Da hast du sicherlich recht.
Da ich Mädchen schon im Kindergarten doof fand und wenn sie zu doof waren auch verprügelt habe, saß ich in der Schule neben einem Jungen. Freundschaft mit Mädchen, nein. Habe natürlich auch nur mit Jungs oder alleine gespielt. War selbst lange in einer reinen Jungenclique.
Dabei erinnere ich mich spontan daran, dass in der 2.? Klasse aus mir unerfindlichen Gründen bis auf einen Jungen (der saß neben mir an einem Zweiertisch) die ganzen Jungs meiner Klasse nach Schulende mit der Androhung mich zu verprügeln hinter mir hergerannt sind. Sie haben mich nie verprügelt, sondern mich nur gejagt. Das ging über Wochen. Entweder ich bin erstmal zu meiner Oma oder habe riesige Umwege gemacht, um nach Hause zu kommen.
Mein Vater hat mich dann dazu verdonnert 200 x in Schönschrift zu schreiben Ich muss nach der Schule direkt nach Hause kommen
und hat mich den ganzen Sonntag beschäftigt.
Dann habe ich es meiner Oma erzählt. Die hat gesagt, Kind, Du musst dich wehren. Dann ist das ganz schnell vorbei. So war es dann auch.
Ich habe das mit meinem Tischnachbarn besprochen. Wir sind dann ganz schnell nach Schulende raus aus der Schule, haben unsere Ranzen an der Ecke in einen Hauseingang gestellt und uns bereit gemacht.
Doch tatsächlich ist nichts passiert. Waren alle ganz feige. Und damit war es dann tatsächlich ein für allemal vorbei.
Frage mich gerade, ob mich das nicht sehr geprägt hat. Habe da noch nie drüber nachgedacht.
Muss da nur an 2 weitere Vorfälle denken.
Als ich als Teenie bei meiner Tante in Urlaub war, hat mich eine Gruppe Jungs aus dem Ort abgeholt. Die kamen da am Haus vorbei und haben mich gefragt, ob ich Lust habe was zu unternehmen. Kannte die nicht einmal, aber waren ja auch aus Ort und meine Tante kannte sie. Einer war Sohn des Metzgers.
Dann sind sie mit mir in den Wald gefahren und wollten, dass ich mich ausziehe.
Ich fand das eher lustig und hab die nur anschaut und gemeint, ihr macht ja wohl Witze. Ich hab die dann gefragt, ob es denn Mädchen gibt, die das tun und dann haben sie mir doch tatsächlich erzählt wie sich die anderen Mädchen verhalten. Wie sie anfangen zu weinen und sich auszuziehen. Mir ist nichts passiert.
Und wäre ich mit Anfang 20 dem Typ gegenüber an der Eschersheimer Anlage so cool gewesen, der mich unter Waffengewalt dazu zwingen wollte mit ihm zu gehen, wenn ich die Erfahrung mit meinen Klassenkameraden nicht gemacht hätte.
Hätte ich ihm dann auch einfach gesagt, dass er wohl selbst nicht glaubt dafür bereit zu sein für den Mord an einer wildfremden Frau lebenslang ins Gefängnis gehen und wäre einfach gegangen.
Vielleicht hat meine Oma, die ich über alles geliebt habe, viel mehr damit zu tun als ich bis heute dachte, dass ich immer mein Ding genau so gemacht habe wie ich das wollte und ziemlich eigensinnig bin. Sie hat mir gezeigt, dass man sich wehren muss und ich habe dadurch gelernt, wie erfolgreich das ist.
Danke für diese Erinnerungen an eine andere Zeit.![]()
Mein Mann war auch in einer Bande und hatte so seine Fights mit einer anderen Jungenbande. Er war ja eins der Kinder aus der DDR und damit eins der vielen Flüchtlingskinder und musste deshalb wie alle Flüchtlinge als Kind viele Herabsetzung und Beschimpfungen anderer Kinder ertragen. Da gab es übrigens auch nie Prügeleien.