Gallenblasenkrebs: Ursachen, Symptome und Therapie

Zu den eher seltenen Erkrankungen der Gallenblase zählt das Gallenblasenkarzinom. Es handelt sich um einen malignen (bösartig) Tumor mit schlechter Prognose, der in der dreischichtigen Gallenblasenwand im Bereich der Mucosa (Schleimhaut) entsteht.

Der Gallenblasenkrebs weist eine hohe Metastasierung auf und findet sich vielfach auch im Bereich der Gallengänge. Mit unter einem Prozent ist das Gallenblasenkarzinom einer der seltensten Tumoren des gesamten Organismus, führt jedoch durch sein aggressives Wachstum zu weitreichenden Zerstörungen von Nachbarorganen (unter anderem Bauchspeicheldrüse, Zwölffingerdarm, Leber).

Über das Lymphsystem und den Blutweg erfolgt die Streuung auch in weiter entfernte Regionen (z.B. Lunge, Eierstöcke).

Ursache

Gallenblasenkrebs kann sich aus vielen Störungen der Gallenblase entwickeln. Begünstigende Faktoren sind unter anderem die Porzellangallenblase (verhärtete Gallenblase durch Kalzifizierung), das Caroli-Syndrom (Erweiterung der intrahepatischen Gallengänge), GallenblasensteinePolypen der Gallenblase oder auch Adenome (gutartige Wucherungen). In über 75 Prozent der Entartungen liegt gleichzeitig ein Steinleiden vor, in gut 20 Prozent ist die Gallenblase verhärtet. Daneben können auch die Colitis ulcerosa (chronisch-entzündliche Darmerkrankung), ein Befall mit Parasiten oder die Salmonellen-Vergiftung die Entartung fördern.

Menschen, die auf den Genuss von Nikotin nicht verzichten können, weisen ebenfalls eine erhöhte Entartungsrate auf. Hier wird der Wirkstoff Dimethylnitrosamin als Auslöser diskutiert. Die jährliche Inzidenz (Neuerkrankungen) in Deutschland liegt bei sechs Fällen pro 100.000 Einwohner, wobei Frauen ca. doppelt so oft erkranken wie Männer. Der Tumor entwickelt sich vornehmlich in späteren Lebensabschnitten und weist einen Erkrankungsgipfel zwischen dem 60. und dem 70. Lebensjahr auf.

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Symptome

Gallenblasenkrebs bleibt, wie die meisten Tumoren, in der Frühphase häufig unbemerkt, da er keine Beschwerden verursacht. Erst mit dem weiteren Verlauf kommt es zu allgemeinen Beschwerden wie Völlegefühl, Übelkeit, Brechreiz, Schmerzen im rechten Oberbauch und anhaltende Blähungen.

Kommt es zu einem Stau der Gallenflüssigkeit (z.B. durch Befall der ableitenden Wege), färben sich Haut und Skleren (Augenweiß) allmählich gelb (= Ikterus). Die Haut weist einen quälenden Juckreiz auf, der Stuhl entfärbt sich, der Urin ist dunkelgelb bis braun. Durch die Volumenzunahme der Gallenblase wird diese unter dem rechten Rippenbogen tastbar (= Courvoirsier-Zeichen).

Das Spätstadium ist gekennzeichnet durch permanente Schmerzen und einen langsamen körperlichen Verfall (Gewichtsverlust, Kraftabbau).

Diagnose

Bei der ausgedehnten Diagnostik führt die körperliche Untersuchung häufig zu einem ersten Verdacht. Vor allem die gut tastbare Gallenblase lässt die Vermutung einer Entartung zu.

Das Labor weist erhöhte Cholesterinwerte, einen Anstieg von Gamma-GT sowie der alkalischen Phosphatase auf, die Sonographie stellt das vergrößerte Organ dar. Mithilfe einer CT oder einer MRT können die genaue Ausdehnung und mögliche Infiltrationen bzw. Metastasen ermittelt werden.

Eine Biopsie ist möglich, wird aber eher selten durchgeführt, eine differenzierte Diagnostik erfolgt meist im Rahmen der operativen Entfernung des Organs.

Therapie und Behandlung

Die anschließende Behandlung ist abhängig vom Befund. Da der Tumor sich meist erst spät bemerkbar macht, sind vielfach auch Nachbarstrukturen in Mitleidenschaft gezogen. Primär entfernt der Operateur die Gallenblase (minimalinvasiv oder konventionell).

Zum Teil müssen auch Leberanteile oder Gallenwege exzidiert werden, zum Teil weist der Tumor eine so hohe Streuung auf, dass die Behandlung nicht mehr kurativ (heilend) sondern nur noch palliativ (das Leiden mildernd) gestaltet werden kann.

Hier ist ein Wiederherstellen des Gallenabflusses (z.B. durch Stent-Einlage) besonders wichtig, um die durch den Stau verursachten Beschwerden minimieren zu können. Daneben werden Chemotherapie oder Bestrahlung eingesetzt, um das entartete Gewebe zu reduzieren, die Gallenblase wird hierbei nicht entfernt.

