ich hab heute eine Antwort von VIABIONA erhalten wg. diesen Magnesiumstearaten
Eveline, die Antwort von VIABIONA ist, sorry, einfach nur dämlich. Zumal ich seltsamerweise auf der Seite von BioProphyl® einen fast identischen Text gefunden habe. Wer schreibt da von wem ab? Vor allem - was soll ein Unternehmen denn schreiben, wenn es Mg-Stearat verwendet? Dass das Zeugs eventuell doch bedenklich sein könnte? Mit solch einer Aussage können die dann doch gleich auch einen Insolvenzantrag stellen.
Jetzt mal im Einzelnen zu deren Ausführungen:
Der Hinweis, dass Magnesiumstearat seit Langem in der Lebensmittelindustrie verwendet wird, weil es als unbedenklich gilt, sagt doch überhaupt nichts. Die Lebensmittelindustrie verkauft Cola, ist sie deswegen unbedenklich? Die Lebensmittelindustrie verpasst uns Acrylamid in Chips oder Spekulatius, ist es deswegen unbedenklich? Sie verwendet Natriumferrocyanid als Rieselhilfe im Haushaltsalz. Sie verwendet Natriumbenzoat, Cyclamat, Fipronil, Tartrazin oder auch Chinolingelb. Alles unbedenklich? Von wegen!
Nicht zuletzt hat uns Verbrauchern die Lebensmittelindustrie aber auch noch den Gammelfleisch-Skandal gebracht, Pferdefleisch in die Lasagne gepackt, Wein mit Glykol gestreckt und (in China) Melamin ins Babymilchpulver gepanscht, um einen höheren Proteingehalt vorzutäuschen. Sich nun auf die Lebensmittelindustrie zu berufen, ist schon ziemlich pervers.
Wie ich schon weiter oben angeführt hatte, wird dieses Mg-Stearat-Komplex aus rein produktionstechnischen Gründen eingesetzt. Gibt VIABIONA ja auch unumwunden zu.
Und weiter - wie ich ebenfalls schon erwähnt hatte, wird auch jetzt in der Stellungnahme wiederum von der Stearinsäure gesprochen. Diese steht hier aber überhaupt nicht zur Debatte.
Es wird dadurch der (gewollte?) Eindruck vermittelt, dass sich das Mg-Stearat im Körper einfach wieder in seine Einzelbestandteile auflöst, also in Magnesium und Stearinsäure.
Hm, ist das wirklich so? Zur Verdeutlichung mal ein Beispiel, das vielleicht passt:
Nimm einen roten und einen blauen Legostein und setze die beiden Steine zusammen. Du hast nun einen Blau-Roten-Legostein-Komplex. Mit etwas Druck kannst Du die beiden Steine nun wieder auseinandernehmen. Übrig bleiben ein roter und ein blauer Stein. Nachvollziehbar.
Und so geht´s dann ja wohl auch mit Magnesium und der Stearinsäure, oder?
Nicht so ganz!
Du setzt wiederum einen roten und einen blauen Stein zusammen, erhälst jetzt aber einen Grün-Roten-Legostein-Komplex. Der blaue Stein (die Stearinsäure) hat sich zum grünen Stein (Stearat) gewandelt. Nimmst Du diesen Komplex wieder auseinander - was erhälst Du? Einen roten und einen grünen Stein, der blaue Stein (nämlich die Stearinsäure) existiert nicht mehr. Da nutzt auch keine Erklärung, dass Stearinsäure ein natürlicher Stoff ist und in allen möglichen Lebensmitteln natürlicherseits vorkommt. Die gibt es hier ja nicht mehr. Man vergleicht also Äpfel mit Birnen.
Es wird sicherlich so sein, dass das Stearat auch irgendwie verstoffwechselt wird, was aber passiert in den Zwischenstufen?
Der Hinweis von VIABIONA, dass bis heute keine Studien als Beleg für eine negative Bewertung herangezogen werden können, ist kein Garant dafür, dass der Stoff nicht doch bedenklich ist. Zudem sollte man ja auch nicht vergessen, dass dieses Mg-Stearat mittlerweile überall eingesetzt wird. Kein Mensch weiß doch bis heute, wieviel wir von dem Zeugs so tagtäglich futtern. Und dann auch noch in NEM?
Und letztlich - VIABIONA schreibt, dass sie bei der Herstellung ihrer Produkte bei den Zusatzstoffen auf eine Notwendigkeit achten. Warum ist es denn dann anderen Firmen möglich, ohne solche Zusatzstoffe auszukommen?
Der Grund ist einfach - es ist der Preis!
Produkte ohne Mg-Stearat sind etwas aufwändiger zu produzieren und daher meist auch etwas teurer. Demgegenüber lassen sich preiswertere Produkte eben leichter verkaufen.
Daher mein Fazit: Wer kein Risiko eingehen will, sollte auf Produkte ohne Mg-Stearat zurückgreifen. Diese sind zwar, wie schon erwähnt, teurer, dafür aber auch ohne eventuell bedenkliche Inhaltsstoffe. Dies ist gerade in Zeiten, in denen wir Verbraucher sowieso schon alle möglichen Zusatzstoffe verpasst bekommen um so wichtiger.
Zudem ging es ja bei dem VIABIONA-Produkt auch nicht nur um das Stearat, sonder auch noch um andere Inhaltsstoffe.
(Unter anderem hatte ich den Hinweis zur Bedenklichkeit von Mg-Stearat vor etlicher Zeit von einer Bekannten bekommen, die ausgebildete Nährstoffapothekerin ist.)