Beiträge von René Gräber

    Eine Leserin schrieb mir folgende Nachricht:

    Ich hätte heute mal eine Frage:
    Ich habe letzte Woche mal wieder meinen Vitamin-D-Spiegel messen lassen, so wie eigentlich jedes Jahr im Spätherbst. Dieses Jahr ist der Wert höher als letztes Jahr (111 nmol/l). Jetzt liegt er bei 162 nmol/l.
    Der Hausarzt hat natürlich zwangsläufig den Wert gesehen und die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen. Haha… Ich bin der Meinung, der Wert ist super.

    Mich interessiert, wie viel IE ich bei dem Wert täglich weiter nehmen soll (also im Winter). Ich wiege 58 kg und nehme seit September täglich 6000 IE. Im Sommer, da ich viel draußen bin, täglich 2000 IE.

    Für eine Antwort wäre ich Ihnen sehr dankbar.

    Antwort:

    162 nmol/l -- hört sich viel an, ist es aber überhaupt nicht.
    162 nmol/l entspricht ungefähr 65 ng/ml. Ich schreibe das dazu, weil immer wieder jemand denkt, es seien ng gemeint – das wäre ein ganz anderer Bereich. In Deutschland wird meist in nmol/l gemessen, in vielen Studien hingegen in ng/ml. 1 ng/ml sind knapp 2,5 nmol/l.

    Zu deinem Wert: der liegt absolut im grünen Bereich. Problematisch wird es erst ab etwa 250–300 nmol/l (also deutlich über 100 ng/ml). Viele Hausärzte reagieren reflexhaft, weil ihre Laborzettel noch alte Referenzbereiche anzeigen, die mit moderner Vitamin-D-Forschung wenig zu tun haben. Machen werden hier vielleicht auch weiter unten schreiben, dass der Arzt keine Ahnung habe...

    Du nimmst seit September 6000 IE, wiegst 58 kg und bist viel draußen. Das erklärt den Wert. Ich würde das erst einmal weiter so beibehalten.

    Wichtig sind die Begleitstoffe, damit Vitamin D im Körper gemacht wird und nicht nur gemessen wird:

    – Magnesium, abends 200–400 mg (z. B. Glycinat)
    – Vitamin K2 (MK-7) 100–200 µg/Tag
    – optional Bor 1–2 mg/Tag

    Damit reduzierst du das Risiko für Kalziumverschiebungen, über das viele Ärzte gern reden.

    Zum weiterlesen: wir haben das Thema Vitamin D hier im Forum bereits ausführlich behandelt:
    Vitamin D3▪ (Ein Beitrag der seit über 10 Jahren läuft - ein echter Dauerbrenner!)

    Eine Leserin schreibt mir gerade wieder Fragen zu diesem Thema:

    Sie haben von den toten Zähnen gesprochen.... ich habe 6 Stück, die eine (Nr.6, rechts unten, dahinter ist kein Zahn mehr) ärgert mich seit 5 Tagen und hat einen kleinen Herd lt. Panorama-Röntgenbild vom 2.12.25. Im August 2025 war noch nichts a.d. Röntgenbild zu sehen.
    Ich habe einen Tiefenbiss und stehe ich vor einer Bisshebung, denn der Zahnsubstanz ist sehr abgerieben, ich habe ständig HWS Beschwerden. Ein Kieferchirung soll eine Wurzelspitzen-Resektion vornehmen, die Alternative wäre : Zahn raus, als Nr 7 ein Implantat und danach eine Brückenlösung. Ich weiß kein Rat und bin unsicher. Bitte helfen Sie mir.

    Ich kann auch hier nur wieder das sagen, wovon ich überzeugt bin (pauschal):

    Ich würde klar sagen: sechs tote Zähne sind sechs potentielle Entzündungsherde, die den ganzen Körper „verspannen“. HWS-Probleme, chronische Müdigkeit, Neuralgien, entzündliche Prozesse – ich habe das über Jahrzehnte immer wieder gesehen.

    Was mich hier stutzig macht: im August nichts – jetzt Herd sichtbar? Man müsste einen Spezialisten dazu befragen...

    Wurzelspitzenresektion bringt bei solchen Zähnen aus meiner Sicht selten nachhaltige Ruhe. Man schneidet etwas weg, aber die „Leiche“ bleibt im Knochen. Das kann ein paar Monate gut gehen, manchmal auch länger – aber die Grundsituation bleibt identisch: totes Gewebe, anaerobe Keime, Toxine. Ein Fass ohne Boden. Jedsenfalls sehe ich das so.

    Implantat kann eine Lösung sein, aber (wieder meine Sicht): nicht sofort nach der Entfernung. Erst ausräumen, ausheilen lassen, Knochenmilieu beruhigen und dann erst über Zahnersatz nachdenken. Sonst holst du dir die Störung einfach in die nächste Ebene.

    Bisshebung: Tiefenbiss + abgeriebene Zähne = jahrelanger Fehlbiss. Das reizt genau die Strukturen, die mit deiner HWS korrespondieren. Die Zähne sind nicht nur „schlecht“, sie sind wahrscheinlich Teil eines kompletten mechanischen Problems zwischen Kiefer, Atlas, Nackenmuskulatur.

    Eine andere Leserin zu meinem Beitrag kommentiert:

    "Bin auch in den Wechseljahren und nehme nichts. Habe auf vegane Vollwertkost ohne verarbeitete Lebensmittel und ohne Zucker umgestellt. Ohne zu hungern 28 kg weniger trotz Wechseljahre, durch kluge Kombinationen immer gut gesättigt, fühle mich 20 Jahre jünger und hatte zumindest bis jetzt noch keine einzige Hitzewallung."

    DAS ist genau das was ich auch beobachte... Mit der Ernährung kann man enorm viel machen!

    Ich lese gerade einen weiteren Kommentar auf fb für den ich sehr dankbar bin:

    "Erschreckend, wie plötzlich überall in den sozialen Medien "Experten" aus dem Boden schießen und uns Frauen erklären, wie toll die Hormonersatztherapie wirkt.

