Es wird wahrscheinlich so kommen, dass es hier wie bisher etliche Menschen gibt, die schon geklagt hatten, um staatliche Sterbehilfe zu erhalten, ohne dass sie damit durchgekommen sind, während es in allen anderen Ländern die Möglichkeit geben wird.
Ich beobachte das ja schon einige Jahre.
Es gab ja schon viele Urteile bei uns zu dem Thema: https://web.archive.org/web/2024041915…zur-sterbehilfe
Ich tendiere zu unabhängig und selbstbestimmt.
Zu unabhängig und selbstbestimmt fällt mir ein, ich habe schon unendliche Male Zugverspätungen in Kauf nehmen müssen, weil sich wieder irgendwer vor den Zug geschmissen hatte, damit es ja auch jeder mitbekommt.
Ich finde das derartig rücksichtslos vor allem den Menschen gegenüber, die dann die Reinigungsarbeiten machen müssen, dass ich denen sofort ein alternatives Mittel anbieten würde.
So etwas regt mich jedenfalls total auf.
Zudem sehen Schwerkranke das offenbar ganz anders als Gesunde, die nach Belieben jederzeit aus dem Leben scheiden können.
Besonders diejenigen, die alleine gar nichts mehr können. Denn bislang geht es in Deutschland ja nur um diesen Personenkreis.
Selbstbestimmtes Sterben? Schwerkranke Patienten haben nach einem Urteil kein Anrecht auf Medikamente zur Selbsttötung.
Geklagt hatten zwei Männer aus Rheinland-Pfalz und Niedersachsen sowie eine Frau aus Baden-Württemberg.
In Münster erschienen war nur der 51-Jährige aus Ramstein-Miesenbach.
Er leidet seit über 20 Jahren an Multipler Sklerose, ist von der Schulter abwärts gelähmt und sitzt im Rollstuhl. Er muss rund um die Uhr betreut werden, essen kann er nur mit Hilfe seines Betreuers. Er möchte im Kreise seiner Familie mit Hilfe seiner Schwester selbstbestimmt sterben, erklärte er während der Verhandlung.
Die 68-jährige Mitklägerin aus dem Landkreis Schwäbisch-Hall leidet neben Krebs an multiplen Erkrankungen und liegt nach Angaben ihres Anwalts im Sterben. Der dritte Kläger ist ein 77-Jähriger aus dem Landkreis Lüneburg, der neben Krebs auch an einer Herzerkrankung leidet.
Das OVG hält keine Erlaubnis durch das Betäubungsmittelgesetz für möglich.
Darin habe der Gesetzgeber nicht die Nutzung eines Betäubungsmittels zur Selbsttötung gemeint, sondern zur Heilung von Krankheiten oder Beschwerden. Die Mitteilung des Gerichts kannst du hier lesenˍ
ZitatDas Grundrecht auf selbstbestimmtes Sterben beinhaltet keinen Leistungsanspruch gegenüber dem Staat.
Aus der Urteilsbegründung
Es ist laut OVG mittlerweile in Deutschland möglich, mit Hilfe eines Arztes oder Sterbehilfeorganisationen aus dem Leben zu scheiden. Das gelte auch für die Kläger. Es gebe zudem eine Alternative zu Natrium-Pentobarbital.
Auch mit einer Kombination aus verschiedenen, verschreibungspflichtigen Mitteln sei ein selbstbestimmter Tod möglich.
Wichtiges Urteil des Bundesverfassungsgerichts von 2020
Im Februar 2020 hatte das Bundesverfassungsgericht das Verbot der „geschäftsmäßigen Förderung der Selbsttötung“ aufgehoben. Die Karlsruher Richter begründeten die Entscheidung mit dem Selbstbestimmungsrecht. Das Recht auf ein selbstbestimmtes Sterben schließt demnach auch eine mögliche Hilfe Dritter ein.
Im Mai 2021 hat der Deutsche Ärztetag das Verbot der ärztlichen Suizidbeihilfe aus der Berufsordnung gestrichen.
Zugleich betont das Ärzteparlament, dass es weiterhin „nicht zum Aufgabenspektrum der Ärzteschaft zählt, Hilfe zur Selbsttötung zu leisten“.
Rechtlich bindend für die Ärzte in Deutschland sind allerdings die Vorgaben der Landesärztekammern. Sie müssen ihre Berufsordnungen anpassen.
swr3.de/aktuell/nachrichten/sterbehilfe-selbsttoetung-urteil-100.html
Es gibt jedenfalls in D einen seit Jahrzehnten bestehenden Kampf um Sterbehilfe von Schwerkranken, bei dem diejenigen besser dastehen, die es sich leisten können dafür in die Schweiz zu fahren und auch viele Diskussionen um Missbrauch.
Auch die Sterbehilfe in Kanada ist eigentlich an strenge gesetzliche Regeln gebunden: Medizinische Sterbehilfe: Überblick - Canada.caˍ
Aber wie man sieht, gibt es Personen in Hilfsorganisationen, die Menschen sogar schon dann Sterbehilfe anbieten, wenn sie Frust haben, weil der Handwerker nicht kommt.
Die Frau ging damit gleich an die Presse.
Das bringt den eigentlich guten Gedanken natürlich sofort vollständig in Verruf. Es sollte ein Gesetz geben, nach dem Angebote dieser Art verboten sind. Aber man kann in einem solchen Fall ja einfach nein danke sagen. ![]()