Mit langt es jetzt auch langsam.
1. Weil unsere Politik entscheiden hat, dass wir nicht wie Ö und CH neutral werden, sind deshalb nicht nur die Besatzer geblieben, sondern als Konsequenz daraus wurde aus der russischen Besatzungszone die DDR gegründet, wie Stalin vorher bereits angekündigt hatte. Alleine aus diesem Grund sind wir heute noch besetzt und sie sind nicht wie in Ö und der CH wieder abgezogen.
Also was soll das ganze Gelabere. Wir haben so entschieden und es gab damals auch andere Meinung, aber keinen Aufschrei im Volk. Und dabei dürfte auch das Märchen des von Russland ausgehenden kalten Kriegs eine wichtige Rolle gespielt haben, um die Bevölkerung zu überzeugen, dass es viel besser ist, nicht neutral zu werden und eine Nato zu gründen.
2. Gab es 4 Besatzungszonen, die sich offensichtlich in der Politik deutlich unterschieden haben. Während weder ich, noch meine Kinder (amerikanische Besatzungszone) das Thema 3. Reich in der Schule hatten, hatten meine Freundin aus NRW und ihre Kinder (britische Besatzungszone) das Thema so oft rauf und runter, dass sie es nicht mehr hören konnten.
3. Habe ich schon als Kind meiner Oma zu dem Thema ein Loch in den Bauch gefragt, war ebenso mit der Familie des Freundes meines Vaters befreundet, der gesagt hatte, es wäre besser wenn Hitler tot wäre. Habe heute noch Kontakt zu dem Freund und hatte bis ich weggezogen bin auch Kontakt zu seiner Familie. Das ist der väterliche Teil, der froh war, als die Besatzer kamen.
Meine Oma konnte keine Kinder bekommen. Sie hat 10 Kinder großgezogen, von denen viele aus der Familie stammten.
Es ging meiner Ansicht nach dabei aber auch immer um billige Arbeitskraft. Mein Vater wurde als Arbeitskraft und Nachfolger für die Fima mit 2. Jahren aus einem Heim adoptiert. Da konnte er noch nicht laufen. Mit 14 hat er 14 Stunden und mehr am Tag in der Firma meines Großvaters gearbeitet.
Die Familie seiner Mutter hatte ihn ins Heim gegeben und war aus der hessischen Pampa. Nicht anonym. Die Mutter war damals sehr jung und hat sich während der gesamten Schwangerschaft geschnürt, so dass es bis zum Schluss niemand bemerkt hat.
Arbeiten durfte mein Vater, aber trotz seiner von der Schule bescheinigten Intelligenz nicht studieren.
Mein Vater war 1 Jahr in der Hitlerjugend für die Kleinen. Das war ab 10 Jahren Pflicht für alle Kinder und hieß damals Pimpfe. So dass eigentlich nicht zu erwarten ist, dass seine nachfolgende Äußerung darauf basiert. Vielleicht hat ihm das jemand nach Kriegsende, als alles rauskam, so erklärt.
Seine Rechtfertigung zur Vergasung war, was will man machen, wenn man das ganze Haus voll Katzen hat. Auch wenn er sonst politisch ganz anders drauf.
Doch da gab es noch mehr. Meine Mutter ist aus den Sudeten und musste mit ihrer Familie flüchten. Mein Onkel war Ungar und musste mit seiner Familie flüchten. Beide Familien wurden vom Staat entschädigt. Während ihrer Flucht wurden sie in Lagern untergebracht, zu denen die Familie meiner Mutter es später nicht geschafft hat mehr zu sagen, als dass es nicht schön war. Mein Mutter hat mich sogar angelogen, als ich sie gefragt habe. In dieser Familie gab es Bekannte, die ihr Leben lang an Verfolgungswahn litten und das Erlebte nicht verarbeiten konnten.
Die Mutter meiner Schwiegermutter war aus Schlesien, wo man einst ein großes Anwesen hatte. Mein Schwiegervater und meine Schwiegermutter sind getrennt aus der DDR geflüchtet. Er war im 2. WK aus Russland desertiert und ist dann für etliche Jahre in DDR hängengeblieben, weil er sich dort verliebt hat. Meine Schwiegermutter ist später mit den Kindern geflüchtet und hat sich tierisch aufgeregt, dass die aus der DDR Begrüßungsgeld bekommen haben, während sie unter höchster Gefahr die DDR verlassen hatten und Ihre Mutter, die ihr geholfen hatte, damals ewig von der Stasi verhört wurde.
Mein Schwiegervater stammte aus NRW, wohin er auch nach der Flucht erstmal ist. Dessen Vater, der Opa meines Mannes hat meinem Mann erzählt, dass er Juden nach Polen ins KZ gefahren hat.
Ich bin praktisch ein Produkt des 3. Reichs, denn ohne würde es mich nicht geben.