    Jedes Medikament hat (schwerwiegende) Nebenwirkungen. Ich weiß nicht, wie es heute ist. Aber werden junge Frauen inzwischen auf die langfristigen negativen Veränderungen in ihrem Körper hingewiesen geschweige denn davor gewaent, wenn sie sich die Pille verschreiben lassen?
    Die Wechseljahre sind ein natürlicher Prozess, den wir durchschreiten. Doch die Werbung der Pharma und somit auch die Gynäkologen suggerieren uns, daß alles ganz schlimm wird ohne HET und daß wir nur mit Medikamenten wieder mehr Lebensqualität haben.
    Je mehr die Wechseljahre dramatisiert werden, je mehr es als ein Makel gilt, gerade als Frau alt zu werden und je mehr die Angst vor dieser Phase des Lebens bewusst geschürt wird, desto sorgenvoller und unsicherer gehen Frauen in diese Phase.

    Osteoporose.gehört ja bekanntlich zu den Nebenwirkungen einer hormonellen Therapie oder die Antidepressiva, die ja auch sooo gerne in den Wechseljahren verschrieben werden. Aber hey - keine Sorge!!! NATÜRLICH gibt es auch da Medikamente, die den Knochenabbau hemmen!

    Mit der Einnahme von Medikamenten hemmen wir zwar Symptome, geben unserem Körper dadurch aber keine Chance, sich selbst zu heilen. Jeder Mensch hat Selbstheilungskräfte. Die Natur hat das so erschaffen. Es ist ja logisch, daß sich alles viel schlimmer anfühlt, wenn wir dagegen ankämpfen. Und unsere Psyche spielt eine wesentliche wenn nicht sogar die wichtigste Rolle in diesem Lebensabschnitt. Deshalb sollten wir wieder mehr auf uns selbst vertrauen und den Weg des Lebens akzeptieren."

    Und noch ein weiterer Kommentar den ich gerne beantworten würde:

    "Hallo Rene, ich habe bisher in puncto Hormonbehandlungen in den Wechseljahren auch so gedacht wie Du. In letzter Zeit jedoch komme ich ins Grübeln, auch weil ich meine Ansichten und Überzeugungen immer mal wieder hinterfrage. Wenn Wechseljahressymptome wie schwere Schlafstörungen, Depressionen, schwere Erschöpfung, Gedächtnisprobleme auftreten, können diese Symptome natürlich auch jeweils andere Ursachen haben. Könnte aber nicht auch der Hormonmangel ursächlich sein? Klar, nicht jede Frau hat diese Symptome und evt. kommt eben etwas hinzu, was auch ausgeglichen werden muss. Aber könnten bioidente Hormone nicht auch hilfreich sein? Ich würde dabei immer zuerst den Hormonabbauweg der betreffenden Frau checken, um die Überführung der zugeführten Hormone in schädliche Metabolite auszuschließen. Wenn dies nicht der Fall ist, könnte man ggf. über eine Hormontherapie nachdenken.... Ich bin allerdings noch nicht fertig mit meinen Überlegungen und belese mich derweil weiter."

    Also...

    Ich gehe mal weg von der HET / bioident.HET und wechsle das Thema zu Schmerzen.

    Wenn ein Patient starke Schmerzen hat und sich im Moment (oder sein Therapeut) nicht anders zu behelfen weiß, als ein Schmerzmittel zu geben / nehmen, dann ist das erst einmal in Ordnung. Dabei spielt es erst einmal eine sehr nachgeordnete Rolle ob:

    Ibuprofen mit einem plötzlichen Herztod, Magenbeschwerden assoziiert ist, siehe:
    : https://www.naturheilt.com/ibuprofen/

    Paracetamol mit Leberproblemen:
    : https://www.naturheilt.com/paracetamol/

    ASS mit Magenproblemen:
    : https://www.naturheilt.com/acetylsalicylsaeure/

    Dicolfenac mit Schlaganfällen:
    : https://www.naturheilt.com/diclofenac/

    in Verbindung gebracht werden...

    Dazu muss man nur in die Beipackzettel der entsprechenden Mittel schauen.
    DAS ist aber in den allermeisten Fällen KEINE vernünftige Schmerztherapie, denn die Ursachen sind nicht beseitigt worden.
    Welche Ursachen? Na, darüber schreibe ich ja ausführlich, z.B. hier:
    : https://www.naturheilt.com/schmerzen/

    Jetzt wieder zur ursprünglichen Frage der Leserin (siehe oben).

    Ja... Hormonmangel kann Symptome verstärken. Aber ein Punkt wird in der Debatte oft übersehen und oft überhaupt nicht beachtet:
    „Hormonmangel“ ist nicht automatisch die Ursache!

    In der Praxis sehe ich seit Jahrzehnten: Schlafstörungen, Erschöpfung, Depressionen, Gedächtnisprobleme – das sind multifaktorielle Zustände.

    Wenn man weiter zurück geht kommt man wieder auf weitere Ursachen, um die sich bisher kaum jemand wirklich gekümmert hat, hier ein paar Beispiel:

    • chronischer Stress (Cortisol-Achse im Chaos)
    • Entzündung
    • Schilddrüse, Ferritin, B12
    • Schlafdefizit
    • Nebennierenschwäche (hat auch wieder zig Gründe!)
    • Darmflora / Leaky Gut Syndrom u.a.!
    • Insulin/Blutzucker
    • Mikronährstoffmängel (!!)
    • Fettleber (40% der Deustchen haben die!)

    Wenn diese Bereiche wackeln, wirken die Hormone (egal ob synthetisch oder bioident) wie eine Decke über ein unaufgeräumtes Zimmer: es sieht besser aus – aber die Unordnung bleibt.

    Beispiel:
    Ein klarer Vitamin-D-Mangel kann Wechseljahresbeschwerden verschlimmern – aber: er ist nicht als ursächlicher Motor fundiert belegt. Aber wenn der D-Spiegel nicht stimmt, wird einiges andere "schlechter" - bei vielen die Schmerzen (welcher Ursache auch immer), Infektionen stärker, usw.

    Bei Wechseljahresbeschwerden spielen dann vor allem Magensium, Omega 3, B-Vitamine (vor allem auch B12!) und allen voran der niedrige Ferritin / Eisenmangel eine Rolle! Mit niedrigen Eisenspeichern sieht man nämlich Müdigkeit, Haarausfall, depressive Stimmung, Schlafstörungen, usw.