Die Prognose richtet sich nach dem Stadium bzw. der Ausbreitung des Tumors und ist mit abhängig vom Alter des Betroffenen. Je weiter der Krebs vorangeschritten ist und je älter die betreffende Person ist, desto schlechter gestaltet sich die Behandlung. Nur gut 20 Prozent aller Tumoren sind kurativ resektabel, die Fünf-Jahres-Überlebensrate liegt (abhängig von vielen Faktoren) zwischen 30 und 60 Prozent.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 12.06.2012 aktualisiert.

Gallenblasenpolypen: Ursachen, Symptome und Therapie

Die an der Unterseite der Leber gelegene Gallenblase (Vesica biliaris) dient als Reservoir für die in der Leber gebildete Gallenflüssigkeit. Hier wird diese angedickt und bei (fettreicher) Nahrungsaufnahme ausgeschüttet, um die Fettverdauung zu unterstützen.

Der Mensch ist in der Lage, ohne Gallenblase ein relativ normales Leben zu führen. Daher kann das Organ bei Erkrankung oder Entartung meist ohne zu erwartende Komplikationen entfernt werden.

Neben der häufigsten Störung, der Bildung von Gallensteinen (Cholezystolithiasis), gibt es verschiedene Erkrankungen, die sich in vielen Fällen durch ähnliche Symptome bemerkbar machen und entweder Schmerzen und Koliken verursachen oder aber symptomlos bleiben.

Gallenblasenpolypen sind, wie auch Adenome, gutartige (benigne) Wucherungen. Sie betreffen die aus drei Schichten (von innen nach außen: Schleimhaut, glatte Muskulatur, gefäß- und nevenreiche Serosa) aufgebaute Gallenblasenwand.

Die Prävalenz von Gallenblasenpolypen liegt bei ca. fünf Prozent. Männer erkranken häufiger als Frauen. Polypen und Adenome gelten als Präkanzerosen (Vorstufen von Krebs), das Entartungsrisiko ist jedoch gering.

Gallenblasenpolypen sind meist sehr klein (unter 10 mm) und setzen sich aus hypertrophiertem Schleimhautepithel sowie Cholesterineinlagerungen zusammen, weshalb sie in ihrer Struktur Gallensteinen ähneln.

Ursachen

Ursachen für die Entstehung sind vor allem die Ablagerungen von Cholesterin (Cholesteatosen), Zystadenome (gutartige Geschwülste, die von Drüsengewebe ausgehen) sowie Adenome (gutartige Geschwülste auf Basis von Schleimhaut oder Drüsengewebe).

Als Besonderheit gilt die Tatsache, dass Menschen, die unter Gallensteinen leiden, in den meisten Fällen keine Polypen entwickeln und Menschen mit Gallenblasenpolypen umgekehrt keine Gallensteine aufweisen.

Die Klinik ist abhängig von der Größe der Polypen und dem Entwicklungsstadium. Isolierte Wucherungen bleiben vielfach symptomlos, wohingegen Polypen, die im Rahmen anderer Erkrankungen entstehen, auch zu klassischen Beschwerden wie Übelkeit, Völlegefühl, Brechreiz, rechtsseitigen Oberbauchschmerzen (die durch die nervale Versorgung bis in den Schultergürtel ausstrahlen können), Koliken und Flatulenzen (Blähungen) führen können.

Vor allem durch Herauslösen aus der Wand können diese Beschwerden entstehen. Ausgedehnte Polypenbildungen in Zusammenhang mit anderen Störungen der Gallenblasenfunktion ziehen zudem zum Teil auch die Gefäßversorgung oder die Gallenwege in Mitleidenschaft.

Ein Verschluss führt zu einem Stau der Gallenflüssigkeit, der dann auch die Leber betrifft, es drohen der Ikterus (Gelbsucht) sowie die Anreicherung des Organismus mit verschiedenen Substanzen und Stoffwechselabbauprodukten (Vergiftungsgefahr).

Diagnose und Behandlung

Das Entartungsrisiko ist zwar gering, jedoch mit abhängig von der Größe der Polypen. So ist eine gesteigerte Tumorentwicklung mit zunehmender Polypengröße zu beobachten.

Bei einer Größe oberhalb von 1,5 Zentimetern kommt es in über 75 Prozent aller Fälle zur Mutation (meist in der Sequenz Polyp – Adenom – Karzinom), wobei häufig auch die Leber angegriffen wird. Der Befund ist meist eher zufällig, bedingt durch die Symptomlosigkeit, und erfolgt z.B. im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen. Neben den verschiedenen Laborparametern (unter anderem eine Erhöhung der alkalischen Phosphatase und Gamma-GT) lassen sich Wucherungen oder Entartungen sonographisch darstellen.

