Enzymtherapie - Heilung mit Enzymen
Erfahrungen aus der Naturheilpraxis von René Gräber

Enzyme sind überall im Körper wirksam. An allen biochemischen Stoffwechselprozessen der Natur sind tausende
unterschiedlicher Enzyme mit spezifischer Funktion beteiligt, gleichgültig, ob es um Atmung, Verdauung, Wachstum,
Immunsystem, Blutgerinnung oder Heilungsprozesse geht.
Enzyme sind Eiweißmoleküle, die die Funktion von Katalysatoren erfüllen und strukturell aus Aminosäuren plus
Co-Faktoren wie Vitaminen bestehen. Nur bei bestimmtem ph-Wert und Temperatur können Enzyme arbeiten, die
Hormonproduktion steuern, Nahrung verdauen und verarbeiten, die DNA vervielfachen und lesen, Umweltgifte
unschädlich machen und Bakterien, Pilze und Viren abtöten. In das aktive Zentrum eines Enzyms passt nur ein
bestimmtes Substrat sowie eine bestimmte Menge davon, - das Enzym ist substratspezifisch. Reaktionsprodukte können
kaskadenartig an andere Enzyme weitergereicht werden.
Nebenbei bemerkt: Auch in Waschmitteln sind fett- und eiweißspaltende Enzyme enthalten. In der Medizin dienen
sie der Diagnostik und werden in der Gentechnik eingesetzt. Biotechnisch hergestellte Enzyme erfüllen höchste
Reinheitsanforderungen.
Bei der Systemischen Enzymtherapie werden Kombinationen unterschiedlicher Enzyme eingenommen, die wie eine Art
Gesundheitspolizei auf natürliche Körperreaktionen steuernd einwirken. Entzündungen heilen schneller, die
Durchblutung wird verbessert, das geschwächte Immunsystem reguliert.
Zur Geschichte der Enzymtherapie
Obwohl man seit Jahrhunderten, vor allem in der Volksmedizin Südamerikas, Afrikas und Asiens die Heilungseffekte
bestimmter Pflanzen wie Papaya oder Ananas bemerkte, wusste man lange nichts über deren Enzymgehalt. In der Karibik
kurierte man beispielsweise Verstauchungen mit einer Paste aus unreifer Ananasfrucht, - und somit mit dem Enzym
Bromelain. Das höchstkonzentrierte Papain der Papaya befindet sich in den ungenießbaren Teilen der Pflanze wie dem
Rindenmilchsaft, wirksam gegen Durchfälle und Entzündungen, nicht ohne Grund heißt die Papaya in China „Frucht des
langen Lebens“.
Im 19. Jahrhundert entdeckt der Biologe Theodor Schwann eine eiweißauflösende Substanz: Das Pepsin. Der
schwedische Wissenschafter Jöns Jacob von Berzelius formuliert seine Annahme zahlreicher katalytischer Prozesse in
Pflanzen und Lebewesen. Louis Pasteur erforscht durch Eiweißstoffe verursachte Fermentationsprozesse. Gegen Ende
des 19. Jahrhunderts hat sich der durch Kühne geprägte Terminus des Enzyms als eiweißverändernder Biokatalysator
schließlich etabliert.
Bereits 1902 behandelt der Schotte John Beard Krebspatienten mit tierischen Enzymen. In den 1930er Jahren können
Freund und Kaminer die Immunabwehr behindernde Faktoren im Blut Krebskranker nachweisen. Max Wolf vermutete, dass
es sich im Blut Gesunder um Enzyme handelte, die den Krebspatienten fehlten, während sich Adolf Gaschler in den
1950ern der Erforschung des Enzyms Trypsin und seiner Wirkung auf Tumore widmete. Später isolieren Wolf und Benitz
an der Universität von Columbia Enzyme aus Organismen und entwickeln das Enzymgemisch-Medikament WoBe zur
Behandlung degenerativer Erkrankungen sowie Entzündungen und behandeln zahlreiche Prominente wie Clark Gable,
Somerset Maugham und Picasso mit diesen.