    Wird das in der normalen "Schulmedizin-Praxis" kontrolliert / besprochen?

    Ja? Guter Ansatz! In der Praxis würde ich bleiben.

    Nein? Aber man bietet euch die neueste HET an (egal ob mit bioident oder ohne!), dann würde ich mir das überlegen.

    Kleine Anmerkung: sicher 90% der Praxen da draussen haben eine Gentechspritze verabreicht mit einer Datenlage und einem Erkenntnisshorizont auf Kindergartenniveau. Da sage ich nur: "Herzlichen Glückwunsch"!

    Ach ja: und eine Sache habe ich überhaupt noch nicht erwähnt!!

    Aus was werden denn Hormone gebildet??? Na?

    Na – aus dem, was die wenigsten auf dem Schirm haben: aus FETT.

    Genauer gesagt: das Cholesterin. Klingelt da was?
    Cholesterin -> Pregnenolon -> Progesteron / DHEA -> Östrogene / Androgene.

    Das ist die "Grundstraße" der Steroidhormone. Und deshalb ist es kein Wunder, dass Frauen mit:

    • zu wenig gesundem Fett,
    • zu wenig Cholesterin,
    • zu wenig Protein,
    • Nährstoffmängeln (B-Vitamine, Magnesium, Zink),
    • chronischem Stress

    im Hormonhaushalt „aus dem Takt“ geraten.

    Jetzt habe ich natürlich wieder das Fass mit den Fetten und dem Cholesterin aufgemacht. Aber da bekommt ihr von der pharmazeutischen Industrie ja eure Statine / Cholesterinsenker. TOLL!

    Wofür man Physiologie in der Medizin studieren muss? Braucht man eigentlich gar nicht. Es reicht meist zu wissen welche Beschwerden der Mensch hat, um dann in die entsprechende Lei(d)tlinie zu sehen und das entsprechende zu verschreiben. Ich glaube dass kann sogar die KI mittlerweile besser... *IRONIEOFF*

    Auf facebook stellte eine Dame zu meinem "Hormonbeitrag▹ˍ" folgende Frage:

    "Jetzt hab ich mal eine Frage. Ich bin durch die Wechseljahre irgendwie durchgegangen ohne Hormone- ich wusste nie , wo ich grade war-war ich noch in der Stufe davor , mitten drin oder schon danach?Ich hatte die letzten Jahre so viel Stress um die Ohren , daß ich gar keine Zeit hatte gross darüber nachzudenken-Fürs Schwitzen gab es Salbeitee und fürs Schlafen Melatonin und jetzt kommt schon meine Frage- es gibt ja ziemlich viele Hormone- nicht nur Östrogen und ich nehme seit einiger Zeit Pregnenolon-Davor nahm, ich auch DHEA-Du hast das jetzt so sehr allgemein gesagt "Hormone überdecken Symptome "-Gilt der Satz nur für Östrogen bzw HET oder sprichst du da allgemein?"

    Anmerkung: Mein ursprünglicher Post auf fb bezog sich auf einen Beitrag im Symptome.ch Forum:
    : https://www.symptome.ch/threads/hormon…hinweis.147453/

    Ich antworte hier im Forum weil auf facebook verschwinden die Antworten ja irgendwann alle...

    Also:

    Aus meiner Sicht ist das erst einmal nicht "falsch". Du bist trotz Stress und Chaos da durchgegangen, wie es der Körper ursprünglich vorgesehen hat: ohne synthetische Eingriffe. Salbeitee, Melatonin, ein bisschen Pflanzenkraft. So läuft es bei sehr vielen Frauen, die nicht dauernd darauf „hingeschaut“ haben oder in Therapien gedrängt wurden. Der Prozess ist grundsätzlich "normal" und für sehr viele Frauen ohne Beschwerden verbunden. Aber natürlich gibt es Frauen, wo das mit den Beschwerden aus dem Ruder läuft.

    Jetzt zu deiner eigentlichen Frage:
    Wenn ich (in einer fb Antwort zuvor) sage „Hormone überdecken Symptome“ – wen meine ich?

    Ich meine damit vor allem die klassische HET, also Östrogen, Gestagen, Kombinationen, Pflaster, Gels, orale Präparate.

    Diese greifen direkt in den Regelkreis ein, oft mit einer Wucht, welche die echte Regulation "überlagert". Das kann kurzfristig helfen (und tut es fast immer auch), aber mittelfristig wird der Körper passiv, weil er nicht mehr selbst ausbalanciert, sondern nur noch reagiert.

    Was ist mit Pregnenolon und DHEA?

    Das ist eine "andere" Ebene. Pregnenolon ist ein Vorläuferhormon. Es beeinflusst Stressachsen, Gedächtnis, Neurohormone. Das DHEA ist Teil der Nebennierenachse. Es wirkt schwach androgen, unterstützt Energie, Stimmung, Immunsystem. Auch das ist kein Vergleich mit einer Östrogen-Gestagen-HET.

    Bedeutet das: „Alles OK“?

    Nicht automatisch. Auch DHEA und Pregnenolon sehe ich per se erst einmal kritisch und würde wissen wollen, ob sie wirklich gebraucht werden.
    Aber sie sind kein „Überdecken“ im Sinne von: Symptome zudecken, Ursachen ignorieren.

    Für mich gilt: HET greift massiv in die zentrale Hormonachse ein. Pregnenolon und DHEA unterstützen Randbereiche der Regulation. Und das sind (soweit ich das verstanden habe) zwei komplett unterschiedliche Paar Schuhe.

    Und was deine Frage zur Einordnung betrifft: Viele Frauen können im Rückblick gar nicht sagen, wo sie genau waren – Prämenopause, Perimenopause, Postmenopause.
    Das ist normal. Der Körper arbeitet im Hintergrund – auch unter Stress. Manche spüren jeden Zacken der Kurve, andere "rauschen" da halb blind durch und andere merken es gar nicht.

    Du bist eher Kategorie 2. Und das ist aus meiner Sicht völlig in Ordnung...

    Könnte man das auch anders behandeln?

    Vielleicht / wahrscheinlich. Dazu müsste ich aber mehr Wissen....