Gallenblasenpolypen zeigen keinen Schallschatten. Nicht immer müssen Gallenblasenpolypen behandelt werden. Sehr kleine Polypen werden, sofern sie keine Beschwerden verursachen, in regelmäßigen Abständen beobachtet (mittels Sonographie) und ausgewertet. Bei Größen oberhalb von einem Zentimeter wird zur vollständigen Entfernung des Organs (Cholezystektomie) geraten, um Entartungen vorzubeugen.

Hier bieten sich die minimalinvasive Entfernung durch eine Laparoskopie oder aber die konventionelle Laparotomie an. Liegt bereits eine Entartung vor oder ist auch die Leber angegriffen, sind weitreichendere chirurgische Maßnahmen erforderlich, z.B. die Leberteilresektion oder auch die Transplantation einer Leber.

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Gallensteine: Ursachen, Symptome und Therapie

Die an der Unterseite der Leber gelegene Gallenblase (Vesica biliaris) dient der Sammlung und Konzentrierung des aus der Leber stammenden Gallensaftes. Sie ist nicht lebensnotwendig, unterstützt jedoch deutlich die Fettverdauung nach einer Nahrungsaufnahme.

Die häufigste Erkrankung dieses Organs ist das Gallensteinleiden (Cholezystolithiasis). Dieses entwickeln sich durch eine Art Verklumpung vieler kleiner Teilchen. Nahezu fünfzehn Prozent aller Erwachsenen in westlichen Industrienationen entwickeln in ihrem Leben Gallensteine, wobei Frauen wesentlich häufiger betroffen sind als Männer (Verhältnis von nahezu 1 : 2).

Der Erkrankungsschwerpunkt liegt zwischen dem 30. und dem 60. Lebensjahr, wobei mit zunehmendem Alter auch die Fallrate steigt. In nur einem Viertel aller Fälle kommt es dabei zu mehr oder weniger stark ausgeprägten Symptomen.

Gallensteine sind, neben der eigenständigen Erkrankung, auch vielfach für die Entstehung verschiedenster Störungen im Bereich des Organs verantwortlich. Der normale Gallensaft besteht zu einem überwiegenden Teil aus Wasser. Daneben finden sich Gallensäuren, Cholesterol, Kalziumbilirubinat (Bilirubin = Gallenfarbstoff), Salze, Schleim sowie Stoffwechselabbauprodukte in gelöster Form.

Ursachen

Durch verschiedene Ursachen kann es zu einer Verklumpung und somit zu der Steinbildung kommen. Dabei reichern sich die verschiedenen Substanzen vermehrt an, es liegt ein Überangebot von Cholesterin, Bilirubin oder Kalzium vor. Die als Konkremente bezeichneten Klumpen sind von unterschiedlicher Größe, zum Teil mit dem bloßen Auge nicht sichtbar (= Grieß), zum Teil aber auch mehrere Zentimeter groß (vergleichbar z.B. mit einer Haselnuss). In einigen Fällen bildet sich nur ein Stein.

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Verschiedene Arten der Steine

Daneben können aber auch viele Steine entstehen und die Gallenblase in ihrem Volumen deutlich verändern. Gallensteine werden nach ihrer Zusammensetzung in Cholesterinsteine (auch Cholesterolsteine), Pigmentsteine und Mischsteine unterschieden.

In gut 75 Prozent aller Fälle handelt es sich um reine Cholesterinsteine (mit einem minimalen Kern aus z.B. Bilirubin oder Kalzium). Bei der Mischform ist Cholesterin ebenfalls in hoher Dosis vorhanden (zwischen 50 und 90 Prozent), jedoch lagern sich auch weitere Substanzen (z.B. Proteine) ab.

Pigmentsteine tragen ihren Namen durch das vermehrte Vorkommen des Bilirubins, wobei schwarz gefärbte Pigmentsteine in einer Röntgen-Leeraufnahme Schatten werfen, während braune Steine nicht sichtbar sind. Die Ursachen für ein Gallensteinleiden sind vielfältig und beinhalten endogene und exogene Faktoren.

Cholesterin reichert sich im Körper unter anderem durch einen gestörten Cholesterinstoffwechsel an. Ein vermehrter Bilirubinspiegel deutet auf eine Hämolyse (Blutabbau) hin, bei der Bilirubin anfällt.

Daneben kommen auch Genmutationen oder Enzymdefekte in Frage, die das Leiden begünstigen. Zu den Risikofaktoren zählen das Alter, das Geschlecht, der Lebensraum und Übergewicht. Daneben fördern verschiedene Erkrankungen wie z.B. Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), Morbus Crohn, die Leberzirrhose, verschiedene Darmerkrankungen, die Magenteilresektion sowie die Einnahme bestimmter Medikamente (z.B. Östrogene) die Steinbildung.

