Weltweit ist man angeblich angetreten, die Menschheit vor Tod und Verderben infolge einer Seuche zu schützen. Beim Thema der Rechte der Frauen und Kinder in dieser Plandemie-Zeit schaut man allerdings nicht so genau hin: Während der Coronakrise hat die Gewalt gegen Frauen und Kinder weltweit explosionsartig zugenommen. Frauen verlieren ihre Sicherheit, ihre wirtschaftliche Macht, ihre Autonomie, ihre Bildung – und sie werden ungeschützt an die Front geschickt. Das heißt, man ist bereit, sie zu opfern.
Beispiel Peru: Seit dem Lockdown werden dort Hunderte von Frauen und Mädchen vermisst, allgemein geht man davon aus, dass sie bereits tot sind. Laut offiziellen Zahlen, über die Al Jazeera berichteteˍ, verschwanden zwischen dem 16. März und dem 30. Juni vergangenen Jahres 606 Mädchen und 309 Frauen.
Weltweit hat die Schließung von Schulen verschiedene Formen von Gewalt verstärkt. Laut dem US-amerikanischen Rape Abuse and Incest National Networkˍ war die Hotline für Opfer sexueller Angriffe in ihrer 26-jährigen Geschichte noch nie so gefragt, da Kinder während des Lockdowns mit Missbrauchstätern eingeschlossen waren, ohne die Möglichkeit, Lehrer oder Freunde zu alarmieren.
In Italien stiegen die Anrufe bei der nationalen Anti-Gewalt-Hotline zwischen dem 1. März und dem 16. April 2020 um 73 Prozent, berichtete die Aktivistin Luisa Rizzitelli.
In Mexiko erhielten die Notrufmitarbeiter die höchste Anzahl von Anrufen in der Geschichte des Landes, während sich die Zahl der Frauen, die Zufluchtsorte für Opfer häuslicher Gewalt aufsuchten, vervierfachte.
Und - in ganz Europa scheint es derzeit so zu sein, dass viele Regierungen die Finanzierung für Frauenhäuser genau dann kürzten, als sie am meisten gebraucht wurden. In Großbritannien berichteten Frauenhaus-Betreiber gegenüber der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch, die Corona-Krise habe den mangelnden Zugang zu Hilfsangeboten für Migrantinnen und Frauen der ethnischen Minderheiten weiter verschärft.
Wenn Frauen unter größeren finanziellen Druck geraten, schwinden ihre Rechte schnell. Mit der durch Corona ausgelösten Wirtschaftskrise haben Sex- und Arbeitshandel wieder zugenommen. Ein Beispiel dafür sind junge Frauen, die Schwierigkeiten haben, die Miete zu bezahlen und dann von Vermietern sexuell erpresst werden.
Und laut Schätzungen der UNESCO könnten bis zu elf Millionen Mädchen nicht zur Schule zurückkehren, wenn die Corona-Pandemie abklingt. Der Malala-Fonds schätzt die Zahl noch höher, und zwar auf 20 Millionen. Seit dem UN-Frauengipfel 1995 setzt sich die UN-Einheit für Gleichstellung und Ermächtigung der Frauen für die Ausbildung von Mädchen ein. Ihre Präsidentin, Phumzile Mlambo-Ngcuka, sagt: „Die Mehrheit der Schulkinder, die nicht zurückkehrt, sind Mädchen. Wir hatten Erfolge zu verzeichnen – die waren nicht perfekt, aber wir hatten erreicht, dass sie länger zur Schule gehen. Und jetzt ist es verheerend zu sehen, wie viele Mädchen in diesem einen Jahr abbrechen.“
Von allen Rückschlägen wird das der bedeutendste sein. Mädchen mit Schulbildung kennen ihre Rechte und wissen, was sie einfordern können. Es eröffnet ihnen die Möglichkeit, bessere Jobs zu bekommen und für ihre Familien zu sorgen. Ohne Zugang zu Bildung hingegen werden sie zu einer finanziellen Belastung für ihre Familien und häufig zur frühen Heirat genötigt.
Die Vorsitzende einer kenianischen Organisation, die sich gegen FGM [weibliche Genitalverstümmelung] einsetzt (antifgmboard.go.ke), Agnes Pareyio, berichtete: „Wegen Covid-19 wurden unsere Schulen geschlossen und unsere Mädchen zurück nach Hause geschickt. Keiner wusste, was in ihren Wohnungen vor sich ging. Wir wissen, dass Mädchen, die in die Schule gehen, weniger von FGM betroffen sind. Leider geht die Entwicklung jetzt genau in die andere Richtung.“

Protestaktion gegen Gewalt an Frauen in Rio de Janeiro:
Während der Coronakrise hat das Ausmaß der häuslichen Gewalt weltweit zugenommen ...
.... und der Verursacher Volldrosten bekommt eine Auszeichnung nach der anderen!
