Kann man Bluthochdruck auch ohne Medikamente senken?

Hoher Blutdruck gilt als Risikofaktor für viele Krankheiten wie ArterioskleroseSchlaganfall oder Herzkrankheiten. Auch für die Blutgefäße ist der dauerhaft hohe Druck nicht günstig.

Fast jeder 3. Erwachsene in Deutschland erkrankt an Bluthochdruck. Es handelt sich also um eine sehr häufige Erkrankung. Sogar rund zwei Drittel der Menschen über 65 Jahren sind hierzulande davon betroffen. Da der Bluthochdruck lange Zeit keine Beschwerden macht, fällt die Erkrankung oft erst viel zu spät auf.

Bei den meisten Menschen hat der Bluthochdruck keine erkennbare Ursache. Ihr Arzt nennt das essentielle oder primäre Hypertonie (siehe auch: Bluthochdruck als Symptom).

Wie „gefährlich“ Bluthochdruck für den einzelnen Patienten ist, hängt von weiteren Faktoren ab. Wer insgesamt ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen hat, für den kann schon ein leicht erhöhter Blutdruck riskant sein – so wird es jedenfalls von vielen Ärzten vertreten. Besonders eine erhöhte Diastole (der untere Wert) gilt als stark nierenschädigend.

Hypertonie hat keine eindeutigen Symptome und wird daher oft spät erkannt. Um festzustellen, ob chronischer Bluthochdruck vorliegt, können regelmäßiges Blutdruckmessen und ein Blutdruck-Tagebuch helfen. Diese Werte können dem Arzt bei der Diagnose sehr nützlich sein.

Zudem kann eine 24-Stunden-Blutdruckmessung erfolgen. Bestimmte Organe, die durch Bluthochdruck geschädigt werden, wie Nieren oder Augen, können zusätzlich untersucht werden. Falls nötig, wird der Arzt Medikamente zur Blutdrucksenkung verschreiben. Doch belasten Medikamente in der Regel den Körper und haben meist Nebenwirkungen.

Das Problem ist jedoch zunächst, Bluthochdruck zu erkennen, denn: nur jedem vierten Betroffenen ist der Bluthochdruck auch bewusst.

Ab welchen Werten ist der Bluthochdruck behandlungsbedürftig?

Wie die meisten Krankheiten tritt Bluthochdruck in verschiedenen Schweregraden auf. Laut der Nationalen Versorgungsleitlinie (NVL) liegt ab einem Druck von 140/90 eine Hypertonie vor. Dieser Wert gilt dann, wenn der Arzt gemessen hat. Für Eigenmessung des Patienten gilt eine Schwelle von 135/85 als Grenze zum krankhaften Bereich.

Der Bluthochdruck Grad I bis III und die Isolierte Systolische Hypertonie sind durch die NVL seit 2023 wie folgt festgelegt:

Die NVL ist aus den europäischen Leitlinien (ESC/ESH-Guidelines) hervorgegangen, allerdings mit kleinen Unterschieden. Der diastolische Wert ist in der ESC auf 80 statt auf 90 festgesetzt, weil hier die Nieren-Problematik stärkeren Eingang gefunden hat. Die alte Regel „100 plus Lebensalter“ für die Systole (oberer Wert) ist heute in dieser Form nicht mehr gültig. Dennoch soll der Arzt laut der NVL das Alter seines Patienten berücksichtigen und etwa einen höheren Blutdruck eher in Kauf nehmen als eine stärkere Dosierung der Medikamente. Auch die Meinung des Patienten soll berücksichtig werden, ebenso wie Neben- und Wechselwirkungen aller einzunehmenden Arzneimittel.

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Bluthochdruck ist eine Zivilisationskrankheit

Bluthochdruck tritt häufig zusammen mit anderen Erkrankungen wie Diabetes, erhöhten Blutfettwerten (Blutwerte) und häufig mit Übergewicht auf. In der Medizin werden diese Symptome als das „metabolische Syndrom“ zusammengefasst. Dies bedeutet, dass hauptsächlich falsche Ernährung zu diesen Problemen führt.

Und die „Hauptschuldigen“ sind schnell entlarvt – und eigentlich auch alle bekannt: zu viel Essen (vom Falschen), zu viel Salz und zu viel Alkohol.

Die Rolle des Salzes ist im Zusammenhang mit Bluthochdruck immer noch umstritten. Das liegt vor allem daran, dass es Menschen gibt, die als „salzsensibel“ gelten, und solche, bei denen auch mit einer verminderten Salzzufuhr der Blutdruck kaum gesenkt werden kann.

Etwa 60% der Bluthochdruck-Patienten gelten als „salzsensibel“. Leider kann bisher nicht bestimmt werden, wie jeder Einzelne reagiert. Um Ihr Risiko möglichst zu minimieren, sollten Sie daher generell sparsam mit Salz umgehen.

Aber Sie können auch an den anderen Punkten zur Senkung des Blutdrucks ansetzen:

Zur Blutdrucksenkung kann der Arzt einige Medikamente verordnen wie Betablocker oder hormonell wirkende Mittel (ACE-Hemmer, ARBs) sowie harntreibende Wirkstoffe (Diuretika). Daneben können kleine Operationen helfen, die auf die Nieren-Nervation oder die Blutdruck-Rezeptoren in der Halsschlagader abzielen.

Um den Blutdruck ohne Medikamente und andere medizinische Maßnahmen zu senken und gesund zu bleiben, gibt es viele einfache, nebenwirkungsfreie Möglichkeiten, die jeder selbst ergreifen kann.

Eine Änderung des Lebensstils in wichtigen Punkten senkt nachweislich den Blutdruck und damit das Risiko von Folgekrankheiten. Zudem sollte man auch bei medikamentöser Therapie die Änderung bestimmter Gewohnheiten als wichtige Unterstützung durchführen.

Eine ausgewogene Ernährung, moderater Ausdauersport und Strategien zur Stressbewältigung helfen den meisten Menschen effektiv, den Blutdruck zu normalisieren. Daneben gehören Risiken wie Rauchen oder Alkoholkonsum ausgeschaltet.

Die richtige Ernährung spielt eine große Rolle. Gesättigte Fettsäuren wie tierische Fette sollten zugunsten von ungesättigten, zum Beispiel in Pflanzenöl, vermieden werden. Täglich sollte viel Gemüse auf dem Speiseplan stehen und regelmäßig auch Fisch, jedoch keine geräucherten Sorten, da sie viel Salz enthalten.

Omega-3-Fettsäuren helfen, den Blutdruck zu senken. Sie sind in Fisch, Leinsamenöl, Hanföl oder Walnussöl enthalten. Eine ausreichende Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren verhindert zudem viele andere Krankheiten. Wer einen Mangel befürchtet, kann täglich einen Esslöffel Fischöl, Krillöl oder Hanföl pur als Nahrungsergänzung einnehmen.

Alkohol schadet neben dem Blutdruck weiteren Organen und kann sogar Krebs auslösen, wie seit Jahren bekannt ist: Alcohol attributable burden of incidence of cancer in eight European countries based on results from prospective cohort study. Konsum der Chemikalie sollte deshalb vermieden werden.

Lebensmittel mit viel Zucker bewirken eine hohe Insulinausschüttung im Körper. Dabei besteht nicht nur die Gefahr, eine gefährliche Insulinresistenz zu entwickeln, auch der Blutdruck steigt an und wichtiges Magnesium wird ausgespült. Zucker sollte daher nicht in großen Mengen gegessen werden.

Bei kohlehydratreichen Lebensmitteln sollte man komplexe Kohlehydrate bevorzugen, wie Vollkornprodukte. Weißmehlprodukte sind dagegen zu meiden. Vorsicht auch vor Fruktose. Zwar verursacht sie keinen Anstieg des Blutzuckerspiegels, lässt jedoch den Blutdruck steigen. Sie ist in Nahrungsmitteln für Diabetiker sowie in süßen Getränken oder Sirup zu finden. Obst ist generell gut.

Daneben gilt: Jeder Mensch ist und isst anders. Jeder sollte auf seine persönlichen Bedürfnisse bei der Nahrung achten und sich danach richten. Der Körper gibt Signale, wenn er etwas braucht. Oft verlernen wir, darauf zu hören. Wer seine Ernährung umstellt, sollte daher sensibel vorgehen.

Übergewicht sollte bei Bluthochdruck unbedingt reduziert werden. Dabei ist neben dem Zuviel an Gewicht wichtig, wie das Fett am Körper verteilt ist. Vor allem Bauchfett gefährdet die Gesundheit. Egal, wie hoch das Körpergewicht ist, der Taillenumfang sollte bei Männern 102 Zentimeter und bei Frauen 88 Zentimeter nicht überschreiten.

Rauchen, auch das gelegentliche „Paffen“ einer Wasserpfeife, hat zahlreiche, negative Auswirkungen auf den Körper. Schadstoffe greifen die Gefäße an, die Durchblutung wird verschlechtert. Daher sollten Raucher versuchen, von ihrem Laster loszukommen.
Koffein verursacht einen Anstieg des Blutdrucks. Pro Tag sollten maximal zwei Tassen Kaffee getrunken werden. Wer an kritischem Bluthochdruck leidet, verzichtet besser ganz auf Coffein in Getränken wie Kaffee oder Limonade.

Kunststoffe sind eine riskante Quelle von Chemikalien wie den Plastikweichmachern, die unser Hormonsystem beeinträchtigen. Neben zahlreichen anderen Effekten, kann wohl auch der Blutdruck steigen, wenn wir unsere Getränke aus Plasikflaschen trinken: First Evidence of the Possible Influence of Avoiding Daily Liquid Intake from Plastic and Glass Beverage Bottles on Blood Pressure in Healthy Volunteers. Studienteilnehmer, die nur noch aus Glasbehältnissen tranken, hatten nach einiger Zeit einen niedrigeren diastolischen Blutdruck.

Die gesundheitlichen Schäden durch Mikro- und Nanoplastik werden allgemein immer noch unterschätzt. Viele Menschen ahnen gar nicht, dass sie pro Woche fünf Gramm Mikroplastik inkorporieren! Die Hauptquelle sind anscheinend Getränke in Kunststoffflaschen, die man ja nicht kaufen muss.

Andere Quellen sind schwer abzustellen, weil die Verseuchung mit den Partikeln in unserer Umwelt schon viel zu weit fortgeschritten ist. Und so kommt es, dass die künstlichen Polymere allen Organen Schaden zufügen:

Bewegung ist bei Bluthochdruck ganz wichtig!

Regelmäßige Bewegung hilft nicht nur gegen Übergewicht und Bluthochdruck, sondern tut dem ganzen Körper gut und hält gesund. Am besten eigenen sich moderate Ausdauersportarten wie Walking, Schwimmen, Wandern, Tanzen oder Radfahren. Idealerweise trainiert man drei- bis viermal die Woche mindestens eine halbe Stunde. Dabei ist Überanstrengung zu vermeiden.

Niemals sollte man außer Atem geraten. In dem Fall das Tempo senken. Faustregel: Man sollte beim Sport immer in der Lage sein, noch zu sprechen. Ganz genau kontrollieren kann man seine Leistung mit einer Pulsuhr. Wer lange keinen Sport mehr getrieben hat, sollte sich vorher von einem Sportmediziner beraten lassen. Er kann ein individuelles Sportprogramm erstellen.

Sport im Freien hat noch einen weiteren Vorzug: Durch das Sonnenlicht produziert der Körper Vitamin D. Ein Mangel an Vitamin D kann den Blutdruck und die Gefahr einer Insulinresistenz erhöhen.
Zudem setzt Sonnenlicht Endorphine frei und fördert so das Wohlbefinden.

Letztendlich ist Stress ein großer Risikofaktor für Bluthochdruck. Fast jeder Arbeitnehmer leidet unter Stress im Beruf. Strategien zur Stressbewältigung gehören daher zu jedem Programm gegen Bluthochdruck.

Es gibt verschiedene Entspannungsprogramme, wie Yoga, autogenes Training oder Muskelentspannung nach Jacobson. Hier sollte jeder ausprobieren, welche Übungen ihm angenehm sind und helfen, zur Entspannung zu finden. Auch ein Auspowern beim Sport kann Stress und Aggressionen abbauen.

