Ich meinte nicht einen unkoordinierten Aktionismus, sondern ein kollektives Nicht-mehr-mitmachen. Wenn wir als Gesellschaft gemeinsam diesen Schwachsinn beenden, ist er vorbei.
Ok. Als Gedankenkonstrukt ist das natürlich gut. Nur wie schaut es in der Praxis aus?
mE nach gibt es nicht "die Gesellschaft", sondern Interessengruppen.
Mir fällt z.B. auf, dass eine Gruppe wirklich Angst hat und froh ist über diverse "Schutzmaßnahmen" und eine zweite Gruppe andere schützen möchte, daher ebenfalls konform geht mit diversen "Schutzmaßnahmen".
An dem werden Demos (mE) wenig ändern. Grad die "Angstgruppe" empfindet "das" als höchst bedrohlich. Kids die Party feiern? Einfach unverantwortlich usw...
Aber natürlich ist es gut "Gesicht zu zeigen", einfach damit Gruppe 3, die im stillen Kämmerchen hockt und fassungslos ist über das was passiert, sieht, dass sie nicht alleine sind. (und selbstverständlich gibt es mehr als die 3 Grüppchen..)
Gut sind Gemeinsamkeiten die wir haben. Auf die kann man aufbauen (und nicht auf dem was uns trennt).
Für wenig zielführend punkto der Suche nach dem "kleinsten gemeinsamen Nenner", halte ich "Überzeugungsarbeit" bei der Begriffe wie "Schlafschaf" verwendet werden bzw. jemanden aggressiv niederzubügeln/lautstark "Nichtentscheidungsträger" anzupflaumen (z.B. Verkäuferin wegen Maskenpflicht - die kann ja eh nix tun).
Sie zu fragen wie es ihr damit geht und ihr den Rücken stärken, wenn sie jammert - ja klar. Das tut gut und verbindet.
Aber nicht angreifen. Das schafft nur negative Energie und bringt nix. (und ja, mir fällt es auch schwer immer freundlich zu bleiben - siehe Erlebnis am Erdbeerfeld).
Ich hab ein wenig rumprobiert, und folgende "Strategie" als (für mich) aktuell erfolgreichste (mit dem größten Konsens verbundene) rausgefiltert:
alle die Ängste haben bzw. in der gefährdeten Gruppe sind, sollten die Möglichkeit bekommen sich effektiv zu schützen.
Statt sinnloser "Fetzenmasken" (mangelnde Hygiene, tlw. Gastroschilder die "String-Bikini-Format" haben usw..) sollten jene, die das Bedürfnis nach Masken haben, hochwertige ffp3 Masken (kostenfrei) zur Verfügung gestellt bekommen (in Ö z.B. von den Krankenkassen).
Damit win-win? - Alle die wollen, können sich "schützen". Alle anderen leben ihr Leben weiter.
(und nur wer krank ist, nimmt die "Fetzenmaske" - oder bleibt daheim).
"Praktisch" habe ich die Idee an mehreren Stellen gestreut. z.B. in einem meiner "Stammsupermärkte" in der Stadt. Dort hat es sich so entwickelt, dass sich fast die gesamte Belegschaft nun eine Maskenbefreiung organisiert hat und eine Mitarbeiterin, die sich durch die "Maskenlosigkeit während der Maskenpflicht" bedroht fühlt aus einem Sammeltopf eine ffp3 Maske bekommen hat.
Damit haben sie es intern gut aufgelöst (und haben auch "nach oben" einen Persilschein). Allerdings ist damit - während der zurückgekehrten Maskenpflicht - noch die Sicherheit verängstigter KundInnen nicht befriedigt.
Und da erweisen sich die Mitarbeiter als super Multiplikatoren, indem sie auf ffp3 Masken hinweisen.
Bislang hab ich auch noch aus keiner Gruppe ein "ja, aber" gehört - sondern überraschender Weise sehr schnelle Zustimmung zu diesem Zugang bekommen (also egal ob jemand mit Ängsten kämpft, oder seine Maske aus Solidarität trägt...)
Einzige jene, die selbst keine Masken tragen können/wollen, aber sich durch die anderen die Masken tragen geschützt fühlen, wären vermutlich nicht mit der Lösung zufrieden. Aus der Kategorie kenne ich aber niemanden.
(die Maskenbefreiungen sind bei uns- noch - nicht sehr üblich).
Meiner Beobachtung nach sind nur sehr wenige, die das mit der ffp3 einfordern würden. Damit wäre das Bild ein ganz anderes - vereinzelte Masken und weitgehend normales Leben für alle.
Oberstes politische Ziel: Schutz der Risikogruppen wäre erfüllt (es geht mir jetzt nicht um die "wirklichen Ziele" sondern um jene mit denen Stimmung gemacht wird.
Solidarität ist auch gegeben - wir alle zahlen die ffp3 Masken über unsere Steuergelder oder KK Beiträge usw.
(punkto Impfungen - auch wenn das hier ein wenig OT ist - hab ich auch viel rumprobiert. Da "zieht" aktuell am Besten der Vergleich mit GMO. Ergo: wir achten darauf keine genmanipulierten Nahrungsmittel zu kaufen/zu essen. Warum fiebern wir dann Impfungen entgegen, die genau das in unserem Körper anstellen? Also unsere Gene manipulieren?
Das führt zwar zu keiner spontanen Zustimmung von jenen, die auf die Impfungen warten. Aber es scheint ein in sich gehen und Nachdenken zu triggern. Also mal ein erster Schritt...)
Und ich schieb nicht weitere Themen nach, sondern bleibe bei der Argumentationslinie und verstärke sie. (ich halte mich da an die Grundsätze der Pädagogik und Didaktik und et voilá - es funktioniert! )
lg togi