In den 1960er Jahren wird das Medikament auch in Deutschland als Krebsmedikament zur Begleitung von Chemo- und
Strahlentherapie gegeben. Am Institut für Biochemie wird derzeit hinsichtlich eines möglichen Behandlungsansatzes
bei Prostatakrebs und Alzheimerprophylaxe geforscht.
Anwendungsgebiete der Enzymtherapie
Die gut verträglichen Enzyme werden u. a. auch bei Entzündungen, rheumatischen Erkrankungen, Herpes, Sinusitis,
zur postoperativen Wundheilung und zur Stärkung des Immunsystems eingesetzt; Enzyme reduzieren Schwellungen,
Schmerzzustände und Einschränkungen der Funktion.
Mucos-Enzymkombinationen zeigen sich außerdem besonders wirksam im Bereich von Venenentzündungen, bei
Entzündungen der Atmungs- und Geschlechtsorgane, der Lymphgefäße sowie bei Hautentzündungen. Zusätzliche
Enzymtherapien sorgen nachgewiesenermaßen dafür, dass bei vielen Patienten die Einnahme starker Schmerzmittel
reduziert werden konnte.
Die Enzymtherapie kann dann wirken, wenn im Dünndarm aktive Enzymmoleküle existieren, - Tabletten sind
ummantelt, damit sie die Magensäure unbeschadet passieren können.
Im Dünndarm können proteolytische Enzyme die Verdauung unterstützen, wenn die Bauchspeicheldrüse nicht genügend
davon sezerniert. Die Eiweiße aus der Nahrung werden dann vollständig in ihre Aminosäuren gespalten und die
Verdauung funktioniert wieder einwandfrei. Aber auch die Enzyme selber sind Eiweiße, die im Darm größtenteils
verdaut werden. Nur ein kleiner Teil wird als vollständiges Protein aufgenommen, wie heute durch die Forschung
bekannt ist. Spezielle Mechanismen wie die Phagozytose und die Pinozytose umgehen die Passage durch eine Membran,
wozu Makromoleküle nicht imstande sind. Proteolytische Enzyme können also nach der Aufnahme auch innerhalb des
Körpers wirken. Diese „Proteasen“ zersetzen dann die Hüll-Proteine von Viren, die dadurch ungefährlich werden, weil
sie Zellen nicht mehr attackieren können.
Die Proteasen spalten auch Fibrin, das ein Produkt der Blutgerinnung darstellt. Das Geflecht kann Viren
verbergen und dadurch vor dem Immunsystem schützen. Werden die Gerinnsel durch die proteolytischen Enzyme
aufgelöst, kann die Körperabwehr effektiv zugreifen. Vermutlich können so auch versteckte Krebszellen besser
bekämpft werden.
Doch Proteasen stellen auch eine Gefahr dar, weil sie körpereigene Substanz angreifen. Über kurz oder lang
werden die Enzyme daher durch Antiproteasen gebunden. Auch dies bedeutet einen gesundheitlichen Vorteil, weil die
Antiproteasen nach der Haftung an die Enzyme auch Zytokine binden können. Dadurch beeinflussen sie entzündliche
Abläufe positiv.
Enzyme regen den Körper an, sich wieder selbst zu helfen. Und ein Immunsystem in intakter Balance ist die Basis
für etwas, das sich jeder Mensch wünscht: Gesundheit und Lebensqualität.
Die Enzym-Ersatz-Therapie
Anders als bei der traditionellen Enzymtherapie werden bei der Enzym-Ersatz-Therapie Enzyme injiziert. Dadurch
wird die Dünndarmpassage und die Verdauung umgangen, sodass die Proteine vollständig erhalten bleiben. Diese
Therapie nutzt keine Proteasen, sondern andere spezifische Enzyme, die dem Körper fehlen.
Solche Enzymdefekte sind die Ursache einiger schwerer Erbkrankheiten. Beispiele dafür sind die
Eiweißspeicherkrankheiten, bei denen sich Stoffwechselabfälle in den Zellen sammeln. Durch Injektion der fehlenden
Enzyme können die Krankheiten heute gut behandelt werden. Die Enzyme in den Präparaten werden gentechnologische
hergestellt. Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen
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30.10.2018 aktualisiert
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