Die Klinik lässt sich in drei Formen unterteilen. Bei der asymptomatischen Cholezystolithiasis entwickeln sich meist keine Beschwerden, der Befund ist eher zufällig während einer Routineuntersuchung (z.B. durch die Sonographie). Bei bis zu 50 Prozent der Erkrankungsfälle kann es im weit fortgeschrittenen Verlauf (Dauer von mehreren Jahren) zu Beschwerden in Form von Koliken und starken Schmerzen in der Leberregion kommen.

Die symptomatische Cholezystolithiasis ohne Komplikationen macht sich durch plötzlich einsetzende Koliken unterhalb des Rippenbogens im Oberbauch bemerkbar (können weit gefächert ausstrahlen). Diese entstehen meist durch die Wanderung eines größeren Steins zu einem Ausführungsgang (Ductus cysticus, Ductus choledochus), der in seinem Lumen verengt oder aber vollständig verschlossen wird und (vereinfacht dargestellt) durch verschiedene Prozesse einen Stau der Gallenflüssigkeit verursacht (= Druckanstieg).

Die Beschwerden verbleiben für einen Zeitraum zwischen fünfzehn Minuten und ca. vier Stunden, um dann vollständig wieder zu gehen. Meist setzen die Schmerzen kurz nach der Nahrungsaufnahme (besonders bei fettreicher Nahrung) ein. Es zeigen sich ein Völlegefühl, Übelkeit, Aufstoßen und zum Teil abgehende Winde.

Bei der dritten Form kommt es zu Komplikationen. Dieses als akute Galle bezeichnete Leiden verursacht neben den Koliken weitere Beschwerden wie z.B. Fieberschübe, einen Anstieg der Leukozyten (Indiz für eine Entzündung) sowie eine harte Bauchdecke (= Abwehrspannung).

Ohne rasche Therapie drohen die Bildung von Abszessen, die Perforation, der vollständige Verschluss (Ileus, zum Teil mit Gelbfärbung der Haut = Ikterus) sowie in Mitleidenschaft gezogene Nachbarorgane (z.B. PankreasLeber). Zudem kann die Gallenblase auch entarten.

Diagnose

Der Diagnostik eines Steinleidens dient vor allem die Sonographie. Diese kann sämtliche Steine ab einem Durchmesser von zwei Millimeter darstellen. Koliken im Oberbauch lassen ebenfalls die Vermutung zu, eine mit Steinen angefüllte Gallenblase vorzufinden.

Bei der ERCP (endoskopisch retrograde Cholangio- und Pankreatikographie) werden die verschiedenen Gallenwege unter Kontrastmittelgabe dargestellt. Im Blutbild finden sich meist Anzeichen einer Entzündung.

Zum Teil erfolgt eine diagnostische Laparoskopie, bei der ein mit Steinen gefülltes Organ auch direkt entfernt werden kann.

Therapie

Die Therapie richtet sich nach der Lage und Größe der Steine. Während die steingefüllte Gallenblase entweder endoskopisch (Laparoskopie) oder aber durch eine Minilaparotomie entfernt wird, kommen bei der Wanderung in Gallengänge andere Behandlungswege zum Zuge.

Hier dient die ERCP zur Darstellung, der Gang wird endoskopisch aufgesucht und vom Stein befreit. Die in früheren Jahren vermehrt angewandte medikamentöse Lyse (Auflösung) der Steine führte in vielen Fällen zu keinem befriedigenden Ergebnis, weshalb dieses Verfahren heute kaum mehr angewandt wird. Auch ist die Gefahr eines Rezidivs sehr hoch.

Liegt nur Gallengrieß vor, der keine Beschwerden verursacht, bleibt die medizinische Behandlung mit Ausnahme der regelmäßigen Beobachtung aus. Kurzzeitige Schmerzen oder Krämpfe lassen sich durch geeignete Spasmolytika oder Analgetika lindern.

Ein Leben ohne Gallenblase ist durchaus möglich und führt nur zu geringen Einschränkungen bei der Nahrungsaufnahme. Diese sollte fettreduziert, ausgewogen und nicht blähend sein, die Portionen sollten dabei angemessen gewählt werden. Pflanzliche Präparate, z.B. auf Artischockenbasis, unterstützen die Verdauung, ebenso hilft die tägliche Zufuhr von viel Flüssigkeit (ohne Zucker).

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Gallengries: Ursachen, Symptome und Therapie

Die Galle ist eine in der Leber produzierte Flüssigkeit von zäher Konsistenz und gelb-grüner bis brauner Farbe.

Die an der Unterseite der Leber liegende Gallenblase dient als Speicherort der Galle. Hier verbleibt sie bis zur Nahrungsaufnahme, um anschließend die Verdauung zu unterstützen.

