Franz-Anton, das liest sich ganz schlimm und es ist auch schlimm, was die Tierchen auslösen können. Danke für deinen Bericht.
Früher habe ich den Wald sehr geliebt und war auch als Kind sehr oft im Wald. Kann mich in der Zeit nicht an eine Zecke erinnern.
Im Odenwald habe ich die Kinder, die sehr oft im Wald waren, schon jeden Abend abgesucht. Da haben wir nicht weit vom Wald entfernt gewohnt und sie waren oft im Wald.
Als wir dann mehr Richtung Wetterau gezogen sind, was ich dort nur einmal mit unserer Tochter Im Wald. Danach habe ich ihr noch auf der Wiese das Kleid ausgezogen, als wir aus dem Wald waren, weil ich eine gesehen hatte. War ja eh keiner in der Nähe. Sie hatte 13!! Zecken am Körper. Unglaublich.
So lange die Zecken keine Erreger tragen, ist es nicht schlimm. Aber man weiß ja nie.
Seit ich so viel über Borreliose gelesen und gesehen habe, dass manche Wälder voller Zecken sind, bin ich nicht mehr so unbeschwert.
Zudem wurde auch bei meinem Onkel vor Jahren erst Borreliose, dann Parkinson, dann Demenz diagnostiziert und es hat nicht lange gedauert, da konnte er nichts mehr. Nicht einmal sprechen. (Da haben aber noch andere Dinge eine Rolle gespielt.)
Die beste Vorbeugung ist für mich geschlossene Schuhe, Socken, Hose und eine leichte Jacke über dem Oberteil zu tragen, also voll bedeckt zu sein, wenn ich in den Wald gehe. Man kann sich auch noch Geraniumöl auf die Schuhe tropfen oder die Beine vorher mit Kokosfett einreiben. Das mögen sie beides nicht.
Und besser anschließend immer kurz den Körper absuchen. Denn es kann trotzdem sein, dass plötzlich eine Zecke am Körper krabbelt.
Keine Panik, aber Vorsicht.
Unsere Hunde haben zwar auch so beim Gassigehen zu bestimmten Zeiten manchmal ein Zecke, wenn man auf einem Wiesenweg läuft. Die schnuppern ja auch überall im Gestrüpp und auf der Wiese. Aber da hatte ich noch nie eine.
Wenn sich eine Zecke längere Zeit festgebissen hat, sollte man sie einschicken, damit sie auf Borrelien untersucht wird. Antibiotika sind unnötig, wenn die Zecke keine Erreger trägt. Zudem soll es ca. 1 Tag dauern, bis eine Zecke die Borreliose übertragen hat.
Waldtiere sind generell resistent gegen Borreliose. Nach einer älteren Studie sind Hunde das auch. Wenn, und hier kommt wie beim Menschen auch die Ernährung und das Immunsystem ins Spiel, die Gesundheit geschwächt ist, zum Beispiel durch eine andere Erkrankung können die Borrelien, die der Hund im Körper trägt, plötzlich aktiv werden.
Das Thema ist sehr umfassend.
Hatte 2010 einen Thread zu Antibiotika bei chronischer Borreliose eröffnet und einige weiterführende Beiträge geschrieben, aus denen man schon erkennen kann, dass Antibiotika hier mehr schaden als nutzen. Die Erkenntnisse könnten heute teils andere sein. Aber ich bezweifele es.
In einer Tagung von 2008 mit Prof. Sievers sagte er unter anderem zu Doxycyclin:
-Bei geringer Dosis von Doxycyclin sind die Borrelien unbeeindruckt. Bei einer höherer Dosis, aber noch keiner therapeutisch wirksamen Höhe, kommt es ebenfalls zur Zystenbildung.
In vitrio lag die richtige Dosis bei 5mcg/ml(5mg/L); erst dann waren die Borrelien nach 72 St. tot. Davon ausgehend, dass die Borrelien in vitro bei einem Absacken unter 2 mcg/ml Zysten bildeten sollte die Konzentration nach ihm nicht unterschritten werden. Die gängige Empfehlung sind 4mg/kg.
(Antibiotika werden eigentlich immer gewichtsbezogen gegeben.) Die Aussagen zu anderen AB waren noch frustrierender.
