Agentur für Ausbeutung - Zweifelhafte Pflege-Agenturen

  • Agentur für Ausbeutung

    zeit.de/arbeit/2021-09/pflegekraefte-ukraine-ausbeutung-agentur-vermittlung-pflegenotstand-legalitaet-arbeitsrecht

    Zitat

    Millionen alter Leute brauchen Pflege rund um die Uhr. Das ist teuer. Zweifelhafte Agenturen vermitteln billige Betreuungskräfte. "Alles legal", heißt es. Stimmt das?

    Die Kommentare haben es echt in sich, was steht am Ende dieser Misere das sozialverträglich Frühableben?

    Dieses System ist 100 mal maroder als wir es wahrhaben wollen.

    Freiheit der Mut, du selbst zu sein. (Osho)

    Einmal editiert, zuletzt von bermibs (4. Oktober 2021 um 11:06)

  • Newsletter für Vitalstoffe von René Gräber

  • bermibs 4. Oktober 2021 um 11:05

    Hat den Titel des Themas von „Agentur für Ausbeutung“ zu „Agentur für Ausbeutung - Zweifelhafte Pflege-Agenturen“ geändert.
  • Was die neue Software kann, ist die eröffneten Themen jedes Users zu zeigen. So habe ich zufällig dieses Thema gefunden.:)

    Gefunden habe ich zudem deinen verlinkten Beitrag ganz ohne Kekse im Archiv: https://web.archive.org/web/2023102509…ZEIT-Arbeit.pdf

    Nachdem meine letzten Recherchen zum Pflegemarkt aufzeigten, dass der deutsche Staat fest damit rechnet, dass ein großer Teil der Angehörigen seine alten pflegebedürftigen Verwandten selbst pflegen wird und nicht ins Heim gibt, da es gar nicht genug Heimplätze gibt und auch zukünftig nicht geben wird, geht es in diesem Artikel um die Diskrepanzen unseres Systems im Pflegebereich.

    So entsprach Pflegestufe 3 in 2021 einem Pflegegeld von 545 Euro oder 1.300 Euro Pflegesachleistungen. Diese Pflegesachleistung wiederrum entsprach auf Basis deutscher Gehälter 40 Stunden Pflege oder 1,5 Stunden Pflege am Tag. Alte Menschen benötigen aber oft 24 Stunden Pflege. Was schnell klar macht, dass das oftmals nicht genügt.

    Um diese 24-Stunden-Pflege zu gewährleisten, waren daher zum Zeitpunkt der Zeit-Recherche zahllose ausländische Arbeitsvermittlungsagenturen am deutschen Markt, die dem deutschen Pflegemarkt im Jahr geschätzt 300.000 in der Regel ungelernte ausländische 24-Stundenpflegekräfte oft aus Polen, Rumänien oder der Ukraine geliefert haben, die nur 3 Monate an einer Stelle tätig sein dürfen.
    Aber das eben oftmals zu mehr als fragwürdigen Bedingungen für die 24-Stunden-Pflegekräfte.

    Dabei lag der Mindestlohn in der Ukraine zu dem Zeitpunkt bei 190 Euro/Monat, wie im Artikel erwähnt wird.
    Laut einem Anwalt jedoch in 2023 noch bei 170 Euro/Monat: https://www.roedl.de/themen/ukraine-mindestlohn-2023-2024
    In der Ukraine ist der Mindestlohn durch das Gesetz „über den Staatshaushalt” festgelegt. Die Höhe des Min­destlohns ist relevant für alle Steuern und Beträge, die an den Mindestlohn gekoppelt sind. Dazu zählt der ein­heitliche Steuersatz (20 Prozent des Mindestlohns) sowie der einheitliche Sozialbetrag (22 Prozent des Min­destlohns), der von Einzelunternehmer selbst oder vom Arbeitsgeber bezahlt wird.
    Was bedeutet, dass dieses Geld nicht einmal ausgezahlt werden muss und anscheinend noch besteuert wird.