Neben den grundlegenden Faktoren für einen gesunden Blutdruck gibt es ein paar kleine Helfer, die zusätzlich dazu beitragen können, den Blutdruck im Normalbereich zu halten.

Magnesium und Calcium können ebenso wie Vitamin C und Vitamin E als Nahrungsergänzung eingenommen werden, um einem Mangel vorzubeugen.

Ein Extrakt aus Olivenblättern hat einer Studie aus dem Jahr 2008 zufolge den Effekt, den Blutdruck zu normalisieren sowie Cholesterin zu senken. Neben Tabletten kann ein Tee aus getrockneten Olivenblättern helfen.

Mütter, die ihre Kinder zwölf Monate oder länger stillen, geben ihren Babys einen wichtigen Schutz vor Bluthochdruck mit ins Leben.

Mit diesen Strategien geht man einen natürlichen, nebenwirkungsfreien Weg zu einem normalen Blutdruck. In einigen Fällen von krankhaftem Bluthochdruck ist eine Behandlung mit Medikamenten dennoch notwendig. Dann sollte man die Änderung des Lebensstils als wichtigen Teil der Therapie betrachten. Neben einem normalisierten Blutdruck erreicht man damit mehr Wohlbefinden und Gesundheit.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 09.09.2024 bearbeitet.

Herzrhythmusstörungen: Welche Therapien gibt es?

Herzrhythmusstörungen sind manchmal harmlos, oft aber gefährlich bis lebensbedrohlich. Eine ärztliche Behandlung ist daher dringend erforderlich. Dabei kommen nicht nur schulmedizinische Therapien in Betracht, sondern auch die Möglichkeiten der Naturheilkunde. Besonders wichtig ist die Mineralstoffversorgung.

Das links im mittleren Brustraum (Mediastinum) liegende Herz (Cor) setzt sich aus vier Anteilen zusammen: Dem rechten und linken Vorhof (Atrium), die in die beiden Herzkammern (Ventrikel) münden.

Durch seine Nerven- und Gefäßversorgung schlägt das Herz in rhythmischer Abfolge und sorgt so für einen kontinuierlichen Strom des Blutes im gesamten Organismus. Der herzeigene Sinusknoten ist das nervale Steuerzentrum der Herzaktion, das mit dem AV-Knoten (Atrioventrikular-Knoten) zusammenarbeitet. Bei Herzrhythmusstörungen schlägt das Herz zu schnell, zu langsam oder unregelmäßig. Manchmal funktioniert das Zusammenspiel von Vorhöfen und Herzkammern nicht richtig. Auch kommt es vor, dass die Kontraktionen nicht mehr vollständig ablaufen.
Abb.1: Die normale Schlagfrequenz des Herzens liegt im Mittel um die 60 Schläge pro Minute, ein verlangsamter Puls wird als „Bradykardie“ bezeichnet. Über 100 Herzschläge pro Minute nennt der Arzt „Tachykardie“. Dabei ist die Abfolge der Kontraktionen von Vorhöfen und Herzkammern aber noch korrekt. Bei einer Arrhythmie schlägt das Herz nicht mehr regelmäßig.


Abb.1: Die normale Schlagfrequenz des Herzens liegt im Mittel um die 60 Schläge pro Minute, ein verlangsamter Rhythmus weist Werte darunter auf (= bradykarde Frequenz), ein erhöhter (= tachykard) Schläge über 100, wobei das Herz aber im Takt schlägt. Bei einer Arrhythmie schlägt das Herz nicht mehr regelmäßig, es ist aus dem Takt. Bild: fotolia, adimas

Die verschiedenen Varianten der Herzrhythmusstörung

Herzrhythmusstörungen treten in verschiedenen Formen auf und werden nach diversen Kriterien kategorisiert: Eines davon ist der Entstehungsort innerhalb des Herzens.

Geht die Störung vom Vorhof aus, handelt es sich um eine supraventrikuläre Herzrhythmusstörung. Die ventrikuläre Form hat ihren Ursprung in den Herzkammern.

Auf die Ursache verweist die Unterscheidung zwischen Reizbildungsstörungen (Erregungsbildungsstörungen, z. B. Sinusknoten-Syndrom) und Reizleitungsstörungen (Erregungsleitungsstörungen, z. B. AV-Block).

Daneben gibt es noch die Einteilung nach der Herzfrequenz: Bei der Bradykardie schlägt das Herz zu langsam und bei der Bradyarrhytmie auch unregelmäßig (Sick-Sinus-Syndrom, Sinusknotenstörung, sinuatrialer Block oder SA-Block, AV-Block). Ein zu schneller Herzschlag liegt bei der Tachykardie vor, die von arrhythmischem Puls begleitet sein kann (Tachyarrhythmie: z.B. Vorhof- oder Kammerflimmern, Vorhof- oder Kammerflattern, Tachyarrhythmia absoluta). Das in der Jugend vorkommende, anfallsartige Vorhofflimmern (paroxysmales Vorhofflimmern) hält nur bis zu zwei Tage an. Bei ansonsten regelmäßigem Puls können zusätzliche Kontraktionen zwischen zwei Herzschlägen vorkommen (Extrasystolen).

Die Symptome und Diagnose bei Herzrhythmusstörungen

Bei Herzrhythmusstörungen schildert der Patient dem Arzt verschiedene Symptome.

Tachykardien führen v.a. zu Herzrasen, Herzklopfen und Herzstolpern, Schwindel als Folge eines plötzlichen Blutdruckabfalls, Leistungsschwäche, Brustschmerzen ähnlich einem Angina-pectoris-Anfall, Kurzatmigkeit, Sehstörungen (Augenkrankheiten), Schweißausbrüchen, Beklemmungen und Angstzuständen.

Ein extrem schnell schlagendes Herz kann zudem zu einer kurzen Bewusstlosigkeit (Ohnmacht, Synkope) führen. In sehr seltenen Fällen zeigt sich eine letal verlaufende, vollständige Asystolie (Herzstillstand ) des Herzens, die plötzlich und ohne Vorwarnung auftreten kann.

Neben der Anamnese dienen v.a. die Messergebnisse von Puls und Blutdruck, verschiedene EKG-Formen (z.B. Belastungs-EKG), Ultraschall (Echokardiografie) und eine Thoraxaufnahme (Röntgen) der Diagnostik. Das Herz wird abgehorcht und gegebenenfalls eine Herzkatheteruntersuchung durchgeführt.

Ursachen

Das Herz arbeitet nie so regelmäßig wie eine Maschine. Deswegen ist nicht jede kleine, gelegentliche Abweichung vom Lehrbuch-Rhythmus gleich eine Krankheit. So kommen Extrasystolen bei fast jedem Menschen hin und wieder vor.

Die Ursachen für eine gefährliche, echte Herzrhythmusstörung sind vielfältig. Viele Erkrankungen begünstigen die Entstehung von Arrhythmien. Dazu zählen Herzmuskel- und Herzklappenerkrankungen, KHK (koronare Herzkrankheit), Myokarditis (Herzmuskelentzündung), Schilddrüsenerkrankungen (Schilddrüsenüberfunktion und Schilddrüsenunterfunktion), Lungenerkrankungen (z.B. Asthma bronchiale, Lungenvenenstörungen), Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) sowie eine andauernde Hypertonie (Bluthochdruck).

Zusätzlich beeinflussen das Alter, Stress, falsche Ernährung und Übergewicht, koffeinhaltige Getränke, Alkohol, Nikotin, Drogen sowie bestimmte Medikamente (z.B. Herz-Glykoside, Korikosteroide, Antazida, Diuretika, Antikonvulsiva, Antiallergika, Antibiotika, Antimykotika, Antidepressiva, Sartane, ACE-Hemmer, Aldosteron-Antagonisten) den Herzrhythmus. Ebenso kann das Herz durch einen Unfall (z.B. Stromschlag) aus dem Takt geraten.

Manchmal ist auch ein Mineralmangel für Herzrhythmusstörungen verantwortlich. Vor allem eine zu geringe Aufnahme von Kalium und Magnesium führt zu einer Funktionseinschränkung der Signalweiterleitung in Muskeln und Nerven. Die beiden Elektrolyte müssen im Körper innerhalb des Normwertes vorliegen.

Herzrhythmusstörungen sind mit einem in sich verstärkenden Effekt verbunden: Beim Vorhofflimmern überanstrengen sich die Herzmuskelzellen, wodurch Sauerstoffmangel entsteht. Dann schalten die Zellen auf Milchsäuregärung um, bei der kein Sauerstoff verbraucht wird. Dieser Stoffwechselweg ist weniger effektiv und führt auch zu einer Übersäuerung, die mehrere riskante Folgen hat. Schädliche Oxidanzien sammeln sich an, worauf der Körper mit Entzündungen reagiert. Dies wiederum ist mit Beeinträchtigungen der Herzmuskelzellen verbunden, die zudem teilweise durch Bindegewebszellen ersetzt werden können. Die Nutzung von Natrium und Calcium im Verlauf elektrophysiologischer Prozesse ist behindert und sogar die Elektronentransportkette in den Mitochondrien wird gebremst.
Mitochondrien sind bakteriengroße Körperchen in den Zellen. Darin läuft der wichtigste Teil der Energieproduktion ab, die die Muskelzellen natürlich in erheblichem Maße betreiben müssen, um zu funktionieren. Die Schädigung dieser Zellorganellen im Zuge des Vorhofflimmerns wird auch als „mitochondriale Dysfunktion“ bezeichnet. Die Bedeutung dieses Syndroms, das auch durch andere Faktoren stark beeinflusst wird, ist erst in den letzten Jahren erkannt worden. Das Phänomen sorgt bei Herzrhythmusstörungen für eine Abwärtsspirale im Krankheitsverlauf.

Schulmedizinische Therapien bei Herzrhythmusstörungen

Die Therapie zielt u.a. auf eine Umstellung der Lebensgewohnheiten hin (z.B. Gewichtreduktion, Vermeidung von Noxen, Stressbewältigung). Zusätzlich erfolgt eine gezielte, medikamentöse Therapie mit einem Antiarrhythmikum. Dann entscheidet der Arzt, ob ein Beta-Blocker helfen kann. Bei zu hohen Elektrolytspiegeln kann ein Natrium-Kanal- oder Kalium-Kanal-Blocker oder ein Calcium-Antagonist gegeben werden. Oft herrscht allerdings ein Mangel an den Mineralien vor, die im Körper weder zu gering, noch zu hoch konzentriert sein dürfen.

Daneben verschreiben Ärzte oft Blutgerinnungshemmer wie Marcumar oder Heparin. Grund dafür ist, dass Herzrhythmusstörungen Blutgerinnsel verursachen können, wodurch die Gefahr eines Schlaganfalls besteht.

In Betracht kommen auch Medikamente, die eigentlich ganz anderen Zielen gelten. Mittel zur Behandlung von Fettstoffwechselstörungen wie das „unmoderne“ Probucol können die antioxidative Kapazität erhöhen und dadurch auch die Mitochondrien schützen. Gleichwertig wirken das Antidiabetikum DPP-4, das Tetrapeptid Elamipretid und Fibrate. Einige Ärzte erinnern sich neuerdings auch wieder an das traditionelle Herzmittel Strophantin. Procain soll speziell gegen Vorhofflimmern helfen.

Bei der Kardioverison wird dem Patienten unter Vollnarkose ein Stromschlag versetzt. Das geschieht in der Hoffnung, dass das Herz so in seinen gewohnten Rhythmus wiederfindet.
Können die Störungen hierdurch nicht beseitigt werden, kann ein Herzschrittmacher implantiert werden, der den richtigen Takt des Herzens unterstützt und somit lebensverlängernd wirkt.
Beim paroxysmalen Vorhofflimmern hilft oft eine Pulmonalvenen-Isolation. Das minimalinvasive Verfahren besteht darin, Nervenzentren in den Lungenvenen abzutragen, um unerwünschte Impulse zu unterdrücken.

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Naturheilkundliche Alternativen

In vielen Fällen kann die Supplementierung mit Kalium und Magnesium helfen, wenn hier ein Defizit besteht. Dabei muss aber vorsichtig verfahren werden, weil diese Elektrolyte in einem eng begrenzten Konzentrations-Bereich liegen müssen. Es nützt auch nichts, den Kaliumspiegel zu erhöhen, wenn der Magnesium-Wert zu niedrig ist. Wichtig ist immer, eine Balance beider Minerale herzustellen. Manchmal liegt auch eine Störung in der Calcium- und Eisenversorgung vor, die mit entsprechenden Ergänzungen beseitigt werden kann.