    Hi Sascha,

    ich hatte dazu in einem Online Sprechstunde gesprochen:
    Darmsanierung verstehen – Video-Sprechstunde mit Praxiswissenˍ ;)

    die Idee hinter dem Bananenmehl (exakter: Grünbananenmehl!) ist vor allem der hohe Anteil an resistenter Stärke. Das ist eine Form von Stärke, die im Dünndarm nicht vollständig abgebaut wird, sondern erst im Dickdarm als „Futter“ für bestimmte Darmbakterien dient.

    Diese Bakterien bilden daraus kurzkettige Fettsäuren (z. B. Buttersäure), die wiederum die Darmschleimhaut regenerieren, Entzündungen dämpfen und den Blutzucker stabilisieren. Viele merken: weniger Heißhunger, bessere Verdauung, ruhigere Haut.

    Ich setze es gern in bestimmten Phasen einer Darmsanierung ein, auch bei Reizdarm, leichten Entzündungen oder nach Fastenkuren, um den Darmaufbau zu unterstützen – immer niedrig dosiert am Anfang (1 TL), weil die Flora / Patient darauf reagieren kann. Muss man testen.

    Das Glycin passt übrigens ganz gut dazu: wirkt leberentlastend, schlaffördernd und ebenfalls leicht entzündungshemmend. Zusammen ergibt das eine recht einfache, aber wirkungsvolle Kombination zur Stoffwechselberuhigung. Das Glycin mutiert sowieso zu meiner Lieblingsaminosäure...

    Grüße
    René

    Heute erreichte mich wieder die Frage eines Lesers:

    Mein Urologe empfahl mir "sabalvit uno" einzunehmen damit das Wasserlassen bei meiner ziemlich vergrößerten Prostata gut funktioniert. Ist das so in Ordnung?

    Oder was kann ich noch gutes Tun für meine Prostata mit 66 Jahren?

    Sabalvit uno – also Sägepalme. Klassiker bei gutartiger Prostatavergrößerung.
    Kann wirken, muss aber nicht. Die Studienlage ist… sagen wir: gemischt. Manche Männer profitieren spürbar, andere gar nicht. Ich habe Männer gesehen, bei denen die Beschwerden damit merklich besser wurden – und welche, bei denen es nichts war...

    Von daher: Ich würde meinen: absolut in Ordnung und einen Versuch wert.

    Was ich bei Prostata-Geschichten über Jahrzehnte immer wieder gesehen habe:

    1. Kürbiskernextrakt
    Nicht nur „Kerne knabbern“, sondern Extrakt mit Phytosterolen.
    Viele reagieren darauf besser als auf Sägepalme. Kann auch kombiniert werden.

    2. Brennnesselwurzel, kann Hemmung der 5-Alpha-Reduktase unterstützen. Also sehr interessant. Muss ein guter Extrakt sein und lange genug genommen werden.

    3. Zink & Vitamin D! Zinkmangel ist bei vielen Männern jenseits der 50 zu finden.
    Vitamin-D-Spiegel prüfen und "einstellen". Sonst wird es schwierig.

    4. Beckenboden! Überraschend unterschätzt: Ein gut trainierter Beckenboden kann das Wasserlassen erleichtern und den Harndrang normalisieren. Man findet leider kaum jemand der das wirklich gut ausbildet / trainiert.

    5. Blutzucker & Bauchfett! Ja, auch bei der Prostata. Je mehr Bauch, desto mehr Aromatase-Aktivität, desto ungünstiger das hormonelle Milieu.

    6. Entzündung kontrollieren... Omega 3, Ernährung usw.

    Ich bin mir sicher hier kommen noch mehr Tipps!

    Eine Leserin schrieb mir:

    Im Juli wurde bei mir (63 Jahre) Brustkrebs diagnostiziert. Es ist ein Östrogentumor. Ende Juli wurde ich operiert und den ganzen September bekam ich Bestrahlungen.

    Natürlich wurde mir Tamixifen verschrieben. Ich wehre mich innerlich jeden Tag das Medikament zu nehmen, habe allerdings vor einem Rezidiv Angst.

    Ich nehme sehr viele Sanum-Präparate, habe 3 Mal Colon gemacht und versuche mich basisch zu ernähren. Milchprodukte habe ich so gut, wie komplett von meinem Speiseplan gestrichen, ausser Ziege- und Schafsmilch, sowie Milchersatzprodukte (Mandelmilch).

    Gibt es ein pflanzlichen Präparat, das den Östrogenausstoß, so, wie das Tamoxifen im Körper stoppt?

    Für eine Rückantwort wäre ich Ihnen sehr dankbar.

    Ich stelle das mal hier im Forum zur Diskussion - denn mit einem einfachen Ja / Nein ist das aus meiner Sicht nicht zu beantworten...

    Denn eigentlich müsste ich Folgendes antworten:

    Gibt es ein pflanzlichen Präparat, das den Östrogenausstoß, so, wie das Tamoxifen im Körper stoppt?

    Kure Version: aus meiner Sicht nein.

    Das wird aber der Sachenicht gerecht.

    Denn die Dame schreibt ja, dass sie sich gegen das Tamoxifen innerlich wehrt. Und das ist kein Freibrief für Tamoxifen...

    Und da geht es dann auch los:

    Wenn man so innerlich „Nein“ sagt, lohnt es sich zuerst zu klären, woher dieses Nein kommt.

    Ist es Angst vor Nebenwirkungen?
    Ein allgemeines Misstrauen gegen „Tabletten“?
    Schlechte Erfahrungen im Bekanntenkreis?
    Oder der Wunsch, alles allein mit Naturheilkunde zu lösen?

    Alles verständlich. Nur: Bei einem östrogenrezeptorpositiven Tumor reden wir nicht über Kopfschmerzen, sondern über eine Erkrankung, bei der durchaus Feinheiten über den Weg entscheiden können.

    Tamoxifen ist ja nicht die Hölle. Es ist kein "Hammer" wie eine Chemo. Klar - es hat Nebenwirkungen – aber es hat auch klare Daten zur Rezidivprävention.

    Und: naturheilkundlich betrachtet ist es eher ein selektiver Rezeptormodulator, kein „Östrogen-Block-Chemiehammer“.

    Deshalb meine persönliche Meinung:

    Ich würde das Tamoxifen ernsthaft in Erwägung ziehen.