Bin damals zu dem Schluss gekommen:
Wenn also, wie oben aufgeführt, Antibiotika beim Säugetier mit chronischer Borreliose zellwandfreie Formen der Borrelien erzeugen, die ein Verschwinden der Borrelien nur vortäuschen, so würde dies hinreichend erklären, warum chronisch Borreliosekranke oft auch mit noch so vielen Antibiotikabehandlungen nicht gesund werden. https://www.symptome.ch/thread…enzen-und-gefahren.73563/
Antibiotika schädigen unter anderem auch die Mitochondrien. https://www.symptome.ch/thread…cyclin.91376/#post-675268
Zudem gab es 2011 eine Studie, die gezeigt hat, wie die Borrelien unter verschiedenen Antibiotika als Zellwandlose/zystische Formen erst richtig anfangen zu wachsen.
: https://web.archive.org/web/20…e.com/Sapi_et_al_2011.pdf
Daraus hatte ich damals zitiert:
Zitat
Doxycyclin-Behandlung erhöht runde Körper auf ~ 275% ( Abbildung 3B ). Aus dieser Population waren ~ 270% am Leben und nur ~ 5% waren tot.
(Und das mit der optimalen Dosierung unter optimalen Bedingungen.)
Neuere Studien legen nahe, dass Bakterien in einer Umgebung tief in den Biofilm-ähnlichen Kolonien leben, wo die Diffusion von Antibiotika schwierig ist, und dass sie in diesem Zustand 1000-mal resistenter gegen Antibiotika sind (als in-vivo).
Diese Resistenz könnte auch einer der Gründe sein, warum konventionelle Antibiotika-Therapie, die normalerweise gegen frei schwebende Bakterien wirksam wird, unwirksam sind, wenn ein Pathogen Biofilm-Kolonien entwickelt.
Auch 2 weitere Studien kamen zu dem Schluss, dass Antibiotika nicht bei chronischer Borreliose helfen.
Zitat
E. Hodzic, S. Feng, K. Holden, K. J. Freet, and S. W. Barthold, “Persistence of Borrelia burgdorferi following antibiotic treatment in mice,” Antimicrobial Agents and Chemotherapy, vol. 52, no. 5, pp. 1728–1736, 2008.
Persistence of Borrelia burgdorf... [Antimicrob Agents Chemother. 2008] - PubMed - NCBIˍH. Yrjänäinen, J. Hytönen, K.-O. Söderström, J. Oksi, K. Hartiala, and M. K. Viljanen, “Persistent joint swelling and borrelia-specific antibodies in Borrelia garinii-infected mice after eradication of vegetative spirochetes with antibiotic treatment,” Microbes and Infection, vol. 8, no. 8, pp. 2044–2051, 2006.
Persistent joint swelling and Borrelia-speci... [Microbes Infect. 2006] - PubMed - NCBIˍ
Chronische Borreliose ist sehr speziell und tückisch. Die Behandlung ebenso. Denke, dass dabei sehr viele Fehler gemacht werden.
Ich traue Antibiotika hier nicht. Wenn der Zeckenstich noch frisch ist und man eine Wanderröte entdeckt, dann kann man es versuchen, da es meist hilfreich ist. Aber bei chronischer Borreliose wäre es mir zu gefährlich.
Nach meinen Recherchen 2010-12 hatte ich zudem den Eindruck, dass es kein sicheres Verfahren gibt, mit dem man feststellen könnte, dass jemand Borreliose hat. Auch hier galt:
Ein Lebewesen kann Symptome einer Borreliose haben, völlig unabhängig von irgendwelchen Laborwerten. Heißt, und das ist international bekannt, Menschen mit hohen Werten können symptomfrei sein und Menschen ohne Werte Symptome haben.
Es gibt also keine wirklichen Beweise, da man nicht, wie sonst üblich, sagen kann- das sind die Werte die Borre beweisen.
Keine Ahnung, ob sich das verbessert hat.
Man kann nicht einmal ausschließen, dass ein Gesunder lange unbemerkt problemlos mit Borrelien im Körper leben kann so lange sein Immunsystem gut funktioniert, bis ihn eine andere Erkrankung niederstreckt und die Borreliose aktiviert wird.