Die Mineralversorgung geschieht am besten über eine gesunde Ernährung. Damit kann man nicht nur überflüssige Pfunde loswerden, sondern auch Kalium, etwa mit Obst und Kartoffeln aufnehmen. Magnesium ist in Hülsenfrüchten, Nüssen und Vollkornprodukten enthalten. Verarbeitete Lebensmittel sind bei Herzrhythmusstörungen kontraproduktiv, weil hier das Phosphat eine unrühmliche Rolle spielt. So ist es empfehlenswert, Wurst wegzulassen.

Dasselbe gilt für Zucker, dessen Abbau entzündliche Prozesse fördert und oxidativ wirkende Stoffwechselabfälle produziert. Günstig wirken Omega-3-Fettsäuren in hochwertigen Pflanzenölen von Chia, Lein und Hanf. Eine gesunde Ernährung legt stets Wert auf basenbildende Lebensmittel. Ein ausgewogener Säure-Basen-Haushalt verhindert Übersäuerungen!

Manchmal spielt in die Erkrankung auch eine Histmain-Intoleranz hinein. Dann kann eine Diät helfen, die Histamin meidet (kein Rotwein, Schokolade oder überreifer Käse).

Eine Heilfastenkur ist nur dann sinnvoll, wenn das angewendete Protokoll sehr streng auf die Elektrolyt-Versorgung achtet. Der Stoffwechsel von Magnesium und Kalium muss unbedingt im Gleichgewicht bleiben.

Der Energiestoffwechsel der Herzzellen kann unterstützt werden mit dem Vitamin Ubichinon (Coenzym Q10), dass die mitochndriale Dysfunktion in Schranken hält. In diesem Zusammenhang empfiehlt sich auch die Aminosäure L-Carnitin. Unbedingt geachtet werden sollte auch auf die optimale Versorgung mit Vitamin D.

Präparate aus Heilpflanzen können gute Diesnte leisten wie Weißdorn, Besenginsterkraut, Melisse, Meerzwiebel, Herzgespann, Grüner Hafer, Maiglöckchenkraut (Achtung: keine Überdosierung, deswegen keine Selbstmedikation!). Hilfreich ist auch Granatapfelsaft.

Homöopathische Mittel können Herzrhythmusstörungen ebenfalls lindern. Sogar Schulmediziner empfehlen das Kombi-Präparat Rytmopasc. Verwiesen sei aber auch auf andere Zubereitungen wie Lilium lancifolium, Cheiranthus cheiri, Cytisus scoparius, Crataegus, Nitroglycerinum, Gelsemium sempervirens, Veratrum viride und Apocynum cannabinum. Angewendet werden die Präparate in den Verdünnungen D2 und D3. Empfohlen werden auch die Schüsslersalze Nr. 2, 5, 7 und 8 in den Potenzierungen D6 und D12.

Besonders bei psychosomatisch bedingten oder zumindest mitbedingten Herzrhythmusstörungen können Entspannungs-Techniken Linderung verschaffen. Hier zu nennen sind die progressive Muskelantspannung nach Jacobson, die Emotional Freedom Technique (EFT), Yoga und Meditation sowie die Klopf-Akupressur.

Osteopathische Behandlungen können verrutschte Wirbel wieder einrenken, falls hier das Problem liegen sollte. Eine Darmsanierung kann die Verdauung optimieren und damit viele Gesundheitsstörungen bekämpfen.

Vermieden werden sollte Elektrosmog durch EMFs (Elektromagnetische Felder), soweit dies im Rahmen der Lebensumstände möglich ist.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 12.07.2024 aktualisiert.

Herzinfarkt: Symptome und Anzeichen

Dieser Artikel beleuchtet die komplexen Ursachen und die neuesten medizinischen Erkenntnisse zu dieser häufigsten Todesursache. Von Risikofaktoren bis hin zu innovativen Behandlungsmethoden – tauchen Sie ein in die Welt der Herzgesundheit und erfahren Sie, wie moderne Medizin Leben rettet und was die Naturheilkunde und Alternativmedizin leisten kann.

Wie viele Herzinfarkte haben wir in Deutschland? Wie ist die Sterblichkeit?

Der Infarkt (Herzinfarkt, Myokardinfarkt) gilt als häufigste Todesursache und zeigt sich vermehrt in westlichen Industrienationen.

In Deutschland erleiden jährlich mehr als 300.000 Menschen einen Herzinfarkt. Dieser Trend scheint sich in den letzten Jahren fortzusetzen. Trotz der hohen Anzahl an Herzinfarkten ist die Zahl der Todesfälle aufgrund von Herzinfarkten rückläufig, was unter anderem auf verbesserte Notfallversorgung und medizinische Behandlungsmethoden zurückgeführt werden kann. In den vergangenen Jahren konnte eine deutliche Reduzierung der Mortalitätsrate bei Herzinfarktpatienten beobachtet werden, was auf verbesserte Präventionsmaßnahmen und Behandlungsstrategien hinweist.

Männer sind immer noch etwas häufiger betroffen als Frauen. Dabei versterben direkt ca. 20 Prozent der Betroffenen. Verschiedene Folgeerkrankungen führen bei nahezu 50 Prozent innerhalb der kommenden vier Wochen zum Tod. Keine gute Nachrichten.

Was passiert bei einem Herzinfarkt?

Nach gängiger Lehrmeinung stirbt Muskelgewebe durch eine Mangelversorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen im Herzen ab. Gefördert wird der Prozess noch, weil das Gewebe durch Pyruvat und Milchsäure übersäuert, die durch den anaeroben (sauerstofflosen) Abbau von Glucose entstehen.

Unterschieden werden Vorderwand-, Hinterwand-, Seitenwand- und Scheidewandinfarkte, wobei meist die linke Herzkammer (Ventrikel) betroffen ist.

Die Mangelversorgung des Herzens mit Blut und Sauerstoff kann viele Ursachen haben.

Als Hauptauslöser gilt die Arteriosklerose (Gefäßverkalkung), die den Gefäßinnenraum durch Plaques / Thromben (Gerinnsel) verengt und so zu einem verminderten Blutstrom führt.

Im Verlauf verschließt sich das Gefäß, das unterversorgte Muskelgewebe stirbt ab und es kommt zum Infarkt.

Was führt zu einem Herzinfarkt?

Viele Faktoren begünstigen arteriosklerotische Veränderungen sowie einen Gefäßverschluss. Neben der KHK (koronarer Herzkrankheit, besonders hohes Risiko) sind dies vor allem Rauchen, Alkoholabusus, ein hohes Lebensalter, arterielle Hypertonie (Bluthochdruck), Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), Übergewicht (besonders Adipositas = Fettleibigkeit), vermehrte Entzündungen im Körper, andauernder psychischer und physischer Stress, Bewegungsmangel sowie erbliche Faktoren.

In der konventionellen Medizin halten Ärzte die Hypercholesterinämie (erhöhter Cholesterinspiegel) für einen Hauptverursacher der Arteriosklerose. Nur langsam und zuerst in der alternativen Medizin setzt sich die Erkenntnis durch, dass der Zucker die wahre Ursache für die verengten Gefäße ist.

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Denn wenn überwiegend Zucker verbrannt wird, entstehen sehr viele reaktive Sauerstoffspezies und weitere freie Radikale. Die Abfall-Produkte oxidieren biologische Verbindungen und induzieren im Körper entzündliche Folge-Reaktionen.

Das wiederum schädigt die Makrophagen im Blut, die sich zu Schaumzellen umwandeln und sich an den Arterienwänden ablagern. Denn die sonst mobilen weißen Blutkörperchen sind bewegungsunfähig geworden.

Stress verursacht nicht nur einen hohen Blutdruck und einen beschleunigten Herzschlag. Ein auf hohem Level arbeitender Sympathicus verlagert auch die metabolische Stoffwechsellage, sodass Zucker als Energie-Lieferant dem Fett vorgezogen wird (glykolytische Verschiebung).

Nun kommt es schnell zu einer Akkumulation von Pyruvat und Milchsäure, wenn ein Sauerstoffmangel die Weiterverarbeitung der beiden zwischen-Produkte verhindert. Folge ist eine Azidose (Übersäuerung), die den Herzmuskel schwer schädigen kann.

Woran erkennt man einen Herzinfarkt?

Die einen Herzinfarkt ankündigenden Symptome zeigen sich meist schon im Frühstadium. Neben ÜbelkeitBrechreizSchwindel und Schweißausbrüchen kommt es v.a. zu einem starken Engegefühl im Brustkorb (ähnlich einem Angina-pectoris-Anfall, im Unterschied hierzu bringt der Einsatz von Nitrospray jedoch keine Besserung), der gefühlte Druck breitet sich in die linke Schulter, den linken Arm und den Oberkörper aus, zum Teil mit brennendem Charakter.

Dies führt bei Betroffenen zu Angst (Todesangst) und Unruhe (Herzrasen, Körperzittern). Der Druck verursacht Atemnot, hierdurch sind die Atemzüge verkürzt und beschleunigt, was in ausgeprägten Fällen zu einer Hyperventilation führen kann. Die Haut wirkt fahl und blass, der Schweiß ist kalt.

Die aufgeführten Anzeichen sind Vorboten (Warnsignale) eines Herzinfarktes. Dieser zeigt sich meist aber erst Stunden später, nachts oder in den frühen Morgenstunden, wenn der Körper in Ruhe ist (Betroffene werden durch starke Schmerzen im Brustkorb wach) und ist gekennzeichnet durch den plötzlichen Herzstillstand.

Bei einem Viertel der Betroffenen entwickelt sich ein stummer Infarkt (bleibt symptomlos, schädigt Bereiche des Herzmuskels, meist aber ohne Herzstillstand), der erst bei erneutem Auftreten zu Beschwerden führt. Frauen weisen häufig ein gemildertes klinisches Bild auf (v.a. Müdigkeit, Schlafstörung, Kurzatmigkeit, Magenschmerzen), was die Diagnose unter Umständen erschwert.

Was macht der Arzt bei einem Herzinfarkt?

Neben der Anamnese, die meist schon Rückschlüsse erlaubt, liefert das EKG wertvolle Hinweise. Zusätzlich können bestimmte Enzymmarker im Blutbild ausgewertet werden. Je früher ein drohender Infarkt diagnostiziert wird, umso besser gestalten sich die Therapiemöglichkeiten.

Hier werden Mittel eingesetzt, die einer Gefäßverkalkung (Gefässerkrankungen) entgegenwirken (Lyse). Zusätzlich können Gefäße im Zuge einer Herzkatheteruntersuchung mittels Ballondilatation aufgeweitet werden, die betroffene Stelle wird ggf. durch einen Stent (Gitter aus unterschiedlichen Materialien) gestützt und kann sich hier nicht wieder verengen. Das Blut wird flüssig gehalten (zum Beispiel mit Heparin (das kontrovers diskutiert wird), oder mittels Acetylsalicylsäure).

Was kann nach dem Herzinfarkt unternommen werden?

Eine wichtige Frage nach einem Infarkt ist für viele Patienten: Kann sich das Herz wieder regenerieren? Diese Frage versuche im Beitrag: Regeneration nach einem Herzinfarkt, nachzugehen.

Nach einem Herzinfarkt (oder besser noch vorher) sollte eine Umstellung der Lebensgewohnheiten erfolgen (vor allem Vermeidung von Stress, Verzicht auf fettige und salzige Speisen, Aufgabe des Rauchens, Gewichtreduktion). Bei schwerer Schädigung der Koronarien (Herzkranzgefäße) werden Bypässe (Gefäßersatz, meist aus autologem Gewebe) operativ eingesetzt.

Die Alternativ-Medizin hält eine andere Methode bereit, um die Durchblutung des Herzens zu verbessern. Mit der externen Gegen-Pulsation (EECP, Enhanced External Counter-Pulsation) wird ein Reiz appliziert, der zur Neubildung von Kapillaren führt. Oberschenkel und Waden werden mit komprimierbaren Manschetten umschlossen.

