Günter, dass jemand 1940 geboren ist und meint, weil er zum Kriegsende 5 Jahre alt war, hätte er den 2. Weltkrieg miterlebt, habe ich ehrlich gesagt in meinem ganzen Leben noch nicht gehört. Ich halte das für eine Anmaßung.
Als ich das und deine anmaßende Bemerkung Eremitin gegenüber gelesen habe, ist mir gestern die Lust zum schreiben vergangen.
Kohl ist 1930 geboren und hat den Begriff Gnade der späten Geburt geprägt.
Alle Erwachsenen meiner Familie sind früher als Du geboren und nur der 1933 geborene Freund meines Vaters lebt noch.
Aber mein Vater und sein Freund haben das natürlich mitbekommen, denn die waren alt genug in die Hitlerjugend zu gehen. Du lange nicht.
Mein Vater hat mit 14 Jahren 60 Stunden die Woche gearbeitet. So ist das auch geblieben. Er ist mit 71 gestorben.
Sein Freund war von der gemütlichen Sorte, hat im Büro gearbeitet, sich früh verrenten lassen und lebt für sich im Grünen. Wie Eremitin lebt er außerhalb einer Ortschaft in einem kleinen Haus mit eigenem Grundstück ganz für sich.
Früher hat er Mal gedacht, bis 60 reicht. Länger muss man nicht leben. Aber dann ging es ihm noch gut und so hat er immer weiter gelebt und wurde letztes Jahr 90. 
Meine Schwiegermutter ist 1921 geboren. Sie hat durch ihre 2. Heirat in einem wunderschönen Haus gelebt, ist jedes Jahr mehrfach gereist, hatte alles, was man sich wünschen kann. Mit 86, als sie auf beiden Augen so gut wie blind war, nichts mehr machen konnte, mehrfach wegen Wasser im Bauch im Krankenhaus war, hat sie gesagt es reicht und von der Familie assistierten Suizid begangen.
Keiner weiß, wann er stirbt. Obwohl man sagen kann, angeblich fühlen die Menschen das. Wer lange krank ist, lebt auch lange. 
Du hast geschrieben:
Zitat
In Japan ist das ganz anders. Weit über 80 jährige sind noch immer tätig und versuchen eine Aufgabe zu erfüllen. Ob Platzanweiser am Parkplatz, ob Kinderbeaufsichtigung im Park, es gibt unzählige Möglichkeiten der Gesellshaft hilfreich zu sein und damit sich selbst bestätigen. Diese Menschen gehen mit einem Lächeln zufrieden am Abend schlafen und sind mit sich und der WElt zufrieden. Bei uns werden ältere Menschen aus der Gesellschaft ausgegrenzt und abgeschoben. Entsprechend ist ihr Lebenswille gebrochen.
Japan hat seit Jahren die höchste Suizidrate unter jungen Menschen. Nicht erst seit Corona. Und in der Zeit sind besonders viele Menschen aus dem Fenster gesprungen, wie in Japan berichtet und in Videos gezeigt wurde.
Die alten Menschen, die Bock haben die völlig verzogenen Plagen anderer Menschen zu betreuen, dürften bei uns sehr rar gesät sein. 
Japaner haben zudem eine völlig andere Haltung zum Leben als wir.
Da wurde jeder öffentlich gedisst, der sagte, dass er durch Fukushima Krebs bekommen hat.
Es gibt in Japan auch schon länger Programme, um die sozialen Aktivitäten im Alter zu fördern, die hier in einem Artikel von 2016 beschrieben sind:
Soziale Aktivitäten älterer Menschen | Gesundes Langlebigkeitsnetz (tyojyu.or.jp)ˍ
Und längst haben sie gesellschaftliche Änderungen vollzogen. Die Gründe sind einfach.
