Aber jetzt, wo China es geschafft hat, sein Volk aus der früheren Armut zu befreien
Du schreibst jetzt zum wiederholten Male diesen Quark. Was, bitteschön, ist mit Tibet? Was ist mit Ostturkestan? Was ist mit den Kasachen, Kirgisen oder Mongolen? Ja, es gibt Menschen in China, denen es heute etwas besser geht, aber um welchen Preis? Du meine Güte, wenn ich daran denke, weiß ich nicht, wo ich da anfangen soll.
(Zur besseren Lesbarkeit habe ich eine größere Schrift gewählt)
China zu lieben bedeutet, andere zu hassen – Amerikaner beispielsweise oder auch Japaner. Überhaupt ist der gesamte Westen in den Augen der chinesischen Kommunisten dekadent und verkommen. Auch die Religionsfreiheit wird in China stark eingeschränkt. Zu den religiös Verfolgten gehören muslimische Uiguren in Turkmenistan, buddhistische Tibeter, sowie Christen oder Falun Gong-Praktizierende. Gerade diese spirituelle Gemeinschaft wird heute in über 100 Ländern praktiziert, aber nur im Ursprungsland China werden unschuldige Anhänger verfolgt, verhaftet, in Lager gesteckt, brutalst gefoltert und getötet. Gleiches gilt für Anhänger anderer Religionen. Denn in China gibt es nur einen Gott und eine Religion – die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) mit ihrem im Jahr 2012 an die Macht gelangten Diktator Xi Jinping, der sich anschließend selbst zum lebenslangen Herrscher ernannt hat. Und bis zum 100. Geburtstag der VR China im Jahr 2049 hat er noch Großes vor, dies auszuführen aber braucht Zeit, viel Platz und gehört nicht in dieses Forum. Dennoch mal einige kleine Einblicke zum Thema:
Die Beweislage für die Gräueltaten der KPCh ist erdrückend, gerade die Geschehnisse und Gräueltaten an den Uiguren in Ostturkistan gleichen einem unsagbar brutalen und grausamen Horrorfilm. Durchgestochene Geheimdokumente belegen dies immer und immer wieder. Auch Berichte von Überlebenden der Gefängnisse und Konzentrationslager sind unfassbar, solche Berichte sind zutiefst verstörend und albtraumhaft. Diese Menschen haben die finstersten Seiten der Unmenschlichkeit durchlebt. Kein Tier ist so dermaßen grausam.
Die seinerzeit von Mao in Gang gesetzte Unterdrückungsmaschinerie ist daher noch immer in Betrieb, heute durch Diktator Xi Jinping noch massiver ausgebaut und noch brutaler. In den letzten 80 Jahren haben mindestens 50 Millionen Menschen in China dieses gnadenlose und brutale „Umerziehungs“-System der KPCh durchlaufen, 20 Millionen haben es nicht überlebt. Die Überlebenden aber sind meist körperlich gekennzeichnet, physisch und psychisch für den Rest ihres Lebens extremst traumatisiert. „Das ist eine Form des Bösen, die wir noch nie auf der Welt gesehen haben!“, so der Menschenrechtsanwalt David Matar.
In China mit seinen 1,4 Milliarden Menschen hat daher heute jeder Angst! Jeder! Rund um die Uhr! Und nicht nur in China: Chinesen, die das Land verlassen konnten oder andere Ethnien, wie Uiguren, Tataren, Kasachen, Kirgisen und andere, die ins Ausland geflohen sind, sind auch dort nicht vor den Kadern der KPCh sicher, sogar dort müssen sie damit rechnen bespitzelt, bedroht, erpresst oder sogar getötet zu werden. Der Arm der KPCh reicht weit. Auch durch Schulterzucken und Wegschauen westlicher Länder, die meist in irgendeiner Form abhängig sind vom Goldenen Reich der Mitte. China hat mit 130 Ländern starke wirtschaftliche Verbindungen, alleine 12 davon in Europa, auch mit Deutschland. Kritik an China? Unmöglich!
Doch bevor ich hier weitere Ausführungen mache, zuvor noch einige Anmerkungen zu deutschen Kolonien im großchinesischen Reich, was Du ja an anderen Stellen erwähnt hast.
Deutschland hatte Ende des 19. Jahrhunderts lediglich 3 Kolonien, nämlich
- - Hankou von 1895 bis 1919
- - Tianjin von 1895 bis 1919
- - sowie Kiantschou von 1898 bis 1919. Dies aber war zunächst lediglich Pachtgebiet. Durch den Versailler Vertrag musste Deutschland dann 1920 weltweit sämtliche Kolonien aufgeben. Von einer großspurigen Kolonialmacht Deutschlands im Chinesischen Reich kann also keine Rede sein.
Erst 1949 kam es dann zur Gründung der Volksrepublik China (VR) durch Mao. Er und seine Nachfolger brachten danach nur noch Katastrophen über das Volk: 20 Millionen Tote durch Maos falsche Agrarpolitik und ihre daraus resultierende Hungerkatastrophe, anschließend die Kulturrevolution durch Massenpsychose, 1989 dann die blutige Niederschlagung der
Studentenproteste. Es folgte eine Festigung der Macht des Regimes durch Unterdrückung der Informationen über die Hölle der Kommunistischen Regierung.
