diese Sicht finde ich zu extrem. Du schiebst die Schuld damit allen normalen Menschen komplett zu.
Nur diese ignorante Haltung der meisten Menschen gegenüber ihren Pflichten und Rechten als Patient hat es dem Gesundheitssystem ermöglicht in dieser Weise an die Macht zu kommen. Aber auch, dass wir aktuell in dieser Situation sind.
Jeder Behandlungsvertrag eines Arztes ist ein ganz normaler Vertrag mit einem Dienstleister aus dem Gesundheitsbereich. Dieser macht einen Behandlungsvorschlag/ein Behandlungsangebot, das der Patient als Kunde annehmen oder ablehnen kann.
Geht man zu 10 verschiedenen Ärzten bekommt man möglicherweise 10 verschiedene Angebote und vielleicht auch Diagnosen.
Dieses Angebot hat mindestens Folgendes zu beinhalten: Art und Umfang der medizinischen Maßnahme, eventuelle entscheidungserhebliche Behandlungsalternativen, Risiken, eventuelle Nebeneffekte und die Erfolgschancen.
Kennst Du irgend einen Dienstleister in irgend einer Branche, dessen Leistung die Menschen (in dem Fall durch ihre und die Beiträge der Allgemeinheit) bezahlen, der dir ein Angebot macht, das Du annimmst, ohne es selbst geprüft zu haben? Ich nicht.
Ich verstehe nicht, warum man das tun sollte.
Ok. Nach meinem Magendurchbruch habe ich das Mittel trotz mir bekannten Risiken genommen, da ich dachte, mir wurde ja sowieso das Leben gerettet. Was soll schon passieren. Aber da war ich auch nicht die Alte.
Ansonsten habe keine Mittel genommen, ohne zu prüfen, was mir ein Arzt als Behandlungsvorschlag verschrieben hat.
Habe auch die Mittel meines Mannes immer geprüft. Geht natürlich nicht, wenn er nichts sagt.
Das leichte Herzmittel das mein Mann damals von seinem Hausarzt verschrieben bekommen hatte, hat mit seinem Asthmaspray, dass er manchmal nimmt, insgesamt 46 mögliche Wechselwirkungen ergeben.
Heute bekommt man bei dem Wechselwirkungschecker der Apothekenumschau statt den 46 möglichen Wechselwirkungen nur noch diese Anzeige: 
Bei Patienten mit Asthma dürfen die Arzneimittel nicht miteinander kombiniert werden.
Bei den 3 Asthmamittel, die mir mein Mann nicht vorgelegt hatte, sieht es genau so aus. Eine klare Warnung mit Dreieck auf rosa Feld, dass man die Medikamente nicht zusammen nehmen darf.
In seltenen Fällen habe ich auch schon vorher die verfügbaren Mittel geprüft und mir das verordnen lassen, das am besten verträglich war.
Jeder weiß, dass die Mehrheit der Ärzte schon lange nur noch Pharmadealer sind, die an durch Pharma gesponserten Hochschulen ihren Beruf und das lernen, was Pharma will. Auch wenn es vereinzelt noch gute Ärzte gibt.
Jeder weiß, dass jedes Medikament eine Packungsbeilage hat, die mögliche teils schwere Nebenwirkungen enthalten, mit deren möglichem Auftreten sich in Deutschland jeder automatisch einverstanden erklärt, der das Medikament einnimmt.
Es gab so viele Skandale und Berichte zu tödlichen und schädlichen Medikamenten, zu gefälschten Studien, zu dem Schweinegrippeskandal, zu den Vermarkungslügen neuer Medikamente, zu den Impfungen generell, zur Chemotherapie, die auch an die Öffentlichkeit gedrungen sind, dass nur völlig ignorante Menschen das nicht mitbekommen haben können.
Leider gibt es nicht wie in den USA eine Warnung auf den Medikamenten, wenn sie neu am Markt sind.
Und sorry, aber im Endeffekt ist es völlig egal, ob meine Tochter ein Fluorchinolon (oder was auch immer) genommen hat, weil ihre Ärztin ihr das auf Verdacht verschrieben hat oder ob es heutzutage sonst wer verschrieben bekommt und nimmt.
Wer ein Medikament trotz der vielen Warnungen vor schweren Schäden einnimmt und schwere Folgen dadurch bekommt, der hat- egal ob er vorher die Packungsbeilage gelesen und entschieden hat, dass er mit seiner Einnahme den möglichen Schäden zustimmt, oder ob es sie nicht liest- rein rechtlich zugestimmt, dass er die Risiken und Schäden trägt. Die in der Packungsbeilage beschriebenen möglichen Schäden schützen in D die Hersteller davor Schadensersatz leisten zu müssen.
Dann hat der Arzt nichts falsch gemacht, wenn das Medikament gemäß den medizinischen Standards verordnet wurde. Er hat generell nichts falsch gemacht, wenn er nach Leitlinien behandelt und es nicht funktioniert.
Alleine durch mangelnde Aufklärung während des Behandlungsvorschlags, die eine Pflichtverletzung darstellt, könnte man möglicherweise eine Entschädigung bekommen.
Ich kann mich nicht daran erinnern, dass es hier je ein anderes System gegeben hätte. Nur daran, das ganz normale Hausärzte in meiner Kindheit auch noch viele naturheilkundliche Methoden eingesetzt und empfohlen haben und noch etwas mehr als reine Phamadealer waren.