Erwerbsbeteiligung älterer Menschen gefordert
In Japan schrumpft die Bevölkerung, die Geburtenrate sinkt und die Bevölkerung altert, und die Reaktion auf den Rückgang der Erwerbsbevölkerung ist zu einem wichtigen Problem geworden. Im Jahr 1950 gab es 12,1 Personen der arbeitenden Generation (15 ~ 64 Jahre alt) für jeden älteren Menschen (65 Jahre oder älter), aber im Jahr 2015 wird erwartet, dass das Verhältnis von 2,3 Personen der arbeitenden Generation zu 1 älteren Person steigen wird, und bis 2065 wird erwartet, dass das Verhältnis von 1,3 Menschen der arbeitenden Generation zu 1 älteren Person zunehmen wird. In Zukunft wird es immer wichtiger, alle Arten von Humanressourcen zu nutzen, auch Senioren.
Am 4. Februar 2020 verabschiedete die japanische Regierung einen Kabinettsvorschlag zur Änderung des Gesetzes zur Stabilisierung der Beschäftigung älterer Menschen.
Das Gesetz zielt darauf ab, die Sicherheit eines stabilen Arbeitsplatzes für ältere Menschen zu fördern.
Bisher war es Pflicht, bis zum Alter von 65 Jahren eine Beschäftigung zu finden, aber das Alter wird auf 70 Jahre angehoben.
Darüber hinaus waren die Maßnahmen, zu denen die Unternehmen verpflichtet sind, entweder "Abschaffung des Rentenalters", "Verlängerung des Rentenalters" oder "Einführung eines Wiederbeschäftigungssystems", aber mit der Hinzufügung von "Mitteln für freiberufliche Verträge" und "Unterstützung des Unternehmertums" werden die Unternehmen in der Lage sein, flexibler zu reagieren.
Es gibt verschiedene Gründe wie "wirtschaftliche Gründe", "um die Gesundheit zu erhalten", "um sich mit der Gesellschaft und den Menschen zu verbinden", aber viele ältere Menschen sind motiviert zu arbeiten, und es ist wünschenswert, ein Umfeld zu schaffen, in dem eine stabile Beschäftigung erreicht werden kann.
Laut der "26 Umfrage über die Einstellungen älterer Menschen in ihrem täglichen Leben" des Kabinettsbüros antworteten 28,9 % aller Männer und Frauen ab 60 Jahren und 42,0 % der Männer und Frauen ab 60 Jahren, die derzeit erwerbstätig sind, dass sie gerne "für immer arbeiten würden, solange sie können".
Auf dem Weg zu einer Gesellschaft, in der ältere Menschen eine aktive Rolle spielen können|NIRA Naviˍ
Sklave der Unternehmen bis zum Schluss. Geil. Das ist genau das, was der Deutsche sich wünscht.
Dann können die Handwerker/Arbeiter gleich von der Arbeit aus in die Grube springen.
Und das spart gehörig Rente rein.
Wie das Bundesinnenministerium auf eine Anfrage der Linken im Bundestag mitgeteilt habe, seien 14,4 Prozent aller 2019 Verstorbenen unter 65 gewesen. Bei Erhöhung des Rentenalters sind es halt mehr, die die Rente nicht erleben werden.
Es ist aber nicht so, dass bei uns jeder im Rentenalter nichts mehr tut, als seine Krankheit zu pflegen.
Viele Selbständige und Arbeitnehmer arbeiten weit über das Renteneintrittsalter hinaus. Dass sich Seniorchefs nahezu krankhaft in das an den Sohn übergebene Unternehmen einmischen, habe ich schon selbst erlebt, und viele haben ein Ehrenamt übernommen, sind in Vereinen oder pflegen andere.
Ich kenne auch etliche, die eine gute Rente haben, sich ein schönes Leben machen und ständig unterwegs sind.
Gerade die agilen Rentner haben sich ja ohne eigentliche Not für Kaffee, Kuchen und Reisen impfen lassen, damit sie nicht in ihren Aktivitäten eingeschränkt werden.
Es ist jedenfalls keinesfalls so, dass die alten Menschen bei uns alle nichts tun würden oder krank wären.
Im Alter arbeiten, außer im eigenen Garten, ist eigentlich nicht das, wovon die Mehrheit der Deutschen träumt.
Aber einen Grund auf diesem Planeten 110 Jahre alt werden zu wollen, sehe ich ehrlich gesagt bei besten Willen nicht.