Ich muss echt sagen, mir geht die Verallgemeinerung von Cannabis mit Heroin, LSD und was es sonst noch an zahlreichen harten Drogen aus der pharmazeutischen Drogenküche gibt, die hier in D seit Jahrzehnten betrieben wird, schon immer etwas auf die Nerven.
Die Menschen können nicht unterscheiden und Droge ist Droge.
Ich hatte zwei von Heroin abhängige Brüder, kenne auch Menschen die ihr Leben lang ganz normal gearbeitet haben und in der Freizeit etwas Cannabis konsumierten und hatte gleichzeitig insgesamt 3 Kollegen in meinem Leben, von denen ich wusste, dass sie Alkoholiker sind.
Denn Alkoholiker bleibt man ein Leben lang und Alkohol gibt es überall. Auch in Soßen und Süßigkeiten und es gibt zudem auf Feiern einen gesellschaftlichen Druck zum konsumieren.
Trotz Millionen Alkoholikern in D gibt es bis heute Weinbrandbohnen und die bekannten alkoholisierten Kirschen und Alkohol ist auch noch nicht verboten.
Aber auch meine Mutter (von der kein Fremder es lange Zeit gedacht hätte) und die für Jahrzehnte allen hausfraulichen Verpflichtungen trotzdem perfekt nachkam und mein erster Mann, sowie andere, die ich kannte und manchmal nur vom sehen kenne, sind oder waren alkoholabhängig.
Alkoholismus ist für mich die wahre Hölle.
Letztlich habe ich mich damals gefragt, wie es kommt, dass ich in meiner Partyphase nicht abhängig wurde.
Habe wohl zum Glück mehr Gene von meinem Vater oder seiner Mutter.
Ich selbst bin jedenfalls überrascht.
Meine Brüder kamen Anfang 20 zum Heroin und sind beide nicht direkt an ihrem Drogenkonsum gestorben, wie ich das damals erwartet habe. Denn ich dachte damals irgendwann heißt es Überdosis. Aber nein.
Für mich sind sie viel älter geworden als ich damals dachte und hatten beide beim Tod keine Drogen im Blut.
Mein kleiner Brüder war Junkie und hat sich mit allem weggeschossen, was er in die Finger bekam. Tabletten, Alkohol, Heroin, egal.
2005 als mein Vater gestorben ist, habe ich seine Weinbestände aufgeteilt. 4 Umzugskisten voll Wein für jeden. Er hat nicht viel getrunken. sich aber von Weinvertretern und Bücherverkäufern leicht bequatschen lassen.
Ich habe immer noch einige Flaschen. Mein Bruder hatte sie in kürzester Zeit ausgetrunken. Da war nichts zu machen.
Ich bin der Ansicht, dass meine Eltern ihn psychisch total kaputt gemacht haben, da er das ungewollte Kind war.
Er wurde 53 und starb Wochen nach einer Hirn-OP.
Der andere Bruder war eigentlich hochintelligent und stolz darauf, dass er mehr als 30x Heroin kalt (also ohne fremde Hilfe) entzogen hat.
Wenn er es nicht alleine geschafft hat, ist er sofort in die Klinik zum Entzug.
Der Entzug gab ihm das Gefühl, dass letztlich er die Kontrolle hatte.
Er hat im Normalleben kein Heroin konsumiert. Nur ähnlichem einem Quartalssäufer immer wieder kurze Zeit Heroin geraucht, weil es für ihn so ein geiles Gefühl war und dann schnell wieder entzogen.
Er hat sehr lange mit seiner Freundin in Paris gelebt und gearbeitet, kam dann alleine nach D zu Besuch und hat dann hier kurz etwas konsumiert und wieder entzogen, denn die Freundin durfte es nicht wissen. Verrückt. Er starb mit 49 nach einer Chemo im Krankenhaus.
Mich hätten keine 10 Pferde dazu gebracht, jemals harte Drogen zu probieren. Dazu bin ich zu egoistisch.
Ich mache aber auch schon lange einen Bogen um Alkohol. Es gab schon Sylvester ohne Alkohol.
Es gibt natürlich Geschichten von früher von Leuten, die damals LSD probiert haben und dann im Rausch aus dem Fenster gesprungen sind. Die stimmen. Damals ging auch die Geschichte um, wer LSD nimmt, kann sein eigenes Spiegelbild nicht ertragen. Das wollten manche wenigstens einmal probieren.
Die Einen sprangen aus dem Fenster, weil sie dachten sie könnten fliegen und die Anderen waren nach LSD 3 Tage wach, haben pausenlos gearbeitet und es ist rein gar nichts passiert.
Der Markt an Drogen war damals sehr groß und ist heute noch viel größer als damals und es gibt Berge an Drogen und Pillen, auch mit verunreinigten Substanzen, denen auch Rattengift und sonstige Gifte untergemischt sein kann.
Ständig erscheinen neue Drogen, die anfangs als harmlose Kräutermischung online vertickt werden.
Mittlerweile gibt es auch genmanipuliertes Cannabis und synthetisches THC, dass es in unserer Jugend noch nicht gab. Im Gegensatz zu früher kann Cannabis heute einen extrem hohen THC-Gehalt aufweisen und daher bei manchen jungen Menschen eine Psychose auslösen.
Aber wer Drogen nehmen will, für den gibt es heutzutage zahlreiche Substanzen, die man als sogenannten Einstieg nutzen kann und eine Suchtpersönlichkeit ist da eh nicht kleinlich. Schnaps reicht auch.
Mittlerweile gibt es auch viel Schlimmeres als Heroin, mit dem mein Bruder erstaunlicherweise 53 Jahre alt wurde, das den Körper innerhalb weniger Jahre komplett zerstört und auch noch spottbillig ist.
Aber genau genommen war es mir auch wichtig, dass unsere Kinder auf dem Land aufwuchsen, weil die Dealer schon vor mehr als 30 Jahren in Städten an den Schulen standen. Lebenskraft, da kommt mir deine Sorge doch stark verspätet vor. Das wird nichts ändern.
Im Gegenteil würde eine rein staatlich kontrollierte Abgabe verhindern, dass es vor der Volljährigkeit abgegeben wird.
Dass es nicht auch verdealt wird, wird aber wahrscheinlich nicht passieren.
Mit Cannabis wird man wohl niemals Halluzinationen vom Fliegen haben und man wird sich davon auch nicht super fühlen.
Wenn man nicht gut drauf ist, könnte es sogar sein, dass man sich danach noch schlechter fühlt als vorher, aber auch, dass man sehr viel und intensiv nachdenkt. Es ist kein LSD und auch kein Heroin. Man kann es jederzeit beenden.
Die ganzen aufgeführten Nebenwirkungen kenne ich selbst nicht und habe schon sehr lange nichts mehr konsumiert.
Ich halte Cannabis jedenfalls für wesentlich harmloser als Alkohol und den gibt es überall.