Damit wird in rhythmischen Stoßwellen Druck auf die Extremitäten ausgeübt. Die Manschetten füllen sich automatisch nur dann, wenn sich das Herz im Stadium der Diastole, der Entspannung, befindet. Die Apparatur ist über ein EKG gesteuert.

Zur Vorbeugung gegen einen weiteren Herzinfarkt (sog. Reinfarktprophylaxe) werden gerne ASS und / oder Clopidogrel, Beta-Blocker und ACE-Hemmer verordnet. Die Medikation soll den Blutdruck senken und die Bildung von Blutgerinnseln verhindern.

Herzglykoside verbessern die Sauerstoffausnutzung des Herzens, indem sie den Puls verlangsamen und gleichzeitig die Kontraktionskraft erhöhen. Digoxin (Digitalis, Fingerhut) ist ein solcher Hemmer der Kalium-Natrium-Pumpe in den Muskel- und Nervenzellen.

Das althergebrachte Strophantin gehört in dieselbe Arzneimittelgruppe und war lange vergessen, wird aber zunehmend wieder angewendet. Das Glykosid des Pfeifenstrauches soll sogar auch als körpereigenes Hormon auftreten und hat noch einen weiteren Vorteil.

Es trägt dazu bei, Milchsäure in Pyruvat umzuwandeln. Auch das ist für das Herzmuskelgewebe vorteilhaft. Die Senkung des Cholesterin-Spiegels soll mit den üppig verordneten Statinen bewirkt werden.

Dies geschieht ungeachtet der unübersehbaren Bedeutung des Zuckers und der sekundären Rolle der Lipoproteine für die Koronar-Veränderungen. Ignoriert wird dabei auch, dass Statine die Gefäße schädigen, statt sie zu schützen.

Dänische Forscher empfehlen allerdings mit Nachdruck, nach einem Herzinfarkt keine nichtsteroidalen entzündungshemmenden Medikamente, sogenannte NSAIDs, einzunehmen. Diese Medikamente, zu denen auch vermeintlich harmlose Mittel wie Ibuprofen und Naproxen gehören, erhöhen das Risiko eines weiteren Infarkts in den nächsten Jahren ganz beträchtlich. Leider ist diese Ansicht (noch) nicht hinreichend bekannt (vgl. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22965337).

Wichtige Vitalstoffe nach einem Herzinfarkt

Hier gibt es eine ganze Menge was infrage kommt! Nach einem Herzinfarkt ist eine gezielte Zufuhr von bestimmten Vitalstoffen wichtig, um den Heilungsprozess zu unterstützen und das Risiko für weitere Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu reduzieren. Zu den wichtigsten Vitalstoffen gehören:

Omega-3-Fettsäuren: Diese ungesättigten Fettsäuren, insbesondere EPA und DHA, sind bekannt für ihre entzündungshemmenden Eigenschaften und ihre positive Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System. Sie kommen vor allem in fettem Fisch wie Lachs, Makrele oder Hering vor. Aber Fisch kann ich eigentlich gar nicht mehr guten Wissens empfehlen.

Magnesium: Magnesium trägt zur normalen Muskelfunktion einschließlich des Herzmuskels bei und kann helfen, Arrhythmien zu verhindern. Es ist in Nüssen, Samen, Vollkornprodukten und grünem Blattgemüse enthalten, aber aus meiner Sicht kommt man an einem guten Magensiumpräparat nicht vorbei. Mehr dazu in meinem Beitrag: Magnesiumpräparate – Welches Magnesium ist das Beste? (vitalstoffmedizin.com)

Coenzym Q10: Dieses Antioxidans spielt eine wichtige Rolle in der Energieproduktion der Zellen und kann besonders für Patienten, die Statine einnehmen (wenn Sie das überhaupt wollen!), von Nutzen sein, da Statine die natürliche Produktion von Coenzym Q10 im Körper verringern können. Mehr dazu in meinem Beitrag: Coenzym Q10 (Ubiquinon, Ubichinol) – Der Powerstoff für Mitochondrien (vitalstoffmedizin.com)

Vitamin D: Ein angemessener Vitamin-D-Spiegel ist wichtig für die allgemeine Gesundheit und kann insbesondere zur Herzgesundheit beitragen. Vitamin D wird durch Sonnenexposition gebildet und ist auch in einigen Lebensmitteln wie fettem Fisch und Eiern enthalten. Das Thema ist komplex, weswegen ich hierzu sogar ein Buch verfasst habe: Die Vitamin D Therapie – von René Gräber (renegraeber.de)

B-Vitamine: Insbesondere Folsäure (Vitamin B9), Vitamin B6 und Vitamin B12 spielen eine Rolle bei der Senkung des Homocysteinspiegels im Blut, ein Faktor, der mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung gebracht wird.

Antioxidantien: Vitamine wie Vitamin C und E sowie andere Antioxidantien können dazu beitragen, oxidative Schäden zu reduzieren und die allgemeine Herzgesundheit zu fördern.

Kalium: Ein ausreichender Kaliumspiegel ist wichtig für die Aufrechterhaltung eines normalen Blutdrucks und einer gesunden Herzfunktion.

Dies waren nur einige Ideen.

Wie beuge ich einem Herzinfarkt vor?

Wir wissen es im Grunde alle: gesunde, nicht zu reichhaltige Ernährung, Restriktion der Kalorien und Fette. Die Verringerung des Zuckers in der täglichen Ernährung ist in diesem Zusammenhang besonders wichtig, wichtiger als das Achten auf Fett und Cholesterin!

Sportliche Betätigung hält den Kreislauf und die Gefäße gesund. Aktivität im Freien ist dabei der Vorzug zu geben, weil Sonnenstrahlen in den Hautgefäßen die Produktion von NO (Stickstoffmonoxid) ankurbeln. Der Botenstoff signalisiert den Gefäßen, dass sie sich erweitern sollen.

Wann immer es möglich ist, sollte barfuß gelaufen oder gegangen werden. Das führt zu einer optimalen Erdung mit dem Erdengrund. Denn der ist elektrisch negativ aufgeladen und regt die Bildung positiver Ionen im Blut an. Das optimiert die Fließeigenschaften und unterstützt den Kreislauf, weil das Blut eine stärkere Adhäsion zu den Blutgefäßwänden aufweist.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 13.1.2024 aktualisiert.

Kardiologische Reha-Kliniken

Wer wegen einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zum Beispiel nach einem Herzinfarkt oder einem chirurgischen Eingriff eine Kur zur Rehabilitation der Gesundheit braucht, steht vor der Frage, welche Klinik dafür besonders empfehlenswert ist.

Im Folgenden beschäftigen wir uns ganz gezielt mit kardiologischen Reha-Kliniken an der Ostsee, weil dort die milde, salzhaltige Seeluft für die meisten Patienten besonders zuträglich ist. Das lokale Klima im Ostseeraum ist weniger anstrengend als beispielsweise an der stürmischeren Nordsee.

Bekannte Rehakliniken an der Ostsee

  • Ostseeklinik (23743) Grömitz
  • Ostseeklinik (18375) Prerow
  • MEDIAN Klinik Graal-Müritz
  • AOK-Klinik Rügen in 18556 Wiek
  • Ostseeklinik (18374) Zingst
  • VAMED Rehaklinik Ahrenshoop
  • VAMED Rehazentrum Lübeck
  • VAMED Rehaklinik Schloss Schönhagen
  • Asklepios Klinik – Am Kurpark in Bad Schwartau

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Kann sich jeder die Rehaklinik selbst aussuchen?

Gemäß § 8 SGB IX hat jeder das Recht auf die Wahl der Einrichtung für stationäre oder ambulante Reha-Maßnahmen. Eventuelle Klinik-Listen der kostentragenden Renten- oder Krankenversicherung sind nicht bindend. Allerdings sollte die Klinik nicht weiter als circa 200 km vom Wohnort des Patienten entfernt liegen, ansonsten bedarf es einer schriftlichen Begründung der Auswahl.

Was kostet eine kardiologische Kur?

Stand Mai 2018 lag der Vergütungssatz für eine kardiologische Rehabilitation bei 157 Euro pro Belegungstag. Eine Übersicht über die Angebote der Heilbäder bekommen Sie zum Beispiel beim Deutschen Heilbäderverband.

Bei stationären Behandlungen müssen sich Patienten an den Kosten für die Unterkunft und Verpflegung mit üblicherweise 10 Euro pro Kalendertag beteiligen, wobei aber die Zuzahlungen auf 42 Tage pro Kalenderjahr begrenzt sind (Stand November 2020).

Die Kosten für ambulante Reha-Anwendungen sind in dieser Weise gestaffelt:

  • eine Woche: 799 Euro
  • zwei Wochen: 1549 Euro
  • drei Wochen: 2339 Euro

Weitere empfehlenswerte Klinikadressen in Deutschland

Kerckhoff-Klinik GmbH – Herzzentrum
Abteilung für Kardiologie und Abteilung für Herzchirurgie
Benekestr. 2 – 8
61231 Bad Nauheim
Tel.:  +49 60 32. 99 60
E-Mail: info@kerckhoff-klinik.de
https://www.kerckhoff-klinik.de/herz

Bad Nauheim befindet sich in Südhessen, circa 25 km nördlich von Frankfurt am Main. Das große Klinikgelände schließt sich unmittelbar an die Parkanlage und Wasserlandschaft „Großer Teich“ an.

RHÖN-Klinikum AG
Schlossplatz 1
97616 Bad Neustadt a. d. Saale
Tel.: +49 9771 66-0
https://www.campus-nes.de/medizin-pflege/unsere-kliniken/kardiologie/willkommen.html

Kontaktformular: https://www.campus-nes.de/ansprechpartner.html

Das Klinikgelände befindet sich in Nordbayern, circa 25 km nördlich von Schweinfurt in Bad Neustadt an der Saale. Unmittelbar westlich davon liegt der schöne große Kurpark Bad Neustadt unweit des riesigen Geländes der Saalewiesen zwischen Bad Neustadt und Salz.

Helios Universitätsklinikum Wuppertal
Universität Witten – Herdecke
Heusnerstraße 40
42283 Wuppertal
Tel.: 0202 – 896 – 0
E-Mail: info@helios-gesundheit.de
https://www.helios-gesundheit.de/kliniken/wuppertal

Das Klinikgelände befindet sich in Nordrhein-Westfalen im Bergischen Land, circa 3 km nordöstlich vom Zentrum Wuppertals direkt südlich der A 46, sehr gut zu erreichen über die Ausfahrt 35 – Wuppertal/Barmen. Von einem weitläufigen Kurpark kann hier allerdings nicht die Rede sein, wohl aber erstrecken sich dort entlang der Autobahn mehrere Kleingartenkolonien.

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Isar Kliniken GmbH
Sonnenstraße 24-26
80331 München
Tel.: +49 (0) 89 149 903 – 0
E-Mail: info@isarklinikum.de
https://www.isarherzzentrum.de/

Der Eingangsbereich wird durch einen auffallenden, altehrwürdigen rötlichen Backsteinbau repräsentiert. Das Klinikgelände liegt unmittelbar vor dem inneren Ring um die Altstadt von München unweit der U-Bahn-Station Sendlinger Tor mit seiner Fontäne, wo sich sogleich der Nußbaumpark anschließt. Bis zur Frauenkirche sind es kaum 700 Meter in nordöstlicher Richtung.

Universitätsklinikum Heidelberg
Im Neuenheimer Feld 672
69120 Heidelberg
Telefon: 06221 56-0
Telefax: 06221 56-5999
E-Mail: klinikumsvorstand(at)med.uni-heidelberg.de

https://www.klinikum.uni-heidelberg.de/zentrum-fuer-innere-medizin-medizin-klinik/innere-medizin-iii-kardiologie-angiologie-und-pneumologie/behandlungsspektrum/kardiologie

Das Klinikgelände liegt gegenüber der Altstadt von Heidelberg auf der nördlichen Seite des Neckar gleich neben dem Zoo beziehungsweise Tiergarten Heidelberg. Ganz in der Nähe befindet sich auch der Botanische Garten der Universität Heidelberg mit seinen Gewächshäusern. Dessen Fläche ist aber mit nur knapp 3.000 Quadratmetern sehr klein.