    Zumindest pauschal aus der Ferne betrachtet.

    ABER / Und gleichzeitig alles tun, um den Körper so stark zu machen, dass:

    Was heißt das in der Praxis?

    Sanum – gute Sache! Terrain und Mikrobiom sind nie falsch.
    Basische Kost, wenig Milch – vernünftig.
    Colon-Programme – gut!
    Bewegung und Muskelaufbau – Pflicht! kein nice-to-have.
    Stressreduktion / Nervensystem – unterschätzt wie kaum etwas! Siehe Vagus Therapie usw. Konflikte lösen... Ich habe dazu ausführlich hier gesprochen:
    Video Online-Sprechstunde: Gedanken ordnen & Wünsche fokussieren
    und auch hier:
    Naturheilkundliche Perspektiven bei Krebs | Video-Sprechstunde mit René Gräber

    Und dann die großen "Geschütze" aus der Natur:

    • Heilpilze (allen voran Coriolus, Reishi, Maitake – mit klinischer Historie bei Brustkrebs)
    • Curcumin (in gut bioverfügbarer Form)
    • Omega-3 / Vit D / Selen / Zink über Spiegel gesteuert
    • Leinsamen (Lignane, studiengestützt vorteilhaft bei ER+)
    • Grüner Tee / EGCG
    • Sulforaphan / Brokkolikeim-Extrakte

    Dazu – und das sage ich bewusst:

    Homöopathie, individuell und ggf. Banerji-Ansatz. Gerade bei hormonabhängigen Tumoren habe ich in der Praxis nie „nur das eine Werkzeug“ benutzt.

    Und ich würde mir auch die weitere alternative Tumorbiologie anschauen:
    neuroendokrines System, Leberentgiftung, Glyx-Modulation, Milieu, Immunbalance (siehe Th1 / Th2).

    Nicht zu vergessen: Mistel, wenn sie vertragen wird und gut begleitet.

    Und am Ende steht für mich eine ganz einfache Wahrheit: Das Ziel ist nicht „entweder schulmedizinisch oder naturheilkundlich“.

    Das Ziel ist:so viel Natur wie möglich und so viel schulmedizinische Absicherung wie nötig.

    ALLES GUTE!!

    Bezüglich der Spam Welle: die läuft munter weiter.
    Kaum zu glauben - da muss unheimlich viel Geld dahinterstecken.
    Allerdings gibt es auch nicht mehr viele Foren im deutschsprachigen Raum wo es überhaupt noch Sinn macht seinen "Sch...." unterzubringen.

    Ich danke euch für eure Hilfe, vor allem Bermibs gibt alles um zu löschen, löschen, löschen...
    Ich sperre im Backend die Emails.

    In unserem Geschwisterforum bei Symptome.ch hat das neue Update einiges an Spam eliminiert. Mal sehen wie Woltlab hier reagieren kann.

    Es bleibt spannend - auch auf technischer Seite.

    Übrigens: auf die Blogs generell läuft seit Jahren massive Spam. Die wird aber gut erkannt und blockiert, da kommt nichts durch.

    Ich behandle das fast immer ausschließlich homöopathisch.

    Es gibt nicht viele Mittel die infrage kommen:

    Argentum nitricum C30: häufig erste Wahl bei Prüfungs- und Vorstellungsgesprächsangst, wenn die Nervosität mit Durchfall, Hastigkeit, Erwartungsangst verbunden ist.

    Gelsemium C30: wenn die Angst lähmt, man kaum mehr denken oder reden kann, zittrig wird.

    Lycopodium C30: wenn das Selbstvertrauen fehlt, aber die Leistung da ist.

    Ignatia C30: wenn starke emotionale Komponente dabei ist (z. B. „das Gespräch entscheidet über mein Leben“).

    Meist sind es fast immer Aergentum nit. oder Gelsemium!

    Ich gebe die Mittel einmalig ca. 3 Tage vorher, dann am Tag vorher und ggf. auch unmittelbar vor der Prüfung. Aber wenn das Mittel passend ist, muss es nicht mehr am Prüfungstag gegeben werden.

    Beim Thema Krebs kochen die Gemüter ja ziemlich hoch.

    Die Frage ob hier jemand das Ganze als "Geschäftsmodell" nützt ist schon interessant.

    Das könnte man mir selbst ja auch vorwerfen, obwohl ich meine "Geschichte" nur selten darstelle (und nein, ich hatte keinen Krebs). Wäre es aber legitim zu zeigen, was man selbst gemacht hat? Absolut. Darf man einen Mixer verkaufen, den man für gut und hilfreich hält? Ja sicher!

    Falls hier jemand die klassische "Krebstherapie" feiert, dann sage ich nur: Herzlichen Glückwunsch.
    Ihr kennt wohl die Zahlen nicht? Natürlich gibt es Erfolge - keine Frage. Aber gemessen am Aufwand (Milliarden!!) dürfte es eigentlich keinen Krebstoten mehr geben. Die Realität sieht aber völlig anders aus. Und bitte: jetzt komme mir keiner mit dem Argument, dass wir alle älter würden und deswegen...

    Die klassische Krebstherapie steckt in der Sackgasse, weswegen ja jetzt auch auf das Immunsystem gesetzt wird, etwas, das jahrzehntelang in der klassischen Onkologie nur eine Randnotiz war, aber in der Alternativmedizin immer "DER" Ansatz war (wenn man mal die Ansätze von Hamer etc. aussen vor lässt).

    Die Tendenz ist aber klar: Ohne Immunmodulation oder zielgerichtete Therapie wird man in der modernen Onkologie nicht mehr weit kommen.

    Jetzt aber das Entscheidende:

    Ich habe in der Praxis einige Fälle (nicht durch mich behandelt!) von ehemaligen Krebspatienten, deren vollständige Unterlagen ich einsehen durfte, die selbst schwersten Krebs (u.a. Pankreaskarz.) ausschließlich Alternativ behandelt haben. Das waren Patienten die wegen anderer Sachen zu mir kamen (z.B. "Rücken") und die in der Vorgeschichte genau das hatten... Ich habe die Patienten gebeten mir den ganzen Fall ansehen zu dürfen usw.

