandlungsplan für die neue Anlage umfasst eine Reihe fortschrittlicher technischer Prozesse, darunter Druckentspannungsflotation (DAF), biologischer Belüftungsfilter (BAF), Ultrafiltration (UF), Umkehrosmose (RO) und Desinfektion in verschiedenen Stufen durch Oxidation bestimmter Verbindungen.
Acciona steigt mit 90 Mio. € Umkehrosmose-Trinkwasseranlage in die Philippinen ein | WaterWorldˍ
Auf den Philippinen wird das Trinkwasser meist aus Meerwasser und Brackwasser aufbereitet. Die Flüsse sind vergiftet.
Durch den intensiven Einsatz von Pestiziden ist das Wasser belastet. Zudem soll das Grundwasser rückläufig sein.
Nicht zu vergessen, dass es Monsunartige Regenfälle gibt.
Für Touristen gibt es eine Seite, in der die ganze Situation etwas ausführlicher beschrieben wird. Auf dieser Seite wird von Osmose eher abgeraten.
Zu den Flüssen:
Der Marilao-Fluss war auch Gegenstand zweier Greenpeace-Berichte, in denen Blei und andere Schwermetalle aufgrund industrieller Verschmutzung festgestellt wurden. Proben, die aus einem Abflusskanal der Philippine Recyclers, Incorporated (PRI) entnommen wurden, wiesen Bleiwerte von 190 ppm oder 3.800-mal höher auf als der für Blei aus der Industrie festgelegte Standard von 0,05 ppm oder mg/L. Wir raten daher dringend davon ab, den Marilao-Fluss als Trinkwasserquelle zu nutzen.
Der Bocaue River ist eine weitere problematische Wasserquelle. Der Fluss erfüllte die Kriterien für Chrom, Kupfer und Cadmium, wies aber in allen seinen Probenahmestationen hohe Bleikonzentrationen auf.
Kann ich das Leitungswasser auf den Philippinen trinken? Bester Wasserfilter? – Tappwaterˍ
Die WHO hat 2022 veröffentlicht:
Der Bericht 2020 der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und des Unicef Joint Monitoring Programme for Water Supply, Sanitation and Hygiene (JMP) listet die weltweiten Fortschritte bei Trinkwasser, sanitären Einrichtungen und Hygiene in den Haushalten auf.
"Sauberes Wasser ist ein menschliches Grundbedürfnis, das für alle leicht zugänglich sein sollte. Es gibt genügend Süßwasser auf dem Planeten, um dies zu erreichen", erklärte die UN-Generalversammlung.
"Aufgrund schlechter Infrastruktur, Investitionen und Planung sterben jedoch jedes Jahr Millionen von Menschen - die meisten von ihnen Kinder - an Krankheiten, die mit unzureichender Wasserversorgung, sanitären Einrichtungen und Hygiene verbunden sind", hieß es.
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums (DOH) wurden die meisten Fälle von Lebensmittelvergiftungen und durch Wasser übertragenen Lebensmitteln auf den Philippinen oft durch unsichere Trinkwasserquellen und unsachgemäße Entsorgung menschlicher Ausscheidungen verursacht.
Eine sicher verwaltete Trinkwasserversorgung wurde von der WHO und Unicef definiert als "eine auf dem Gelände befindliche, bei Bedarf verfügbare und frei von Verunreinigungen".
Im Jahr 2020 hatte mindestens die Hälfte oder 47,46 Prozent der philippinischen Bevölkerung Zugang zu sicher verwaltetem Trinkwasser.
Das waren 1,12 Prozent mehr als 2015 (46,34 Prozent). Die Verbesserung ist seitdem konstant, mit rund 46,56 Prozent im Jahr 2016, 46,78 Prozent im Jahr 2017, 47 Prozent im Jahr 2018 und 47,23 Prozent im Jahr 2019.
WHO-Unicef-Bericht: Fast die Hälfte der Filipinos erhält sauberes Trinkwasser | Inquirer News▹ˍ
Was bedeutet, dass es zum Einen für viele Menschen keine generelle zentrale Abwasserversorgung gibt, was bei Hochwasser ein großes Problem ist und dass sehr viele Menschen in großen Mengen Trinkwasser an zentralen Abgabestellen abholen.
Auf den Philippinen ist die Wasserversorgung privatisiert, da das Land alleine nicht die Kraft hatte die Situation zu verbessern. Wer genug Geld hat und im richtigen Landesteil wohnt, hat auch eine gute Wasserversorgung.
Philippinen und Osmosewasser oder überhaupt Trinkwasserversorgung und sanitäre Anlagen ist ein sehr großes Thema, dem man mit 100 Millionen werden mit Osmosewasser versorgt, nicht annähernd gerecht wird.
Die WHO selbst hatte vor einigen Jahren, glaube 2015, eine große Konferenz zu den Vor-und Nachteilen von Osmosewasser als Trinkwasser und rät seither davon ab.
Es gibt auch Studien, in denen sich Wissenschaftler fragen, ob man nach 50 Jahren Einbau von Osmoseanlagen zur Trinkwasserversorgung, wenn mindestens 1 Milliarde Menschen weltweit mit Osmosewasser versorgt werden, zu dem Schluss kommen wird, dass es einfach nur ein sehr großer Fehler war diese Anlagen zur Versorgung der Menschen mit Trinkwasser zu bauen.
Ich sehe es wie Du Günter. Es ist wie mit G5, der Gentechnik und allem anderen. Es werden Techniken eingesetzt, von denen man weiß, dass sie Risiken enthalten. Aber man nutzt sie trotzdem.