Zentralklinik Bad Berka GmbH
Robert-Koch-Allee 9
99437 Bad Berka
Tel.: +49 36458 5-0
E-Mail: gf@zentralklinik.de
https://www.zentralklinik.de/

Bad Berka liegt in Thüringen knapp 15 km südöstlich von der Landeshauptstadt Erfurt inmitten ausgedehnter Waldgebiete und ist für seine gute Luft bekannt. Das Klinikgelände befindet sich am südwestlichen Ende des Ortes an der B 27, die dort weiter nach Ilmenau führt. Wer lange Waldspaziergänge mag, wird sich dort sehr wohlfühlen.

Helios Klinikum Siegburg
Akutversorger im Rhein-Sieg-Kreis
Ringstraße 49 53721 Siegburg
Tel.: 02241 – 18 – 0
E-Mail: info.siegburg@helios-gesundheit.de
https://www.helios-gesundheit.de/kliniken/siegburg/unser-angebot/unsere-fachbereiche/kardiologie-und-angiologie/

Siegburg liegt circa 10 km nordöstlich von Bonn und das Klinikgelände ist sehr zentral gelegen, nur etwa 700 Meter nördlich vom Bahnhof Siegburg entfernt. Ganz in fußläufiger Nähe befinden sich die Klosterkirche und Abtei Michaelsberg, die dort zu ausgedehnten, ruhigen Spaziergängen einladen.

Asklepios Kliniken Hamburg GmbH – Asklepios Klinik St. Georg
Lohmühlenstr. 5
20099 Hamburg
Tel.: (0 40) 18 18 81 – 0
info.stgeorg@asklepios.com
https://www.asklepios.com/hamburg/sankt-georg/experten/kardiologie/

Das Gelände der Klinik ist sehr schön und dennoch zentral positioniert am Ostufer der Hamburger Außenalster. Die Entfernung zum Hamburger Hauptbahnhof beträgt weniger als einen Kilometer. Der lang gestreckte Lohmühlenpark reicht von dort aus bis zum Berliner Tor.

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Beitragbild: pixabay.com – Harry-Stüber

Vorhofflimmern erkennen und behandeln: Symptome, Ursachen, Therapie

Das gesunde Herz schlägt zwischen 60 und 80 Mal pro Minute, je nach körperlicher Betätigung kann die Frequenz dabei auch kurzfristig deutlich höher oder niedriger liegen.

Symptome

Das Herz kann durch verschiedene innere oder äußere Einflüsse in seiner Frequenz gestört werden, was sich meist in Form von Herzrhythmusstörungen zeigt.

Vorhofflimmern gehört mit zu den häufigsten Rhythmusstörungen des Herzens und zeigt sich vor allem bei Menschen im fortgeschrittenen Alter. Während die Zahl der Betroffenen bei den 50-Jährigen noch unter einem Prozent liegt, steigt die Rate bereits zehn Jahre später auf das Fünffache an.

Beim Vorhofflimmern (= supraventrikuläre Tachykardie) vollführen die Vorhöfe bis zu 600 Kontraktionen pro Minute, was eine starke Belastung bzw. Gefahr für den gesamten Organismus darstellt.

Da diese schnelle Abfolge keine optimale Pumpleistung mehr erbringt, wird das Blut auch durch die Hauptkammern nur noch unzureichend weiter transportiert. Dabei weist das Herz einen zu geringen Füllungszustand auf und führt über einen schwankenden Blutdruck (Bluthochdruck oder niedriger Blutdruck) zu einer unregelmäßigen Schlagfrequenz.

Je nach Ausprägung können zusätzlich SchwindelÜbelkeitErbrechen, Herzrasen oder deutlich spürbares Klopfen sowie ein unregelmäßiger Puls beobachtet bzw. gefühlt werden. In schweren Fällen treten Schmerzen hinter dem Brustbein auf, die zusätzlich ein beklemmendes Gefühl oder Angstzustände auslösen können.

Auch bei unbemerkt auftretenden Vorhofflimmern bilden sich in der Blutfüllung des Herzens kreisförmige Turbulenzen, die zu Blutgerinnseln (Thromben) führen können. Die Klümpchen wandern durch den Kreislauf zu anderen Körper-Regionen und können Arterien verstopfen. Besonders im Gehirn kann dadurch großer Schaden entstehen.

Solche Blut-Koagulationen kommen bei 4 % aller betroffenen Patienten binnen eines Jahres vor. 20 % aller Schlaganfälle sind auf Vorhofflimmern zurückzuführen.

Das Vorhofflimmern wird unterteilt in drei Formen.

Das erste Auftreten der Beschwerden wird als akutes Vorhofflimmern bezeichnet. Bleibt der Anfall unterhalb 48 Stunden spricht der Mediziner von einem paroxysmalen Vorhofflimmern. Verbleiben die Beschwerden länger als 48 Stunden wird dies mit dem Begriff persistierend gekennzeichnet.

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Ursachen

Ursachen für ein plötzliches Vorhofflimmern sind meist organisch begründet. Neben einem andauernd hohen Blutdruck (Hypertonie) kommen vor allem KlappenfehlerGefäßverkalkungen, die Herzinsuffizienz, die koronare Herzkrankheit (KHK), Entzündungen im Bereich des Herzens (Perikarditis, Myokarditis, Vergrößerungen des Herzens (z.B. durch Wucherung des Bindegewebes), die Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion) sowie eine akute Lungenembolie als Auslöser in Betracht.

Die Folgen dieser Grunderkrankungen ist die mangelnde Koordination der Schrittmacherzentren des Vorhofes mit dem tonangebenden Sinusknoten.

Zu den nicht organisch bedingten (idiopathischen) Ursachen (eher selten) zählen genetische Veranlagungen, die das Herz in Mitleidenschaft ziehen.

Hierbei kommt es bereits in jungen Jahren zu einem plötzlichen Flimmern des Herzens.

Begünstigend auf die Entstehung wirken dabei deutliches Übergewicht, ein zunehmendes Lebensalter, ein Alkoholabusus, Nikotin, fettreiche Ernährung, Bewegungsmangel oder auch die Fehldosierung von auf das Herz einwirkenden Medikamenten (Intoxikation).

Vielfach wird ein Flimmern des Herzens von den Betroffenen erst beim Wiederauftreten bemerkt. Durch die geminderte Pumpleistung des Herzens gelangt auch weniger Sauerstoff in den Kreislauf, was sich unter Umständen in einer plötzlichen Luftnot (Dyspnoe) bemerkbar macht.

Vorhofflimmern ist, isoliert betrachtet, nicht lebensbedrohlich, verursacht jedoch eine Reihe von Komplikationen, die ein frühzeitiges Lebensende begünstigen. Hierzu zählen der Schlaganfall oder die Embolie in den Gefäßen des Beines.

Je länger der Zustand anhält, desto mehr gewöhnt sich der Organismus an die Fehlfunktion des Herzens. Die auftretenden Beschwerden werden immer schwächer wahrgenommen bzw. ignoriert.

Diagnose

Zum Teil wird ein Vorhofflimmern eher zufällig diagnostiziert. Daneben führen die wahrgenommenen Beschwerden Betroffene rasch zum Arzt. Hier liefert bereits das Langzeit-EKG (oder Belastungs-EKG) eindeutige Hinweise. Zusätzlich erfolgt die Abklärung der auslösenden Ursache, um zügig die Therapie wählen zu können.

Die Sonographie kann das Organ darstellen, mithilfe der Echokardiographie lassen sich verschiedene Erkrankungen des Herzens diagnostizieren. Das Labor gibt unter anderem Auskunft über erhöhte Hormonwerte (Schilddrüse).

Therapie

Um die normale Schlagfrequenz des Herzens wieder herstellen zu können muss die Ursache abgeklärt werden. Vielfach werden Medikamente gewählt, die Blutgerinnsel durch Hemmung der Gerinnung vermeiden (Antikoagulantien, zur Minimierung des Schlaganfallrisikos).

Antiarrhythmika sind in der Lage, das Herz in den Sinusrhythmus zurückzubringen. Präventiv werden daneben z.B. Betablocker oder Herzglykoside (z.B. Digitalis) verordnet, die der permanenten Kontrolle dienen.

Mithilfe der Kardioversion kann das Herz wieder in den richtigen Rhythmus gebracht werden. Dabei wird kurzfristig über zwei Elektroden eine Art Defibrillation des Herzens durchgeführt, wodurch der normale Sinusrhythmus erreicht werden kann. Dieses Verfahren bietet sich vor allem in der primären Phase des Vorhofflimmerns an, wenn die Störungen noch nicht lange bestehen.

Daneben werden auch elektrische Impulsgeber (Schrittmacher) dauerhaft implantiert. Sie messen regelmäßig die Schlagfrequenz und den Rhythmus und geben den Takt elektrisch vor, sobald eine Normabweichung vorliegt.

Forscher in Kanada haben die Procain-Infusion bei akutem Vorhofflimmern mit der elektrischen Kardioversion verglichen. Die Teilnehmer der Studie wurden in zwei Gruppen geteilt, wobei die Patienten einer Gruppe eine Procain-Infusion (15 mg/kg Körpergewicht innerhalb einer halben Stunde) bekamen mit darauf folgender Kardioversion.

Die Teilnehmer der zweiten Gruppe erhielten vor dem elektrophysiologischen Verfahren nur ein Placebo als Infusion. Das Resultat war, dass die rein medikamentöse Behandlung bei der Hälfte aller Patienten mit Vorhofflimmern bereits zum Erfolg führt. Daher sollte die Procain-Infusion im Behandlungsplan stets vorgezogen werden.

In einigen Fällen sind chirurgische Eingriffe unausweichlich. Eine fehlerhaft arbeitende Herzklappe kann operativ erneuert werden.

Mit der geeigneten und frühzeitigen Therapie liegt die Lebenserwartung von Menschen, die unter Vorhofflimmern leiden, nicht wesentlich unter der von gesunden Menschen.

Treten jedoch Komplikationen (HerzinfarktSchlaganfall, Lungenödem) auf, muss mit erhöhtem Sterbe-Risiko gerechnet werden.

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Beitragsbild: fotolia.com – adimas

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 10.5.2020 aktualisiert.

Herzinsuffizienz (Herzschwäche): Ursachen, Symptome und Therapie

Die Begriff Herzinsuffizienz (deutsch: Herzschwäche) stellt in der Medizin einen Sammelbegriff für unterschiedliche Störungen und Veränderungen am Herzen dar.

Die Diagnose Herzinsuffizienz gibt dabei aber keine Auskunft über die Ursache oder was genau für eine Störung vorliegt.

Die Herzschwäche weist eine gewisse Geschlechtsspezifität auf. So diagnostiziert man z.B. in Deutschland jährlich bei ca. 400 Männern und ca. 300 Frauen von 100.000 Menschen ein insuffizientes Herz. Auch das Alter scheint eine wesentliche Rolle zu spielen.

Die Wahrscheinlichkeit für eine Herzinsuffizienz wächst also mit zunehmendem Alter – ein Gipfel lässt sich zwischen dem 70. und dem 80. Lebensjahr feststellen.

Wenn Sie auf dieser Webseite angelangt sind, haben Sie oder wahrscheinlich einer Ihrer Verwandten die Diagnose Herzinsuffizienz erhalten.

Betrachten wir zunächst einmal das Herz selbst etwas näher:

Das im Mediastinum gelegene Herz (Cor) ist ein muskuläres Hohlorgan, welches mit seiner Unterteilung in Vorhöfe und Kammern durch rhythmische Kontraktionen und Erschlaffungen (ca. 70 Mal pro Minute) der Zirkulation des Blutes dient. Hierdurch bleiben kleiner und großer Körperkreislauf stabil, der gesamte Organismus wird mit den im Blut enthaltenen Nährstoffen sowie Sauerstoff versorgt.

Ist die Pumpleistung des Herzens gestört, kann das Blut nicht „ordentlich“ (oder regelhaft wie Mediziner das nennen) zirkulieren. Es liegt eine Herzinsuffizienz (Herzschwäche, Muskelschwäche = Myokardinsuffizienz) vor.

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Verschiedene Formen einer Herzinsuffizienz

Die Herzinsuffizienz ist meist ein Vorbote weiterer drohender Störungen im Bereich des Herzens und kann daneben auch durch andere Erkrankungen verursacht werden.

Man differenziert die akute von der chronischen Form, die sich im Laufe von Monaten bis Jahren schleichend entwickelt.