Die Gallensubstanz besteht hauptsächlich aus Wasser (über 80 Prozent) und Gallensalzen (ca. zwölf Prozent). Daneben weist die Flüssigkeit verschiedene Enzyme, Elektrolyte, Lecithin, Phospholipide (komplexe Fette), verestertes (Reaktion von Säure und Alkohol, bei der Wasser entsteht) Cholesterin sowie Abbauprodukte der Leber (unter anderem Bilirubin und Biliverdin, welche auch für die Farbe der Galle verantwortlich sind) auf. Durch diese Zusammensetzung ist die Galle in der Lage, Fette zu verdauen und schwer wasserlösliche Substanzen zu zersetzen.

Täglich werden ca. 700 ml Gallenflüssigkeit in der Leber (speziell in den Hepatozyten) produziert, in ernährungsfreien Phasen zur ca. 10 cm großen Gallenblase gebracht, dort eingedickt und gespeichert. Bei Nahrungsaufnahme erfolgt dann die hormongesteuerte Sekretion zur Unterstützung der Verdauung.

Durch ein Ungleichgewicht der verschiedenen Inhaltsstoffe kann es zur Ausbildung winziger Gallensteinchen kommen (ca. 0,5 bis 1 mm), die als Gallengries oder Mikrolithiasis bezeichnet werden. Sie gelten unter anderem als Vorstufe von Gallensteinen, sind im Gegensatz hierzu jedoch in der Lage, sich spontan wieder zurückzubilden.

Hauptsächlich zeigt sich die Bildung der Steinchen, ähnlich einem Gallensteinleiden, bei Frauen. Daneben spielen auch die Ernährung (fett- und zuckerreich, ballaststoffarm), das Alter (zunehmende Erkrankungsrate mit ansteigendem Lebensalter), Übergewicht sowie erhöhte Cholesterinwerte eine Rolle bei der Entstehung. In einigen Fällen lässt sich eine Veranlagung bzw. eine familiäre Prädisposition (gehäuftes Vorkommen in der Familie) nachweisen.

Gallengries bleibt in den meisten Fällen unbemerkt. Daneben können die feinen Steinchen aber auch die Gallenblase reizen oder durch Wanderung den Gallengang verstopfen oder verlegen. Hierdurch entstehen Koliken und Schmerzen, die vor allem nach Nahrungsaufnahme zunehmen und bis in den Rücken ausstrahlen können.

Der Nachweis von Gallengries erfolgt, ähnlich einem Steinleiden, durch bildgebende Verfahren (z.B. Sonographie), einer Auswertung des Blutbildes sowie Inspektion und Abtasten des Leberbereichs.

Zum Teil ist der Bereich druckdolent, bei viel Gries oder einer Entzündung ist die Blase unter Umständen geschwollen. Bedingt durch die Größe werden die meisten Gries-Körnchen natürlich ausgeschieden. Seltener müssen sie mittels einer ERCP (Endoskopisch retrograde Cholangiopankreatikographie = minimalinvasive Methode mittels Endoskop, welches durch den Mund des Betroffenen eingeführt wird und bis zum Gallengang reicht) aus den Gallenwegen entfernt werden.

Liegt eine akute Entzündung der Gallenblase vor, kann die verdauungsunterstützende Funktion der Galle gestört sein. Dies zeigt sich unter anderem in einer gestörten Fettresorption oder einer Funktionsbeeinträchtigung der Leber. Hier muss die Gallenblase operativ (z.B. durch Laparoskopie) entfernt werden, um weitere Störungen zu vermeiden (z.B. Perforation durch Schädigung der Blasenwand).

Zur Vermeidung von Gallengries ist eine ausreichende Flüssigkeits-zufuhr sehr wichtig. Einige Medikamente begünstigen die Ablagerungen, hier sollten Wirksamkeit und Nebenwirkungen überprüft werden.

Eine diätetische Lebensweise kann die Griesbildung vermeiden, eine strikte Nahrungskarenz sollte jedoch vermieden werden, da diese eine Entstehung eher fördert. Zusätzlich dienen eine Gewichtsreduktion sowie die Kontrolle und Konstanthaltung von Cholesterin und Triglyceriden im Blut.

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Gallenblasenentzündung – Cholezystitis: Ursachen, Symptome und Therapie

Die Gallenblasenentzündung (medizinisch Cholezystitis) ist eine sehr häufige Erkrankung des mittleren und höheren Lebensalters, Frauen sind dabei deutlich häufiger betroffen als Männer.

Ursachen

Allerdings ist eine Cholezystitis in jedem Lebensalter möglich. Die Prognose ist insgesamt gut, wenn keine Komplikationen auftreten. In fast allen Fällen (bis zu 95 Prozent) liegen ursächlich Gallensteine zu Grunde.

Diese reizen entweder mechanisch die Gallenblasenwand (abakterielle Entzündung) oder können mittels Ventilmechanismus den Ausführungsgang verstopfen. Die Galle staut sich zurück und vergrößert die Gallenblase (Hydrops).

