Echt ? Danke, dass du es mir sagst. Meine Tochter hat auch E. Aber nicht Rolando, glaube ich. Ist das nicht diese ganz schwere Form ? Aber bei ihr war es auch schon heftig. Grandmals und Abscencen. Wir oder ich möchte aber bald mal zu einem guten Homöopathen mit ihr gehen. Vorher ging es nicht, werde sie noch ihr Vater wollten das. Weißt du noch in welcher Potenz euer HP es deinem Sohn verschrieben hatte ? Hat er die Erkrankung inzwischen nicht mehr ?
Rolando-Epilepsie ist eine Form der Epilepsie, die mit der Pubertät beginnt und angeblich fast immer mit der Pubertät endet. Da mein Sohn als einziges Kind die Veranlagung dazu von mir geerbt hat, wie ich schon durch einen frühen Test gewusst habe, habe ich sehr darauf geachtet, dass er nicht wie ich maximal ruhig gestellt wird, als es anfing.
Ich hatte die letzten Jahre mit Zentropil und Mylepsinum schwere Antiepileptika bekommen. Kam mir damit wie ein Zombie vor. ![]()
Bei mir wurden die Anfälle mit der Zeit und den Medikamenten auch immer schwerer. Im Nachhinein bezweifle ich schon lange, dass ich richtig behandelt wurde. Ärzte setzen eben immer das ein, was nach Leitlinien gerade vorgeschrieben wird. ![]()
Überhaupt war unser Sohn anders drauf als ich. Er ist während seines ersten Anfalls bis in den Flur zu uns gelaufen.
Wäre mir unvorstellbar gewesen, dabei aufzustehen und zu laufen. Gut, dass ich wusste, was er hat.
Bei der Rolando-Epilepsie ist man im Gegensatz zu vielen anderen Epilepsieformen während eines Anfalls geistig voll da und bekommt alles mit.
Zudem war sie bei mir und meinem Sohn schlafgebunden. Heißt, Anfälle sind nur in der Einschlafphase aufgetreten. Niemals in der Wachphase.
Wie auch immer, habe ich einige Zeit in und nach der Einschlafphase am Bett unseres Sohnes gesessen und die Medikamente weiter reduziert, nachdem die ans Krankenhaus angeschlossene Ärztin meinem Mann mitteilte, dass sie das Mittel erhöhen wollte und Barbiturate verordnet hat, weil das Hirn meines Sohnes noch zu viel Bewegung zeigen würde. Obwohl er keinen einzigen Anfall bekommen hatte. Da hat es mir gereicht.
Die Barbiturate hat er nicht bekommen, gab eine große Diskussion mit meinem Mann, und ich habe dann eine Ärztin gesucht, die meine Meinung geteilt hat. So viel als nötig, so wenig wie möglich.
Er hat es mit Ospolot und Zincum Val. gut hinbekommen und insgesamt nur 2 oder 3 kleine Anfälle bekommen.
Irgendwann mit 15 oder 16 hat er wie ich meine beiden Antiepileptika sein Medikament und das homöopathische Mittel einfach weggelassen, weil er es nicht mehr gebraucht hat.
Wahrscheinlich wäre alternativ noch mehr möglich gewesen. Aber man darf nicht vergessen, das war noch eine völlig andere Zeit, in der ich vieles noch nicht wusste, es für mich in dem Sinn noch kein Internet gab und ich mich selbst auch noch gar nicht getraut hatte.
Das Zincum Val., das wir hier haben ist D4. Aber hier sollte man nicht vergessen, dass ich nicht sicher bin, ob es nicht noch besser geeignete Mittel oder Potenzen gibt, da es von unserer homöopathischen Ärzten ist, die eh immer niedrig potenzierte Mittel verschrieben hat. Es ist aber schon passend.
Gemäß DHU Repetitorium sind die Hauptmittel bei Epilepsie:
Cicuta (das ist Wasserschierling), Cuprum (zur Injektion)
Ansonsten Acidum hydrocyanicum, Agaricus, Cocculus, Hyoscyamus, Kalium bromatum, Oenanthe crocata.
Aber die möglichen Mittel sind viel umfassender, wie man schon am Projekt Gutenberg zur Epilepsie lesen kann:
Von den homöopathischen Arzneien verdienen, bei gewissen der Epilepsie ähnelnden Krampfanfällen, die folgenden die meiste Beachtung:
Argenium nitricum: Ist angezeigt, wenn für Stunden oder Tage vor dem Anfall die Pupillen erweitert sind, sowie wenn den Konvulsionen für kurze Zeit große Unruhe vorangeht.
Belladonna: Ein vorzügliches Mittel bei allen Krampfanfällen mit bedeutenden Kongestionen nach dem Kopfe, Benommenheit oder völlige Bewußtlosigkeit; Verdrehen der Augen oder Starrsehen bei erweiterter Pupille. Die Konvulsionen beginnen an den oberen Extremitäten. Plötzliches Auffahren aus dem Schlafe mit Geschrei. – Eigensinn, Bosheit, Lust, alles zu zerreißen oder zu beißen; große Angst und Furcht und erschreckende Visionen.