Daneben unterscheidet man drei grundsätzliche Insuffizienz-Typen:

Bei einer Linksherzinsuffizienz ist die linke Seite des Herzens (bestehend aus Vorhof, Kammer und zugehörigen Klappen) in ihrer Funktion gestört. Es kommt zu einer Stauung in der Lunge, die weitreichende Folgen haben kann. Ursachen können eine andauernde Hypertonie (Bluthochdruck) oder eine KHK (Koronare Herzkrankheit) sein.

Ist die rechte Seite des Herzens betroffen, spricht man von einer Rechtsherzinsuffizienz. Das Blut staut sich in den Körperkreislauf zurück und führt unter anderem zu Flüssigkeitsansammlungen (Ödeme) an verschiedenen Körperstellen (z.B. Beine, Bauchhöhle).

Die globale Herzinsuffizienz beschreibt Störungen des gesamten Herzens.

Ursachen

In der Schulmedizin gelten als häufigste Ursachen für eine Insuffizienz des Herzens:

Daneben können auch Stoffwechselerkrankungen oder Organerkrankungen (z.B. Diabetes mellitusHyperthyreoseLungenemphysem) die Entstehung einer Insuffizienz fördern.

Zu den begünstigenden Faktoren zählen vor allem die arterielle Hypertonie (Bluthochdruck), Rauchen und Alkohol, Adipositas (sehr starkes Übergewicht) und eine Hypercholesterinämie (zu hohes Cholesterin).

Symptome und Beschwerden

Die durch eine Herzinsuffizienz ausgelösten Beschwerden sind vielfältig und zum Teil durchaus lebensbedrohlich.

Die New York Heart Association (NYHA) hat die Störung in vier Stadien unterteilt.

In Stadium I kommt es durch die Insuffizienz kaum zu Beeinträchtigungen, auch körperliche Arbeit wird problemlos bewältigt.

Stadium II kennzeichnet Beschwerden bei schwerer körperlicher Arbeit.

In Stadium III führt bereits leichte körperliche Tätigkeit zu einer Symptomatik.

Stadium IV beschreibt die schwerste Form, bei der es auch bereits in Ruhe zu ausgeprägten Symptomen kommt.

Hauptsymptom einer Herzmuskelschwäche ist die Atemnot (Dyspnoe), die mit den vier Stadien stetig zunimmt und zu akuten Atemproblemen und Brustschmerzen führt.

Zusätzliche Beschwerden sind vom Insuffizienz-Typ abhängig. Ist die linke Herzhälfte betroffen, kommt es neben der Dyspnoe zu einer beschleunigten Atemfrequenz (Tachypnoe), Ödemen in der Lunge (Lungenkrankheit), rasselnden Lungengeräuschen, vermehrten Hustenanfällen und körperlicher Unruhe.

Bedingt durch die Stauungsproblematik bei einer Rechtsherzinsuffizienz entwickeln sich vor allem im Bereich der Fußknöchel und Unterschenkel ausgeprägte Ödeme, die sich bei Hochlagern der Extremitäten wieder bessern.

In Ruhephasen kann das Herz besser arbeiten, das wieder eingesammelte Körperwasser kann besser ausgeschieden werden. Hieraus resultieren ein häufiges nächtliches Wasserlassen (Nykturie) und ein gestörter Schlaf.

Durch den andauernd gesteigerten Druck im rechten Herzen verdickt sich die Muskulatur. Zusätzlich weisen Leber und weitere Organe Vergrößerungen auf (durch Blutstau).

Menschen mit Rechtsherzinsuffizienz leiden vermehrt an Appetitlosigkeit und Völlegefühl, die Magenschleimhaut reagiert mit Entzündungen (siehe auch: Magenerkrankungen).

Bei einer globalen Herzinsuffizienz vereinigen sich die Symptome der anderen Formen. Zusätzlich kann die Herzschwäche zu Arrhythmien (Unregelmäßigkeiten beim Herzschlag) führen.

Diagnose

Nach Anamnese und Inspektion erfolgt in der Schulmedizin vor allem die Auskultation (Abhorchen) von Herz- und Lungenregion.

Schwere Insuffizienzformen lassen sich anhand einer einfachen Thoraxaufnahme (Röntgen des Brustkorbs) darstellen. Dabei sind sichtbare Vergrößerungen des Herzens zu sehen auch auch mögliche Flüssigkeitsansammlungen.

Zusätzlich werden die Blutdruckkontrolle, die Echokardiographie, ein Langzeit-EKG und unter Umständen eine Herzkatheter-Untersuchung durchgeführt. Bei den Blutwerten können spezifische Eiweiße nachgewiesen werden, die auch dem Nachweis anderer Organstörungen dienen.

Therapie

Die schulmedizinische Therapie setzt an mehreren Stellen an. Neben einer Umstellung von Essgewohnheiten haben die Gewichtsreduktion sowie der Verzicht von Alkohol und Nikotin oberste Priorität.

Chronische Formen einer Insuffizienz lassen sich durch geeignete Medikamente in vielen Fällen mildern und regulieren. Mit ACE-Hemmern und Betablockern soll der Blutdruck gesenkt werden und Diuretika treiben Gewebsflüssigkeit aus Ödemen aus.

Herz-Glykoside (Digoxin, Digitalis, Fingerhut) senken die Herzfrequenz und erhöhen die Kontraktionskraft. Bei schweren Formen wird unter Umständen ein Schrittmacher implantiert, der die Regelhaftigkeit der Pumpleistung gewährleisten soll.

Eine nicht behandelte Herzinsuffizienz kann, neben Herzrhythmusstörungen, auch zu einem Herzinfarkt führen. Hierbei geht Muskelgewebe zugrunde, welches sich nicht regenerieren kann.

Zeigen sich Gewebeläsionen oder ist die Muskulatur durch den andauernden Druck zu sehr geweitet, ist eine Herztransplantation unter Umständen die einzige lebenserhaltende Maßnahme. Die Letalität (Sterblichkeit) im fortgeschrittenen Stadium einer Herzinsuffizienz ist, trotz des Fortschritts in der Schulmedizin, leider nach wie vor hoch.

Die Behandlung der Stadien I bis III zielt überwiegend auf eine Besserung der Symptome ab. Eine Kausal-Therapie bietet die Schulmedizin bisher nicht an.

Der Kardiologe Dr. Rasmus Roerth von der Uniklinik Kopenhagen ermittelte konkrete Daten über den geringen Erfolg der konventionellen Medizin in der ursächlichen Behandlung der Herzinsuffizienz. Demnach sind über ein Viertel aller Krankenhaus-Patienten ein Jahr nach der stationären Behandlung ihrer Herzschwäche nicht arbeitsfähig.

Der alternative Ansatz der Naturheilkunde ist auf die Ursachen ausgerichtet. Zumindest ist es möglich, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen oder auch ganz anzuhalten. Verschiedene Heilpflanzen und homöopathische Präparate müssen dann aber bereits im Stadium II eingesetzt werden.

Besonders wichtig für die Behandlung der Herzschwäche ist die Orthomolekular-Medizin nach dem Nobel-Preisträger Linus Pauling und der davon abgeleiteten Zellular-Medizin nach Dr. Rath. Diese Überlegungen betonen die Versorgung mit Vitalstoffen, also mit Spurenelementen und Vitaminen. Deren Verfügbarkeit muss immer und optimal gewährleistet sein.

Gerade die niemals ruhenden und oft stark geforderten Herzmuskelzellen sind auf die Coenzyme und Antioxidantien angewiesen.

Schon leichte Einbrüche im Nachschub der Vitalstoffe haben für die Schwerstarbeiter unter den Zellen gravierende Konsequenzen. Hier sehen die Wissenschaftler in Dr. Raths Forschungs-Institut sogar eine Hauptursache für die Herzinsuffizienz. In einer Studie konnte bei 80 % der Patienten mit Vitamin-Supplementierungen eine deutliche Besserung erreicht werden.

Erklärbar sind solche Erfolge auch durch Nebenwirkungen der harntreibenden Medikamente. Sicher können Diuretika erforderlich sein, um Ödeme abschwellen zu lassen.

Doch die „Wassertabletten“ spülen auch Mineralstoffe und Vitamine aus und können so dem Herzen auch erheblichen Schaden zufügen. Der Nährstoffbedarf ist unter solchen Bedingungen stark erhöht.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 29.01.2017 aktualisiert.

Herzklappenfehler: Symptome und Anzeichen

Das menschliche Herz weist vier Klappen auf, die zum einen (indirekt) der Füllung und Leerung der Herzkammern bzw. Vorhöfe dienen, zum anderen den Blutstrom nur in eine Richtung zulassen.

Zwischen rechtem Vorhof (Atrium) und rechter Kammer (Ventrikel) liegt die Trikuspidalklappe. Vom Vorhof gelangt das Blut über die Pulmonalklappe in den kleinen Kreislauf.

Das mit Sauerstoff angereicherte Blut strömt über den linken Vorhof in die linke Kammer, wobei es die Mitralklappe passiert. Von dort wird das Blut über die Aortenklappe dem großen Kreislauf zugeführt.

Ursache

Die Klappen können durch verschiedene Ursachen in ihrer Funktion eingeschränkt sein und so den gesamten Organismus in Mitleidenschaft ziehen. Unter normalen Bedingungen unterliegen die Klappen keiner speziellen Steuerung. Sie geben dem Druck des Blutes durch den Füllzustand nach und verschließen sich anschließend wieder. Bei den Segelklappen (Mitral-, Trikuspidalklappe) hindern zusätzlich Sehnenfäden das Öffnen in die falsche Richtung.

Eine Störung führt vornehmlich zu einer Herzinsuffizienz, fehlerhaft arbeitende oder in ihrer Struktur veränderte Klappen führen zu typischen Herzgeräuschen, die sich durch Auskultation darstellen lassen.

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Herzklappenfehler (Valvular heart disease) sind entweder erblich bedingt (angeboren, ca. zehn Prozent aller Stenosen) oder durch unterschiedliche Erkrankungen erworben.

Zu den häufigsten Auslösern einer defekten Klappe zählen Infektionen (z.B. Myokarditis, Endokarditis), rheumatisches Fieber, degenerative Veränderungen der Klappenstruktur (z.B. Verhärtung durch Kalkablagerungen) sowie das Herz selbst betreffende Grunderkrankungen (z.B. HypertonieInfarkt). Dabei kommt es entweder zu einer Stenosierung (Verengung), zu einer Insuffizienz (fehlerhafte Funktion, Undichtigkeit, meist durch einen Infarkt verursacht, der die Muskelfasern in ihrer Struktur zerstört) oder aber zu einer Mischung beider Probleme.

Bei den angeborenen Fehlern (selten) kommt es vor allem zu Stenosen der Aorten- und der Pulmonalklappe.

Neben dem normalen Alterungsprozess begünstigen eine falsche Ernährung (z.B. fettreich), mangelhafte Bewegung sowie Übergewicht die Entstehung der Herzklappenfehler.

Anzeichen

Von besonderem Interesse bei Herzklappenfehlern sind die Mitral- und die Aortenklappe. Sie stellen zentrale Schaltstellen in der Kreislaufregulation dar, weshalb eine Störung im langwierigen Verlauf ernsthafte Probleme und Beschwerden verursachen kann. Erkrankungen der Pulmonal- und Trikuspidalklappe sind eher selten, sie entwickeln sich unter anderem im Rahmen einer linksseitigen Herzinsuffizienz.

Bei einer Insuffizienz schließt die Klappe nicht mehr vollständig, es kommt zu einer unzureichenden Füllung des Herzens oder aber zu einem Rückfluss des Blutes. Das Herz wird dadurch permanent angeregt, die Pumpleistung zu steigern.

Folge ist eine Größenzunahme durch Hypertrophierung des andauernd beanspruchten Muskels. Für einen gewissen Zeitraum ist das Herz so in der Lage, den Defekt auszugleichen, ohne dass die betroffene Person etwas davon merkt (keine Beschwerden).

Bei einer Aortenklappeninsuffizienz z.B. liegt meist eine bakterielle Entzündung vor. Daneben kann die Störung auch angeboren sein, dann kommt es im Verlauf zu einer Chronifizierung.

