Ja, und weiter? Es bleibt ja wohl unbestritten, dass es vor 100 Jahren 80% unserer heutigen Lebensmittel nicht gab, Punkt. Dass Menschen damals - zumindest teilweise in städtischen Regionen - Hunger litten, tut hier nichts zur Sache.
Das sensorische Marketing hatte seine ersten, zarten Anfänge in den 1920er Jahren mit der Einführung der aufgezeichneten Hintergrundmusik. Die ersten Einkaufswagen wurden 1936 eingeführt und in den 1970er Jahren konnten wir erstmals die Inszenierung der großen Schaufensters bestaunen,
Vorher gab´s lediglich Grundnahrungsmittel bei "Tante Emma" um die Ecke, es gab einen Metzger, einen Bäcker, einen Obst- und Gemüsehändler, vielleicht auch einen Kolonialwarenladen. Ein oder zweimal in der Woche ging man auf den Wochenmarkt, es gab überwiegend saisonales Obst und Gemüse. Etliches davon wurde als Wintervorrat eingemacht, es wanderte in große Einmachgläser mit roten Gummiringen und kam anschließend in den kühlen Keller. Dort stand oftmals auch die große Kartoffelkiste, wer hat heute so etwas noch?
Ich weiß nicht, in welchem Deutschland Du gelebt hast. Mein Deutschland sah ganz anders aus.
Ich bin in einer wohlhabenden Kleinstadt aufgewachsen. Da gab es 5 Fabriken, 2 davon in meiner Straße, eine direkt in der Nachbarschaft. Viele Gastarbeiter aus aller Welt. Aber gegenüber ein Bauernhof. 
Zu keiner Zeit einen mir bekannten Wochenmarkt, bei dem wir eingekauft hätten.
Meine Großeltern hatten einen Garten und einen Hühnerstall. Meine Eltern hatten keinen Garten.
Meine Oma hat manchmal etwas eingeweckt oder Marmelade gekocht. Meine Mutter sehr selten.
Es gab (schon seit 1920) Cola, jede Art von Limo, Fondor, Maggi-Würze, Brühwürfel, Fertigsuppen, Fertiggerichte wie z.B. Ravioli, Obst und Gemüse in Dosen, Mondamin, Puddingpulver, Tortenguss, diverse Kakaopulver wie Nesquik, Kaba, usw. , Zucker ohne Ende, und sicher noch einiges andere.
Meine Mutter war Hausfrau und hat Mittags fast immer aus frischen Sachen gekocht.
Fast immer, da ich auch an eine Schildkrötensuppe erinnere, die ich in den Flur befördert habe, da ich sie essen musste und sie mir gleich hochkam.
Aber ich weiß, dass ich damals vor der Schule täglich einen Berg feine Haferflocken mit mehreren Löffeln Kakaopulver und Traubenzucker zusammen mit einem 1/2 Liter Milch verdrückt habe.
Ich weiß auch, dass ich noch im Grundschulalter war, als es schon Fondor und Maggi-Würze bei uns gab. Ich habe einmal die Suppe meiner Oma mit Maggi völlig überwürzt und dann heimlich weggekippt. 
Ich weiß auch, dass wir immer viel Wurst im Haus hatten, weil mein Vater sehr großen Wert darauf gelegt hat, dass alles vom besten Metzger der Stadt ist. Dass es nur Butter gab und nie Margarine und natürlich nur das Brot, das mein Vater mochte.
Dass es bei uns als Folge des Kriegs, bei dem meine Eltern wohl oft hungern mussten, immer Essen im Überfluss bei uns gab. Das war meinen Eltern das Wichtigste.
Ich weiß gar nicht, was Du hast, Kind. Du hattest bei uns doch immer genug zu essen.
In den Jahren 75/76 vor meinem Auszug 76 habe ich mir abends, wenn ich nachhause kam, eine Tütensuppe mit verquirltem Ei gemacht, damit ich in räumlicher Distanz zu meinen Eltern in Ruhe essen konnte. Da wollte ich nur noch noch weg und habe die beiden Menschen, die meine Eltern sind, nicht mehr ertragen.
Man kann sich zu jeder Zeit gesund oder ungesund ernähren. Ganz egal wie viele Produkte neu am Markt sind.
Auch wenn es natürlich fürchterlich ist, wie sie das Essen mit Pestiziden und anderen Giften und Chemikalien vergiften.
Nur war das auch damals schon der Fall. Weniger und früher gar nicht kontrolliert.
Zu Eiern gibt es z.B. erst seit 1988 eine Höchstmengenregelung zu Dioxin und PCB:
lanuv.nrw.de/fileadmin/lanuv/verbraucher/pdf/2015_02_05_Merkblatt%20Dioxine%20und%20PCB.pdf
Erst 1980 wurde das deutsche Chemikaliengesetz mehr als Sammlung eingeführt.
Und wenn ich an die zitierten Giftwerte in Nahrung aus dem Buch von 1984 erinnere, waren viele Werte zu der Zeit und in den 70ern noch viel höher als heute.
Was denkst Du, wie hoch die Giftwerte wohl waren, als keiner darüber geschrieben hat? Sicher nicht niedriger.
Und da gab es ja schon einige sehr gefährliche seit damals verbotene Pestizide, wie E605, DDT, Atrazin und wie sie alle heißen und auch privat eingesetzt wurden und nachhaltig über Jahrzehnte wirken. welt.de/print-welt/article662696/Laengst-verbotene-Pestizide-belasten-Trinkwasser.html
Pestizide, die zwar hier verboten wurden, aber immer noch von uns produziert und in anderen Ländern weiter eingesetzt werden und damit behandelte Produkte durch Export wieder hier eingeführt werden.
: https://proxy.metager.de/www.boell.de/d…936e5ac9cebdd08
Man könnte das noch weiter zurückverfolgen. Text einer Studie:
Ab Mitte des 19. Jahrhunderts begann die Ära der metallischen Pestizide (z. B. Arsentrioxid, Kupfersulfat, Bleiarsenat). Die Synthetische Chemie lieferte schließlich seit den 1930ern zahlreiche organische Pestizide, die zuweilen bis heute…
Daher denke ich, Du machst dir die Welt ein Stück weit, wie sie dir gefällt.
Während ich denke, wir wurden schon damals über die Nahrung reichlich vergiftet und im 19. Jahrhundert könnten diesbezüglich noch etliche Schrecken auf uns warten, die in Vergessenheit geraten sind.
Nicht zu vergessen die ganzen Atomwaffentests, radioaktive Uhrzeiger, radioaktives Glas, radioaktive Schuhanprobekästen, wesentlich höhere erlaubte Strahlenbelastung bei Röntgengeräten mit Bussen in denen Massen an Kindern geröntgt wurden, usw.
Die vielen Chemieunfälle, die es sicher auch schon im 19. Jahrhundert gab. Es ist doch eh endlos. 
Ich bin mit Ende 20 zu dem Schluss gekommen, dass wir eigentlich nichts mehr essen dürften, da längst alles vergiftet ist. Eigentlich nicht nur unser Essen, sondern auch die Möbel, die Farben, usw.
Natürlich ist auch Bio vergiftet, weil es auf dieser Welt wächst. Nur halt weniger, weil es nicht direkt behandelt wird.
Man kann also nur versuchen weniger Giftbelastetes um sich zu haben und zu essen und versuchen im Wesentlichen den Ernährungsregeln von Kollath zu folgen.
Sicher hat Eugen Recht, wenn er schreibt, man sollte regelmäßig entgiften.