Dankbarkeit ist heilend. Dankbarkeit ist wie ein leiser innerer Kompass: Sie erinnert mich daran, das Leben wertzuschätzen und zu zelebrieren, unabhängig von dem Urteil meines Verstandes, selbst dann, wenn der Tag von dem Verstand als schwer gesehen wird. Sie hilft mir, die kleinen und großen Wunder um mich herum wahrzunehmen – und vor allem mich selbst liebevoller zu sehen.
Ein wunderbarer Anfang ist, mir selbst eine Umarmung zu schenken. Ich lege meine Arme um meinen Oberkörper, atme tief ein und aus und spüre bewusst, wie viel mein Körper jeden Tag für mich leistet. Vielleicht mag ich dabei leise sagen: „Danke, dass du mich trägst, dass du atmest, dass du jeden Tag für mich da bist. Dieser Moment ist ganz nur für dich …“
Ich kann Dankbarkeit auch sichtbar machen. Zum Beispiel mit einem „Notizbuch der Dankbarkeit“. Am Abend schreibe ich eine kleine Notiz: eine schöne Begegnung, eine herzliche Nachricht, ein Lächeln, eine warme Tasse Tee … Nach einigen Wochen habe ich ein Buch voller Erinnerungen, das mich daran erinnert, wie viel Schönes in meinem Leben ist, auch wenn es sich für den leistungsorientierten und auf Probleme und Mangel fixierten Verstand mal nicht so anfühlt.
Besonders kraftvoll ist es, Dankbarkeit mit anderen zu teilen. Ich schreibe einem geliebten Menschen einen Brief oder eine Nachricht und erzähle, was er oder sie mir bedeutet.
Ich sage im Alltag bewusst „Danke“ – den Menschen an der Kasse, meinem Freund, meinem Lehrer, meinem Kollegen … Solche kleinen Gesten wärmen nicht nur anderen das Herz, sondern auch mein eigenes.
Auch bei Essen kann ich Dankbarkeit erleben. Wenn ich esse, schaue ich mein Essen wirklich an: die Farben, den Duft, die Textur. Denke an die Erde, das Wasser, die Sonne, die Pflanzen, die Tiere, die Menschen, die dazu beigetragen haben, dass es jetzt vor mir auf dem Teller liegt, und schicke ihnen gedanklich ein „Danke“ und meine Liebe. Draußen kann ich einen ähnlichen Moment erleben, wenn ich den Himmel betrachte, einen Baum berühre oder kurz stehen bleibe, um eine Blume zu betrachten.
Am Ende des Tages hilft ein kurzer Rückblick: Für was war ich mir selbst heute dankbar? Für einen Spaziergang in der Natur, für die Gymnastikübungen, für das Einkaufen, für den geputzten Boden, für das schöne gesunde Essen, das ich liebevoll zubereitet habe, für das offene Ohr für einen anderen Menschen … Ich erlaube mir, anzuerkennen, was ich alles (er)schaffe.
Ich kann an kommende schöne Momente denken – ein Treffen mit Freunden, eine Yogastunde, ein Miteinander mit meinem Partner – und mich innerlich schon jetzt dafür bedanken.
Ich kann einen handlichen Gegenstand (z. B. ein Schmuckstück) als meinen „Dankbarkeits-Anker“ wählen. Jedes Mal, wenn ich es berühre, halte ich kurz inne und finde einen Aspekt, dankbar zu sein. Und ich mache mir den wichtigsten Menschen in meinem Leben bewusst: mich selbst. Ich bin einzigartig, ich entwickle mich, ich gehe den Weg der Liebe, Annahme und Dankbarkeit.