Bei einer Stenose ist die Klappe durch Verwachsungen oder Anlagerungen (Verkalkungen) in ihrem Öffnungsprozess behindert, der Weg des Blutes wird so eingeengt, der Strom reduziert. Das Herz versucht über eine Erhöhung des Drucks (= Leistungssteigerung) den Widerstand zu überwinden.

Hieraus resultiert ebenfalls ein vergrößertes Herz, die Muskelschicht nimmt an Dicke zu. Bei der Mitralklappenstenose liegt meist ein Infekt mit Bakterien vor.

Die Mitralklappeninsuffizienz (als Folge eines Prolaps) gilt als häufigster Klappenfehler und weist eine Erkrankungsrate in Deutschland von nahezu sechs Prozent auf.

Zweithäufigste Erkrankung ist die Aortenklappenstenose. Diese entwickelt sich vornehmlich ab dem 65. Lebensjahr und weist eine deutliche Verkalkung der Klappe auf. Eine Aortenklappenstenose in jungen Jahren deutet auf einen genetischen Defekt hin.

Symptome

Nicht immer müssen Herzklappenfehler mit Beschwerden einhergehen, der Defekt kann auch unentdeckt bleiben. Typisch für Klappenfehler sind Hypertonie und Herzinsuffizienz. Dabei tritt auch meist Luftnot (Dyspnoe) auf. Kommt es zusätzlich zu Herzrhythmusstörungen ist dies meist ein Indiz für die fortgeschrittene Erkrankung.

Weitere Symptome sind Hustenanfälle nach körperlicher Betätigung, allgemeine innere Unruhe, Leistungsabfall, rasselnde Atemgeräusche, Schwindelattacken (z.B. bei Aortenklappenstenose), Übelkeit, Ohnmacht und auch Vorhofflimmern.
Ist die rechte Herzseite betroffen kommt es vor allem zu Ödemen im Bereich der Unterschenkel und der Fußknöchel.

Diagnose und Therapie

Neben der Anamnese und Inspektion erfolgt vor allem die Auskultation des Herzens (Klappengeräusche). Das EKG weist Veränderungen auf, die Röntgenaufnahme kann die Größenzunahme des Herzens darstellen, eine vergrößerte Lunge deutet auf Ödeme hin.

Mittels Echokardiographie über die Speiseröhre zum Herzen hin kann die Funktionalität der Klappen überprüft werden. Möglich ist auch die MRT, bei der die Gefäßsituation abgeklärt werden kann.

Je nach betroffener Klappe und fortgeschrittener Erkrankung wird die Therapie gewählt. Eine deutlich veränderte Herzklappe, die starke Beschwerden verursacht und die normalen Körperfunktionen beeinträchtigt, wird meist operativ ersetzt.

Medikamente dienen in erster Linie der Unterstützung, z.B. durch Stärkung des Herzmuskels und Verdünnung des Blutes. Stenosen lassen sich zum Teil mittels Bougierung beseitigen. Auch eine Abtragung von Kalkfragmenten ist möglich. In allen anderen Fällen erfolgt entweder die Rekonstruktion oder der Ersatz mittels Transplantat.

Der Verlauf ist abhängig von der Gesamtsituation der betroffenen Person. Vor allem beschwerdefreie Klappenfehler können ein normales Leben ermöglichen. Kommt es jedoch zu den verschiedenen Symptomen, beeinflusst dies den weiteren Verlauf eher negativ.

Ein frühzeitiges Lebensende droht unter anderem durch einen Herzinfarkt, Entzündungen, Embolien oder auch schwere Herzrhythmusstörungen.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 12.06.2012 aktualisiert.

Herzratenvariabilität / Herzfrequenzvariabilität: Indikator für die Fitness

Unser Herz soll regelmäßig schlagen. Das wissen wir und denken: je regelmäßiger, umso besser. Ganz so ist es allerdings nicht.

Eine allzu gleichmäßige Herzfrequenz zeigt sogar eine ungünstige gesundheitliche Kondition oder einen akuten Stress-Zustand an. Kleine Abweichungen von der Herz-Aktion hingegen sind ein Indikator dafür, dass sich der Körper in einer ausgewogenen Gesamtlage befindet. Unter diesen Unregelmäßigkeiten sind nun allerdings keine Herzrhythmusstörungen wie Vorhofflimmern zu verstehen.

Gemeint sind damit die Zeitabstände zwischen den einzelnen Herzschlägen. Dieses Phänomen wird mit dem Begriff der Herzratenvariabilität (HRV) oder auch Herzfrequenzvariabilität beschrieben. Im Ruhezustand sollten die zeitlichen Abstände der Kontraktionen um etwa 100 Millisekunden voneinander abweichen. Präzise messbar ist das mit dem EKG.


Abb.1: Der Herzschlag ist nicht immer genau gleich (was viele aber meinen). Im Gegenteil: Es ist besser, wenn dieser nicht exakt gleich ist… (Bild: fotolia, adimas)

Ist diese Herzratenvariabilität nicht gegeben, liegen Stressoren sehr unterschiedlicher Art vor. Dabei kann es sich um chronische, vielleicht noch nicht diagnostizierte Krankheiten, handeln oder etwa Schmerzen. Auch ungünstige Lebensumstände äußern sich in einer unvariablen Herzrate. Dazu gehören eine ungesunde Ernährung ebenso wie der Missbrauch von Genussmitteln wie Alkohol.

Auch Erschöpfungszustände senken die Herzfrequenzvariabilität. Ursache können Schlafstörungen, Arbeitsüberlastung oder zu intensives sportliches Training sein. Ein zu regelmäßiger Puls kann sogar bei psychischen Problemen auftreten. Sozialer Stress oder Depressionen sind dann dafür verantwortlich, dass die Herzfrequenzvariabilität zu niedrig ist.

Bei einer physiologisch normalen Herzratenvariabilität hingegen ist der Körper erholt, der Nachtschlaf gut, die seelische Stimmungslage ausgeglichen und die Ernährung vollwertig. Insgesamt ist eine optimale Herzfrequenzvariabilität ein Indikator (wenn auch nicht der einzige) für eine hervorragende Gesundheit.

Durch die Messung der Herzfrequenzvariabilität können negative Faktoren für die Gesundheit aufgedeckt und eventuell beseitigt werden. Dann kann eine Ernährungsumstellung, der Beginn sportlicher Aktivität oder deren Mäßigung erfolgen. Manchmal ist auch eine grundlegende Neukonzeption des Lebens notwendig, etwa durch einen Job- oder Wohnortwechsel.

Neben dem EKG kann die Herzfrequenzvariabilität heute mit handlichen Geräten gemessen werden. Solche Vitalmonitore können im Rahmen des sportlichen Trainings, der Arbeitsmedizin oder der allgemeinen Gesundheitsüberwachung eingesetzt werden.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 26.04.2018 aktualisiert.

Herzmuskelentzündung (Myokarditis): Symptome, Diagnose und Therapie

Unter dem Begriff Herzmuskelentzündung (Myokarditis) versteht man eine akute oder auch chronische Entzündung des Herzmuskels, die in manchen Fällen auch den Herzbeutel (Perikard) (Perikarditis)betreffen kann. Ist dies der Fall, spricht der Mediziner von der Perimyokarditis.

Die Entzündung bedingt eine Störung und Schwächung der Kontraktionsfähigkeit des Herzmuskels und führt dadurch zu einem Abfall der Leistungsfähigkeit des Herzens (Herzinsuffiziens).

Die Herzmuskelentzündung kann in jedem Alter auftreten, heilt aber in der Regel bei richtiger Behandlung ohne Probleme und vollständig aus. Bei ungefähr 20% der Erkrankungsfälle ist sie jedoch ursächlich für einen plötzlichen Tod von Erwachsenen vor dem 40. Lebensjahr.

Ätiologie

In der Regel wird eine Herzmuskelentzündung entweder durch Bakterien oder Viren ausgelöst. Nachweislich werden ungefähr 80% der Erkrankungen durch das Coxsackie-B-Virus ausgelöst. Aber es können auch Adeno-, Influenza-, Masern- oder Herpesviren für eine Myokarditis verantwortlich sein.

Neben den genannten viralen Auslösern können auch Infektionen mit den Bakterien, die ScharlachDiphtherie, Borreliose auslösen oder Pilz- und Parasiteninfektionen zu einer Herzmuskelentzündung führen. Letzteres ist jedoch sehr selten.

Neben der infektiösen Myokarditis gibt es auch die nicht-infektiöse Herzmuskelentzündung. Diese entsteht entweder durch Autoimmunerkrankungen, Drogen- und/oder Medikamenteneinfluss oder eine Strahlentherapie.

Auch die Perikarditis (Herzbeutelentzündung) kann zu einer Myokarditis führen. Diagnostisch sind Herzbeutel- und Herzmuskelentzündung meist nur schwer von einander zu unterscheiden, da beide im Körper sehr eng aneinander liegen.

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Symptome und Diagnose

Zu Beginn der Erkrankung beklagen Patienten mit einer Myokarditis meist ein allgemeines körperliches Schwächegefühl und ein erhöhtes Schlafbedürfnis. Zudem wird oft über Schmerzen in den Gliedern, ungewollten Gewichtsverlust und auffälliges Herzverhalten (Herzrasen, Stechen in der Brust oder Herzstolpern) oder geschwollene Beine geklagt.

Den Patienten machen bereits die kleinsten Anstrengungen immense Schwierigkeiten und können sogar zu einer ausgeprägten Atemnot führen, wenn die Myokarditis weiter fortgeschritten ist. Wurde die Myokarditis durch Viren ausgelöst, kann in der Anamnese meist eine vorausgegangene Erkältung oder Durchfallerkrankung festgestellt werden.

Um Komplikationen zu vermeiden, sollte die Herzmuskelentzündung so schnell wie möglich erkannt und behandelt werden. Besteht nach der Anamnese der Verdacht auf eine Myokarditis, kann die Diagnose mit verschiedenen apparativen Untersuchungen gefestigt werden.

So lassen sich durch eine Blutuntersuchung Antikörper gegen bestimmte Viren, die ursächlich für die Erkrankung sein können, oder auch Bakterien als Ursache nachweisen.

Auch ein Röntgenbild des Herzens oder eine Echokardiografie (Ultraschall vom Herz) kann Aufschluss über die Erkrankung geben. Bei beiden Methoden wird vom Arzt im Erkrankungsfall eine Vergrößerung der Herzhöhle und/oder eine Ansammlung von Flüssigkeit zwischen Herzbeutel und -muskel diagnostiziert.

Mittels eines Elektrokardiogramms (EKG) oder einer Magnetresonanztomographie (MRT) können Entzündungen im Herzgewebe nachgewiesen werden. Ist die Diagnose nach diesen Untersuchungen noch nicht ganz sicher, sollte mit Hilfe einer Biopsie Gewebe aus dem Herzmuskel entnommen werden.

Diese Untersuchungen werden jedoch nur in spezialisierten Herzzentren durchgeführt.

Therapie

Wenn bei einem Patienten eine Myokarditis diagnostiziert worden ist, sollte dieser sich, neben der medikamentösen Therapie auf jeden Fall körperlich schonen. Tut er dies nicht in ausreichendem Maße, kann es zu einem Rückfall mit schwerwiegenden Folgen kommen.

Die Behandlung einer Myokarditis mit Medikamenten ist vom Auslöser der Erkrankung abhängig. So lässt sich eine Herzmuskelentzündung, die durch Bakterien ausgelöst wurde, sehr gut mit Antibiotika behandeln. Bei einer viral ausgelösten Myokarditis gibt es keine spezielle Medikamentation.

Eine Myokarditis muss immer fachmedizinisch behandelt werden. Meist ist sogar ein längerer Klinikaufenthalt angezeigt. Liegt ein großer Perikarderguss (krankhafte Flüssigkeitsansammlung im Herzbeutel) vor, wird die überschüssige Flüssigkeit mit Hilfe einer Punktion abgesaugt.

In einzelnen Fällen, wie bei einer Autoimmunerkrankung, kann eine immunsupressive Therapie (etwa mit Kortison oder Azathioprin) Erfolg versprechen. Im Fall einer dauerhaften und massiven Schädigung des Herzmuskels ist die letzte Therapiemöglichkeit eine Herztransplantation.

