Mein Mann, der beruflich recht oft mit Behörden zu tun hat, hat einmal berichtet, daß er auf seine Frage, was sie dnen jetzt wegen des Problems unternehmen wollen, die Antwort bekam
"Wissen Sie, sie haben ja recht, aber wir sind hier um Probleme zu verwalten, nicht um sie zu lösen."
Und genauso läuft es doch immer und überall ab, wenn man sein Geld so oder so bekommt. Das macht träge und denkfaul.
Zeitgenossen
haufenweise
Es
ist nicht leicht, sie ohne Haß zu schildern,
und ganz unmöglich
geht es ohne Hohn.
Sie haben Köpfe wie auf Abziehbildern
und,
wo das Herz sein müßte, Telefon.
Sie
wissen ganz genau, daß Kreise rund sind
und Invalidenbeine nur
aus Holz.
Sie sprechen fließend, und aus diesem Grund sind
sie
Tag und Nacht - auch sonntags - auf sich stolz.
In
ihren Händen wird aus allem Ware.
In ihrer Seele brennt
elektrisch Licht.
Sie messen auch das Unberechnenbare.
Was sich
nicht zählen läßt, das gibt es nicht!
Sie
haben am Gehirn enorme Schwielen,
fast als benutzten sie es als
Gesäß.
Sie werden rot, wenn sie mit Kindern spielen,
die
Liebe treiben sie programmgemäß.
Sie
singen nie (nicht einmal im August)
ein hübsches Weihnachtslied
auf offner Straße.
Sie sind nie froh und haben immer Lust.
Und
denken, wenn sie denken, durch die Nase.
Sie
loben unermüdlich unsre Zeit,
ganz als erhielten sie von ihr
Tantiemen.
Ihr Intellekt liegt meistens doppelt breit.
Sie
können sich nur noch zum Scheine schämen.
Sie
haben Witz und können ihn nicht halten.
Sie wissen viel, was sie
nicht verstehen.
Man muß sie sehen, wenn sie Haare spalten!
Es
ist, um an den Wänden hochzugehn.
Man
sollte kleine Löcher in sie schießen!
Ihr letzter Schrei wär
noch ein dernier cri.
Jedoch, sie haben viel zuviel Komplicen,
als
daß sie sich von uns erschießen ließen.
Man trift sie nie.
Erich
Kästner