In diesem „stehenden Gewässer“ kann sich dann eine bakterielle Infektion entwickeln. Meist steigen Darmkeime (vor allem E. coli) durch das Gangsystem auf und setzen sich dann in der Gallenblase fest. Kommt es zu einer Streuung der Infektion in den Körper (chologene Sepsis) wird die Prognose ungünstig.

Andere Ursachen – z.B. chronische Hämolyse (mit Bildung von schwarzen Gallensteinen), toxische Einflüsse, Unfälle, Erkrankungen der Gallengänge (z.B. primär sklerosierende Cholangitis), langandauernde Ernährung unter Umgehung des Verdauungstraktes (parenterale Ernährung), fortgeleitete Infektionen z.B. der Leber oder Tumore in der Gallenblase – sind selten. Betroffen sind in der Regel die Patienten, welche ein erhöhtes Risiko für Gallensteine aufweisen.

Daher gilt bei der Cholezystitis ebenfalls die oft zitierte:

„5 x F -Regel“

  • female (weiblich),
  • forty (Alter bei oder über 40)
  • fat (Übergewicht. Denn dann liegen mehr Fette als Gallensalze in der Flüssigkeit vor und es kann zu einer Steinbildung kommen.),
  • fertile (fruchtbar, z.B. häufiges Auftreten in der Schwangerschaft)
  • fair (blond, helle Hautfarbe).

Zusätzlich besteht eine eindeutige familiäre Disposition. Meist geht die Erkrankung mit massiven Schmerzen einher, die im rechten Oberbauch lokalisiert sind. Bei der klinischen Untersuchung ist der Schmerz oft so stark, dass bei der Betastung des Gallenblasenbetts unter dem Leberrand reflektorisch die Atmung angehalten wird (Murphy-Zeichen).

Häufig Strahlen die Schmerzen in die Schulter oder zwischen die Schulterblätter aus (dort befindet sich die so genannte Headsche Zone der Gallenblase).

Zusätzlich sind Appetitlosigkeit (vor allem auf fettige oder reizende Speisen, welche den Gallefluss anregen), ÜbelkeitErbrechen und Schweißausbrüche typische Begleitsymptome. Kommt es zu hohem Fieber ggf. mit Schüttelfrost ist eine bakterielle Infektion, eine begleitende Bauchspeicheldrüsenentzündung (siehe auch Bauchspreicheldrüsenerkrankungen) oder eine Generalisierung der Entzündung (Sepsis) möglich.

Entfärbt sich der Stuhl oder tritt brauner Urin auf, kann es zu einem Gallenaufstau (Cholestase) gekommen sein. Denn gelangt das in der Galle befindliche Bilirubin („färbendes“ Abbauprodukt des Blutes) nicht mehr über den Stuhl nach draußen, wird es über die Nieren im Urin ausgeschieden (siehe auch: Blut im UrinBlut im StuhlBlutwerte).

Diagnose

Die Diagnose wird klinisch gestellt. Im Labor zeigen sich neben der Entzündungskonstellation nicht selten erhöhte Cholestaseparameter (alkalische Phosphatase (AP), γ-Glutamyltransferase (γ-GT) und Bilirubin), welche den Gallenstau anzeigen.

Im Ultraschall zeigen sich die Gallensteine, aber auch über bestimmte Hinweise lässt sich die Diagnose einer Gallenblasenentzündung stellen (z.B. verdickte Gallenblasenwand mit typischer Dreischichtung durch das entzündliche Ödem, erweiterte Gallenwege durch den Aufstau).

Liegt eine chronische Infektion vor, kommt es in einigen Fällen durch die dauerhafte Reizung zu Kalkeinlagerungen („Porzellan-gallenblase“). Differentialdiagnostisch sollte eine isolierte Gallenwegs-entzündung (Cholangitis), eine Leberentzündung (Hepatitis) oder -abszess, ein Magengeschwür oder Zwölffingerdarmgeschwür (ggf. mit Perforation) und eine Nierenbeckenentzündung oder -abszess ausgeschlossen werden.

Auch eine Infektion von Darmwandausstülpungen (Divertikulitis) oder eine Blinddarmentzündung (Appendizitis) können ähnliche Symptome aufweisen.

Lebensbedrohliche Differentialdiagnosen (z.B. Herzinfarkt, akute Aortendissektion) sollten ebenfalls bedacht werden.

Therapie

Die Therapie ist abhängig von dem Ausmaß der Erkrankung.

Angestrebt wird eine konservative Behandlung mit Bettruhe, Schmerzmitteln und hochdosierten Antibiotika. Ist die Infektion ausgeheilt, wird eine operative Gallenblasenentfernung im symptomfreien Intervall empfohlen, um ein Wiederauftreten der Entzündung zu vermeiden, denn die Risikofaktoren inklusive der Gallensteine sind ja noch vorhanden.

Diese Operation (Cholezystektomie) kann über einen Bauchschnitt erfolgen, meist jedoch gelingt es, die Gallenblase minimal-invasiv über eine Bauchspiegelung zu entfernen. Nur wenn es bereits zu Komplikationen gekommen ist oder eine konservative Therapie versagt hat, ist eine sofortige operative Versorgung nötig.

