Psychische Erkrankungen

Herbstdepression und Novemberblues

Informationen aus der Naturheilpraxis von René Gräber

René Gräber
René Gräber

Der Sommer ist vorbei, die Tage werden kürzer und die Natur bereitet sich auf den Winterschlaf vor. Für die Sonnenfreunde ist das kein Grund zum Jubeln.

Aber auch der nicht so sonnenfreudige Zeitgenosse kann in dieser Zeit unter Umständen ein paar psychische Probleme entwickeln: Die saisonal abhängige Depression (SAD) oder Herbstdepression.

Ich hatte im vorigen Jahr darüber etwas ausführlicher berichtet, auch über die mehr als wahrscheinlichen Ursachen für dieses Phänomen: Schluss mit Trübsal und düsteren Gedanken. Ein etwas älterer Beitrag zu einer Lösung dieses Problems: Die Lichtherapie – Anwendung, Wirkung und Nutzen. Soweit also nur wenig Neues.

Neu, oder soll ich besser sagen, ungewöhnlich ist ein Beitrag von der Bild-Zeitung zu diesem Thema (bild.de/ratgeber/gesundheit/herbst/wie-bleibt-die-seele-hell-14540642.bild.html). Hier kommt ein Professor Schneider zu Wort, der zugleich auch der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN) ist.

In einem Interview spricht er ebenfalls die SAD an, die er als ein Ereignis bezeichnet, das mehrere Monate verläuft und mit depressiven Stimmungslagen und Energiemangel in den Herbst- und Wintermonaten verbunden ist. Dazu gesellt sich dann noch ein erhöhtes Schlafbedürfnis und Heißhunger auf Süßes, so der Professor. Im Frühjahr ist dann alles vorbei.

Den „Herbstblues“ bezeichnet er als eine Art abgeschwächte Version von SAD. Hier stehen Verstimmungen im Vordergrund, weniger Depressionen. Und eine Aufhellung der Stimmung ist beim „Blues“ auch leichter zu bewerkstelligen als bei einer SAD. Um dies zu gewährleisten, gibt der Professor eine Reihe von Empfehlungen, denen ich mich weitestgehend anschließen kann.

Er empfiehlt Aktivität im Freien, Bewegung um Stress abzubauen, Joggen, Walken, Tanzen, soziale Kontakte und so weiter. Dieses Paket an Möglichkeiten ist dazu geeignet, Endorphine zu aktivieren, die neben Serotonin auch als „Glückshormone“ gelten.

Der Lichttherapie scheint der Professor auch eine gewisse Bedeutung beizumessen. Er hält zwar die Lampen für gesunde Menschen für nicht zwingend erforderlich. Er betrachtet jedoch diese Lampen für die „dunkle Jahreszeit“ als „ein gutes ergänzendes Verfahren neben einer Therapie, die mit dem Arzt zu besprechen ist.“

Er verrät uns aber nicht, was der freundliche Doktor dazu empfehlen wird. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass der nächste Ratschlag des Professors von den meisten Ärzten geteilt wird. Aber es ist nur eine Vermutung, keine Behauptung.

Denn der Professor empfiehlt Johanniskraut „gegen depressive Verstimmungen und leichte bis mittelschwere Depressionen“,  wo es nach seiner Meinung „tatsächlich helfen kann“. Aber auch hier der Hinweis, die Einnahme mit dem Arzt abzusprechen, was ich durchaus verstehen und befürworten muss.

Die von ihm geäußerten „erheblichen Nebenwirkungen“ dagegen habe ich in keinen Publikationen sehen können. Was hier zu beachten ist, dass die Photosensibilität des Anwenders sich erhöht. Damit ist ein Sonnenbaden in Solarien nicht empfehlenswert. Es gibt zudem einige Interaktionen mit schulmedizinischen Präparaten, die es zu beachten gilt.

Nachdem „erhebliche Nebenwirkungen“ für das Johanniskraut erfunden wurden, kommt der typische schulmedizinische Schwenk auf die eigene Schiene. Der geneigte Leser kennt jetzt das Johanniskraut und dass es diese Nebenwirkungen erheblicher Art mit sich bringt.

Na dann also doch lieber Antidepressiva und andere Psychopharmaka, oder? Genau! Ein Dr. Lütz gibt dazu bereitwillig Auskunft. Er erklärt, dass diese Medikamente den gestörten Hirnstoffwechsel wieder in Ordnung bringen und entgegen allen Unkenrufen kein Abhängigkeitspotential haben. Mit diesen Pillen werden auch keine Patienten ruhig gestellt, erklärt der Psycho-Doktor.

Angeblich soll das Gegenteil erfolgen. Der Patient wird aus seinem „inneren Tal“ emporgehoben in die luftigen Höhen der Normalität und Fröhlichkeit. Nebenwirkungen? Kein Wort darüber.

Johanniskraut? Schlecht, weil erhebliche Nebenwirkungen – Psycho-Pillen gut, weil nach der Einnahme nebenwirkungsfrei alles in rosarotem Licht erscheint.

So sieht Pharmawerbung unter der Hand aus! Genau so verharmlosend und eingebettet in eine Legoland-Atmosphäre. Bei solch undifferenzierten Darstellungen von Behandlungskonzepten und begleitenden medikamentösen Therapien frage ich mich, für wie dumm der Leser gehalten wird.

Ach ja, ich vergaß … wir haben es hier mit der „Bild“ zu tun. Oder aber die hier „dozierenden“ Mediziner glauben an das, was sie da verzapfen. Aber das ist auch nicht besser.

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Beitragsbild: 123rf.com – Sergey Nivens

Dieser Beitrag wurde am 24.4.2020 erstellt.

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René Gräber

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