Das Problem mit dem zunehmenden Gewicht der Bevölkerung verfolge ich auch mit Interesse. Ich glaube, das ist wirklich vielschichtig und es ist schwer Einzelpersonen selbst dafür verantwortlich zu machen, wenn sie sehr viel wiegen. In der Regel spielen da zahlreiche Faktoren ungünstig zusammen.
Ich habe kürzlich mit Bekannten über eine Jugendliche mit Adipositas diskutiert und ob und wie man ihr helfen kann. Für mich war eine wahnsinnig interessante Erkenntnis, wie gestresst viele Eltern sind und wie wenig viele Kinder überhaupt zuhause essen. Das fängt teilweise schon bei den ganz kleinen an, dass die vom Frühstück bis zum Nachmittagssnack das bekommen, was es halt in der Kita gibt. Und bei den größeren Kindern geht es so weiter. Irgendwann bekommen sie Geld in die Hand gedrückt, um sich selbst mittags schnell was kaufen zu können. Und das ist dann oft einfach ungesundes Fastfood.
Ich will jetzt nicht sagen, dass früher alles besser war. Aber während meiner Kindheit gab es ein Pausenbrot mit in die Schule und Mittags haben die Eltern oder Großeltern frisch gekocht. Und doch, ich glaube schon, dass es nicht nur darauf ankommt wieviel man isst, sondern auch was man angeboten bekommt.
Wenn man meinem eineinhalbjährigen jetzt eine Paprika und einen Donut zum Frühstück vorsetzt, würde er sich in 9 von 10 Fällen noch für die Paprika entscheiden. Auch anderes Gemüse und Obst steht hoch im Kurs. Aber ich glaube, dieses Bauchgefühl, was man braucht, wird einem durch unseren Lifestyle halt oft leider auch schnell ab-erzogen.