    Das sind im Laufe von über 25 Jahren zwar weniger als 10 Menschen (ich meine 8, müsste nachschauen) aber es ist schon erstaunlich. Und ich frage ja auch nicht jeden Patienten ob er eine Krebserkrankung hatte... Nur in komplexen Fällen will ich alles von A-Z wissen.

    Und eines haben alle diese Patienten (mit überwundenem Krebs ohne "Schulmed.") gemeinsam: sie wollen nicht darüber reden, weil ihnen nämlich sonst genau das passiert, was hier diskutiert wird: man sagt sie hätten keinen Krebs gehabt, sie würden lügen, usw. usw.

    Fairerweise muss ich aber auch sagen, dass ich einige Kollegen kenne, die bei ihrer Krebsdiagnose mit wehenden Fahnen zur Schulmedizin übergelaufen sind und deren "Komplettprogramm" dankend angenommen haben.

    Das Thema ist ja wirklich schon älter -- insofern wirkt die Antwort von Arnulff wirklich verspätet...
    Aber gut: das Problem haben ja auch andere.

    Ich selbst würde sehr kritisch prüfen was da am Zahn los ist. Wenn es an der Wurzelspitze ist, ist das eigentlich meist eine Sache, die zwar durch bestimmte Mittel einzudämmen ist -- oft sind es aber dann Dinge die sich ggf. nicht so einfach bereinigen lassen.

    Wieso?

    Ich denke hier an ein Störfeld-Geschehen, siehe hier:
    : https://www.gesundheitlicheaufklaerung.de/stoerfelder

    Und dann würde ich überlegen ob der Zahn nicht besser gleich ganz raus sollte?

    Ja, ich weiß: macht keiner gerne; auch die Zahnärzte nicht.

    Ich weiß heute nicht mehr, warum der Arzt mir damals Tilidin verschrieben hat.
    Ich war erst Anfang 20.

    Ha... Ging mir ebenso...

    Ich würde heute sagen: das war damals einfach "so".
    Und ich habe das auch nicht hinterfragt; es gab halt entweder eine Tablette oder eine OP.

    Ernährung war für mich eine einfache Kalorienrechnung im Sport - egal wo die Kalorien herkamen.

    Tja... Wie heißt es so schön: Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht.

    Bei mir war das 1996 der Fall. Heute bin ich dankbar, dass es so früh passiert ist.

    Na, hier geht´s ja schon wieder zur Sache.

    Jetzt kriegen wir uns mal wieder alle ein (Oberin Mutter spricht) -- nein im Ernst.

    Ihr werdet da nicht auf einen gemeinsamen Nenner kommen.

    Beispiel:

    A) Ein Witz:
    Komet nach 200.000 Jahren, als er wieder an der Erde vorbeikommt:
    „Du siehst aber gar nicht gut aus!“
    Erde:
    „Ich habe Menschen.“

    So betrachtet sind wir das Problem auf der Erde. Und einige Spielfilme haben bereist zum Thema gemacht -- u.a. zum Beispiel auch der James Bond Moonraker.
    Das gilt dann auch für die angeblich "weiße Rasse".

    B) Die Weißen und die Schwarzen
    Habe ich noch nie gesehen!
    Die Weißen sind nicht weiß und die Schwarzen sind nicht schwarz.
    Ich bin eher schweinchen-rosa und die "Schwarzen" sind eher braun. Sprechen wir also lieber von den schweinchen-rosanen und den braunen.
    Merkwürdig auch immer diese Adjektivierungen im Zusammenhang mit Kategoriesierungen.
    Auffällig auch immer bei den "Juden".
    Da wird immer ein Stamm, resp. die Religion herausgestellt. Macht man bei uns gar nicht. Keiner spricht hier von den "Katholiken" oder "Evangelen" ausserhalb des Zusammenhangs mit deren Religion.

    C) Der Kolonialismus:
    Unschöne Kapitel. Aber darauf gründet sich immer noch unser sog. "Wohlstand". Afrika wird immer noch ausgebeutet.
    Entweder wir machen machen das St. Martins Prinzip (wir teilen alles) oder das St. Florians Prinzip (Herr, verschon mein Haus, zünd andere an).
    Genau dieses Problem sehen wir doch in der Politlandschaft.
    Jedes dieser Prinzipien wird unsere Gesellschaft sehr nachhaltig verändern. Das St. Martins Prinzip führt zur Deindustrialisierung.
    Und dann möge jeder wieder auf´s Feld gehen und seine Kartoffeln selbst ausgraben. Dazu werden aber die meisten (vor allem die diesen Theorien anhängen) überhaupt nicht in der Lage sein, weder kognitiv noch physiologisch.
    So betrachtet wird Darwin zuschlagen - das ist ja hier auch mit Vergleichen zu den Römern angeklungen.

    Das war´s jetzt von meiner Seite (Wort zum Sonntag).

    Ich möchte wieder einmal daran erinnern, dass wir ein Forum für Alternativmedizin und Naturheilkunde sind.

    Und es gibt Millionen Beschwerden und Krankheiten da draussen...

    Während ihr euch hier die Köpfe heiß redet, habe ich meinen Kakao-Beitrag überarbeitet.
    Echter Kakao ist mittlerweile in den TOP 10 der Heilpflanzen!
    : https://www.naturheilt.com/kakao/

    Ach ja... und der Kakao wird mit Kinderarbeit gewonnen... Damit hätten wir wieder ein Thema:
    Und dann schaut mal darauf ob ihr wirklich drauf achtet oder ob man sich die Köpfe heiß redet und bei der nächsten Schoki wieder (auf deutsch gesagt drauf scheißt) wo und wie das Zeug gewonnen wurde...

    Na, das ist ja mal wieder eine Frage eines Lesers gewesen.

    Eigentlich leicht zu beantworten. Pharmazeutisch gesehen ist Oxycodon das potentere Schmerzmittel. Es wirkt stärker und direkter im zentralen Nervensystem, hat aber auch ein höheres Risiko für Abhängigkeit, Toleranzentwicklung und Nebenwirkungen.

    Tilidin ist schwächer, muss im Körper erst in den aktiven Stoff Nortilidin umgewandelt werden und ist in Deutschland meist mit Naloxon kombiniert, um Missbrauch durch Injektion zu verhindern.

    Tja und jetzt?

    Nähern wir uns mal dem wirklichen Problem.

