- Offizieller Beitrag
Eine Leserin schrieb mir:
Im Juli wurde bei mir (63 Jahre) Brustkrebs diagnostiziert. Es ist ein Östrogentumor. Ende Juli wurde ich operiert und den ganzen September bekam ich Bestrahlungen.
Natürlich wurde mir Tamixifen verschrieben. Ich wehre mich innerlich jeden Tag das Medikament zu nehmen, habe allerdings vor einem Rezidiv Angst.
Ich nehme sehr viele Sanum-Präparate, habe 3 Mal Colon gemacht und versuche mich basisch zu ernähren. Milchprodukte habe ich so gut, wie komplett von meinem Speiseplan gestrichen, ausser Ziege- und Schafsmilch, sowie Milchersatzprodukte (Mandelmilch).
Gibt es ein pflanzlichen Präparat, das den Östrogenausstoß, so, wie das Tamoxifen im Körper stoppt?
Für eine Rückantwort wäre ich Ihnen sehr dankbar.
Ich stelle das mal hier im Forum zur Diskussion - denn mit einem einfachen Ja / Nein ist das aus meiner Sicht nicht zu beantworten...
Denn eigentlich müsste ich Folgendes antworten:
Gibt es ein pflanzlichen Präparat, das den Östrogenausstoß, so, wie das Tamoxifen im Körper stoppt?
Kure Version: aus meiner Sicht nein.
Das wird aber der Sachenicht gerecht.
Denn die Dame schreibt ja, dass sie sich gegen das Tamoxifen innerlich wehrt. Und das ist kein Freibrief für Tamoxifen...
Und da geht es dann auch los:
Wenn man so innerlich „Nein“ sagt, lohnt es sich zuerst zu klären, woher dieses Nein kommt.
Ist es Angst vor Nebenwirkungen?
Ein allgemeines Misstrauen gegen „Tabletten“?
Schlechte Erfahrungen im Bekanntenkreis?
Oder der Wunsch, alles allein mit Naturheilkunde zu lösen?
Alles verständlich. Nur: Bei einem östrogenrezeptorpositiven Tumor reden wir nicht über Kopfschmerzen, sondern über eine Erkrankung, bei der durchaus Feinheiten über den Weg entscheiden können.
Tamoxifen ist ja nicht die Hölle. Es ist kein "Hammer" wie eine Chemo. Klar - es hat Nebenwirkungen – aber es hat auch klare Daten zur Rezidivprävention.
Und: naturheilkundlich betrachtet ist es eher ein selektiver Rezeptormodulator, kein „Östrogen-Block-Chemiehammer“.
Deshalb meine persönliche Meinung:
Ich würde das Tamoxifen ernsthaft in Erwägung ziehen.
Zumindest pauschal aus der Ferne betrachtet.
ABER / Und gleichzeitig alles tun, um den Körper so stark zu machen, dass:
- Entzündungen runtergehen
- das Immunsystem sauber arbeitet (siehe TH1 / TH2 Balance!): Die TH1 - TH2 Immunbalance - als Grundlage für die Therapie
- das hormonelle Milieu anti-tumoral bleibt
- Nebenwirkungen gar nicht erst groß werden
Was heißt das in der Praxis?
✓ Sanum – gute Sache! Terrain und Mikrobiom sind nie falsch.
✓ Basische Kost, wenig Milch – vernünftig.
✓ Colon-Programme – gut!
✓ Bewegung und Muskelaufbau – Pflicht! kein nice-to-have.
✓ Stressreduktion / Nervensystem – unterschätzt wie kaum etwas! Siehe Vagus Therapie usw. Konflikte lösen... Ich habe dazu ausführlich hier gesprochen:
Video Online-Sprechstunde: Gedanken ordnen & Wünsche fokussieren
und auch hier:
Naturheilkundliche Perspektiven bei Krebs | Video-Sprechstunde mit René Gräber
Und dann die großen "Geschütze" aus der Natur:
- Heilpilze (allen voran Coriolus, Reishi, Maitake – mit klinischer Historie bei Brustkrebs)
- Curcumin (in gut bioverfügbarer Form)
- Omega-3 / Vit D / Selen / Zink über Spiegel gesteuert
- Leinsamen (Lignane, studiengestützt vorteilhaft bei ER+)
- Grüner Tee / EGCG
- Sulforaphan / Brokkolikeim-Extrakte
Dazu – und das sage ich bewusst:
Homöopathie, individuell und ggf. Banerji-Ansatz. Gerade bei hormonabhängigen Tumoren habe ich in der Praxis nie „nur das eine Werkzeug“ benutzt.
Und ich würde mir auch die weitere alternative Tumorbiologie anschauen:
neuroendokrines System, Leberentgiftung, Glyx-Modulation, Milieu, Immunbalance (siehe Th1 / Th2).
Nicht zu vergessen: Mistel, wenn sie vertragen wird und gut begleitet.
Und am Ende steht für mich eine ganz einfache Wahrheit: Das Ziel ist nicht „entweder schulmedizinisch oder naturheilkundlich“.
Das Ziel ist:so viel Natur wie möglich und so viel schulmedizinische Absicherung wie nötig.
ALLES GUTE!!