Was all das betrifft, steht der heutige Diktator Xi Jinping seinen Vorgängern in nichts nach. Der chinesische Bildungsminister meinte daher einmal in einem Interview: „ Xi Jinpings Lehren werden in die Schulbücher, Klassenzimmer und Köpfe der Schüler eingepflanzt, konsequent und gnadenlos!“ Daher begrüßen schon die Erstklässler den Diktator bei einem Besuch ihrer Schule stramm stehend mit den Worten „Guten Tag, Großväterchen!“ (Hatte ich, glaube ich zumindest, an anderer Stelle schon mal erwähnt)
China ist heute ein totalitärer Überwachungsstaat modernster Prägung mittels Herrschaft durch brutale Gewalt und durch Lügen. Bereits 1950 prägte die KPCh den Begriff „Xinao“, zu deutsch „Gehirnwäsche“. Tatsächlich bedeutet „Xinao“ aber so viel wie „schlagen“ und „waschen“.
China ist heute durch all das dermaßen betäubt und verwirrt, dass es nicht mehr im Stande ist, Fakten von Erfundenem zu unterscheiden. Es gilt der Leitsatz, besser gehorchen als selbst zu denken.
Chinas Diktator treibt seitdem hocheffizient die Wirtschaft an, gleichzeitig baut die KPCh einen digitalen Überwachungsstaat auf, wie die Welt ihn noch nie gesehen hat und dehnt im Stil einer neuen Kolonialmacht ihren Einfluss immer weiter aus – ob in Afrika oder durch Investitionsversprechen in Europa. Gnadenlos und ohne Rücksicht auf Verluste. Dabei fürchten Xi Jinping und die KPCh allerdings nichts mehr, als eines Tages das Schicksal der sowjetischen KP zu erleiden. Ihr Ziel ist es daher, an der Macht zu bleiben und zwar um jeden Preis, alles was nicht zu ihrem Plan passt, wird rigoros ausgelöscht. Dabei liegt es nicht in Chinas DNA, das individuelle Glück seiner Bürger zu fördern:
Ausmachen kann man dies seit etlichen Jahren an der massiven Unterdrückung und gezielten Auslöschung der Bevölkerung in Ostturkestan (chin. Xingjiang), den muslimisch Gläubigen Uiguren. Gerade Ostturkestan bedeutet ein Leben im größten Überwachungsstaat und Freiluftgefängnis der Welt. Aber auch die Gruppe der Kasachen ist betroffen. Weitere Ethnien werden folgen - darunter Kirgisen, Tataren oder auch die Dunganen.
Im 21. Jahrhundert hat die chinesische Regierung die Nord-West-Region (also Turkmenistan, gleichwohl aber auch den süd-westlichen Teil Chinas, also Tibet) nachweislich mit einem Netz an hochmodernen Konzentrationslagern überzogen. Es handelt sich um die größten Internierungen seit dem Zweiten Weltkrieg:
Lager für bis zu 100.000 Gefangene existieren versteckt in unwegsamen, bergigen Regionen, der größte Teil davon unterirdisch ins Bergmassiv gebaut. Wer dort landet, kommt selten lebend wieder heraus. Gleichzeitig hat die KPCh einen weltweit einzigartigen Überwachungsstaat errichtet und das Leben unschuldiger Uiguren, Kasachen, Tibeter und anderer Ethnien darin in eine "dystopische Höllenlandschaft" verwandelt - systematisch werden Kinder, Frauen, Männer und Greise gequält - und zwar mittels hochmodernster Technik sowie Folterinstrumenten wie aus dem Mittelalter. Menschen werden mit Stromschlägen gefoltert, Frauen werden zwangssterilisiert, Ungeborene werden durch gezielte Injektionen in den Kopf des Ungeborenen noch im Mutterleib getötet, andere Gefangene werden bis zum Hals in Bottiche mit eiskaltem Wasser gesteckt in dem Fäkalien schwimmen.
Familien in Ostturkestan dürfen lediglich pro Haushalt ein Messer und eine Axt besitzen - beide mit ID-Nummern versehen. So ist auf einfache Weise der Nachweis gewährleistet, wo sich diese "Geräte" gerade befinden. Werden sie für andere Zwecke benutzt oder nach der Arbeit nicht an ihren üblichen Platz zurückgelegt, erhält das Überwachungssystem eine Meldung. Tritt solch ein Alarm ein, droht insbesondere dem Hausbesitzer Inhaftierung, dessen ID-Nummer auf den Griffen von Messer oder auch Axt eingetragen wurde.
Ich lasse es jetzt mal bei diesen "banalen" Beispielen bewenden, sonst sprengt es den emotionalen Rahmen und mancher Leser findet heute nacht keinen Schlaf. Die Realität in dem so toll geführten Land und seinem gönnerhaften Diktator, der die Menschen aus der Armut geholt hat, ist noch um einiges schlimmer. Also Die Mama höre auf, immer wieder das Lied vom großen Wohlstand in China zu singen.
Es gibt etliche Sachbücher zum Thema, die die grausame Realität in China durch Berichte von Zeitzeugen oder Überlebende der Inhaftierungen zeigen. Eine dieser Zeitzeugen und Überlebende eines Lagers ist die Uigurin Sayragul Sauytbay, die im November 2020 wegen ihrer aufsehenerregenden Biografie in den Deutschen Bundestag eingeladen wurde, wo sie über das Thema "Die Menschenrechtslage in China" sprach.
Meine derzeit vier Buchempfehlungen findet Ihr nach und nach unter der Rubrik "Buch- und Literaturempfehlungen ...."