In einigen Fällen kann ein isolierter eingeklemmter Stein mittels ERCP (ein endoskopisches Verfahren ähnlich der Magenspiegelung) geborgen werden.

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Gallensteine, Cholezystitis und Co: Ein Überblick über häufige Gallenblasenprobleme

Die Gallenblase liegt unterhalb der Leber und dient als Reservoir für die Gallenflüssigkeit, welche in der Leber gebildet wird.

Die nun gesammelte und konzentrierte Galle wird bei einer fetthaltigen, süßen oder alkoholhaltigen Nahrungszufuhr ausgeschüttet, in dem sich die Gallenblase durch Hormone getriggert zusammenzieht.

Die Gallenflüssigkeit unterstützt vor allem die Verdauung von Fetten. Sie gelangt durch einen kleinen Gallengang in den Hauptgang, welcher in der Regel durch den Kopf der Bauchspeicheldrüse zieht. Dies erklärt, warum diese bei Gallenblasenkrankheiten nicht selten mit betroffen ist.

Der Hauptgallengang und der Bauchspeicheldrüsengang münden schließlich häufig gemeinsam in den Zwölffingerdarm und gelangen dort mit der Nahrung in Kontakt.

Erkrankungen der Gallenblase sind in unserer Überflussgesellschaft ein Volksleiden, Neuerkrankungsraten von bis zu 25 Prozent werden beschrieben. Dabei ist jedoch zu bedenken, dass nicht jeder ruhende Stein einen Krankheitswert hat und einer Therapie zugeführt werden muss.

Die häufigste Form der Therapie besteht in der Entfernung der Gallenblase. Diese erfolgt heute meist mittels Bauchspiegelung (endoskopisch, minimal-invasiv) und ist ein komplikationsarmer Routineeingriff.

Der Verlust der Gallenblase führt typischerweise zu keinerlei Funktionseinschränkung, da sie hauptsächlich nur als Reservoir dient. Lediglich bei sehr fetten Speisen kann es zu Verdauungsschwierigkeiten kommen.

Auch kann es sein, dass die Gallenblase gar nicht die Ursache der Beschwerden war und entsprechend die Symptome fortbestehen. Oder aber der Eingriff selber führt durch z.B. Narben zu Beschwerden. Dies wird als Postcholezystektomie-Syndrom zusammengefasst.

Verschiedene Gallenblasenerkrankungen

Gallensteine (Cholezystolithiasis) sind die häufigsten Verursacher für Beschwerden im Bereich der Gallenblase. Auch bilden sie in den meisten Fällen die Grundlage für weitere Krankheiten in dieser Region. Betroffen sind vor allem Frauen.

In der Klinik hat sich die 5xF-Regel etabliert: Frauen (female), übergewichtig (fat), um die 40 Jahre alt (forty), fruchtbar (fertile) und blond bzw. helle Hautfarbe (fair). Eine familiäre Veranlagung ist vorhanden. Doch letztendlich kommt es zur Steinbildung, wenn die Fette (vor allem Cholesterin) im ungünstigen Verhältnis zu den Gallensalzen stehen und diese Salze dann als Kristalle ausfällen.

Nur selten liegen schwarze Bilirubinsteine vor, welche die Folge eines Blutzerfalls (Hämolyse) sind. Doch nur circa zehn bis zwanzig Prozent aller Steinträger werden überhaupt symptomatisch.

Dabei gilt: je kleiner die Steine sind, desto eher werden sie Beschwerden verursachen. Auch reicht oft schon Gallengrieß („Sludge“) für ein Auslösen der Symptome aus.

Typisch ist ein Ziehen oder Druck im rechten Oberbauch, klassischerweise nach der Nahrungsaufnahme. Klemmt ein Stein im Gallengang ein, kommt es zu einer Gallenkolik. Der starke, wellenförmige Schmerz kommt durch den Versuch der Muskulatur zustande, den Stein durch rhythmisches Zusammenziehen vorwärts zu zwingen.

Zusätzlich kann es bei einem Gallenstau zu entfärbtem oder lehmfarbenem Stuhl und zu dunkelbraunem Urin kommen. Dies ergibt sich aus der Tatsache, dass färbende Abbauprodukte nicht mehr über die Galle, sondern über den Urin ausgeschieden werden.

Die Diagnose wird in der Regel mittels Ultraschall und Labor (erhöhte Cholestaseparameter, welche einen Gallenstau anzeigen) gestellt. Andere Verfahren dienen meist nur dem Ausschluss von Komplikationen.

Eine nicht so seltene und gefürchtete Komplikation ist die Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung), welche durch die engen anatomischen Verbindungen zu erklären ist. Klemmt ein Stein im gemeinsamen Ausführungsgang fest, kommt es zu einem Rückstau innerhalb der Bauchspeicheldrüse.

