Noch ein Buch, dass mir aus unserem Fundus heute ins Auge gefallen ist.
Es heißt Chemie in Lebensmitteln. Es ist die 36. Auflage von 1986. Denn damals haben wir uns als frische Eltern mit zahlreichen Büchern zu Giften in unser Umwelt eingedeckt.
Und das ist wirklich etwas erschütternd. Hätte ich vielleicht lesen sollen, bevor ich mich für Kinder entschieden habe. ![]()
Wachstumsförderer, Hormone, Psychopharmaka, Antibiotika, Schwermetalle wie Cadmium, Blei und Arsen in Massen im Fleisch.
Im Ernährungsbericht 1976 der deutschen Gesellschaft für Ernährung wird die Schwermetallzufuhr über alle Lebensmittel in Mikrogramm/Kopf und Woche für Blei mit 3.860 Mikrogramm angegeben.
Wesentlich mehr als die WHO empfohlen hat.
Grenzwert WHO bei 60kg Mensch/Woche: Blei 3.000 Mikrogramm, Cadmium 420 Mikrogramm,
Methylquecksilber 200 Mikrogramm, Gesamtquecksilber 300 Mikrogramm
Nach älteren Untersuchungen in den 60er und 70er Jahren waren die Werte für Blei bei unzubereiteten Speisen sogar 7 bis 500 Mal so hoch.
In 1986 betrug die Menge Blei laut Messungen des Bundesgesundheitsamts noch 1.532 Mikrogramm/Person/Woche.
Besonders stark belastet ist 1986 Eiweißfuttermittel mit 5.120 mg/kg.
Innereien können bis 1.900 Mikrogramm Blei/kg enthalten.
In den Nieren älterer Rinder wurden bis 40.000 Mikrogramm Cadmium/kg gefunden.
Ab 1986 ist der Richtwert bei Cadmium für Nieren von Nutztieren bei 500 Mikrogramm/kg. Die Höchstmenge hätte eigentlich 25 Mikrogramm/kg betragen müssen. Damit wären aber mehr als 50% der angebotenen Schweinelebern nicht mehr verkaufsfähig gewesen. Also hat man den Grenzwert um das 20-fache erhöht.
Messungen im Muskelfleisch und der Leber von Hasen ergaben die 8-18-fache des Quecksilbergehaltes, der als Richtwert für Rind- und Kalbfleisch galt.
Das tierische Fett ist voller chlororganischer Verbindungen.
Der Benzopyrengehalt bei geräucherten Lebensmitteln wurde 1980 bei den diversen Untersuchungen von Fleischwaren bei zwischen 8,9% -Brühwurst bis zu 45,1% -Kochschinken dunkelgeräuchert überschritten.
Fisch:
Bei Anglern, die regelmäßig Elbaale verzehrt haben, betrug die Quecksilberbelastung 4,9 mg/kg.
Die ganze Quecksilberbelastung der Flüsse und Meere ist Folge der Industrie. Bei den Aalen aus der Elbe wurden die Quecksilbergrenzwerte um ein Vielfaches überschritten.
Fische sind generell belastet mit Blei, Cadmium, Arsen, chlororganischen Verbindungen und Pestiziden.
Grenzwerte Höchstmengenverordnung: DDT 3,5 mg/kg in Lachs, Aal und Stör, 2mg/kg übrige Fische und 5 mg/kg Fischleber, Lindan 0,5 mg/kg
DDT-Belastung bis zum Verbot 1971 bis 10 ppm
BCP-Gehalt Fische Hochrhein im Fett 1979- 1.835 mg/kg (ppm), 1981- 736,10 mg/kg (ppm)
Brot:
Die Höchstmenge von 100 Mikrogramm Lindan/kg wurden seit 1975 im einheimischen Weizen und Roggen nicht mehr überschritten.
Einige Stoffe wie Ethylenoxid wurden 1985 endlich verboten.
1983 sind 52 Herbizidwirkstoffe zugelassen. Atrazin 0,2 mg/kg Mais.
Wachstumsregler, Fungizide und natürlich wieder Blei und Schwermetalle.
Richtwerte FAO/WHO 1979
Getreide:
Blei- 0,5 mg/kg
Cadmium- 0,1 mg/kg
Quecksilber -0,03 mg/kg
Tolerierbare wöchentliche Aufnahme: 3 mg Blei/kg, 0,5 mg Cadmium/kg und 0,3 mg Quecksilber/kg
In oberirdischen Getreide-Pflanzenteilen wurden bis 100 mg/Blei/kg gefunden.
Im Prinzip enthält alles zahleiche Giftstoffe und zusätzlich noch diverse Zusatzstoffe.
Grenzwert Nitrat Trinkwasser bis 1985 -90mg/l, ab 1985 -50mg/l
Ca. 320 verschiedene Wirkstoffe in etwa 1.700 Präparaten sind derzeit (1986) als Pflanzenschutzmittel zugelassen.
Totalanwendungsverbote bestehen in der BRD für arsen-, blei- und cadmiumhaltige Pflanzenschutzmittel und für einige Chlorkohlenwasserstoffe wie DDT samt Abbauprodukten. Für Aldrin, Endrin und Lindan bestehen Anwendungsbeschränkungen. Trotzdem kommen all diese Stoffe noch regelmäßig in unseren Lebensmitteln vor. Entweder weil sie in anderen Ländern noch voll eingesetzt werden oder weil unsere Böden noch durch den früheren Einsatz damit belastet sind.
Überall Schwermetall. Immer noch nimmt man Cadmium und Blei hauptsächlich durch pflanzliche Lebensmittel auf. Besonders hoch belastet ist Gemüse an stark befahrenen Straßen. Unerklärlich hoch ist der Arsengehalt von Kohlrabi.
Verringerung des Bleigehalts von Salat durch Waschen. Feldsalat stark belastet 49 mg/kg nach einmaligen waschen 4,7 mg(kg.