    Ich hatte damals auch auf Job-Portalen in der Ukraine nach Stellen gesucht und gesehen, dass man dort bei vielen Jobs im pflegerischen Bereich oder im Krankenhaus kaum mehr als den Mindestlohn verdient hat.

    Erzählt wird unter anderem die Geschichte einer Ukrainerin mit dem Phantasienamen Frau Adamovich, die bis 2020 schon mehrfach bei uns auf dieser Basis für 1.300 Euro/Monat gearbeitet hat. Im Vergleich zur Ukraine ein Gehalt für mehrere Monate, dass bei uns natürlich einer völligen Unterbezahlung entspricht.
    Wieviel Geld die Agentur/Monat erhielt, wird nicht erwähnt.

    Das alles befindet sich teils im Legalbereich und teils in der Illegalität. In einem Graubereich, in dem Pfleger manchmal illegal beschäftigt und nicht krankenversichert sind, manchmal gar nicht bezahlt werden, usw.
    Teils wie eine Art Menschenhandel, so lange die Vermittlungsagentur nicht seriös ist und die Menschen nicht krankenversichert sind und nicht bezahlt werden, den unser Pflegesystem in gewisser Weise regelrecht erzwingt und auch weitgehend zulässt.

    Kommentare sind in der Version nicht zu lesen.
    Aber ich habe kein Problem damit, wenn Menschen so betreut werden, wenn die 24-Stundenpflegekräfte gleichzeitig krankenversichert sind und auch bezahlt werden, zumal sie hier in einem Monat immer noch das Vielfache dessen verdienen, was sie in ihrem Land jemals in einem Monat verdienen würden.

    Die Alternative wäre in diesem unseren System doch oft, dass jemand auf seine Arbeit verzichtet und den Angehörigen mit ein bisschen Unterstützung durch das deutsche Pflegesystem quasi rund um die Uhr betreut. Was auch öfter passiert.
    Qualitativ muss das nicht besser sein, da die wenigsten Menschen ausgebildete Altenpfleger sind und könnte leicht zu Depressionen des Angehörigen führen, der fast sein ganzes Leben opfern muss und kaum noch Freizeit hat.

    Meine Schwiegermutter war in ihrem letzten Jahr fast blind, hatte mehrfach Wasser im Bauch und musste ins Krankenhaus, einen Rollstuhl, Pflegestufe 3, aber war geistig noch völlig fit. Hatte auch keine nächtlichen Allüren.
    Sie hatte in diesem letzten Jahr vor fast 20 Jahren auch polnische Damen, die für sie gekocht, bei ihr gewohnt und den Haushalt gemacht haben. Die waren insgesamt alle sehr nett und lieb und haben sie behandelt, als wäre meine Schwiegermutter ihr eigenes Familienmitglied.
    Ich hab eh ein großes Faible für die besonders herzliche Art vieler Polinnen.<3
    Ihre Tochter hatte damals zusätzlich täglich nach ihrer Mutter geschaut.
    Das waren wohl alles Polinnen aus einem polnischen Dorf, die sich auch untereinander kannten. Wenn die gewechselt haben, manchmal auch schon nach kurzer Zeit aus familiären Gründen, hat die nächste schon ganz genau gewusst, was zu tun war.

    Ich denke daher, das kann eine Lösung sein, die man sich mit deutschen Arbeitnehmern, die für jede Handreichung auf die Uhr schauen, einfach nicht leisten kann, von der beide Seiten profitieren können. Alternativ müsste man wirklich nach Thailand und Co. auswandern.<X

    Wenn gegen die ethischen Regeln des Nürnberger Kodex verstossen wird, indem man vorhandene wirksame Heilmittel, Medikamente und Vorsorgemaßnahmen unterdrückt, um ungeprüfte experimentelle gentechnische Substanzen verimpfen zu können, sind wir bei Alarmstufe Rot.

    Einmal editiert, zuletzt von bermibs (5. Februar 2025 um 17:07)

  • bermibs 5. Februar 2025 um 17:06

    Hat das Thema geschlossen.