Diese Reizung und der mangelnde Abfluss der verdauenden Bauchspeicheldrüsen-Enzyme führen dann zu einer Entzündung (siehe auch: Bauchspeicheldrüsenerkrankungen). Die aggressiven Enzyme führen schließlich zu einem Selbstverdau des Organs.

Wird diese Entzündung nicht frühzeitig erkannt, kann sie bis zum Tode führen. Reizen Fremdkörper (in 95% der Fälle existiert eine Assoziation mit Gallensteinen) die Gallenblasenwand, kann es zu einer abakteriellen Entzündung kommen. Aber auch eine Infektion durch Darmkeime ist möglich. Diese steigen durch den Gallengang auf und vermehren sich in stehender Gallenflüssigkeit, z.B. wenn der Gang durch einen Stein oder Tumor verlegt ist und die Flüssigkeit nicht mehr abfließen kann.

Diese staut sich in die Gallenblase zurück und weitet diese auf (Hydrops). Die fehlende Spülung und zusätzlich der Dehnungsreiz unterhalten die Infektion. Beide Arten der Entzündung werden als Cholezystitis zusammengefasst. Typisch sind stärkste Schmerzen im rechten Oberbauch, das so genannte Murphy-Zeichen ist positiv (bei Abtastung wird schmerzbedingt die Atmung angehalten). ÜbelkeitErbrechen und hohes Fieber können hinzukommen.

Im Labor zeigt sich zusätzlich eine Entzündungskonstellation (hohe Leukozyten (Blutwerte), hohes CRP), sonst sind die Befunde ähnlich dem Gallensteinleiden, welches auch in der Regel ursächlich ist. Im akuten Stadium wird zuerst eine konservative Therapie mit intravenösen Antibiotika und flankierenden Allgemeinmaßnahmen (wie z.B. Bettruhe und Schmerzmedikation) angestrebt. Im entzündungsfreien Intervall sollte die Gallenblase entfernt werden, um die Ursache zu beseitigen und ein Wiederauftreten der Erkrankung zu verhindern.

Bei schwersten Verläufen kann eine sofortige operative Versorgung notwendig sein. Bei einer chronischen Entzündung kann es zu einer so genannten Porzellangallenblase kommen.

Diese entsteht, wenn reaktiv in der Blasenwand Narben entstehen und Kalk eingelagert wird. In mehr als 20 Prozent der Porzellangallenblasen entsteht ein bösartiger Tumor. Daher wird diese als Krebsvorstufe (Präkanzerose) eingeordnet. Daraus ergibt sich die dringende Indikation zu einer Entfernung der Gallenblase.

Gallenblasenpolypen sind gutartige Neubildungen, in welche nicht selten Cholesterin eingelagert ist. Sonographisch sind sie schlecht von Gallensteinen zu unterscheiden. Wichtiges Kriterium ist, dass Polypen bei Lagerungswechsel nicht der Schwerkraft nach „wandern“.

Häufig sind sie auch kaum von der normalen Gallenblasenwand zu differenzieren und bleiben daher gänzlich unerkannt. Polypen treten häufiger bei Männern auf und sind als eine der wenigen Erkrankungen unabhängig von einem Gallensteinleiden. Große Polypen sollten wegen der Gefahr einer Entartung operativ entfernt werden.

Der Gallenblasenkrebs ist zum Glück sehr selten und in der Regel Folge von einem Gallensteinleiden mit chronischem Entzündungsreiz. Ist es bereits zu einer Porzellan-Gallenblase gekommen, steigt das Risiko deutlich an. Auch große Polypen erhöhen die Krebswahrscheinlichkeit.

Leider kommt es zu keinen oder nur unspezifischen Symptomen, z.B. Schwäche und Gewichtsverlust. Nicht selten hat der Tumor bei Diagnosestellung bereits gestreut, vor allem Metastasen in der Leber sind typisch. Entsprechend ist die Prognose insgesamt sehr ungünstig.

Sind trotz Beschwerden und nach umfangreicher Diagnostik keine organischen Ursachen zu finden, sollte an eine Reizgallenblase (Gang-Dyskinesie oder Cholezystopathie) gedacht werden. Diese funktionelle Störung ist nicht selten, ebenfalls sind Frauen häufiger betroffen. Eine psychosomatische Ursache wird angenommen, allerdings kann auch nicht ausgeschlossen werden, dass die Beschwerden durch nicht sichtbare Gallensteine oder Gallengrieß ausgelöst werden.

Die Symptome sind ähnlich dem Gallensteinleiden, allerdings ohne organisches Korrelat. Die Therapie basiert auf Entspannungstechniken, Stressbewältigung und psychotherapeutischer Unterstützung. Schonkost, Gewichtsreduktion und entkrampfende Tees können ergänzend Linderung verschaffen.

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Beitragsbild: pixabay.com – geralt

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 12.06.2012 aktualisiert.