    Ist die Kurzfristige Einnahme sinnvoll?
    Ja – in bestimmten Situationen, etwa nach Operationen oder bei akuten, sehr starken Schmerzen, können solche Opioide ihren Platz haben.

    Langfristig?
    Nein Danke! Über Monate oder Jahre werden Oxycodon und Tilidin schnell zum Problem - und ich kenne einige Patienten mit diesem Zeug...

    Die Probleme:

    Toleranz: Die Dosis muss immer weiter gesteigert werden, um denselben Effekt zu erzielen.

    Abhängigkeit: Nicht nur körperlich, auch psychisch – der Gedanke „ohne geht gar nichts mehr“ frisst sich ein.

    Nebenwirkungen: Verstopfung, Hormonschwankungen, Müdigkeit, Schlafstörungen, depressiver Verstimmungen.

    Schmerzverstärkung: Paradox, aber real – bei manchen Betroffenen führen Langzeit-Opioide zu einer erhöhten Schmerzempfindlichkeit (Opioid-induzierte Hyperalgesie).

    Die eigentliche Frage müsste lauten:
    Warum sind die Schmerzen da?

    Geht es um Strukturschäden (Bandscheiben, Gelenke, Knochen) oder um Entzündungen im Gewebe?
    Ist es eine akute Verletzung oder eine chronische, systemische Problematik?

    Je nach Ursache kommen verschiedene "Dinge" infrage, hier nur einige Ideen:

    • Entzündungshemmung: Omega-3-Fettsäuren, Curcumin, Weihrauch, gezielte Ernährung (entzündungsarm, wenig Zucker, viel Gemüse).
    • Struktur unterstützen: Physiotherapie, gezieltes Krafttraining, manuelle Therapien, Osteopathie oder Dorn-Breuss.
    • Nervenschmerzen: Alpha-Liponsäure, B-Vitamine (v. a. B1, B6, B12), Akupunktur.
    • Chronische Schmerzen: Fastenkuren, Ausleitungstherapien, Mikronährstoffaufbau, Wärmeanwendungen oder auch Reiztherapien.
    • Regulation: Atemübungen, HRV-Training, Kneipp-Anwendungen, Lichttherapie – oft unterschätzt.

    Zu vielen Themen haben wir hier im Forum bereits geschrieben - ebenso zu zahlreichen Beschwerden.

    Fazit:
    Oxycodon ist stärker als Tilidin – aber bei beiden gilt: kurzzeitig okay, langfristig riskant. Die bessere Frage ist nicht „Welches Medikament?“, sondern „Wie werde ich den Schmerz los, ohne mich vom Medikament abhängig zu machen?“.

    Eine Leserin schrieb mir:

    "Ich möchte gerne Heilerde innerlich einnehmen – habe aber noch Fragen zur richtigen Anwendung.
    Ich habe stillen Reflux, eine leicht ausgeprägte Histaminintoleranz und fühle mich oft chronisch erschöpft.
    Ist Bentonit in meinem Fall sinnvoll? Oder sollte ich besser eine andere Heilerde verwenden?
    Wie nimmt man das richtig ein – und was muss ich bei Einnahmezeitpunkt und Dosierung beachten?
    Gibt es außerdem einen Anbieter oder eine Bezugsquelle, der/die empfohlen werden kann?"

    Meine Antwort:

    Ich würde an ein paar Dinge denken, bevor Sie einfach zu Bentonit greifen.

    Erstens: Bentonit ist kein harmloses Hausmittel, sondern ein starker Adsorber. Es bindet – und zwar nicht nur „Schlechtes“, sondern auch Mineralstoffe, Vitamine und mitunter Medikamente. Wenn Sie ohnehin unter chronischer Erschöpfung leiden, kann das möglicherweise kontraproduktiv wirken; aus der Ferne schwierig zu beurteilen... Deshalb mein Rat (aus der Ferne): langsam einschleichen, niedrig dosieren, und unbedingt zeitlich getrennt von Nahrungsergänzungsmitteln und Arzneien einnehmen (mindestens 2 Stunden Abstand).

    Zweitens: Beim stillen Reflux geht es nicht nur um Magensäure, sondern auch um die Schleimhautbarriere.
    Hier wirkt Bentonit oft zu „trocken“ und grob – besser verträglich ist meist Luvos Heilerde (fein oder ultrafein). Diese enthält natürliche Silikate und wirkt magenfreundlicher, auch wenn sie weniger stark bindet. Die ist auch eindeutig der Klassiker!

    Drittens: Was Ihre Histaminintoleranz betrifft: Ja, Bentonit kann Histamin binden – aber die eigentliche Ursache liegt meiner Erfahrung nach meist im Darm.
    Wenn Sie langfristig etwas verbessern wollen, wäre mein Ansatz:
    Schleimhautaufbau (z. B. mit L-Glutamin), histaminfreie Probiotika, Unterstützung der DAO-Aktivität, dazu konsequente Reizreduktion über die Ernährung. Nur auf Bentonit zu setzen, bringt da aus meiner Sicht wenig. Mehr dazu in meinem Beitrag:
    : https://www.gesund-heilfasten.de/histaminintoleranz/

    Zur Einnahme ein paar Ideen:
    – Starten Sie mit einem halben Teelöffel in 200 ml Wasser, morgens nüchtern.
    – Steigern Sie langsam, nur wenn gut verträglich. Trinken Sie reichlich dazu, mindestens ein großes Glas Wasser.
    – Immer Abstand halten zu Mahlzeiten, Medikamenten und Vitalstoffen.

    Wo kaufen?
    – Luvos Heilerde finden Sie in jeder Apotheke oder online.
    – Bentonit sollte pharmazeutisch geprüft sein. Ich empfehle Anbieter mit Analysezertifikat, z. B. VitaBasix... es gibt aber auch andere Gute...

    Ein Leser schrieb mir Folgendes:

    "Ich beschäftige mich seit einiger Zeit intensiv mit dem Thema Diabetes, da ich nach vielen eigenen Messungen davon ausgehe, dass ich im Bereich Prädiabetes bin bzw. eine Diabetesgefährdung vorliegt. Ich bin deshalb auch ärztlich in Betreuung und bekomme u. a. basische Infusionen, Vitamin C und Magnesium. Parallel habe ich bereits erfolgreich meine Kohlenhydratzufuhr reduziert – was sich messbar positiv auf meinen Blutzucker auswirkt.