Prognose

Bei einer akuten Myokarditis sind die Heilungschancen bei Kindern und Erwachsenen ohne Vorerkrankungen innerhalb weniger Wochen im Allgemeinen sehr gut. Dauerhafte, für den Patienten spürbare Schäden sind sehr selten. In Einzelfällen können auf dem Herzgewebe Narben zurückbleiben, die die Herzfunktion jedoch kaum bis gar nicht einschränken.

Akute Herzschwäche oder Herzrhythmusstörungen können Komplikationen bei einer akuten Myokarditis sein. Kommt es bei einem Säugling aufgrund einer Coxsackie-B-Infektion zu einer Herzmuskelschwäche kann dies jedoch lebensbedrohlich werden.

Nimmt die Myokarditis einen chronischen Verlauf kann dies zu einer krankhaften Vergrößerung des Herzmuskels führen, der so genannten dilatative Kardiomyopathie. Dabei verliert der Herzmuskel an Kontraktionskraft und es entwickelt sich eine Herzinsuffizienz. Der Patient ist in der Folge nicht mehr körperlich belastbar, selbst alltägliche Bewegungen fallen ihm zunehmend schwer und lösen eine Atemnot aus.

Prävention

Um einer Myokarditis vorzubeugen, sollte man Infektionen immer vollständig auskurieren. Solange die Bakterien oder Viren, die die Infektion ausgelöst haben, noch im Körper sind, können diese auf den Herzmuskel oder -beutel übergreifen und eine Myokarditis auslösen.

Deshalb sollte auch bei einer Erkältung, die ohne Fieber einhergeht, auf sportliche Betätigung verzichtet werden.

Um den bakteriellen Auslösern wie dem Corynebacterium diphteriae (Diphthrie-Bakterium) oder bestimmten viralen Infektionen (wie zum Beispiel der Maserninfektion) vorzubeugen, ist der regelmäßige, lückenlose Impfschutz das Mittel der Wahl.

Hierzu sollte man sich von seinem Hausarzt beraten lassen. Viele Arztpraxen bieten heute auch einen Erinnerungsservice für Impftermine an.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 12.06.2012 aktualisiert.

Herzbeutelentzündung (Perikarditis): Symptome, Diagnose und Therapie

Das Herz als zentraler Motor des menschlichen Organismus kann sich, neben vielen anderen Störungen und Erkrankungen, auch entzünden (Karditis).

Dabei können die unterschiedlichen Schichten isoliert voneinander betroffen sein, weshalb sich die Karditis in Endokarditis (Entzündung der Herzinnenhaut), Myokarditis (Herzmuskelentzündung) und Perikarditis (Entzündung des Herzbeutels) unterteilt.

Bei einer Perikarditis sind die bindegewebigen Anteile, die das Herz umhüllen, entzündet. Das Perikard schützt normalerweise das Herz vor äußeren Einflüssen. Durch verschiedene Ursachen kann es zu einer Entzündung kommen, die häufig mit einem Erguss (Flüssigkeitsansammlung) einhergeht.

Ein viraler Befall zählt mit ca. 80 Prozent zu den häufigsten Auslösern einer Perikarditis. Hauptsächlich sorgen Coxsackie-Viren für die entzündlichen Prozesse am Herzbeutel. Daneben kommen unter anderem auch Influenza- und Adenoviren in Betracht.

Die Entzündung entsteht vielfach infolge einer Magenerkrankung oder Darmerkrankung oder auch nach einer Atemwegsinfektion, wobei der Erreger nicht immer eindeutig identifiziert werden kann.

Vor allem Immungeschwächte, alte oder transplantierte Menschen sind besonders gefährdet. Menschen mit Autoimmunerkrankungen weisen insgesamt eine höhere Erkrankungsrate auf. Dabei stehen vor allem Erkrankungen im Vordergrund, die einen negativen Einfluss auf das Bindegewebe bzw. seröse Strukturen haben, wie z.B. die Sklerodermie, der systemische Lupus erythematodes oder auch die Sarkoidose.

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Ursachen

Die bakterielle Perikarditis wird hauptsächlich durch Pneumo- und Staphylokokken ausgelöst, die über Eintrittspforten an der Hautoberfläche (Verletzungen) in die Blutbahn gelangen und so ihr Zielorgan erreichen. Daneben kann der Infektionsweg auch über die Atmung erfolgen (z.B. im Rahmen einer Pneumonie).

Klassische Begleiterscheinung einer bakteriellen Infektion ist der Perikarderguss, der das Herz von außen in seiner Pumpfunktion deutlich einschränkt und so zu zusätzlichen Beschwerden führt.

Eher selten ist die durch einen Tumor verursachte Perikarditis. Durch Streuung z.B. eines Lungentumors, eines Mammakarzinoms oder auch bei einer Leukämie (Blutkrebs) gelangen Metastasen zum Herzbeutel. Dabei kann sich ebenfalls ein Erguss bilden.

Weitere seltene Ursachen sind Pilze (meist Candida-Formen oder Aspergillus flavus), Parasiten, endokrinologische Erkrankungen, die tuberkulöse Perikarditis (zeigt sich vermehrt in Entwicklungsländern, der Erreger tritt vornehmlich über den Blutweg ein und verursacht neben den Herzbeschwerden auch klassische Symptome einer Tuberkulose), die Perikarditis constriktiva (als Folge der tuberkulösen Form, führt zu einer Verkalkung des Herzbeutels, auch Panzerherz genannt), die urämische Perikarditis (bei Patienten mit schweren Nierenerkrankungen, z.B. bei einer Dialysepflicht, wobei harnpflichtige Substanzen im Herzbeutel angelagert werden) sowie die Perikarditis epistenocardica (entwickelt sich bei ca. fünf Prozent aller Menschen mit Herzinfarkt, daneben auch durch Verletzungen oder Eingriffe am Herzen).

Symptome

Während eine chronische Perikarditis meist kaum bemerkt wird (da kaum Beschwerden auftreten) verursacht die akute Perikarditis vor allem retrosternale, thorakale Schmerzen. Zusätzlich kommt es zu Fieber, Unwohlsein, Atemproblemen oder auch Hustenreiz. Die Oberkörperhochlage verschafft meist Erleichterung, das flache Liegen verstärkt die Symptomatik. Zusätzlich kann es zu einer Tachykardie (Herzrasen) kommen.

Vielfach bildet sich zwischen dem Herzbeutel und dem Herzen ein Erguss, der das Herz in seiner Pumpbewegung einengt. Das so geschwächte Herz führt zu zusätzlichen Problemen wie z.B. Stauungen in Gefäßen (vor allem der Halsvenen), Vergrößerung von Organen (Leber) oder auch Einlagerung von Körperwasser (Aszites im Bauchraum, Ödeme in den Beinen).

Je nach Erreger variiert die Farbe der Flüssigkeit des Ergusses von klar und honiggelb bis hin zu blutrot oder eitrig. Komplikation der Perikarditis ist die Herzbeuteltamponade als Folge eines Ergusses. Hierbei versagt das Herz langsam, es drohen Blutdruckabfall und Kreislaufschock (s. auch: niedriger Blutdruck oder Kreislauferkrankungen).

Die Myokarditis beschreibt die Entzündung des Herzmuskels. Die Erkrankung ist, im Vergleich zu einer Perikarditis oder auch Endokarditis, relativ selten, kann sich aber in jedem Lebensalter ausbilden.

Hauptursache für die Entzündung ist der Befall mit Erregern (Viren, Bakterien, Pilze, Parasiten), wobei die Viren den größten Anteil einnehmen. Daneben kann es auch im Rahmen von Autoimmunerkrankungen, durch die Intoxikation mit bestimmten Substanzen oder aber ohne nachweislichen Verursacher (= idiopathische Myokarditis) zu einer Herzmuskelentzündung kommen.

Nicht immer entwickeln sich Beschwerden. Es kann zu allgemeinen Krankheitssymptomen (Fieberkörperliche SchwächeMüdigkeit), Herzrhythmusstörungen, Anzeichen einer Herzinsuffizienz (z.B. Einlagerung von Wasser, Atemnot), stechende Thoraxschmerzen, Tachykardie oder auch zyanotische Hautveränderungen (infolge eines Sauerstoffmangels) kommen.

Zum Teil sind Leber und Milz vergrößert. Im chronischen Stadium sind diese Anzeichen nicht oder nur sehr schwach ausgeprägt. Hier steht die allgemeine Schwäche des gesamten Organismus im Vordergrund. Im langwierigen Verlauf ohne geeignete Therapie kommt es dann zusätzlich zu Übelkeit, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust.

Die Endokarditis wird nach ihrem Auslöser unterteilt in abakteriell (z.B. als Antigen-Antikörper-Reaktion oder zelluläre Immunreaktion), infektiös (bakteriell mit der Unterteilung in akut und subakut, viral und mykotisch) und gemischt (als Superinfektion, bei der die bakterielle Besiedelung eines abakteriellen Endokarditisherdes nachweisbar ist). Eine Sonderform der abakteriellen Endokarditis stellt die rheumatische Endokarditis dar.

Sie entsteht als Autoimmunantwort bei Befall mit speziellen Bakterien (ß-hämolysierende Streptokokken der Gruppe A) und tritt meist im Rahmen einer rheumatischen Fiebererkrankung auf. Die Bakterien selbst gelten dabei nicht als Verursacher, sie lösen nur eine Immunreaktion aus, die zu der Entzündung führt.

Je nach auslösender Ursache entwickeln sich typische Anzeichen einer Infektion. Es kommt zu FieberNachtschweiß, Schüttelfrost, Herzgeräuschen, Appetitlosigkeit, Unwohlsein und im Verlauf auch zu Gewichtsverlust.

Als fakultative Symptome einer bakteriellen Endokarditis gelten unter anderem Osler-Knötchen (schmerzhafte Ausbildungen an Finger und Zehen, die Empfindungsstörungen oder einen starken Juckreiz verursachen, meist in direkter Nachbarschaft zu kleinen Gefäßen) oder auch Janeway-Läsionen (rötliche Hauterscheinungen im Bereich der Handinnenflächen, Fußsohlen, Zehen oder Finger als Zeichen von winzigen Einblutungen in die Haut). Zu Komplikationen kommt es bei Verschleppung der Keime über den Blutweg, wodurch eine Meningitis droht.

Diagnose

Zur Diagnostik einer Entzündung am Herzen stehen verschiedene Untersuchungsmethoden zur Verfügung. An bildgebenden Verfahren können die normale Röntgenaufnahme, die MRT, die Szintigraphie, die Echokardiographie oder auch die Koronarangiographie genutzt werden.

Im EKG lassen sich verschiedene Arrhythmien anzeigen. Daneben erfolgt eine Blutuntersuchung (unter anderem Erregerkultur zum Nachweis bei Bakterien, BSG, Entzündungswerte, Herzenzyme) oder auch die Entnahme von Gewebeproben zur histologischen Auswertung.

Therapie

Die Therapie ist abhängig von der Entzündung und vom auslösenden Faktor. Generell ist körperliche Schonung die wichtigste Maßnahme.

Daneben werden die jeweiligen Beschwerden medikamentös gelindert (z.B. Diuretika zur Reduzierung der Einlagerungen, immunsuppressive Präparate). Zur Vermeidung von Thrombosen oder Embolien kann die Gabe von Heparin in Erwägung gezogen werden.

Ein bakterieller Befall wird mit einem geeigneten Antibiotikum behandelt, bei Pilzbefall wird ein Antimykotikum gewählt. Vielfach erfolgt die zusätzliche Gabe eines nicht-steroidalen Antirheumatikums.

Zur Verbesserung der Atmung und Entlastung des Herzens wird ein Erguss punktiert. Bei Ablagerungen harnpflichtiger Substanzen erfolgt die Blutreinigung mittels Dialyse. Chemotherapie oder Strahlenbehandlung werden bei Tumorbefall eingesetzt. Eine Verhärtung des Herzbeutels erfordert die operative Entfernung.

Viral bedingte Infektionen mit chronischem Verlauf können zu schwerwiegenden Komplikationen führen. Zeigen die verschiedenen Behandlungsstrategien keine Wirkung kann unter Umständen die Transplantation eines Spenderherzens notwendig sein.

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Beitragsbild: pixabay.com – Muzamil496

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 12.06.2012 aktualisiert.