4. Ich finde es relativ unerträglich, wenn Menschen Dinge leugnen, die denjenigen, die zu dieser Zeit lebten bestens bekannt sind. Und dazu gehört auch, dass sich der Nationalsozialismus nur deshalb endgültig durchsetzen konnte, weil sich sehr viele Menschen in irgend einer Form aktiv daran beteiligt haben und jedes abweichende Verhalten gemeldet und auch Juden aus eigennützigen Gründen gemeldet haben. Sie haben dieses System ganz wesentlich mitgetragen, weil viele begeisterte Anhänger der Nazi-Ideologie waren.
Wenn es am Anfang vielleicht noch die Möglichkeit gegeben hatte, etwas etwas zu ändern, wenn das Volk aufgestanden wäre, war das später nicht mehr möglich.
Verstöße, die Anfangs von den vom System überzeugten Bürgern gemeldet wurden, z.B. wenn sich jemand lustig über das System/Personen gemacht hat, wurden zu Beginn noch nur mit wenigen Wochen Haft geahndet.
Aber in den letzten Jahren war es nicht mehr möglich sich auch nur die kleinste Kleinigkeit gegen das System zu erlauben, ohne dass man sehr lange Zeit weg war. Da gab es keine Möglichkeit mehr sich zu wehren. Die große Mehrheit hat das System gelebt, sich aktiv an dem System beteiligt und alles gut und richtig gefunden, was passiert. Sie waren überall.
Die Zwangsarbeiter in den Städten waren im Bewusstsein der Bevölkerung Kriegsgefangene, also prinzipiell Feinde, für deren Behandlung Anregungen gemacht wurden und damit war die Sache offiziell erledigt. Auch wenn viele ahnten und andere wussten, was da alles passiert.
Schließlich gab es auch in den Städten die diversen Lager, in denen die "Kriegsgefangenen" schliefen, die von Deutschen betreut wurden, die oft genug nachher für ihre Brutalität bekannt wurden.
Es gab früher etliche privaten Seiten von Betroffenen zu diesem Teil der deutschen Geschichte.
Und nach dem Krieg, da gab es diese vielen damals begeisterten und teils entmenschlichten Nazis, die Unterstützer des Systems, immer noch. Aber sie empfanden jede Zuweisung von Mitverantwortung als Zumutung und haben jede Verantwortung von sich gewiesen. Auch wenn manche kritischen Filme gezeigt wurden, die eine Mitschuld der Mitmacher zeigten. Das sind Fakten. Ob es dir, Nelli, passt oder nicht.
Du kannst dir gerne eine neue deutsche Vergangenheit schaffen. Aber dadurch wird die Vergangenheit keine andere werden.
5. Wenn man hier die Indianerhuldigung am 17. Januar 1928 in Radebeul postet, dann sollte man doch etwas genauer hinsehen. Denn zum Einen war es eine Inszenierung der Witwe. Zum anderen war es unstrittig ein Werbeevent für die Beteiligten.
Denn besagter Patty Frank war Artist und alle teilnehmenden "Indianer" wie auch Big Snake waren Teil vom Zirkus Sarrasani, die nach Deutschland kamen, um mit dem deutschen Indianerkult Kohle zu verdienen.
Es ist daher völlig bedeutungslos was sie im Rahmen der Werbeveranstaltung gesagt haben.
Zudem finde ich es ganz toll, wenn man hier einen Kolonialsiedler der deutschen Auswanderungsgesellschaft aufführt, der Mitte des 19. Jahrhunderts das Gebiet der Comanchen besetzt und zum Schutz der diversen Adelsvereins-Siedlungen, denn auch Meusebach selbst war eigentlich ein Baron, einen gegenseitigen Nichtangriffspakt geschlossen hat. Ein hoch auf die Kolonisierung.
Wie viel Alkohol bei dem Vertrag wohl im Spiel war?
Insbesondere da mindestens einer der an dem Vertrag beteiligten Häuptlinge schon längst vorher zu dem Schluss kam, dass die Weißen sein Volk gnadenlos abschlachten und dann aus Resignation mehrere Verträge mit Siedlern abgeschlossen hat, wenig überzeugend.
Zudem sind die meisten unterzeichnenden Comanchen, insgesamt mehrere hundert von ihnen, 4 Jahre später an Cholera gestorben. Es heißt ja schon immer, wo die Europäer hinkommen, sterben die Einheimischen an Krankheiten.
4162, Stell doch bitte die gnadenlose Kolonisation Amerikas, bei der den Ureinwohnern keine Wahl gelassen wurde, nicht auch noch als etwas Nettes hin.
Ich glaube Du hast gar nicht verstanden, was Putin gesagt hat. Auch die Eroberung Amerikas durch die Europäer folgte ganz genau den Spielregeln, die er heute anprangert.