Calcium carbonicum: Dies Mittel ist, besonders zur Verbesserung der Konstitutionsverhältnisse, bei skrofulösen oder anämischen Personen zu empfehlen und soll sich bewähren bei Krampfanfällen, die besonders des Nachts eintreten.
Cimicifuga racemosa: Hat viel Ähnlichkeit mit den Belladonna-Symptomen und ist bei Krampfanfällen des weiblichen Geschlechts zu empfehlen; auch bei Hysteroepilepsie.
Cuprum: Die Krampfanfälle bei Kupfervergiftungen haben teilweise einige Ähnlichkeit mit epileptischen Anfällen. Dieselben beginnen mit Zuckungen an den Fingern und Zehen. Häufig auch nachts eintretende konvulsivische Bewegungen einzelner Körperteile.
Digitalis: Wird empfohlen von Dr. Bähr, wenn übermäßige Pollutionen oder Onanie Ursache der Krankheit sind. Er verordnet das Alkaloid Digitalin in 4. Verreibung, einen Tag um den andern 1 Gran (0,06). Wir können nun aber versichern, daß wir bei sehr vielen Epileptikern dieses Mittel versucht, aber ganz und gar erfolglos gefunden haben. Um jedoch die Konstitutionsverhältnisse derartiger Patienten zu verbessern, empfehlen wir Acidum phosphoricum, China oder Nux vomica; mitunter bewährt sich auch Selenium.
Hyoscyamus: Krampfanfälle mit Kongestionen nach dem Kopfe, Angst, Unruhe, Geschrei und Zähneknirschen. Wird auch empfohlen bei Krämpfen, die mit tiefem Schlafe endigen.
Ignatia: Eignet sich besonders bei akuten Krampfanfällen, weniger bei solchen, die selbständig und in gewissen längeren oder kürzeren Zeitabschnitten auftreten. Auch fehlt bei diesem Mittel das der Epilepsie eigene Symptom: Bewußtlosigkeit im Anfalle. Sonst ist dieses Mittel aber zu empfehlen bei Krämpfen kleiner Kinder, jugendlicher Personen und hysterischer Frauen, besonders wenn Gram oder Kränkung die Ursache der Krampfanfälle sind.
Natrium muriaticum: Ist hier das beste Gegenmittel gegen Mißbrauch von Argentum nitricum.
Oenanthe crocata: Epilepsieartige Anfälle mit Aufschreien und Niederfallen ohne vorhergehende Aura; Einschlagen der Daumen und blutiger Schaum vor Mund und Nase. In mittleren Potenzen und öfterer Wiederholung hat sich dieses Mittel mitunter sehr gut bewährt.
Opium: Wird empfohlen, wenn die Anfälle durch Schreck verursacht worden sind, noch nicht lange bestanden haben und keine besonderen charakteristischen Erscheinungen darbieten. Schreck ist nun freilich ein Seelenakt, der die Widerstandsfähigkeit des Organismus entschieden herabmindert und dadurch feindlichen Agentien leichteren Zutritt gewährt; jedoch haben wir mit Opium bisher noch keinen Erfolg, weder bei epileptischen noch bei epileptoiden Zuständen, erzielt.
Plumbum: Konvulsionen mit deutlich ausgesprochener Aura; lähmungsartige Erscheinungen einzelner Körperteile, große Angegriffenheit nach den Anfällen und sich langsam wiederfindendes Bewußtsein.
Silicea: Bei sehr veralteten Krampfanfällen, die vor allem nachts und bei Neumond eintreten, besonders aber wenn die Kranken in der freien Zeit häufig das Gefühl haben, als wäre ein Haar auf der Zunge. Es ist dies ein sehr beachtenswertes Symptom für die Wahl des Mittels.
Sulfur: Hauptmittel bei skrofulösen Personen und solchen, bei denen Flechten und Ausschläge dagewesen und verschmiert worden sind.
Stramonium: Krämpfe mit heftigen Bewegungen der oberen Gliedmaßen, Zurückbiegen des Kopfes, blassem und aufgedunsenem Gesichte. Die Anfälle beginnen gewöhnlich mit einem lauten Aufschrei. In den meisten Fällen hat sich auch Dr. Willmar Schwabes Epilepsie-Mittel bewährt.
Zincum metallicum und Zincum valerianicum: Zwei bedeutende Nervenmittel, die sich oft bei Krampfanfällen und Reizzuständen, die vom kleinen Hirn und Rückenmark auszugehen scheinen, bewährt haben. Plötzliches Niederfallen bei vorhergehender, meist kaum merklicher Aura und lautem Aufschreien. Bewußtlosigkeit, Zähneknirschen und Herumschlagen mit den Armen. Darnach große Kopfangegriffenheit, Unbesinnlichkeit, Hinfälligkeit.
Der Gebrauch der Arzneien findet nach der in der Einleitung § 19 bis 20 angegebenen Weise statt. Man verabfolge übrigens die Mittel in gut zubereiteten höheren Potenzen und warte einige Wochen die Nachwirkung ab.
: https://www.projekt-gutenberg.org/gerharda/homoeopa/chap034.html