Fortsetzung:
Vitamin C Gehalt von Äpfeln sortenabhängig sehr unterschiedlich. Berlepsch 23,5 mg/100g Belford nur 2,9 mg/100 g.
Da der Verbraucher perfekt aussehende Äpfel haben will, sind überwiegend stark behandelte große Apfelsorten mit geringem Vitamingehalt wie Golden Delicious, Jonathan, Cox Orange, Boskopp, Gravensteiner, James Grieve, Morgenduft und Oldenburg im Handel.
37% kaufen Äpfel direkt beim Erzeuger, auch wenn die Qualität oft nicht besser ist.
Am Besten lässt sich Blei durch kräftiges Abreiben reduzieren und ist dem Waschen überlegen.
Quecksilber lässt sich durch Waschen weitgehend entfernen.
Cadmium ist nicht entfernbar und im Fruchtfleisch.
Der Ernährungsbericht 1984 deutet einen Rückgang der Pestizidrückstände an. Importierte Weintrauben enthalten häufig zu viel DDT.
In Importäpfeln aus Italien fand man die ganze Palette (allerdings unter BRD-Grenzwert) an Organochlorpestiziden von DDT, Lindan, Aldrin bis Heptachlorepoxid. Auch Reste von Insektizidbekämpfungsmitteln wurden gefunden.
An Bananen von Chiquita, Dole, Del Monte werden Fungizidspritzungen durchgeführt, nach der Ernte werden die Schnittstellen mit Thiabendazol gegen Schimmel imprägniert, die Bananen in fungizidbehandelte Kisten gepackt und in desinfizierten Schiffsbäuchen verschifft.
Zitrusfrüchte mit der Bemerkung unbehandelt sind lediglich nach der Ernte keiner weiteren Behandlung unterzogen worden, werden aber vorher fleißig gespritzt.
Es gibt eine medizinische Richtung, die Klinische Ökologie, die in chlorhaltigen Pestiziden und verwandten chlorierten Kohlenwasserstoffen die größte chemische Umweltgefahr für die menschliche Gesundheit sieht.
Milch:
Leider hat die in 1982 in Kraft getretene Verordnung gezeigt, dass nichts passiert ist. Milch ist ein besonders hochwertiges Lebensmittel. Aber immer noch keine routinemäßige Prüfung auf Schwermetalle, Pestizid-Rückstände und PCB.
PCBs sind in vielen Anwendungen verboten und dürfen nur noch in geschlossenen Systemen eingesetzt. werden. Dennoch gelangen sie in die Umwelt, über Futtermittel in die Tiere und schließlich auch in die Mich.
1983 wurden in der Milch zwischen 0,15 und 0,20 ppm (mg/kg) gefunden. 1975 waren es 0,38 ppm (mg/kg).
Damit liegen diese Rückstände höher als für alle anderen chlorierten Kohlenwasserstoffe. In der BRD wurden keine Grenzwerte festgelegt. PCBs sind ein Gemisch aus 55 verschiedenen Substanzen. Hauptbestandteil ist Chlophen A60.
Der Anteil von HCB beträgt nach einer großen Studie zwischen 0,02 und 0,53 ppm (mg/kg). Quelle ist das belastete Tierfutter. Als Folge wurde der Einsatz von HCB-gebeiztem Getreide verboten.
Ein weiterer Stoff HCH ist nach wie vor sehr problematisch.
Zwischen 1971 und 1979 gab es zahllose Milchskandale, die auf eine Milchverseuchung mit HCH, durch Rückstände aus Lindan-Produktion, einmal in Düsseldorf mit Thallium, mit Dieldrin und mit Cadmium zurückzuführen sind, bei denen einmal 500 Tonnen Butter, die Schulmilch, die gesamte Milch der Molkerei, vergiftet oder um das 10-30-fache der Grenzwerte mit den diversen Stoffen belastet war und vernichtet werden musste.
Der Grenzwert für HCH in Ergänzungsfutter wurde zwischen 1979 bis 1980 bei mehr als 40% der Proben überschritten und 1983 immer noch bei 30%.
Auch Aflatoxine kommen in Milch vor. Daher wurde ein neuer Grenzwert für Futter festgelegt.
Die üblichen Schwermetalle sind ebenfalls zu finden. Käse mit Nitrosaminen.
Und da bin ich noch nicht bei Eiern, Kartoffeln, Pilzen, Fetten und Ölen, Nüssen, Honig, Zucker, Süßstoffen, Gewürzen, Kindernahrung, Trinkwasser und Mineralwasser, Tee, Kaffee, Kakao, Schokolade, Alkohol und Keramik.
Aber noch etwas zur Muttermilch. Weltweit ist die Muttermilch nach einem internationalen Vergleich 1970-75 mit DDT belastet.
In Indien z.B. mit 19,5 mg/kg Milchfett, in den USA mit 9,7 mg und in D mit 5,3 mg/kg.
Laut Tabelle liegt die Schwermetallbelastung im Bereich der duldbaren Konzentrationen oder darüber.
Erwachsene nehmen 5-10% des in Nahrungsmitteln enthaltenen Bleis über den Magen-Darmtrakt in den Organismus auf. Säuglinge aber bis zu 50%.
FAO/WHO empfehlen täglich 6-7 Mikrogramm Blei aufzunehmen. Dieser Wert wird schon mit durchschnittlich belasteter Muttermilch überschritten. Da der Säugling davon sehr aufnimmt, ist die Belastung ungleich höher.
Cadmium wird zu ca. 7% resorbiert. Doch weiß man, das Rattensäuglinge 30% aufnehmen.
Trinkmilch darf höchstens 0,0025 mg Cadmium enthalten.
Anorganisches Quecksilber wird zu 7% resorbiert. Organisches zu 95%.
Die Tabelle besagt zur Muttermichbelastung:
Arsen n.n. bis 0,5 mg/kg
Blei n.n. bis 0,10 mg/kg (duldbare Konzentration 0,04 mg/kg)
Cadmium n.n. bis 0,2 mg (duldb. Konzentration 0,007 mg/kg)
Quecksilber 0,005 (dulb. Konzentration 0,004 mg/kg)
Das war ein kleiner Rückblick auf früher, als alles noch besser war. Ironie aus.