    Im Rahmen einer Diabetesschulung wurde mir die sogenannte Haferkur empfohlen – also mehrere Tage reine Hafermahlzeiten zur Verbesserung der Insulinsensitivität. Ich habe daraufhin die Kur ausprobiert, allerdings nach 2,5 Tagen abgebrochen. Der Grund: Ich hatte zuvor auf YouTube Warnungen gehört, dass Hafer bei Diabetes gefährlich sein könne – und meine eigenen Blutzuckermessungen schienen das zu bestätigen.

    Konkret:
    Nach 75 g selbst geflocktem Hafer (ohne Zusätze) hatte ich folgende Werte:
    – nüchtern: 117 mg/dl
    – nach 30 min: 186
    – nach 1 h: 240
    – nach 1:15 h: 214
    – nach 2 h: wieder bei 92

    Diese Spitze auf 240 hat mich verunsichert, obwohl der Wert nach 2 Stunden wieder normal war. Nun bin ich in einem Zwiespalt:
    Einerseits sagen viele Quellen (inkl. Schulungsärzte), dass Hafer bzw. Hafertage gerade bei Diabetes mellitus Typ 2 sehr sinnvoll seien – andererseits zeigen meine Messungen das Gegenteil.

    Was halten Sie von der Haferkur bei Prädiabetes?
    Kann es sein, dass die Anfangsreaktionen zwar heftig sind, aber langfristig die Insulinsensitivität verbessert wird? Oder ist die Blutzuckerspitze ein Zeichen, dass ich lieber die Finger davon lassen sollte?"

    Meine Einschätzung:

    Danke für die Messdaten! Denn: viele spekulieren nur herum. Ich sehe hier aber keinen Grund zur Panik - aber man muss genauer schauen / prüfen.

    Also: die Haferkur ist kein Zuckerschnelltest sondern eine Art "therapeutisches Verfahren", das kurzfristig den Blutzucker reizen kann, mittelfristig aber gerade deshalb regulierend wirkt. Der initiale Anstieg (bis 240 mg/dl) mag erschrecken, ist aber bei prädiabetischer Stoffwechsellage nicht ungewöhnlich. Entscheidend ist: Sie kamen nach 2 Stunden wieder auf 92. Das spricht nicht für eine Insulinresistenz im klassischen Sinne, sondern für eine gewisse Glukosespitzen-Sensibilität.

    Zum Hafer: der enthält resistente Stärke (hatte ich hier zu geschrieben: https://www.gesund-heilfasten.de/blog/resistente-staerke/), lösliche Ballaststoffe (v. a. Beta-Glucaneˍ) und wirkt nachweislich cholesterinsenkend, entzündungshemmend und blutzuckerregulierend – allerdings nicht innerhalb 48 Stunden; eine 2½-Tage-Haferkur bringt so nachhaltig erstmal gar nichts. Die Studien, auf die sich die Empfehlung stützt (z. B. bei Typ-2-Diabetikern), gehen meist über 5 bis 7 Tage.

    Mein Vorschlag: Wenn Sie die Kur nochmal machen wollen, dann bewusst und begleitet. Am besten mit zusätzlicher Bewegung, z. B. Spaziergänge nach den Mahlzeiten - die bringen schneller was! Und ich würde vor allem auch an Chrom, Zimt oder Berberin denken wollen, um die Glukoseresorption sanfter zu gestalten. Entscheidend ist, ob Ihre Langzeitregulation besser wird – nicht, ob ein einzelner Wert mal 240 erreicht.

    Ein Leser sendete mir wieder eine Frage zu einem Produkt, das wirklich ganz TOLL beworben wird:
    : https://magazin.medizinmonitor.de/alternative-zu…yaluronspritzen

    Die Überschrift ist ja schon Klasse:

    "Forscher entdecken Alternative zu schmerzhaften Hyaluronspritzen - Neue Technologie verspricht deutliche Schmerzreduktion, aber ohne Nadeln und Arztbesuche"

    Ich will mal einige Punkte zusammenfassen die wir dort lesen:

    Laut Text basiert das Produkt auf einer speziellen Hyaluronsäure aus dem Pilz Tremella fuciformis, mit angeblich idealem Molekulargewicht (2000–4000 kDa). Diese soll vom Körper erkannt und gezielt in den Gelenken aufgenommen werden. Ergänzt wird das Ganze durch Mikronährstoffe wie Vitamin C, D und Mangan.

    Dosierung laut Text: 2 Kapseln täglich – also 500 mg GREENIURONIC® + Mikronährstoffkomplex.
    Das klingt erstmal konkret.

    Kritische Fragen, die ich mir stelle:
    - WAS ist dieses GREENIURONIC überhaupt genau?
    - Was ist in den Kapseln GEANU drin? Welche Mengen?
    - Wie sieht es denn mit der Bioverfügbarkeit aus?
    – Wie steht es um die Resorption und den First-Pass-Effekt?

    Preis? Eine Packung mit 60 Kapseln liegt bei knapp 50 € pro Monat, mit Rabattoptionen und 30-Tage-Geld-zurück-Garantie. Deutlich günstiger als eine Injektionsserie, aber für ein Nahrungsergänzungsmittel auch nicht im unteren Segment.

    Zum GREENiuronic finde ich kaum etwas ausser:
    GREENIURONIC® ist ein geschützter Markenname für eine pflanzlich gewonnene Hyaluronsäure, die per Patentverfahren aus Tremella fuciformis isoliert wird – einem Speisepilz, der vor allem in der TCM und asiatischen Küche bekannt ist.

    Laut Hersteller besitzt die Substanz eine hohe strukturelle Ähnlichkeit mit körpereigener Hyaluronsäure. Tierversuche und In-vitro-Tests zeigen eine gewisse entzündungshemmende Wirkung und Stimulation von Knorpelzellen. Ob diese Effekte auch nach oraler Einnahme im Menschen in relevantem Maß auftreten, bleibt unklar – dazu fehlen bislang belastbare Humanstudien.

    Ich rate zu extremer VORSICHT bei solchen Verkaufsseiten.